Der ultimative "was ist traditionelles Bogenschiessen"-Thread

Was nicht in eine der anderen Kategorien passt.
Boettger
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Beitrag von Boettger » 13.09.2006, 13:46

was ist für mich traditionelles Bogenschießen?
hmmmm...

1. Meine Burg mit dem Bogen gegen feindliche Räuberbanden / Angreifer zu verteidigen
2. mit meinen Räuberkollegen eine Burg mit dem Bogen angreifen und ausrauben.
3. Mein nächstes Schnitzel mit dem Bogen erlegen

UND IMMER: den DAZU passenden Bogen verwenden.

Alles klar? :) :D :)

mfG

Dendrobates
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RE:

Beitrag von Dendrobates » 13.09.2006, 13:59

Original geschrieben von ravenheart


Trotzdem redet jede(r) davon, und niemand will die Begriffe abschaffen, nur weil sie individuell bestimmt sind!


Eine Website "Über die angenehme Musik" wäre aber doch etwas merkwürdig, oder?

Üblicher wäre, z.B.: "Blues Corner" oder "Waltz Web". (Dann weiß man auch ungefähr, worum es geht.)

"Angenehm" ist unmissverständlich eine Wertung, "traditionell" eigentlich nicht... in diesem Zusammenhang aber eben doch - und darin liegt das Problem. Erst denkt man, es gehe um eine einigermaßen fest definierte Sache. Dann erfährt man, dass die Definition allenfalls persönlich sein kann. Du hast recht, dass letzteres vollkommen in Ordnung ist. Als Genre kann "traditionell" aber dann nicht existieren.

Ach ja: Was es für mich bedeutet? Nichts mehr. Ich kann nur noch sagen, wie ich persönlich gerne schieße. Ich will das volle Auszugsgewicht spüren und ohne Visier zielen. Da ich aber Plunger schätze und ggf. auch einen Jagdstabilisator verwenden würde, sowieso mit FITA-Gerät schieße und Holzpfeile überhaupt nie verwende, entzieht sich das Wort "traditionell" meinem Zugriff. Es würde keinen Sinn machen, einen Begriff zu verwenden, dessen Inanspruchnahme ich erst umständlich verteidigen müsste.

Und was die virtuelle Gemeinschaft anbelangt: Eine Website für alle Impulse aus allen Richtungen des Bogenschießens wäre eine tolle Sache.

Gruß

Dendrobates

chambala
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RE: RE: Dendrobates

Beitrag von chambala » 13.09.2006, 19:46

Original geschrieben von Dendrobates


Der Ton deines gesamten Beitrags ist, naja, ziemlich "jugendlich", aber hier meine Antwort auf den obigen Satz:



Das der Ton meines Beitrags jugendlich rüberkommt freut mich, auch wenn ich selbst es nicht mehr bin, so versuch ich doch jung zu bleiben!
Das du mir damit indirekt eine gewisse Unreife und mangelnde Lebenserfahrung unterstellst lass ich mal weitesgehend unkommentiert.

Gemeinsamkeit kann leicht so eng definiert werden, dass sie ausgrenzt. Siehe den Eingangsbeitrag dieses Threads, wo beispielsweise Stabilisatoren und Klicker wie selbstverständlich tabuisiert werden.



Original geschrieben von calis

wenn jemand nach gemeinsamkeit sucht..sucht er was verbindet!
DU suchst nach dem was trennt und rüpft alles auseinander bis es keine gemeinsamkeiten mehr gibt!



Die einzige Grenze die "wir" Ziehen müßen ist die, welche uns das Fassungsvermögen unserer geistigen Vorstellungskraft vorschreibt damit wir den "Überblick" behalten. Drum wurde das "Schubladendenken" erfunden, das ich nicht sonderlich Wertschätze, weches aber vielen Menschen ihr persönliches Leben mit ihrer persönlichen Wahrnehmung sehr vereinfacht.

