"Bögen, Pfeile und Armbrüste" von A.F. Medvedev

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Krolm02
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Re: "Bögen, Pfeile und Armbrüste" von A.F. Medvedev

Beitrag von Krolm02 » 30.07.2013, 16:16

novgorod bow reconstruktion.jpg


Das ist eine Rekonstruktion des Novgorod Bogens -
Beschreibung siehe unten (nach dem Anklicken müßte es größer werden ??? ).

Und weiter gehts im Text:

(eigene Anmerkungen in Klammern sind kursiv)


Konstruktion und Bestandteile des altrussischen Kompositbogens
(A.F. Medvedev, "Bögen, Pfeile, Armbrüste", S. 6)

Die neuen archäologischen Funde (im Org. Materialien) die in den letzten Jahrzehnten in Sarkel – Belaja Bezha (B. B. ist wohl die genaue Bezeichnung des Fundorts, Sarkel war eine befestigte Siedlung der Chasaren am Don), in Novgorod, in der Ukraine, im Umland der Kama und der Wolga entdeckt worden sind, bestätigen noch und noch die weite Verbreitung des Kompositbogens bei den Russen, den Polovzern, den Wolgabulgaren und den anderen Völkern Osteuropas. Diese Funde erlauben es, die Form, Konstruktion und die Einzelteile des altrussischen Kompositbogens zur Gänze zu rekonstruieren.
Bekannt wurden viele Dutzend (im Org. Zehner) beinerner Auflagen von den Bogenenden (im Orig. Enden) und den Griffen der Kompositbögen und sogar andere Bestandteile. Deshalb ist es nicht notwendig, jeden Fund im Detail zu beschreiben. Daten hierzu werden in der Beilage 1 und das äußere Aussehen auf den Tafeln 1-6 gezeigt.
Es soll sich hier nur auf einige für das Verständnis der Konstruktion des Kompositbogens besonders wichtige Funde näher eingegangen werden.

Die Bestandteile des altrussischen Kompositbogens trugen, so wie auch bei den Awaren, den Türken, Tataren und anderen östlichen Völkern, spezielle Bezeichnungen. Die Mitte des Bogens wurde Griff genannt (Tafel 1, 5 a), die langen biegsamen Teile zwischen Griff und Enden Hörner oder Arme des Bogens (Tafel 1, 56), und die Enden Enden (Tafel 1, 5b). Die Seite, die im Moment des Schusses dem Ziel zugewandt war, nannten sie Rücken, die dem Schützen zugewandte – innere Seite. Die Verbindungstellen der einzelnen Teile verstärkten sie mit einer Wicklung und nannten sie Knoten (Tafel. 1, 4 m).

Im Jahr 1953 wurde zum ersten Mal in der ganzen Zeit der archäologischen Untersuchung altrussischer Denkmäler (d.h. Fundstätten, e. A.) am Nerevskij-Ende (das ist die Bezeichnung der Fundstätte, e.A.) des alten Novgorod in einer gut datierten Schicht aus zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts ein großes Bruchstück eines altrussischen Kompositbogens gefunden. Funde ganzer Bögen sind im Allgemeinen äußerst selten. Organisches Material (Holz, getrocknete Sehne, Horn, Knochen u.s.w.), die für den Bau von Bögen verwendet wurden, erhalten sich im Allgemeinen schlecht, im besten Fall treffen wir nur auf die am wenigsten für Fäulnis anfälligen beinernen Auflagen. Deshalb erscheinen die Funde in Novgorod für die Geschichte der altrussischen Waffen und materiellen Kultur von großem Interesse.

Das Novgoroder Bruchstück präsentiert sich als fast die Hälfte eines ganzen Bogens – einer von zwei Wurfarmen, welche die ganze Spannkraft und Stärke dieser Waffe ausmachten. Es besteht aus zwei wunderschön gehobelten (geglätteten?) langen Leisten aus verschiedenen Holzarten (Wacholder und Birke), sehr reißfest mit Fischleim (wahrscheinlich) verleimt, und außen spiralförmig mit Streifen aus Birkenbast beklebt (Tafel 1, 6). Auf der Seite des verlorenen Griffes ist das Bruchstück zur Zeit des Brandes (im alten Novogorod, e.A.) verbrannt. Das Ende des Bogens mit der Sehnenkerben ist nicht erhalten, obwohl es, dem geraden ebenmäßigen Schnitt der Leiste aus Wacholder nach zu urteilen, existiert hat. Möglicherweise befanden sich am Bogenende beinerne Auflagen, die, gemeinsam mit der hölzernen Basis, für die Anfertigung eines neuen Bogens verwendet worden sein könnten. Nachdem es fast 800 Jahre in der Erde gelegen hat, besitzt das Bruchstück trotz allem eine bedeutende Elastizität und Fähigkeit, sich zu biegen (i. O. federn). Ungeachtet des großen Gewichts der drei Meter starken Erdschicht, hat es sich nicht gerade gebogen, die, für Kompositbögen charakteristsche Krümmung des Wurfarms (das ist frei übersetzt!) verloren.

