Fletchers-Corner

Hallo zusammen,

auf Youtube gibt es einen koreanischen Kanal mit interessanten, gut gemachten Zeitlupenaufnahmen von Abschuss, Wurfarmvibrationen, Pfeilflug und getroffenen Wasserflaschen

https://www.youtube.com/@spgvx

z.B:
97 Pfund, 4gpp , 50000 fps https://www.youtube.com/watch?v=wIF0CQqFp6E
Luftdichte/Brechungsindexschwankungen am Pfeil während des Fluges: https://www.youtube.com/watch?v=PaDxAdCRCw8

Ich habe mich schon immer gewundert wie sich die Bogendrehung auf den Abschuss auswirkt, man sieht nur eine minimale Bewegung während der Pfeil noch in der Nähe des Bogens ist.

ciao
Pablo

Sehr interessant, danke für's teilen.
Grüße - Neumi

vEngel hat geschrieben: ↑

20.04.2023, 10:52

Ich habe mich schon immer gewundert wie sich die Bogendrehung auf den Abschuss auswirkt, man sieht nur eine minimale Bewegung während der Pfeil noch in der Nähe des Bogens ist.

Der Pfeil hat quasi den Bogen so gut verlassen und dann setzt erst die Drehung ein. Das gleich habe ich bei meinen Videos genauso festgestellt. Ich schieße inzwischen den 100# Bogen ohne Drehbewegung, da es viel Kraft kostet den Bogen mit dem Handgelenk zu drehen. Ich kippe den Bogen leicht zum Daumen hin und komme damit sehr gut zurecht.

Gruß Markus

Danke erstmal,
aber 50000 fps xD

Ist die Frame-rate der Kamera - liest sich aber mit den Bogenangaben und dem Pfeilgewicht echt witzig

vEngel hat geschrieben: ↑

20.04.2023, 10:52

Ich habe mich schon immer gewundert wie sich die Bogendrehung auf den Abschuss auswirkt, man sieht nur eine minimale Bewegung während der Pfeil noch in der Nähe des Bogens ist.

Ich hatte das Video schon gesehen und ein Bild rausgezogen...

Diese minimale Bewegung (das sind bei genauer Betrachtung bestimmt 2cm) reicht aus um das Anschlagen zu verhindern, genau dort haben meine Pfeile Kontakt Spuren wenn die Technik nicht stimmt..

Haitha hat geschrieben: ↑

20.04.2023, 13:43

aber 50000 fps xD

Ist die Frame-rate der Kamera - liest sich aber mit den Bogenangaben und dem Pfeilgewicht echt witzig

Ist mir beim Schreiben gar nicht aufgefallen

benzi hat geschrieben: ↑

20.04.2023, 14:24

Diese minimale Bewegung (das sind bei genauer Betrachtung bestimmt 2cm) reicht aus um das Anschlagen zu verhindern, genau dort haben meine Pfeile Kontakt Spuren wenn die Technik nicht stimmt..

Für mich schaut es so aus, als ob sich eher der Pfeil 2 cm durchbiegt.
Hier mal ein Vergleich Anfang/Ende vom Ablass. Mir erscheint die Bewegung etwas kleiner als der Pfeildurchmesser zu sein, und sich auch eher nach unten/links zu richten. Also im Vergleich zur Durchbiegung des Pfeils eher gering. Diese leichte "nach unten links" Bewegung hat der Schütze bei diesem Schuss auch schon vor dem Lösen.

Hier noch ein zweites Beispiel aus dem Film:
https://youtu.be/wIF0CQqFp6E?t=249 In Stopmotion sieht man die Bewegung des Bogens besser als in der sehr "weichen" Zeitlupe. Hier sieht man auch das die eigentliche Drehung erst nachdem der Pfeil komplett am Bogen vorbeigeflogen ist erfolgt.

Ich bezweifle ja nicht das das Kippen/Drehen Vorteile bringt, aber zumindest der direkte Effekt auf den Bildern sah für mich kleiner als erwartet aus. Auch in den anderen Videos, in denen leichtere Bögen geschossen werden.

Ich denke dass Kontakt Spuren am Bogen und am Pfeil einfacher zu deuten sind.. Am Bogen sieht man deutliche Spuren, man müsste den Pfeil begutachten können im Bereich der vorderen Feder Wicklung... Ich mach lieber keine Bilder von meinen Pfeilen...