TRADITIONELL ist eine davon.


Zur Aggressivität deiner Zeilen: Du unterstellst mir völlig ohne Kenntnis meiner Person Motive wie Ego-Pflege. Darauf kann ich nicht reagieren; denn gegen Vorurteil ist online kein Kraut gewachsen.

Gruß

Dendrobates


Ich kann dich nur auf Grund dessen einschätzen, dessen du dich in schriftlicher Form hier darstellsts. Und m.E. bedienst du dich eifrig der Rethorik, um Anderen DEINE Meinung unterzuschieben. Nur das sich die "DEINE Meinung", die du als deinen Meinung hier schreibst, nicht die selbe ist, welche du den Leuten hier unterschiebst; indem du andere Zitierst oder hier ein Hörensagen in Bezug auf dritte vorschiebst.
Wie gesagt mein Eindruck von dir.

Original geschrieben von Dendrobates
Vielmehr schieße ich überwiegend für mich alleine im Garten und nur gelegentlich auf dem Schießplatz, wo ich wiederum recht selten andere Schützen um mich habe. Dennoch nehme ich die Sache ernst und kommuniziere darüber gerne - fast ausschließlich online und per Telefon.

Anders als du erlebe ich also nur ausnahmsweise das nivellierende Gemeinschaftsgefühl eines realen Treffens, wo unterschiedliche Sichtweisen in den Hintergrund treten.


Mal so als gutgemeinter Rat. Vielleicht solltes du das Bogenschiessen weniger therotisieren und still und einsamm für dich selbst schiessen, sonder öfter mal auf Tuniere oder gar Treffen fahren. Du grenzt dich nämlich in deiner Erlebnisswelt selber aus; aus der Gemeinschaft der Bogenschützen und somit wundert es mich nicht, das du ständig von Ausgrenzung oder Unverständniss in der Öffentlichkeit schreibst.

Gemeinsamkeit ist in erster Linie ein Lebensgefühl...(ein gelebtes Gefühl), und nix das sich akribisch, rethorisch oder gar philosophisch auseinander rupfen lässt, um es zu beschreiben.
Womit wir auch schon fast wieder ON-TOPIC sind, denn:



Tradition heisst nicht die Asche aufheben, sondern die Flamme weiterreichen.

In diesem Sinne - Ich zünd ne Kerze für dich an. :o
Dixi et salvavi animam meam
Ezechiel, 3,19.

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locksley
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Beitrag von locksley » 13.09.2006, 20:53

Zusammenfassend läßt sich also festhalten:

-Der Begriff traditionelles bogenschiessen, stammt aus den USA, er entstand um sich gegen das Aufkommen der Compoundbögen abzugrenzen.

- Schützen, die nicht nach dem RTeglement der FITA schiessen bezeichnen sich in Deutschland, Österreich und der Schweiz als traditionell, unabhängig vom Material.

- Seit dem Bogenschiessen immer populärer wird, hat eine Diskussion in den USA angefangen um die "wirklich" traditionellen von den nicht ganz so traditionellen abzugrenzen. Diese Diskussion wurde nun nach Europa getragen.

Meiner Meinung nach kann doch Jeder sein Tun bezeichnen wie er will. Was uns alle eint ist doch das schiessen mt dem Bogen. Ob das in den deutschsprachigen Ländern oder insgesamt auf dem europäischen festland überhaupt einen durchgehende Tradition hat ist doch egal. Ich denke, daß dieser Begriff hauptsächlich deswegen genutzt wird, da die Bezeichnung "jagdliches" Bogenschiessen, für das 3-D schiessen, viel zu negativ belegt wäre.
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.

Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)

Boony
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Beitrag von Boony » 13.09.2006, 21:33

Howdy nochmal
Ja in der Fita gibt es die Standart Klasse für
Visierlos schiessen,
ich hab ne Menge gelesen aber nich genug behalten um wirklich sachkundig zu sein
aber es gibt ja einige Verbände und
in England auch schiessen mit schweren
Schlachtpfeilen.
Ich dachte das es bei uns "westlichen"
auch genug Hintergrund gibt, warum was
so ist ,Tradition, Regeln aus alter Zeit, die Denkansätze die ich geben wollten
waren aber schwächlich und manchmal zu weit her geholt.
Ich hatte vor als nächstes, ähnlich wie
Rabe, der wunderbar bis jetzt
die Art von Argunentation die ich als
"intention" hatte führt, Thesen aufzustellen
um diese zu Argumentieren, damit jeder
etwas Abstand hat und sich nicht angegriffen
fühlen muss.
Ich Wette übrigens das man mit Dendrobates
genauso freudig Pfeile fliegen lassen
kann, wie mit dem Rest der hier so rumrennt.
Es ist ziehmlich schwierig Komplexe
Themen in Foren zu diskutieren, und
geschriebene Texte lassen soooo viel
Interpretationsspielraum, das es wenn
man die Sache zu ernst nimmt, ganz schnell
in unnötige und ungewollte Konflikte
gerät.
Sich mal richtig damit zu befassen,hm dazu
muss man vielleicht auch bei einer
Analyse des Traditionellen Bogenschiessens,
viel Recherchieren, belegen, nachforschen in den Geschichten der Verbände.etc.
und den Rest mit Fragen füllen.

Eine persönliche Einstellung sollte nebenbei
doch immer so gefestigt sein das es
einem wirklich völlig egal sein kann
was andere sagen, Face to Face und verbal
sind grade die Diskussionen die
provokativ, alles in Frage stellend, von
wirklich Überzeugten geführt werden,
die sowohl Ertragreichsten als auch
spannensten-solange sie sachlich bleiben,
weil die Beteiligten alle Möglichen
Argumente anbringen um zu überzeugen.

Vielleicht hat Rabe die Musse einige nette
fiktive Standpunkte zu formulieren, am besten
als Umfrage, wegen dem "wo steht ihr",
das währe doch auch schon gut.
Nur streitet euch nich mehr über
Gemeinsamkeit,Ausgrenzung und so Zeug.
Selbst wenn es klare Regeln gäbe
was Traditionell ist und was nicht gäbe
es immer noch Ausnahmen, die gibt es immer
und dabei ginge es immer noch ums
Bogenschiessen und nicht um die Menschen
dahinter, deren Meinung ihre Sache bleibt,
und die sich über jede Grenze hinwegsetzen
können um gemeinsam zu sein.

(edit-im Antwortfenster geschrieben aber
schonwieder "Return" gedrückt-sorry nächstemal denk ich dran (**) "
Gruss Boony

Gropi
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RE: RE:

Beitrag von Gropi » 13.09.2006, 21:35

Original geschrieben von mbf

Ah, das ist hier der Trollthread, richtig? Naja, das kann ich auch... :D


So, dann möchtest du also Bard nacheifern? :schlecht

Dann mal konkret dazu: [etc. etc.]



Ich habe nirgendwo behauptet, das es im traditionellen Bereich kein Tuning, Optimieren, Experimentieren usw. gibt. Oder das Material keine Rolle spielt. Oder das man sowas nicht auch als Leistungssport betreiben kann. Ich behaupte aber, das es mit natürlichen Materialien irgendwo eine natürliche Grenze, ein Ende der Fahnenstange in Sachen Effizienz gibt, ein Ende das eigentlich schon längst erreicht worden ist und wenn noch so viel getüftelt wird.

Im sogenannten tratitionbellen Bereich des Bogenschiessens ist die Entwicklung im Wesentlich abgeschlossen. Und diese Behauptung, stammt nicht mal von mir, sondern von einem namhaften amerikanischen Bogenbauer (ich bin geneigt zu glauben, er weiß wovon er redet.

