Armbrust für LARP-Zwecke (Planungsphase)

Armbrust-Themen - wie Technik, Material, Eigenbauten, Versuche
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Murphys Law
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Armbrust für LARP-Zwecke (Planungsphase)

Beitrag von Murphys Law » 21.06.2011, 20:49

Hallo zusammen!
Da dies mein erster Post im Forum ist, erstmal kurz was zu mir:
Ausserhalb des Internets nennt man mich Karl, ich bin Anfang 20, Student und leidenschaftlicher Bastler.
Ich hab dieses Forum per Suchmaschine gefunden und bin begeistert von dem hier versammelten Fachwissen und dem guten Umgangston.

Denn mal ans Werk: (das hier wird ein längerer Post, owei. ::) )

Ich möchte mir eine Armbrust (besser gesagt drei, mehr dazu später) bauen und zwar fürs LARP.
Ich denke mal das Wort LARP kann ich hier unkommentiert stehen lassen? ;) .
Ich habe mich hier im Forum und auf vielen anderen Seiten im Internet in das Thema Armbrust ausgiebig eingelesen. Vor allem hier habe ich einiges an Wissen mitnehmen können, dennoch fehlt es mir massiv an Erfahrung und auch von der physikalischen Seite hab ich leidlich wenig Ahnung. Ich hoffe deshalb darauf das mich hier jemand auf Fehler hinweist und möglicherweise Fingerzeige in die richtige Richtung geben kann. :)

Verwendungszweck LARP bringt einige zwingende Konstruktionsmerkmale mit sich:
  • Vorgegebene Bolzen, aus Preisgründen bei mir diese hier: Bolzen Länge: 47 cm (Schaft 38cm/ Kopf 9cm)
  • Zuggewicht zwischen 25-30 Pfund
  • Robuste Bauweise, da zu erwartende miese Behandlung :(

Ich hab mir darüber mal ausgiebig Gedanken gemacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich eine möglichst realistisch anmutende mittelalterliche Armbrust nachbauen möchte. Da das Zuggewicht mit 25-30lbs ziemlich gering ist kann und muss ich an verschiedenen Stellen mit dem Material schummeln.

Ich möchte, ich hoffe das ist nachvollziehbar, aus diesen 30# das möglichste an Schussleistung rausholen. Vieles was ich im Larp an Armbrüsten sehe knackt mit Mühe die 10m, von Präzision ist nicht zu sprechen.
Hier wäre ich für Tips sehr dankbar!

Weiterhin sind meine Brüder natürlich hellauf begeistert von dem Projekt und wollen auch sowas, also werdens drei Armbrüste werden. Zwei in "Normalgröße" eine etwas kleinere "Pistolenarmbrust" die ich nach den Erfahrungen der ersten beiden bauen werde.

Ich geh das mal der Reihe nach durch, wo ich mit der Planung jeweils stehe.

1. Bogen: Das größte Problem zu Anfang.
  • Wunschmaterial: Glasfaser (mit Lederumwicklung zwecks Optik), da robust und unverwüstlich.
  • 25-30# bei 14" Auszug, Bogenlänge irgendwo zwischen 60 und 80cm.
Hier habe ich mir die meisten Gedanken gemacht und habe die wenigste Ahnung. Bogenphysik überschreitet auch nach mehrmaligem Anlauf noch mein Verständnis. Das Größte Problem ist aber: wie komme ich an einen solchen Bogen?
Hier habe ich einen Bambusbogen in den gewünschen Abmessungen (60-80cm erhältlich) und der gewünschten Pfundzahl gefunden. Ob der überhaupt was taugt, oder vom Auszug her funktioniert weis ich natürlich nicht.
Hier hoffe ich tatsächlich am meisten auf gute Ratschläge. Ich bin erstmal für alle Hinweise dankbar und offen!

