Zecken

Was nicht in eine der anderen Kategorien passt.
gotikreich
Full Member
Full Member
Beiträge: 245
Registriert: 09.03.2006, 09:48

Zecken

Beitrag von gotikreich » 14.01.2007, 12:11

Mal so paar theoretische Sachen die ich zu gerne wiederlegt haben würde, aber ansich mehr nur auf ihre richtigkeit prüfen will.

Es geht um Zecken. Mittlerweile ist ja eine ziemliche Panik mache in den Medien über eine Zeckenüberbevölkerung. IM Hamburger Raum hatten wir nie Probleme mit Zecken Krankheiten. Sollte man sich nun aber doch eine Impfung zulegen, besonders da ich jetzt auch in Süddeutschenraum Tuniere besuchen wollte und es da ja Zeckenkrankheiten geben soll.

Und was ist an den Gerücht dran, wenn man dieses Zeckenvirus (vergesse immer den Namen) schon in sich hatte, der aber nie wirklich ausgebrochen ist und man sich dann Impfen lässt. Da habe ich mir sagen lassen das es zu schweren Auswirkung bis zum Koma kommen kann. was ist da dran??
Ein jeder macht Fehler, sonst w?rde man nicht sterben.

Harlekin
Newbie
Newbie
Beiträge: 47
Registriert: 16.06.2006, 20:20

Beitrag von Harlekin » 14.01.2007, 12:25

Moin moin
Ich bin kein Mediziner aber du meinst sicher Boreliose?!Ich komm aus dem Harz und hatte bisher noch nie Zeckenbisseund mir is auch aus meinem Freundeskreis kein fall bekannt.im süden würd ich mich auf jedenfall immer mit insektenschutzmitteln einschmieren damit die viecher jeden appetit verlieren.In apotheken gibt es solche karten von gefahrbereichen und so da würd ich mich mal schlau fragen.

Benutzeravatar
Jolinar
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 438
Registriert: 07.11.2006, 16:41

Beitrag von Jolinar » 14.01.2007, 12:29

Falls du Borreliose meinst, kann ich dir sagen, dass sobald die ersten Symptome auftreten (ärztliche Bestätigung!) man es mit Antibiotika "bekämpfen" muss.

Sich gegen FSME impfen zu lassen, schadet absolut nie. Ich wohne in der Steiermark, dass ist einer der Bundesländer Österreichs, dass am Meisten von den Zecken betroffen ist (Österreich ist auch führend in der EU). Man sollte sich allerdins NICHT nach einem Zeckenbiss impfen. Warum weiß ich nicht, da es für uns auch relativ uninteressant ist, da fast jeder Österreicher geimpft ist.

edit: Es gibt KEIN Antibiotika gegen FSME!

shortRec
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 573
Registriert: 09.07.2006, 12:29

Beitrag von shortRec » 14.01.2007, 12:34

Also Zecken, das ist so eine Sache. Im Wesensentlichen übertragen die Zecken zwei Krankheiten. Zum einen die Borreliose, zum anderen die Hirnhautentzündung. Letzteres nimmt oft einen schweren Verlauf, kann nicht geimpft werden, die Chancen, bei einem Zeckenbiss die Erreger übertragen zu bekommen liegt etwa bei 1:1000. Anders liegt es bei der Borreliose. Diese Krankheit ist eine Infektion mit Borrelien, einer Bakterienart. Diese Krankeit ist recht häufig, die Durchsäuchung der Bevölkerung liegt bei etwa 60%, in einigen Gebieten jedoch deutlich darüber. Die Symptome sind nicht eindeutig, Mediziner sprechen auch von einer "Chamelionkrankheit". Manche Patienen klagen über Gelenkschmerzen in eigentlich gesunden Gelenken, teilweise kommt auch zu erheblichen Schwellungen der betroffenen Gelenke. Andere leiden bspw. unter Knochenschmerzen. Allen gemein ist, dass sie sich antriebslos, abgelafft, kraftlos fühlen. In den meisten Fällen verläuft die Infektion allerdings symptomfrei oder symptomarm, so dass sie entsprechend selten diagnostiziert wird. Hier liegt auch das eigentliche Problem. Eine akute Infektion kann mit Antibiotika gut behandelt werden, eine stumme Infektion kann sich noch Jahre später mit rheumaähnlichen Symptomen bemerkbar machen, ist dann nicht so ganz leicht in den Griff zu bekommen. In einzelnen Fällen können auch Organen oder Nerven befallen werden, mit entprechenden Komplikationen. Mir liegt ein Bericht vor, nach dem ein Betroffener einen Befall am Herzmuskel hatte. Er hat diesen nur knapp überlebt.
Ich denke, dass eine Impfung daher durchaus sinnvoll ist, gerade wenn man sich in Riskogebiete begibt. Dabei sollte man sich aber der Tatsache bewusst sein, dass man zwar geimpft ist, aber nur gegen die harmlosere der beiden Krankheiten.