Ich glaube aber auch, daß das im modernen Bereich eben nicht der Fall ist.

Nur um an einem Beispiel zuerläutern:
Vergleiche doch mal einen Fita-Recurve aus den 80ern mit einem HighEnd Fita Recurve auf dem neuesten Stand der Technik. Und dann vergleiche einen prähistorischen Flachbogen mit einem vergleichbaren "tratitionellen" Bogentyp aus natürlichen Material der Gegenwart. Fällt dir etwas auf?

Keiner von denen wird sagen, dass das Material Nebensache ist. Jeder von denen wird zusehen, dass der Bogen so flach wie möglich wirft.


...na klar und dann verschiessen sie Pfeile auf 300+ fps mit einem Vollholzbogen. :D ;-)

Aber Vorsicht, einige könnte vielleicht sagen, daß es mehr auf schwere Pfeile und eine stabile Flugbahn ankommt, als auf bloße Geschwindigkeit. :-)

Eventuell besteht das Problem einiger Leute hier darin, daß sie den Begriff "tratitionell" eben nicht (nur) als bloßen Begriff für etwas deuten was bestimmten Rahmenbedingungen genügt, sonder als einen Wert bzw. als einen nicht wertneutralen Begriff. Und sowas ist mir nunmal vollkommen fremd.

[royalblue](edit: persönliche Angriffe und pauschale Beleidigungen entfernt! Rabe)[/royalblue]

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Beitrag von Peter O. Stecher » 14.09.2006, 08:02

Traditionell hat nichts mit Glasfiber oder nicht Glasfiber (Carbon etc.) zu tun!!

Auch nicht mit dem Pfeilmaterial....

Wir sind halt eher unverbesserliche Nostalgiker die z.B. gerne mit Holzpfeilen od. Holzbögen schießen obwohl es besseres gibt!


Dann gibt es noch Schützen welche sich streng an historische Vorbilder zu halten versuchen - ist auch nicht traditionell, sondern ich würde das eher als eine besondere Neigung sehen.
https://classic-archer.com/

benz

RE:

Beitrag von benz » 14.09.2006, 08:43

Original geschrieben von Boony

Sich mal richtig damit zu befassen,hm dazu
muss man vielleicht auch bei einer
Analyse des Traditionellen Bogenschiessens,
viel Recherchieren, belegen, nachforschen in den Geschichten der Verbände.etc.
und den Rest mit Fragen füllen.



http://www.meisteryi.de/pageID_2203901.html

Da sind lustige Dinge zu erfahren, z.B. wurde die FITA vor der Erfindung des Alupfeiles gegründet. :D

liebe Grüße benzi

benz

Beitrag von benz » 14.09.2006, 08:47

und noch ein schöner link:

http://www.sg-scharnitz.at/509601966908 ... /index.php

daraus geht unter anderem hervor, daß das Schießen auf Scheiben, wie es heute die FITA betreibt, eine Geschichte bei den olympischen Spielen seit 776v.Cr. hat, na wenn das keine Tradition ist.

liebe Grüße benzi

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Beitrag von mbf » 14.09.2006, 09:16

@Gropi
In puncto Material stimme ich Dir da voll zu.

Aber genau das ist ein interessanter Punkt, den Du da aufwirfst. Eine Linie dort anzudeuten, wo das Material seit langem ausgereizt ist.

Jetzt stellt sich mir nur die Frage: was ist extremeres Optimieren: das Heranarbeiten an eine seit vielen tausend Jahren bekannte Obergrenze oder das kontinuierliche Weiterentwickeln mit modernen Technologien? Ist nicht eine Tradition des Menschen der Fortschritt? (jetzt wirds fast philosophisch)
Der Pfeil fliegt hoch, der Pfeil fliegt weit.
Warum nicht - er hat ja Zeit!
-- Modifiziert nach einer Vorlage von Heinz Erhardt

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