Das wars für heut. Für Korrekturen bin ich definitiv dankbar. Den holprigen Stil bitte ich zu entschuldigen, auf die Schnelle läßt sich das leider nicht anders machen. Ach ja - die Fußnoten fehlen auch noch.
Ansonsten gehts demnächst weiter.
-
aber erstmal ... 8)


Grüße
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Re: "Bögen, Pfeile und Armbrüste" von A.F. Medvedev

Beitrag von Haitha » 30.07.2013, 17:17

Vielen vielen Dank für die Mühe!
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Krolm02
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Re: "Bögen, Pfeile und Armbrüste" von A.F. Medvedev

Beitrag von Krolm02 » 01.08.2013, 16:08

Und weiter gehts im Text. Korrekturen sind noch immer willkommen und eigene Anmerkungen in Klammer kursiv gesetzt:

Dieser bemerkenswerte Fund zeugt anschaulich von der Übereinstimmung der alten Abbildungen mit den realen Kompositbögen des alten Rußland. Die Länge des erhaltenen Teiles beträgt 79,5 cm, die Breite des Armes am Ende 2,7 cm, in der Mitte 3,4 cm, die Dicke 1,8 cm. Im Querschnitt hat der Bogen das Aussehen eines abgeflachten Ovals (Tafel 1,7).

Die Leiste aus Wacholder liegt auf der inneren, im Moment des Schusses dem Schützen zugewandten Seite. Sie ist in sehr gutem Zustand erhalten geblieben. Ihre Länge beträgt 79,5 cm, die Breite 2,7 bis 3,4 cm, die Dicke zwischen 5 mm am Bogenende bis 9,5 mm in der Mitte des Wurfarms. Im Querschnitt hat die Leiste das Aussehen eines Kreisabschnitts. Die innere Oberfläche der Leiste ist flach, auf ihr befinden sich drei längsläufige schmale Rinnen (1,5 mm breit und ungefähr 1 mm tief) zum festeren Verkleben mit der entsprechenden Birkenleiste. Die äußere Oberfläche der (Wacholder-)Leiste hat eine abgerundete Form. In der Nähe des Bogengriffes ist sie verbrannt und am nichterhaltenen Bogenende hat sie eine leicht abgeschrägte sehr (im Wortlaut akkurat) glatte Schnittstelle (Stirnseite), an die der Absatz eines hölzernen Bogenendes vom Typ Tafel 1, 1a anstieß.

Eine entsprechende Form hatte auch der zweite Bestandteil dieses Bogens – die Birkenleiste, aber die hat sich ein wenig schlechter erhalten und besteht aus zwei Bruchstücken, von denen eines (näher am Bogengriff) bis heute noch sehr fest mit der Wacholderleiste verleimt ist. aus zwei Bruchstücken, von denen eines (näher am Bogengriff) bis heute noch sehr fest mit der Wacholderleiste verleimt ist. Die Birkenleiste befindet sich auf der äußeren, im Moment des Schusses dem Ziel zugewandten Seite des Bogens. Die Länge ihrer Bruchstücke beträgt 37 und 21 cm, die Breite zwischen 2,3 cm am Bogengriff und 2,7 cm am Ende, die Stärke 6 - 7 mm. Diese Leiste ist im Unterschied zur ersten ein wenig gröber und unebener ausgearbeitet. Auf ihrer inneren (flachen) Seite befinden sich keine Rinnen. Im Querschnitt hat auch sie die Form eines Kreisabschnittes (Tafel 1,7). Beide Bestandteile des hölzernen Kerns (im Wortlaut Grundlage e.A.) des Kompositbogens sind mit ihren flachen Seiten fest verleimt und außen mit Birkenbaststreifen beklebt.

Der aufgeleimte Belag aus Birkenbast hat sich sehr gut erhalten. Die Länge der Birkenbaststreifen (? teilweise) beträgt ungefähr 30 cm, die Breite 3,5 cm, die Stärke ungefähr 0,5 mm. Durch das spiralförmige Bekleben verlief der Rand des Streifens in einer Breite von 8 mm unter der oben aufgeklebten Windung (freie Übersetzung), am Stoß (wörtlich Naht) zweier Streifen war die überklebte Stelle bis zu 1,6 cm breit. Bis heute ist der Belag aus Birkenbaststreifen mit der inneren Seite des Bogens, d.h. der Wacholderleiste fest verklebt, wogegen er mit der äußeren Seite, d.h. mit der Birkenholzleiste nicht verleimt ist, obwohl Spuren des Leims auf dem Birkenbast und auf der Leiste vorhanden sind.