gotikreich
Full Member
Full Member
Beiträge: 245
Registriert: 09.03.2006, 09:48

RE:

Beitrag von gotikreich » 14.01.2007, 13:25

Original geschrieben von Jolinar

Man sollte sich allerdins NICHT nach einem Zeckenbiss impfen. Warum weiß ich nicht, da es für uns auch relativ uninteressant ist, da fast jeder Österreicher geimpft ist.



Was heißt deiner Ansicht nach "Nicht nach einen Zeckenbiss". meinst du direkt danach oder allgemein, denn seit ich mit Bogenschießen angefangen habe, bin ich ein Zeckenopfer.
Ein jeder macht Fehler, sonst w?rde man nicht sterben.

Benutzeravatar
Atheos
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 397
Registriert: 17.03.2006, 00:05

Beitrag von Atheos » 14.01.2007, 13:47

Gegen Borreliose kannst dich nicht schützen, d.h. nicht vorbeugend impfen lassen, aber du kannst dich gut nachbehandeln lassen. Gegen Hirnhautentzündung kannst dich vorbeugend impfen lassen, aber dafür ist die Nachbehandlung oft problematischer, wenn man gebissen wurde und keine Impfung hatte.

Übertragbare Krankheiten durch Zeckenbiss

Das Thema: Schutzimpfung notwendig oder nicht, wird auch hier (Steiermark) immer öfter diskutiert, aber es überwiegen die Vorteile einer Schutzimpfung.


LG, A.
Das Bogenschießen war so einfach, bevor wir alle anfingen nachzulesen, wie wir es tun sollen.

frei nach Ben Wyld

Benutzeravatar
Botjer
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2031
Registriert: 24.11.2003, 18:27

Zeckeninfos

Beitrag von Botjer » 14.01.2007, 13:53

Allen, die sich über die Problematik von durch Zecken übertragenen informieren möchten, sei dieser Link empfohlen: Europäische Zeckeninformation
LG Niels

War der Tag nicht dein Freund, war er dein Lehrer … (unbekannt)
Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung der Leute, die die Welt nie angeschaut haben. (Alexander von Humboldt)

Peter Squenz
Newbie
Newbie
Beiträge: 18
Registriert: 06.05.2006, 23:00

Beitrag von Peter Squenz » 14.01.2007, 19:22

Ein Symptom der Borreliose ist übrigens, dass sich um den Zeckenbiss eine kleine kreisförmige Entzündung bildet. Dieser Kreis erweitert sich in den Tagen nach dem Biss und kann ziemlich gross werden. Irgendwann verschwindet er dann wieder, was aber nicht heisst, dass der Borrelienbefall dann überstanden wäre. Im Gegenteil. Also, wer so eine Entzündung findet, keine Panik, auf zum Arzt! Mit Antibiotika kann man die Krankheit im Frühstadium problemlos behandeln.

Benutzeravatar
Clee
Jr. Member
Jr. Member
Beiträge: 52
Registriert: 18.04.2004, 08:11

Beitrag von Clee » 14.01.2007, 21:16

Moin moin
Das mit der Hautrötung bei Borellioseinfekt trifft
zu.Das Problem ist nur das diese Rötung nicht zwangsläufig um die Bißstelle auftritt.Kann auch auf dem Rücken oder auf der Kopfhaut sein.
Wer das Hautstadium der Borelliose verpennt rutscht mit etwas Pech in das Gelenk oder Nervenstadium.Dann ist der Apotheker dein bester Freund und... ach ich glaub das genügt erstmal.