2. Schloss:
  • 1-Achsige Konstruktion, Nuss (35mm nach Zeichnungen und Bildern hier ausm Forum), Nussbrunnen, Schwanenhals, simpel und robust.
Aufgrund der niedrigen Zugstärke könnte ich Nuss und Nussbrunnen durchaus aus Kunststoff anfertigen, das wäre wesentlich leichter zu bearbeiten, glaube ich. Sinnvoll? Kennt jemand geeignetes Material? HPL ist schonmal ein genannter Begriff, da werde ich mal recherchieren wie gut das zu bekommen ist.

der Schwanenhals ist ein Problem, ich hab wenig bis garkeine Metallbearbeitungswerkzeuge (Flex, Säge, Feilen, Bohrer, Ende.) daher weis ich noch nicht genau wie ich das mache. Evtl. werde ich das Teil auch extra dazukaufen. Wisst ihr Bezugsquellen oder Mögichkeiten?

3. Säule:
  • Material: Hartholz vom Schreiner nebenan, was er da hat und hübsch aussieht. Esche, Buche, Eiche, Nuss, Obsthölzer wären möglich, kommt drauf an was er eben da hat.
  • Konstruktion: Simpel und eher schlank, evtl. Verzierungen.
  • Steigbügel: biege ich selber aus einem Flachprofil.

Noch irgendwas vergessen? Ich hoffe nicht.
Dann belasse ichs erstmal dabei, danke jedem der sich die Zeit nimmt den Wust hier zu lesen und freue mich auf Kommentare!
Grüße,
Karl.

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Re: Armbrust für LARP-Zwecke (Planungsphase)

Beitrag von klaus1962 » 22.06.2011, 13:59

Sei erstmal willkommen hier im FC.

Ich bin zwar kein Armbrustspezialist (davon gibt's hier ohnehin nicht viele), aber mit ein paar Ideen könnte ich Dir vielleicht dienen.

Zum Bogen:
Für diesen Zweck würde ich an Deiner Stelle Rattan verwenden. Es ist, wie alle sagen, ein ziemlich "deppensicheres" Material, um daraus einen funktionierenden Bogen zu bauen. Es verzeiht viele Baufehler und außerdem ist es ganz besonders für kurze Bögen geeignet. Wenn Du noch nie einen Bogen gebaut hast, wirst Du aber wahrscheinlich doch ein paar Versuche brauchen.
Ob es etwas fertiges in der Gewichtsklasse gibt kann ich Dir leider nicht beantworten, da ich mit der LARP-Scene nicht so bewandert bin.
Wenns unbedingt in dieser Gewichtsklasse Glasfaser sein soll, würde ich auch mal nach Billig-Kinderbögen Ausschau halten und diese gegebenfalls auf die gewünschte Länge abschneiden.
Diese federnden Gymnastic-Stäbe aus Glasfaser (gabs mal bei Aldi) wären auch nicht schlecht.

Zum Schloß für diese Zugkräfte:
HPL ist schon mal ein guter Ansatz.
Weitere Materialien wären:
Polyamid, Polyethylen, Polypropylen, usw: Zäh und Widerstandsfähig, ist aber ohne die richtigen Maschinen blöd zu bearbeiten. Zu bearbeiten mit Werkzeugen für Holz. Feilen und schleifen geht aber nicht, da es damit kaum glatt zu kriegen ist.
Siebdruckplatte (=wasserfestes Mehrschichtholz) oder gutes Sperrholz: Geht zu bearbeiten wie normales Holz. Schau Dir mal die vom RoyalJudge an.
Micarta: Mehrere Stofflagen mit Epoxy getränkt. Sehr stabil und gut zu bearbeiten. Reibt sich aber mit der Zeit ab.
Es gibt aber auch andere Schloßvarianten mit weniger Aufwand. (zB: Zapfenschloß)

Zum Schwanenhals bzw. Werkzeug :
Das was Du als Werkzeug aufgezählt hast, reicht eigentlich.
Ist nur eine Frage der Geduld. ;D

Zur Säule:
Kannst Du eigentlich fast aus allem machen. Ich rate allerdings zu harten Hölzern.

Zur Schußleistung:
30# am Bogen sind und bleiben nunmal 30#. Da kannst Du nix an Schußleistung rausholen. Das geht nur über entsprechende Optimierung der Bolzen und Reduzierung aller Verluste der AB (zB Sehenreibung an der Säule etc.)