Die Birkenholzleiste ist schmäler und dünner als die Planke aus Wacholder, hat eine unebenere äußere (gewölbte) äußere Oberfläche, von der sich der aufgeklebte Belag aus Birkenbast gelöst (im Original „entleimt“ ) hat. Alle diese Details sind nicht zufällig.

Zweifelos war dieser altrussische Kompositbogen mit getrockneten Sehnen verstärkt, die auf den Rücken des Bogens geklebt waren, im gegebenen Fall auf die Birkenholzleiste. Getrocknete Sehne kann nicht erhalten bleiben, selbst unter den Novgoroder Bedingungen (in Novogord haben sich sehr viele Fundstücke aus Holz, Birkenrinde usw. erhalten/e.A.).
Aber von ihnen zeugt die Tatsache, dass das Bogenende auf der Rückenseite eine ziemliche bedeutende Krümmung aufweist. Eine solche Krümmung bildet sich bei Kompositbögen und der ständigen Wirkung der Schrumpfkräfte der längs des Rückens aufgeleimten Sehnenstränge. Die Ende der getrockneten Sehnen wurden am Griff (in der Mitte des Bogens) und an den Enden befestigt.

Für heute bin ich mit meinem Latein am Ende. 8) Fortsetzung folgt.

Ach ja - die bibliographischen Angaben hab ich auch aufgestöbert:

F. MEDVEDEV, Ručnoe metatel'noe oružie - luk i strely, samostrel VIII - XIV vv., M. 1966, 90 - 96 (ArchSSSR SAI E 1 - 36);

Grüße
P./K02
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Alexius77
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Re: "Bögen, Pfeile und Armbrüste" von A.F. Medvedev

Beitrag von Alexius77 » 01.08.2013, 22:51

Hi Krolm02! Ja Russisch ist meine Muttersprache. Aber wie du gut sinnlich russisch übersetzen kannst, hätte ich gedacht, dass deine Muttersprache auch russisch ist.

Hier ist der Rest von Kapitel 3


Die Behauptung von Lews Diakona, dass die Russen nicht verstanden
zu reiten ist falsch. In dieser Wanderung bewegte sich Fürst Swjatoslaw über Wasserstraßen und hatte womöglich keine Kavallerie dabei. Aber es ist bekannt, dass er unzertrennlich mit seinem Pferd war und nutzte den Sattel anstelle der Kissen.
Es ist nicht Notwendig, alle chronikalischen Nachrichten über den Gebrauch von Bogen und Pfeile in altertümliches Russland zu übermitteln. Die Annahme, dass in altertümlichem Russland der Kompositbogen verbreitet war, sprach sich schon seit langem aus. Jedoch die Behauptungen der Forscher wurden ausschließlich von altrussischen Darstellungen Х - XVII. Jh. nach Chr. gegründet. Die glaubwürdigeren Beweisen und Daten konnte der D. N. Antschunin weder W.I.Sisows, noch L.Niderles nicht bringen.

Jetzt gibt es dutzende und hunderte Beweisstücke in Form von den Resten der altrussischen Kompositbögens IX - XIII. Jh. nach Chr., ihrer verschiedener Knochenlaschen, sowie die Bogen der anderen Völker Osteuropas.