(Habe letztens einen Borelliosepatienten versorgt und mich anschließend ein wenig mit einem Notarzt der MHH Hannover unterhalten)

Trebron
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 1415
Registriert: 12.06.2004, 13:20

Weitere Seite

Beitrag von Trebron » 15.01.2007, 08:04

http://dieterhassler.de/index.php?id=28

die von Botjer empfohlene Seite kann ich auch nur loben, oben eine Weitere.
Borrelienbehaftete Grüße :-(

Trebron
Wer nur zur?ck schaut, sieht nicht, was auf ihn zukommt

angeblich ungarisches Sprichwort

Benutzeravatar
Elfichris
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 339
Registriert: 23.08.2006, 08:03

Beitrag von Elfichris » 15.01.2007, 09:41

ist zwar was Anderes aber doch das Gleiche.

Mein Schäferhund hatte auch einen infizierten Zeckenbiss gehabt. Folge: Gelenkschmerzen, Müdigkeit, keine Ausdauer mehr - Symptome also wie beim Menschen.

Nach der Antibiotikabehandlung ist sie aber inzwischen wieder ganz die Alte.

Und einen Hund im Vorfeld zu impfen wird wohl nix bringen.

Dieses Jahr soll es ja voraussichtlich besonders schlimm mit den Zecken werden - es sei denn der Frost schlägt noch mal kräftig zu.
Grüße
Christoph

joerg-peters-
Newbie
Newbie
Beiträge: 34
Registriert: 22.10.2006, 19:22

zecken

Beitrag von joerg-peters- » 15.01.2007, 11:27

ich bin auch hundebesitzer, wohne in schleswig-holstein.ich werde mich jetzt auch impfen lassen, da die zecken durch den klimawandel mehr werden (sie erwachen früher, leben länger). mein hund hatte vor 5 tagen -also mitte januar - die erste zecke ! wichtig ist auch, dass man in der natur geschlossene kleidung trägt, das heisst, sich die hosenbeine zubindet.
wenn man zu hause ist, kleidung ausziehen und abschütteln und sich absuchen bzw. absuchen lassen, weil die viecher sich die tollsten orte zum saugen aussuchen (kopfhaut,intimbereich,bauchnabel).
und bitte darauf achten, wenn es bei einem rumkrabbelt. wenn eine zecke an den beinen hochkrabbelt, das spürt man.man muss dann nicht sofort die hose runterziehen, das dürfte manchmal nicht so einfach sein, aber das dann zu hause sofort mit aller gründlichkeit nachholen, weil dann die zecke garantiert an einem sichereren platz zum saugen ist.
wenn man die zecke in den ersten stunden entfernt, soll es- zumindest bei der einen krankheit- nicht so schlimm sein, weil dann die krankheitserreger noch nicht übertragen werden. aber, weiss man es ?
zum entfernen: man nimmt eine geeignete zecken zange, z.b. aus der apotheke.ich habe mir eine briefmarken-pinzette umgestaltet, vorne jeweils ca. 3mm rechtwinklig abgekantet, sodass auch eine vollgesaugte zecke dazwischen passt.
die zecken dürfen beim herausziehen nicht gequetscht werden, damit kein sekret zusätzlich in die wunde kommt.
die zecke darf auch nicht mit nitroverdünnung, klebstoff oder ähnlichem getötet werden, weil sie im todeskampf weiteres sekret ausstossen würde.
die zecke wird zum herausziehen mit der zeckenzange zwischen haut und kopf gegriffen. dann wird ein zug aufgebaut, nicht zu stark,damit der kopf mit den saugorganen nicht im körper bleibt (was aber nicht ganz so schlimm ist,eitert raus).
irgendwann lässt dann die zecke los, ich verstärke das durch eine leichte! drehung.
und im wald und am wegesrand die berührung mit büschen vermeiden, da hängen die, und im grass. sie lassen sich nicht von bäumen fallen,wie ein gerücht lautet. es ist nämlich viel einfacher auf die andere art.
es gibt mittlerweile noch eine andere art von zecken-die sollen irgendwie heller und grösser sein als unsere braunen b.z.w. schwarzen.
bitte dann den arzt darauf hinweisen, weil viele das garnicht wissen. ich hoffe, dass ich keine falschen informationen gegeben habe, das ist nur für die leute,die die angegebenen seiten nicht anklicken.
ist aber ein ernst zu nehmendes thema, und wird uns alle in zukunft noch mehr treffen
gruss jörg

