Traditionell oder Optimierungs Wahnsinn?

Was nicht in eine der anderen Kategorien passt.
PeLu
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Traditionell oder Optimierungs Wahnsinn?

Beitrag von PeLu » 21.11.2002, 16:49

Hallo Leuts,
nach den etlichen Postings wollte ich mal anfragen ob ich mit meiner Meinung allein dastehe? Der Bogen ist in Mittel-Europa seit gut 20000 - 30000 Jahren bekannt. Mir kann keiner erzählen das die Jungs und Mädels damals Spine Tester, Waage, 2K-Lack oder Befiederungsgerät hatten... an einen Tillerstock glaube ich da eher... die hatten aber damals das Problem wenn Sie nicht trafen, mussten Sie Hungerleiden, also entweder:
a.) waren sie von der Natur her begabter als wir heute?
B.) oder wir machen uns einen Kopf um klamotten die zwar wWssenschaftlich relevant sind, aber keine sau stört. Das fängt von der Rechenleistung des Gehirns an (wen interessiert das?) bis zur auf den grain ausgewogenen Pfeil.
Wie Umbra schon mal erwähnte... eventuell nicht so krass: "...wenn mein eigenes Leben (und das der Sippe) von einem Fehlschuss abhängt, wird meine Konzentration und der Pfeilflug ein anderer sein als wenn ich es nur zu Spass mache"
Ich hoffe ich konnte Provozieren ;-)

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locksley
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Traditionell oder Optimierungs Wahnsinn?

Beitrag von locksley » 21.11.2002, 16:57

Mich konntest Du nicht provozieren, da wir da mal wieder einer Meinung sind. Weniger entscheident als das Material ist das treffen wollen und für unsere jagenden Vorfahren war es auch ein treffen müssen. Damals ging es ja oft ums nackte Überleben.
Mal schauen was die Anderen dazu meinen.
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Traditionell oder Optimierungs Wahnsinn?

Beitrag von entman » 21.11.2002, 17:21

ich finde auch, dass man nicht alles Optimieren sollte, aber ich finde ein Befiederungsgerät traditionell durchaus vertretbar. Für mich wäre es hauptsächlich ein Zeitersparnis. Ich hoffe nicht, dass es hier irgendwann heisst, " wie, du klebst mit Gerät? ab zu den Fitas!"
Tradition heisst nicht die Asche aufheben, sondern die Flamme weiterreichen.
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Traditionell oder Optimierungs Wahnsinn?

Beitrag von Archiv » 21.11.2002, 17:24

Das ist ja der Grund warum man Holzbogen schiesst, weil man so viel selbst machen kann. Ob man dabei nur mit einem Lendenschurz bekleidet, mit einem Feuersteinsplitter an einem StückHolz im Wald rumkratzt , oder in der zentralgeheitzten Werkstatt mit "modernem Eisenwerkzeug" schafft bleibt doch jedem selbst überlassen.
Nur denke ich, dass es nicht schadet wenn wir uns von diesem Leistungsdenken , schnellerer Bogen, mehr Punkte,usw. freimachen.
Es muss nicht immer das Optimum erreicht werden um Spass zu haben, oder warum schiessen wir sonst?
Ich selbst bemühe mich meine Ausrüstungsgegenstände und Werkzeuge so gut ich eben kann zu fertigen, weil ich Freude an diesen Dingen hab`, sicherlich ginge es manchmal auch eins, zwei Nummern kleiner. l  

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Traditionell oder Optimierungs Wahnsinn?

Beitrag von Archiv » 21.11.2002, 17:26

Ich bin da auch Deiner Meinung. Treffen kann man auch ohne genau gespinte Pfeile (sie sollten nur nicht zu weich sein, härter geht eher). Spinen kann man daher auch mit dem Bogen (alles was triffft passt ;-) Eine Waage braucht man nun wirklich nicht, ausser man will mit seinem Zuggewicht angeben.

Das Lackieren der Pfeile (ich meine hiermit nur die Schutzlackierung) ist nur für die Haltbarkeit da. Dazu reicht auch eine Wachsschicht aus, die man aber ab und zu erneuern muss. Das ist bei einer Lackierung nicht notwendig. Da die Schäfte (sprich das Holz) natürlich gewachsen ist, gibt es keine 100% gleichen Pfeile. Verwendes man auch noch Naturfedern und Selfnock, so ist das noch schlimmer. Aber was solls, auch meine selbstgebauten, einzigartigen Pfeile fliegen gut. Und wenn einer mal nicht fliegt, kommt er an die Wand zum anschauen.

Ein Befiederungsgerät ist schon eine enorme Erleichterung. Man kann die Federn zwar auch mit Nadeln festpinnen, macht aber ziemlich viel Arbeit. Bei meinen Flu-Flus (Klobürsen) mache ich das jedenfalls so (ich habe dafür noch keine Befiederungsgerät gesehen ;-)

Ansonsten sollte beim Schiessen einfach nur Spass haben ohne sich über das Wetter, den Boden, die Pfeile, den Wind, die ganze Technik,... gedanken zu machen. Das geht sowieso viel besser.

Wenn es aber darum geht, auf 90m ein 5DM grosses Scheibenzentrum immer und immer wieder zu treffen, dann muss man schon auf die ganze Technik hören (vor allem, wenn man das bereits nach ein paar Monaten Training schaffen will). Das macht nach einiger Zeit aber keinen Spass mehr (habe es damals selber mitgemacht).

Es kommt halt ganz darauf an, was man will. Wenn es ums überleben geht, kümmert man sich nicht darum, das beste Material zusammen zu bekommen, sondern eher darum, das Tier so schnell wie möglich zu erwischen. Ohne Gedanken geht das am Besten. Heutzutage soll das Schiessen einfach nur Spass machen. Einige haben den halt nur, wenn sie Höchstleisungen erbringen (für die sie sehr viel Geld ausgeben).