Die Form des Kompositbogens mit der aufgesetzten Bogensehne erinnert den Buchstaben M mit der fließenden Überspitzung. Genauso werden alle altrussischen Bögen auf allen Denkmäler der darstellenden Kunst des Altertümlichen Russland dargestellt. Solche Bögen, nach den Darstellungen, wurden für die Jagd und für den Krieg angewendet. Aber außer ihnen für die Jagd wurden auch die einfachen selbstauslösenden Bögen verwendet, die für die tierischen Waldpfaden bestimmt wurden. Ihre Konstruktion unterschied sich kaum von den selbstauslösenden Bögen der Völker Sibiriens deren Bögen bis vor kurzem für gleiche Zwecke angewendet wurden.
Die einfachen hölzernen Bogen die in der Schicht VIII - Х d Jh. nach Chr. in Alten Ladogasees aufgedeckt wurden, waren womöglich für die Jagt ohne Jäger(scharfstellen des Bogens) geeignet, oder das waren nur Kinderbögen. Ihre Längen sind 85-86 cm, die Dicke im mittleren Teil
2,5 cm und auf den Enden 1,5 cm. Auf den Enden existierten die Kerben für die Befestigung der Bogensehne. G.P.Grosdilow und P.N.Tretjakow bei der Ausgabe der Funde aus den Ausgrabungen von N.I.Repnikow schreiben: «Nach dem Gutachten des Fundes hat es sich herausgestellt, dass die grobe Bearbeitung und die Größe lässt sich vermuten, dass die Bögen dienten nicht für Kampfeinsatz, sondern für Jagt als Selbstschießende Anlage, die auf tierischen Pfaden aufgebaut wurde». Zu dem Bedauern, die Knochenlasche auf dem Griff des Kompositsbogen aus den Ausgrabungen von N.I.Repnikowas 1911, hat keine Aufmerksamkeit der Herausgeber an sich gewandt.
Die einfachen Bogen, die ähnlich dem von Alten Ladogasee sind, konnten einfach Kinderspielzeug sein. Drei von solchen Kinderbögen waren in Nowgorod in den Schichten Х - die XIII. Jh. nach Chr. gefunden.
Beweise, dass der altrussische Bogen sehr weit verbreitet war, findet man auf den Darstellungen, auf den Miniaturen der Gesichtschroniken und die Denkmäler der Kunst. Solche Darstellungen sind auf dem silbernen Beschlag des Hornes von Auerochse Х Jh. nach Chr. aus dem Schwarzen Grab. Auf der bulgarischen Miniatur, ist der Eroberungszug auf Bulgarien des Fürst Swjatoslaw illustriert in Х Jh. nach Chr. In Isbornik von Swjatoslaw 1073. Auf Steinlot des Endes XI oder der Anfang XII Jh. nach Chr. aus Nowgorod auf dem geschnitzten Stein der Dmitrijewski Kathedrale des XII. Jh. in Wladimir auf den Fresken XI - die XII. Jh. nach Chr. in Kiewer Sofiaer Kathedrale auf den Miniaturen von Königsbergische Chronik, die illustriert die Ereignisse Х -XIV. Jh.; auf dem Bärenspieß des Tverer Fürsten Boris Alexandrowitsch von XV. Jh. nach Chr. ; auf den Gemälden von Gerberstein und Meier XVI -XVII. Jh. nach Chr.
Es ist unmöglich, alle Darstellungen der altrussischen Kompositsbogen aufzuzählen mit den charakteristischen nach vorne eingebogenen Enden, auf den Ikonen, den Fresken,
den Alltagsgegenständen, den Münzen u. ä. Sie entsprechen vollständig den realen Bogen, der in Russland und bei dessen Nachbarn angewendet wurde.
Wie A. W.Arzihowski richtig bemerkt hat, die Form des Bogens in altertümliches Russland wurde nicht den Veränderungen unterzogen und sieht an allen Darstellungen gleich aus.

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Krolm02
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Re: "Bögen, Pfeile und Armbrüste" von A.F. Medvedev

Beitrag von Krolm02 » 02.08.2013, 16:43

Danke für die Blumen, Alexius - aber leider stimmts nit! Zum Beweis hab ich beim letzten Satz des letzten Textabschnitts kräftig geschlampft! ::)
Richtig hätte es heißen müssen:
Die Ende der getrockneten Sehnen wurden am Griff (in der Mitte des Bogens) und an den Enden befestigt (Tafel 1,16).

(und weiter gehts) Der elastische und sehr reißfeste Fischleim, der bei dem Verleimen der Einzelteile des Kompositbogens verwendet wurde, verhinderte die Verkürzung des getrockneten Sehnenbelags bei abgenommener Bogensehne nicht. Ohne Sehne bog sich der Kompositbogen in die entgegengesetzte Richtung und besonders stark bogen sich dabei die Enden um.

Der Lücke nach zu urteilen, die sich an der Stelle, an der die Birkenholzleiste und der aufgeklebte Belag aus Birkenbast so fest an die Wacholderleiste angeleimt wurden, das sie bis heute nicht aus ihrer ursprüngliche Lage verschoben haben, und ebenfalls gemäß der Leimspuren auf der Birkenholzplanke und dem Belag, hatte die zweifellos zu den Bestandteilen des Bogens gehörende Schicht getrockneter Sehneischen 2 und 3 mm (Tafel 1,76).