talisker2de
Newbie
Newbie
Beiträge: 46
Registriert: 25.10.2004, 00:04

Beitrag von talisker2de » 15.01.2007, 11:47

Unser Hund hatte bis auf 3 alle Ereger von Borreliose. Die hat sie sich in Hartheim in einer Fichtenschonung durch 60 Zecken eingefangen. Sie ist uns fast eingegangen Konnte zeitweilig nicht mehr laufen. Nun geht es wieder. Wir geben ihr jeden Tag eine Kapsel Teufelskralle ins Futter. Würden wir dies nicht tun, dann fängt sie nach 2 Tagen wieder an mit einem Bein zu lahmen.
Dago

Benutzeravatar
Elfichris
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 339
Registriert: 23.08.2006, 08:03

Beitrag von Elfichris » 15.01.2007, 12:33

Dreckviecher, dreckige.

Ist da da wirklich kein Kraut gegen gewachsen??

@joerg: Deine Ausführungen kann ich so bestätigen - aber welcher Hundebesitzer geht mitten im Sommer mit langer, unten zugebundener Hose in den Wald oder auf die Wiesen. Da setzen sich die Viehcher dann ´drauf und beim nächsten Anziehen hast Du sie doch am Bein.
Dann lieber mit kurzer Hose und absuchen - das musst Du so oder so machen.
Und dann zum Drehen beim Rausziehen - Zecken haben kein Gewinde!!! - Einige fragen nämlich immer noch: "rechts rum oder links rum drehen?"
Das Drehen kann das Loslassen der Zecke unterstützen.
Grüße
Christoph

Esteban
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 993
Registriert: 03.11.2006, 11:20

Wilder Süden

Beitrag von Esteban » 15.01.2007, 12:56

@ gotikreich

Hallo,

ich will Dir ja keine Angst machen, aber solange Du im hohen Norden bleibst, bist D relativ sicher. :D :D

Dort gibt es zwar auch genug Zecken, die Durchseuchung ist aber gering. Die Ereger für Boreliose und FSME wandern von Süden nach Norden. In den betroffenen Gebieten ist es üblich, sich impfen zu lassen. Ich kenne die Situation nur hier aus dem Raum Bodensee. Ich lasse meine Kinder schon seit dem Kindergarten impfen. Vor 2 Jahren gab es hier in der Grundschule einen Boreliosefall in der 2. Klasse. Meine Schwiegermutter hat es auch schon seit längerem. Die Durchseuchungsrate liegt hier bei ca. 1:500.

Wenn man aber einige Vorsichtsregelen beachtet, ist es aber einfach, sich generell vor Zeckenbissen zu schützen.

1) Bleib aus hohem Graß und Gebüsch draussen. Dort holen sich die Hunde die Zecken.

2) Zecken sind dunkel. Zieh beim Turnier helle Kleidung an. Socken und lange Hosen, Kopfbedeckung, festes Schuhwerk.

3) Schmier Dich mit den Zecken- und Mückenmitteln ein. Ob es hilft ist Glaubenssache. Zumindest lassen dich die Stechmücken dann etwas in Ruhe.

4) Such dich Abends nach Zecken ab. Sie mögen Hautfalten gerne. (Achsel, Intimbereich, ....)

5) Bei Biß die Zecke SCHNELL entfernen. Kein Öl oder Klebstoff. Auch nicht lange rumprobieren. Die Zecke gerät in Panik und kippt den Mageninhalt sofort in den Stich. Und genau da sind die Erreger drin.

Ich hab mich mal mit unserem Kinderarzt darüber unterhalten. Der meint nur trocken: Pinzette nehmen und das Vieh langsam rausziehen.

Beim Rausdrehen bleibt häufig der Kopf mit dem Saugrüssel drin. Das ist aber weniger schlimm.


6) Lass Dich Impfen. Das hilft gegen FSME. Daran sterben jährlich ein paar Leute, und andere behalten geistige Schäden zurück.


Ich hab übrigens meinen letzten Zeckenbiß vor 20 Jahren gehabt.

Wenn Du mal ein Bild in Dein Profil packst, kann ich Dich vielleicht mal bei dem einen oder anderen Turnier erkennen. :-)


Lass Dir unseren schönen Süden von den Zecken nicht vermiessen.



Gruß

Esteban

Antworten

Zurück zu „Vermischtes“