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Beitrag von Archiv » 21.11.2002, 17:26

Eben. Wen soll das provozieren? Ich schiesse so, wie ich am besten treffe, und wenn ich dabei den Bogen mit den Füssen festhalte.

Aber ich denke, dass sich auch unsere Vorfahren neben dem mentalen Zwang zu treffen schonsehr viele Gedanken darüber gemacht haben, warum der eine Pfeil, Bogen oder Schütze besser traf als der andere. Klar, sie hatten weniger Technik und nicht das Allgemeinwissen des 21. Jahrhunderts, aber sehr viel vergleichende Erfahrung. Und das war dann der Motor für den technischen Fortschritt, der dann dem einen Clan das Überleben doch leichter machte als dem anderen.

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Beitrag von Archiv » 21.11.2002, 17:34

@ entman,
das war nicht die Aussage, wie du gelesen hast klebe ich selber mit Befiederungs Gerät "sogar mit den Teuersten"
Und zu den Fita Jungens und Mädels habe ich auch noch keinen verwiesen.
Aber warum machen wir uns soviel Kopfzerbrechen über immer mehr Technik rund um den Traditionellen, und überprüfen nicht mal unsere Einstellung zu dem was wir da eigentlich tun?... Auf Turnieren (so kenne ich es aus Turnierberichten), wird lärmend zum nächstem Pflock gewandert. Bei uns im Verein herscht an der Ziellinie eine Unruhe, das wenn wild da gewesen wäre das nun "mit Ohrenschützer auf Kuba Cuba Libre schlabbern würde" (von Konzentration und keine Spur). Und für jeden Fehlschuss ist dann ein falscher Spine Wert das falsche Grain oder sogar die falsche Feder verantwortlich? Also dann würde ich behaupten lasst uns stabis auch am Englischen Langbogen erlauben, und kein Reiterbogen mehr ohne Peepsight und Visier... dann sind wir nämlich in wenigen Jahren genau da, wo die Fita boys und mädels heute schon sind! (keine abfällige Bemerkung gegen Fita Schützen!)

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Beitrag von Archiv » 21.11.2002, 17:37

Ich seh das nicht so eng mit der Tradition, man sollte schon ein gutes equipment haben. wenn man unterschiedlich schwere Pfeile hat(wie ich)
z.b. trifft man nicht, da kann man noch so viel hunger haben, und konzentriert sein.
Anderersteits sollte man aus diesem Optimierungswahn keinen Wahn machen :-)
wenn man einen Bogen, Pfeile, Köcher, Armschutz und Tab hat, und alles gut stimmt is ja gut und man muss sich auch keine weiteren Sorgen machen.
Ich bin zurzeit noch total traditionell mit meinem Escheflat, aber in einem Halben jahr hol ich mir einen Kienle recurve, und der ist auch mit glass belegt.
Einer nur aus Holz währe mir zwar auch lieber, aber erstens gibts das nicht auser für enorme Preise, und zweitens will keiner bei Ebay oder Avis einen Holzbogen kaufen, weil man da keine Bruchsicherheit hat.
Und drittens: wenn ich schon so viel Geld für einen Bogen ausgebe, will ich auch das der Länger hält, und das eventuell auch meine Kinder noch damit schiessen können. Da kann man schon glass auf dem Bogen akzeptieren.

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Beitrag von Archiv » 21.11.2002, 17:40

@Unicorn: wenn ich nicht getroffen hab, bin ich selber schuld, auch wenn meine Pfeile bis zu 2 gramm gewichtsunterschied haben.
bei uns ist an der Schiesslienie eigenlich ruhe.

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Beitrag von Archiv » 21.11.2002, 17:41

Ich merke schon für manche ist meine Niederrheinische schreibe reinstest Spanisch.....
ok ich ergeb mich.... ;-D

Nachricht wurde von Unicorn nachbearbeitet!

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Beitrag von Archiv » 21.11.2002, 17:43

warum? ich kann dich gut verstehen.

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Traditionell oder Optimierungs Wahnsinn?

Beitrag von locksley » 21.11.2002, 18:27

Mir ist bisher bei den traditionellen aufgefallen, dass zwar in Magazinne wie TB oder auch hier im Forum viel zum Thema Optimierung des Geräts geschrieben wird. Auf den Turnierenvor allem auf den mittelalterlichen auf denen ich überwiegend bin kein Mensch auf die Idee käme seinem Pfeil oder sonst irgendwas die Schuld zu geben wenn´s daneben geht. Weil eigentlich jeder weiss, dass es einfach an der Konzentration oder mangelnden Erfahrung für diesen Schuss gefehlt hat. Ich hab da auch schon Leute gesehen die mit "Knotenstöcken" drei Mal ins Kill getrofffn haben.
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Traditionell oder Optimierungs Wahnsinn?

Beitrag von Steffen » 21.11.2002, 18:39

Ich schätze mal, dass die auch mit schlechterem Material traffen, lag daran, dass sich bei den Männer alles auf die Jagd konzentrierte und sie so den ganzen Tag "üben" konnten bzw. mussten.

jaberwok

Traditionell oder Optimierungs Wahnsinn?

Beitrag von jaberwok » 21.11.2002, 19:34

Ich denke das das ein dankbartes Laber . äh Lager-Feuer-Thema beim ersten FC -Treffen sein wird Ich freu mich schon drauf !

Grüsse an alle JBW

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Traditionell oder Optimierungs Wahnsinn?

Beitrag von locksley » 21.11.2002, 19:44

Während der Pfeilschrott und diverse Wappenentwürfe lustig im Abenwind verglühen.:-)
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