Die Länge des Novgoroder Bogens betrug, nach seinen beschriebenen Teilen zu urteilen ungefähr 190 cm (zwei Arme a 80 cm, Griff und Enden a je 10 cm). Ein so langer Kompositbogen besaß ein große Leistungsfähigkeit und Wurfweite und wurde warscheinlich von einem Bogenschützen zu Fuß verwendet, weil er für das Schießen vom Pferd unhandlich gewesen wäre.
Ein mit Birkenbast beklebter Kompositbogen entsprechender Bauart wurde 1879 im Kurgan 14 bei der Staniza My-Schatovski in der Region Krasnodar (im Kauskasusvorland e.A.) entdeckt.

Noch ein Bruckstück eines solchen Bogens wurde in Novogorod in einer Schicht aus dem 14. Jahrhundert (in einem Graben/Kanal) gefunden.

Ebenfalls in Novgorod, am Nerevskij-Ende, fast an der Kreuzung der Großen und der Kosmas-und- Demian-Straße, zwei Meter westlich der Großen Straße in einer Schicht vom Ende des 12. oder Anfang des 13. Jahrhunderts wurde zusammen mit vier sehr gut erhaltenen beinernen Auflagen eines Handgriffs noch ein Kompositbogen gefunden.


Interessant ist, das sich an dieser Stelle später der reiche Hof des Novgoroder Stadthauptmanns Onzifor (Onzifor Lukinitsch, Novogoroder Bojar und Politiker und Reformer im 13. Jahrhunderts, Anführer der Unterschichten gegen die Patrizier, gestorben 1367 u.Z.) und seines Sohnes Jurij Onziforovitschs (14. – Anfang 15. Jahrhundert) befand. Es ist nicht ausgeschlossen, daß dieses Gebiet auch im 12. Jarhundert unter der Herrschaft dieses Bojarengeschlechtes stand.

Zwei Platten verstärkten die Seiten des Griffs (Tafel 1, Ve), zwei andere die innere (untere), im Moment des Schusses dem Schützen zugewandte Seite des Bogens. Die Seitenplatten hatten eine leicht gewölbte Form mit abgerundeten Enden (Tafeln 6, 5, 9). Die Innenseite der Platten ist rinnenförmig (?) und mit durchgehenden, länglaufenden Einschnitten bedeckt, die das feste Verleimen der Platte mit dem hölzernen Kern (im Orig. Grundlage e.A.) des Bogens gewährleisteten (Tafel 6, 9). Die Einschnitte oder Kratzer wurden mit einem scharfen Messer oder einer Art Ahle vorgenommen.

Die äußere Seite der Platten ist gewölbt und glatt, nur mit sehr schwachen, kaum wahrnehmbaren Strichen bedeckt. Der Rand der Platten ist auf Fase geschnitten und mit leicht kreuzförmigen Einschnitten schraffiert, ihre Enden haben ebenfalls Einschnitte. Auf der glatten Oberfläche der Platten befanden sich im Moment der Bergung aus der Erde sehr kleine Stückchen eines dünnen Belages aus Birkenbast, der, ebenso wie oben beschrieben den Bogen, ohne Zweifel auch den ganzen Griff (im Orig. Bogen!?! e.A.) Die Seitenplatten sind 16 cm lang, ihre größte Breite 2,5 cm und die Stärke mm (siehe Beilage 1, Nr. 113).

Zwei weitere spachtelförmige beinerne Auflagen wurde ebenfalls aus rinnenförmigen Platten gefertigt. Sie befanden sich mit den schmaleren Enden einander gegenüberliegend auf der inneren Seite des Griffes (Tafel 1, 2zh). Sie haben beide an der Stelle, an der sie breiter werden, eine Biegung (ungefähr 155°), die genau der auf Miniaturen und anderen alten Denkmälern dargestellten Form der Kröpfung altrussischer Bögen entspricht. Diese Platten bilden ein einziges Ganzes, als ob sie eine (fehlt im Orig.) oder zwei symmetrische Hälften einer Auflage wären.
Die Fuge wurde möglicherweise deshalb gemacht, damit eine lange starre Auflage beim Schießen nicht die Schwingung der Wurfarme behindert und dabei nicht bricht. Die gemeinsame Länge dieser beiden Auflagen beträgt 27,3 cm, eine von beiden ist nur um 3 mm länger als die andere. Ihre breiten Enden (Breite 2,8 – 29 cm) sind im Querschnitt sichelförmig. So wie beim ersten Paar hat die ganze innere rinnenförmige Oberfläche dieser Platte tief schraffierte Einschnitte für das Verleimen mit dem hölzernen Grundlage des Bogens. Ebensolche Einschnitte bedecken auch die äußere Seite der breit Enden dieser Auflagen (Tafeln 6, 10, 11) und sogar die Seiten der schmalen Enden. Glatt blieb nur die äußere Oberfläche der engen Enden dieser Platten an der Stelle , an der sie mit der Hand gefasst wurden. Die schmalen Enden sinnd 1 cm breit, die Stärke der Platten beträgt 3-4 mm. Die Enden der Auflagen sind gerade und glatt abgeschnitten oder abgesägt.