Hab mich auch über den Spine gewundert, gibt ja durchaus auch anderes zu Auswahl ( zB. 200er) für solche höheren Zuggewichte.

Richtig ist, was funzt, hm?

Kann mir da einer was zu sagen?

Auch für mich (Kyudoschütze) sehr interessante Aufnahmen! Im ersten Video sind bei 1:50 sowie 5:28 die Schwingung des Pfeils und der Sehne aufgezeichnet.
Die erste Darstellung bezieht sich auf einen Schuss mit einer Schussmaschine, bei der sich der Pfeil schon nach 0,25 Sekunden von der Sehne gelöst hat.
Die zweite Darstellung zeigt drei Versuche ohne Maschine – mit „normalem" Abschuss durch einen Schützen: Die Beschleunigungszeit beträgt hier 0,40–0,55 Sekunden.
Der Pfeil scheint also durch direktes Einwirken des Schützen fast doppelt so lange beschleunigt zu werden!
Für mich ein Ansatzpunkt, bei rein mechanisch erzeugten Abschussmessungen sehr genau hinzusehen. Ein Vergleich mit den erreichten Pfeilgeschwindigkeiten wäre hier in jedem Fall recht hilfreich.
In einem ähnlichen Video wurde die Dreh-/Kipptechnik des Kathrabogens untersucht und - je nach optimierter Technik - ein erkennbarer Geschwindigkeitsunterschied festzustellen.

kyudodetmold hat geschrieben: ↑

21.04.2023, 15:41

Die erste Darstellung bezieht sich auf einen Schuss mit einer Schussmaschine, bei der sich der Pfeil schon nach 0,25 Sekunden von der Sehne gelöst hat.
Die zweite Darstellung zeigt drei Versuche ohne Maschine – mit „normalem" Abschuss durch einen Schützen: Die Beschleunigungszeit beträgt hier 0,40–0,55 Sekunden.
Der Pfeil scheint also durch direktes Einwirken des Schützen fast doppelt so lange beschleunigt zu werden!

Die 0.2 bis 0.55 s sind das Nachschwingen nachdem der Pfeil die Sehne verlassen hat. Der Pfeil befindet sich nur sehr kurz (eher < 0.03 s) auf an der Sehne. Bei 0.5 s könnte man den Abschuss ja noch mit dem bloßen Auge verfolgen.

Die verwendete Art der Darstellung ist nicht leicht verständlich, und es ist auch nicht ganz klar, welche Bildzeile genau über die Zeit aufgetragen wurde. Der blau markierte Teil ist der eigentliche Abschuss. Der Sprung im Balken darunter ist der Handschock des Bogens.

Ja, da muss man schon genau hinschauen und interpretieren. Die Beschleunigungszeit (=Sehnenkontakt) bei einem "olympischen" Recurvebogen (da habe ich Daten) liegt typischerweise im Bereich von 15 ms oder leicht drunter, das müsste hier größenordnungsmäßig auch hinkommen. Mit extrem leichten Pfeilen ist man vielleicht etwas kürzer dabei. 3 ms (0,03 s) halte ich aber für zu kurz. Müsste man mal die Gegenrechnung machen, was für eine Abschussgeschwindigkeit das geben würde. Wahrscheinlich zu schnell für die gemessenen Werte.

Bei der Bogendrehung geht es m.E. auch nicht unbedigt darum, den Bogen während des Schussablaufes wirklich zu drehen (innerhalb von 10 ms kommt man auch nicht weit), sondern eher darum, im Bogenarm eine "Vorspannung" aufzubauen, die für Stabilität, Dynamik und Konstanz im Abschuss sorgt - ich mag aber auch falsch liegen.

Danke an Pablo fürs Entdecken dieser Videos!

Nachtrag: ich habe da oben natürlich Blödsinn geschrieben. 0,03 s sind 30 ms, insofern ist alles in Ordnung.

Sehr altes aber immer noch gutes Video...
https://youtu.be/nS1L1Ez1pZ0
Min 6:25....
Der hintere Teil des Pfeiles passiert den Bogen nach 0,044 sek...

mbf hat geschrieben: ↑

22.04.2023, 11:00

3 ms (0,03 s)

0,03 s sind 30 ms, also alles o.k.

Hi Pablo, schön mal wieder was von dir zu lesen!

Argh... man sollte genau lesen... ja, klar, Danke. Dann passt alles.