Zur AB-Bautechnik:
Auch wenn ich von den LARP-Regeln keine Ahnung habe, so bin ich mir aber dennoch sicher, daß die Technik einer solchen schwachen AB die gleiche ist, wie für jede "richtige" sonst auch. Ich gehe davon aus, daß Du Dich ins Thema AB-Bau schon eingelesen hast. Sonst reden wir hier von ungelegten Eiern. ;)

Zum Schluß eine Grundsätzliche Bemerkung:
Auf der Seite zu der Du verlinkt hast, wird eine Larp-Armbrust um 99,90 angeboten.
Ob da der Aufwand, eine selber zu bauen, lohnt ?

Es wäre vielleicht sinnvoller jedes Deiner AB-Probleme einzeln zu behandeln, als alles hier durcheinander und auf einmal.
Besorg oder bau Dir erstmal einen AB-Bogen, dann geht's weiter. Es wird Dir sicher geholfen.

Gruß
Klaus

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Murphys Law
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Re: Armbrust für LARP-Zwecke (Planungsphase)

Beitrag von Murphys Law » 27.06.2011, 13:07

Hallo Klaus,

vielen Dank für die Tips zwecks Schloss, Säule Schwanenhals etc.

Zum Bogen:
Mir ist bewusst dass das die kritischste Stelle ist und dass ich das als Erstes bauen muss. Das werde ich auch tun.
Mit Bogenbau selber habe ich bisher keinerlei Erfahrungen, daher halte ich einen selbstgebauten Bogen (auch aus Ratten) für sehr schwierig. Heisst nicht das mans nicht mal probieren könnte ;-)

Zur Schussleistung:
Die 30# sind vorgegeben, die Bolzen im Grunde auch. Also kann ich nur Reibung an der Armbrust selber minimieren?

Zu der angebotenen Armbrust (bei der Bambusseite):
Die ist, mit Verlaub, potthässlich. Ich baue ja nicht selber weil ich irgeneine Armbrust haben möchte, sondern weil ich mir selber eine schöne Armbrust bauen möchte. Es gibt schöne passende Larparmbrüste für um die 180€ die auch gut funktionieren. Siehe hier.
Mir geht es tatsächlich um das selberbauen. Das Gefühl kennt der ein oder andere hier bestimmt auch ;-).

Vielen Dank für die Hilfe!
Viele Grüße,
Karl.

PS: die Verlinkte Armbrust hat auch tatsächlich einen von der Spannung passenden Fiberglasbogen. Ich hatte so eine mal in der Hand, es schien tatsächlich nur ein Stück schwarzer Fiberglasstab von ca. 12x10mm Querschnitt zu sein. Ein Standard-LARP-Kernstab für Polsterwaffen aus GFK mit der Stärke 12x10mm funktioniert aber auf jeden Fall nicht, dazu habe ich einen Post hier im Forum gefunden! Wisst ihr wo man sowas finden könnte?

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Re: Armbrust für LARP-Zwecke (Planungsphase)

Beitrag von KnechtKarl » 27.06.2011, 19:27

Mit Verlaub:

Bei den Orgas, bei den ich bisher spielte, waren die 30# bei Armbrusten nicht vorgegeben. Nur bei den Bögen und Armbrusten sollten vergleichbare Schussleistungen haben. Da die Armbrust ja wesentlich kürzer beschleunigt, darf der Bogen da ruhig was mehr ziehen. Natürlich auch keine 100 kg....

Was aber im LARP sehr gut funktioniert, sind herkömmlich Stahlbögen, mit Expanderseilen als Sehne.

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Re: Armbrust für LARP-Zwecke (Planungsphase)

Beitrag von Murphys Law » 27.06.2011, 21:51

Hallo KnechtKarl,
in diesem Falle WILL ich die 30# nicht überschreiten. Auf den Cons die ich besuche steht niemand mit der Bogenwaage da und kontrolliert, aber ich bin für alles was ich mit dieser Armbrust mache selber verantwortlich. Ich will damit, richtige Bolzen und vorsichtigen Umgang vorausgesetzt, auf Leute schiessen, also nehme ich diese 30# Beschränkung gerne hin.