Die schmalen Enden der Auflagen wurden in der Mitte des Griffes dicht aneinander gepasst, aber auch an die Stirnseiten der breiten Enden konnten rinnenförmige Hornstreifen mit gleicher Breite (ungefähr 3 cm) und Stärke angefügt werden. Letztere wurden auf die Innenseite der Wurfarme eines Bogens geleimt um die Spannkraft zu verstärken (auf Bogendeutsch: das Zuggewicht zu erhöhen e.A). Das ist bei den Bögen aus dem 16. Und 17. Jahrhunderts, die im GIM (Das Staatliche Historische Museum am Roten Platz in Moskau e.A.) und in der Waffenkammer (des Kremlmuseums e.A.) aufbewahrt werden, gut zu sehen. Aber die altrussischen Bögen des 9. – 14. Jahrhunderts hatten solche Hornstreifen (im Original hörnerne Vibratoren! e.A. 8) ) nicht. Das scheint erst ab dem 15. – 16. Jahrhundert übernommen worden zu sein (freie Übersetzung e.A.).

Das wars für heute.
Die "jüngeren" russischen Bögen habe ich leider selbst bis dato noch nicht gesehen, aber es gibt eine bekannte Abbildung russischer berittener Bogenschützen aus der Moskauer Reisebeschreibung des Siegmund Freiherr von Herberstein (1. Hälfte 16. Jahrhundert):

Herberstein3.jpg
[quote="Alexius77"]Aber wie du gut sinnlich russisch übersetzen kannst, hätte ich gedacht, dass deine Muttersprache auch russisch ist.quote]

Der kleine "türkische Bogen" des hintersten Reiters ist ebenso gut zu sehen, wie die Führung des Pfeiles über den Daumen der linken Hand. Leider läßt sich m.E. nicht erkennen, ober er mit dem Daumen zieht.

So - jetzt geh ich meinen Türken quälen! ;)
Bis die Tage
P./K02

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Re: "Bögen, Pfeile und Armbrüste" von A.F. Medvedev

Beitrag von Idariod » 05.08.2013, 14:01

Der kleine "türkische Bogen" des hintersten Reiters ist ebenso gut zu sehen, wie die Führung des Pfeiles über den Daumen der linken Hand. Leider läßt sich m.E. nicht erkennen, ober er mit dem Daumen zieht.


Meiner bescheidenen Meinung nach kann er nur mit dem Daumen ziehen, da die anderen Finger keine Krümmung auf der Sehne haben. Allein der Zeigefinger könnte den Daumen verriegeln (verschwindet abwärts hinterm Mittelfinger), von der Haltung her, und der Sehnenwinkel ist relativ spitz dort wo ich den Daumen vermuten würde. Was mir nur seltsam vorkommt, ist der Umstand, dass der wilde Knecht oberhalb der Pfeilnocke die Sehne greifen würde lt. Bild und Winkel.
Aber es ist ja ein gemaltes Bild, und somit vielleicht nicht die zuverlässigste Referenz was Schusstechnik angeht.

*nochmal den unkontrollierten Wortschwall betrachtet, und pfeifend weggeht*
Teile dein Wissen und gib nicht vor zu wissen was du nicht weißt - ein guter Ratschlag von einem tüchtigen Tischler. Das steht hier um mich daran immer zu erinnern, und für alle denen der Schuh passt.

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Re: "Bögen, Pfeile und Armbrüste" von A.F. Medvedev

Beitrag von Krolm02 » 13.08.2013, 12:52

So - es ist wieder ein Happen Text übersetzt:

Nach den (beinernen e.A.) Auflagen aus Novogorod zu urteilen, betrug die Länge des Griffes dieses Kompositbogens 13 cm und passte zur Hand eines jeden (im Orig. beliebigen) erwachsenen Schützen. Auch dank der Stärke (3,5 X 2cm) und der ovalen Form des Querschnittes war der Griff gut zu fassen.
Der aus wie sie bei den Grabungen in Novgorod entdeckten Bestandteilen zusammengesetzte Kompositbogen war nicht nur bei den Russen, sondern auch bei den anderen, den ausgedehnten Raum Osteuropas besiedelnden Völkern weit verbreitet. Er war, wie bereits erwähnt, seit 1. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung den Skythen, Sauromaten, Sarmaten u. a. bekannt.
Dank der Vielzahl an Überresten und Einzelteilen von Kompositbögen, die bei archäologischen Ausgrabungen auf dem Territorium Osteuropas gefunden wurden, lassen sich Konstruktion und Bestandteile dieser Bögen mit voller Zuverlässigkeit feststellen (siehe Tafeln 1,1 -4; 3‘-6).
Der allereinfachste Kompositbogen bestand aus zwei , mit Fischleim fest verklebten Leisten verschiedener Holzarten (Wacholder und Birke, Kiefer und Birke u.a.).
Die Bogenenden wurden gesondert aus einer festen und belastbaren Holzart (Birke, Faulbeere u.a.) gefertigt und mit den Enden des Bogengerüsts (freie Übersetzung) verleimt (Tafel 1,2). Die Verbindungsstellen wurden mit einer dichten Wicklung aus Sehnensträngen verstärkt, danach der ganze Bogen mit aufgeklebten dünnen Birkenbaststreifen gegen Feuchtigkeit geschützt.
Der altrussische Kompositbogen war komplexer zusammengesetzt als die soeben beschriebene Bogenart (freie Übersetzung) Er bestand aus einem aus zwei Leisten verschiedener Holzarten zusammengesetzten Kern (im Original: Grundlage) (Tafel 1,1b, g), hölzernen Bogenenden mit Einkerbungen für die Sehne (Tafel 1,1a), einem auf den Rücken der Wurfarme aufgeleimten Sehnenbelag (Tafel 1,76), beinernen Endverstärkungen mit Sehnenkerben (Tafel 1,2d und 3d), beinernen seitlichen Auflagen des Griffes (Tafel 1,2e und 3e) und einer unteren Auflage am Griffstück (Tafel 1,2zh und 3zh).
Die Sehnenbeläge verliefen längs des Rückens, ihre Enden waren an die hölzernen Bogenenden und den Griff angeleimt. Sie verstärkten das Zuggewicht des Bogens wesentlich. Die Rückensehen des Hirschs, Elchs, Stiers und anderer Säugetiere, die lange, feste und elastische Fasern hatten, die fähig waren, sich unter der äußerer Einwirkung zu dehnen und sich erneut zusammenzuziehen, wenn diese äußere Einwirkung endete, galten als am besten zur Verstärkung eines Bogens geeignet.
Leider bleibt es unbekannt ob die getrockneten Sehnen vor dem Aufkleben außer dem Durchtränken mit Leim in irgendeiner Art und Weise bearbeitet wurde. Die getrockneten Sehnen wurden als gleichmäßige Schicht parallel verlaufender Stränge aufgeklebt, wie anhand der Spuren auf der Birkenleiste des Bogens aus Novgorod zu sehen ist. Die beinernen Auflagen mit der Einkerbung für die Sehne wurden mit den Seiten der hölzernen Bogenenden verklebt, ihre inneren Enden gingen in seinen hölzernen Kern (im Wortlaut Grundlage) über (oder unter? E.A.) und wurden an der Verbindungsstelle der Wurfarme (im Wortlaut wieder Grundlage) und Bogenenden verstärkt.
Die Endauflagen hatten eine leicht gebogene Form, im Querschnitt waren sie röhrenförmig oder bauchig-konkav. Ihre Außenseite wurde bauchig und glatt gefertigt, mit Ausnahme des inneren Endes, daß unter der Wicklung verlief und mit einer eingeritzten Schraffur bedeckt war.
Die Innenseite der Auflagen an den Bogenenden war immer konkav und selten flach, sie war zum besseren Verkleben mit der hölzernen Grundlage mit einer dichten Schraffur aus Einritzungen bedeckt (Tafel 4,11 – 13; 5,1 – 4, 7-9).

Langsam nervt mich dieser Verfasser. Der käut den gleichen Satz wieder und wieder .... >:(
P./K02

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Re: "Bögen, Pfeile und Armbrüste" von A.F. Medvedev

Beitrag von Krolm02 » 14.08.2013, 15:14

Und weiter geht's:

Die Innenseite der Auflagen an den Bogenenden war immer konkav und selten flach, sie war zum besseren Verkleben mit der hölzernen Grundlage mit einer dichten Schraffur aus Einritzungen bedeckt (Tafel 4,11 – 13; 5,1 – 4, 7-9).


Es waren auch (beinerne) Endauflagen eines anderen Typs in Gebrauch: im Schnitt dreieckige, massive, die nicht von der Seite, sondern von oben auf die Bogenenden geklebt wurden (Tafel 1,3l, 4 1-10‘, 6,1).