Mir hat mal jemand erläutert, dass eine Armbrust mit diesen 30# niemals den Wumms erreichen wird den ein Bogen mit 30# hat, höheres Pfeilgewicht, längerer Auszugsweg und schnellere Wurfarme waren die Argumente, so dass man bei einer Armbrust "locker nochmal 10# draufpacken" könne ohne in die Gegend der Bögen zu kommen.
Auch wenn das wahr ist (Ich habe nicht nachgerechnet und lasse mich SEHR gerne eines Besseren belehren) bin ich mir sicher, dass die Wucht auf kurze Entfernung (dass einem Jemand in den Schuss springt kann immer vorkommen) trotz allem ziemlich schmerzhaft ist, und es kann immer passieren dass einem jemand deppert in den Schuss hüpft.
Somit würde ich gerne bei den 30# bleiben.

Aber: Ich will nicht dumm sterben, wenn mir jemand einen guten Hinweis geben könnte wie sich denn die Schussleistungen so verhalten wäre ich sehr dankbar!

Zum Expanderseil:
Sorry aber die Teile finde ich auch sehr hässlich und die Effizienz ist auch sehr eingeschränkt. Ich hätte die Energe schon gerne aus einem Bogen ;-).

Viele Grüße,
Karl.

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Re: Armbrust für LARP-Zwecke (Planungsphase)

Beitrag von KnechtKarl » 27.06.2011, 22:16

Sehr gute Einstellung. Save geht vor im LARP und dann kommt Style.

30 is bei ner Armbrust aber trotzdem arg wenig, probiers aus. Ich mach mit meinen LARP Waffen, insbesondere den Entfernungswaffen immer Selbsttests... dann is man auf der sicheren Seite.

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Re: Armbrust für LARP-Zwecke (Planungsphase)

Beitrag von Murphys Law » 27.06.2011, 23:15

Hallo,
danke, ich hab das Gefühl viele Leute übersehen das Detail leider ;-).

Es klingt als hättest du schon ein bisschen Erfahrung gesammelt beim Basteln? Was sind deiner Meinung nach denn passende Werte?

Gruß,
Karl.

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Re: Armbrust für LARP-Zwecke (Planungsphase)

Beitrag von KnechtKarl » 28.06.2011, 12:51

Nee, mit Armbrusten selbstbauen hab ich noch keine Erfahrung. Ich redete bei den Entfernungswaffen eigentlich von NERFs und Edisons für die Endzeit.

Ich würd Dir empfehlen, Dich langsam ranzutasten. Irgenwann erreichst Du bestimmt ein ausgewogenes Ergebnis zwischen Sicherheit und Schussleistung.

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Re: Armbrust für LARP-Zwecke (Planungsphase)

Beitrag von Murphys Law » 28.06.2011, 13:17

Nagut, bei Nerfs und Edisons wirken auch ganz andere Kräfte. ;)

Ich fang mal mit meinen 30# an und wenn ich wirklich den Eindruck haben sollte man könne noch Pfundmäßig nach oben gehen ohne das die Sicherheit leidet, dann experimentier ich weiter.

Aber zurück zum Thema:
Ich brauch einen Bogen, und ich weis noch nicht woher und wie. Jemand eine Idee?

Viele Grüße,
Karl.

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Re: Armbrust für LARP-Zwecke (Planungsphase)

Beitrag von Corvuscorone » 28.06.2011, 14:10

hallo und einen schönen sommertag

für kindergeburtstage baue ich manchmal bögen aus mehreren bambusstecken (stecken ? ist das hochdeutsch?) aus dem
gartenbaumarkt.wenn du mehrere stäbe zusammenbündelst kriegst du einen einfachen modulierbaren bogen.



bamboo_bow_001.jpg


mit farbe oder beize kriegst du das auch "alt " hin

gruss

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Re: Armbrust für LARP-Zwecke (Planungsphase)

Beitrag von locksley » 28.06.2011, 15:00

Zu dem von Corvuscorone vorgestellten Bogen findest Du unter dem Begriff "Grasbogen" hier im Forum und auch bei den einschlägigen Suchmaschinen viele Informationen.