Die Seitenauflagen des Griffes waren am häufigsten leicht gebogen , oder hatten die Form eines gestreckten Ovals, seltener die Form eines Trapezes (Tafel 3,1 – 6‘, 5, 5, 5 6, 10; 6, 7-9). Im Querschnitt waren sie rinnenförmig, ihre innere Seite war immer durchgehend mit einer eingeritzten Schraffur zum Verleimen mit dem hölzernen Kern (i.O. Grundlage) des Bogens bedeckt, aber die äußere Seite war bauchig und glatt und nur die Enden hatten gestrichelte Ritzen für die Umwicklung mit getrockneten Sehnen (Tafel 1, 3e).

Häufig hatten die Griffe auch untere beinerne Auflagen auf der inneren Seite des Bogens. Ihre Form war verschiedenartig; von der Art einer schmalen Leiste mit gerade abgeschnittenen Enden, von Leisten mit leicht verbreiterten Enden, von Keulen oder Spateln. Die letzteren wurden mit den schmalen Seiten mit einer Fuge am Griff zusammenstoßend angebracht.. (Tafel 1, 2zh; 3, 7-11; 6, 10-12).

Im Schnitt sind diese Auflagen bauchig-konkav, selten flach-bauchig. Wie bei den Seitenauflagen ist ihre innere, konkave oder flache Seite durchgehend mit schraffierten Einritzungen zum Verleimen mit dem hölzernen Kern (i.O. Grundlage) des Bogens bedeckt. Die äußere Seite ist glatt und bauchig und nur die Enden der unteren Auflage haben schraffierte Ritzungen für die Umwicklung.

Die Enden der knöchernen Auflagen verstärkten die Stöße der Einzelteile (e.A. Stellen an die Einzelteile zusammenstoßen) – die Knoten. Ein Kompositbogen hatte vier Knoten – zwei am Griff und zwei an den Enden. Nach dem Aufkleben der beinernen Auflagen auf den hölzernen Kern (i.O. Grundlage) wurden die Stellen, an denen die Einzelteilen zusammenstoßen, gemeinsam den mit schraffierten Ritzungen bedeckten Enden der beinernen Auflagen durch eine dichte Umwicklung in Leim getränkter Sehnenstränge fest zusammengezogen (Tafel 1, 4m). Danach wurde der ganze Bogen mit Ausnahme der Enden mit den Sehnenkerben und manchmal des Griffes mit Eigentümerzeichen an den seitlichen Auflagen (Tafel 3, 6) mit dünnen Streifen zuvor ausgekochten Birkenbasts beklebt. Die Beklebung wurde so wie bei den Novgoroder Bögen aus dem 12. bis 14. Jahrhundert spiralförmig angebracht. Möglicherweise gab es auch andere Arten der Beklebung.

Diese Konstruktion und diese Bestandteile der Kompositbögen des 8. bis 14. Jahrhunderts sind im alten Rußland, bei den Nomaden im Schwarzmeer- und Wolgagebiet, bei den Völkern im Vorland der Kama und des Urals weit verbreitet gewesen.

Offenbar wird der russische Bogen im 15. oder 16. Jahrhundert mit auf der inneren Seite seiner Wurfarme verleimten breiten Hornleisten – Vibratoren – (im 16. Jahrhundert hießen sie Simse) verstärkt. Bei den späten Bögen wurden von unten (d h. auf der Bogeninnenseite) beinerne Sehnenbänke angeleimt (siehe unten Zeichnung 2,11).

Im alten Rußland trug die hölzerne Grundlage des Bogens die Bezeichnung „kibit‘ “, in der möglicherweise irgendwie die arabische Bezeichnung des einfachen Bogens – Kadib – anklingt. Im Grunde genommen stand der Kadib am Anfang des zusammengesetzten und Schritt für Schritt verstärkten und komplexer gewordenen Kompositbogens. In der arabischen Terminologie für die Teile des Bogens und für ihre Anordnung gibt es noch einen im Klang ähnlicheren Begriff – Kabid, der den mittleren Teil des Bogens, den der Pfeil beim Ablassen der Sehne passiert, bezeichnet.

Das reicht für heut.
P./K02
Ich erkenn' eine Schöne noch immer auf 25 m Entfernung. Aber alt bin ich trotzdem. Leider.

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Faenwulf
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Re: "Bögen, Pfeile und Armbrüste" von A.F. Medvedev

Beitrag von Faenwulf » 15.08.2013, 22:33

Da kommt man ja kaum hinterher sich mal in Ruhe hinzusetzen und zu lesen. Zumindest ich aktuell nicht.

Vielen Dank, dass ihr euch die ganze Mühe macht!

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