Diese Bögen bestehen aus zusammengebundenen Bambusstäben, sind also sehr varriabel was das Zuggewicht angeht.
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.

Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)

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Re: Armbrust für LARP-Zwecke (Planungsphase)

Beitrag von Murphys Law » 28.06.2011, 16:09

Hallo.
Danke für den Hinweis zum Grasbogen.
Das ist mit Sicherheit eine Gute Methode zum experimentieren mit Zuggewichten, allerdings nicht das was ich als Endergebnis bzgl. Optik und Stabilität gerne hätte.

Weiterhin habe ich nach genauerer Nachforschung herausgefunden, dass die Bolzen die ich ursprünglich angedacht hatte nix taugen. Ich werde also auf andere Bolzen umsteigen müssen.

Viele Grüße,
Karl.

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Re: Armbrust für LARP-Zwecke (Planungsphase)

Beitrag von Squid (✝) » 28.06.2011, 16:28

Rattan ist eigentlich relativ leicht zu bearbeiten. Da bekommste einen brauchbaren Armbrustbogen ganz simpel dadurch hin, dass du einen 80 oder 100 cm langen Rattanstab zu den Enden hin gleichmäßig dünner schleifst oder hobelst. Der ganze Hickhack mit Tillern und der Umgehung von Unregelmäßigkeiten im Holz entfällt fast vollständig. Rattan macht wirklich viel mit.
Fiberglasbögen in der geringen Stärke gibt es wohl nicht auf dem Markt, das Schwächste (60 lbs) scheint mir der Bogen für die Barnett junior zu sein: http://www.barnettcrossbows.com/product/phantom-jr

Rattan hat außerdem den Vorteil, dass du ihn langsam weiter herunterschleifen kannst, um den Bogen den Pömpelbolzen anzupassen. Ich halte 30 lbs nämlich auch für zu wenig: 30 lbs ist ja für die LARP-Bögen gedacht, die aber aufgrund ihrer Länge und des größeren Auzuges mehr Energie speichern, als ein relativ kurzer, gering ausgezogener Armbrustbogen.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Armbrust für LARP-Zwecke (Planungsphase)

Beitrag von Murphys Law » 28.06.2011, 18:09

Hallo Squid,

Meinst du ich kann also mit keinerlei Bogenbauerischen Vorkenntnissen, aber Holzbearbeitungskenntnissen einen Rattanbogen bauen der funktioniert? Das wäre natürlich auch eine Möglichkeit.
Wie dick sollte denn die Rattanstange als Ausgangsmaterial etwa sein?

Das mit den Glasbögen hatte ich so befürchtet.

Stimmt - mit Rattan könnte ich dann auch experimentieren was die Zugstärke angeht.

Viele Grüße,
Karl.

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Re: Armbrust für LARP-Zwecke (Planungsphase)

Beitrag von Squid (✝) » 28.06.2011, 18:25

Ich denke schon. Mit ein bisschen Geduld und vorsicht - also nicht gleich mit dem Bandschleifer auf halbe Stärke raspeln, sondern ab und zu mal testen, ob er sich schön gleichmäßig biegt.
Ich würde eine 3,5 oder 4 cm starke Stange nehmen - dann sieht die Armbrust auch nach etwas aus: Dünner machen geht immer und im Preis macht das kaum einen Unterschied.
Wirf hier mal einen Blick rein, das ist im Endeffekt alles was du brauchst. Du musst nur die Dimensionen etwas verkleinern:
http://bogenbau-broken-arrow.de/downloa ... ensger.pdf
Du musst den Bogen auch nicht von beiden Seiten platt hobeln, sondern kannst eine Seite gewölbt lassen. Diese Seite wird dann der Rücken, obwohl es theoretisch auch andersherum geht. Die Recurves sehen schick am Bogen aus, ob du sie an der Armbrust haben willst, ist auch Geschmackssache, sie machen die ganze Sache aber etwas flotter.
Und als Armbrustbogen wird er natürlich symmetrisch gearbeitet, nicht mit versetztem Griffstück.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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