Auszugsgewicht

Armbrust-Themen - wie Technik, Material, Eigenbauten, Versuche
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Tomcat
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Auszugsgewicht

Beitrag von Tomcat » 30.12.2015, 00:40

Hallo und schöne Grüße nach längerer Zeit !

Mich beschäftigt seit einiger Zeit das Thema mit Auszugsgewicht, Pfeilgeschwindigkeit oder Aussagen über starke oder weniger starke Armbrusten die angeblich keinen Nutzen haben sollen oder das das Auszugsgewicht keine Bedeutung für eine gute Armbrust haben soll usw. Da wird über Compoundarmbrüste geschwärmt mit 150 pfund Auszugsgewicht, und andererseits kenne ich eine wunderschöne Webseite ,Armbrustmanufaktur, wo auf Bestellung mittelschwere oder Schwere Armbruste mit allem Drum und dran also Spannkurbel zb. im Mittelalterlichem Stil gebaut werden, die ein Auszugsgewicht von bis zu 1500 kg haben. Also der Punkt ist, welche Armbrust richtet den jetzt mehr Schaden an ,oder hat eine stärkere Durchschlagskraft bei zb. bei Apokalyptischen Szenarien, wenn alles den Bach runter geht und ich kann mir eine aussuchen. Die leichte moderne Armbrust mit 250 Pfund Auszug oder ähnliches, oder die angefertigte mittelalterliche Armbrust mit ordentlich Bums und Reichweiten über einen Km Strecke.
Da wähle ich doch lieber die mittelalterliche als das moderne Spielzeug. oder liege ich da ganz falsch.
Mir ist schon bewußt das der mittelalterliche Nachbau schwerer und klobiger ist als die moderne Armbrust aber wenn ich mein Haus und meine Leute verdeidigen will wäre mir das alte Monster lieber.

mfg Thomas

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Squid (✝)
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Re: Auszugsgewicht

Beitrag von Squid (✝) » 30.12.2015, 02:05

Och, da hilft die Physik ganz einfach weiter. Was steht denn an? Zeitreisende böse Ritter oder Zombieapokalypse?

Die kinetische Energie des Bolzens ist 1/2mv² oder zu deutsch seine halbe Masse mal Geschwindigkeit zum Quadrat.
Heißt, wenn so ein fetter Mittelalterbolzen relativ langsam abgeht, hat er am Anfang vielleicht etwas weniger Energie als sone Rakete von der 175 lbs Kompositarmbrust, als nach 200 Metern, wo die Masse viel stärker zum Tragen kommt.

Außerdem ist immer die Frage, was du beschießen willst: Zombies bekommste mit ner modernen Jagdarmbrust ganz gut kaputt, Ritter in Dose brauchen den fetten Vierkant. Das hängt mit der physikalischen Größe "Impuls" zusammen.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Auszugsgewicht

Beitrag von Robert am Kanal » 30.12.2015, 16:26

of topic, es sei verziehen aber ... und dann kommt der Zombie vom Mittelaltermarkt in Rüstung um die Ecke.

Gruß Robert
Ich sitze in freier Natur, am See. Die Weißen möchten, dass ich wie sie arbeite, wie sie viel Geld verdiene, wie sie ein Auto kaufe und wie sie in freier Natur, an einem See, Urlaub mache. Ich sitze schon in freier Natur, am See ..

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Tomcat
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Re: Auszugsgewicht

Beitrag von Tomcat » 30.12.2015, 16:35

Danke für die Antwort, aber ich habe da etwas Probleme das zu verstehen. Also zB. wie wäre das Ergebnis bei einem Beschuss eines Menschen der etwas vor dem Körper als Schild hält und auf mich zustürmt. Mit welcher Armbrust könnte ich diesen Killer schneller zu Fall bringen.
Ich denke mir, wenn der Pfeil soviel Schub bekommt das Weiten bis zu einem Km erreicht werden oder mehr mit der 1500 kg Armbrust dann muß sie doch eigentlich viel zerstörerisch in der Wirkung sein, bei zb. 50 Meter Entfernung oder sogar bei noch größeren Entfernungen.
Bei meiner selbstgebauten Armbrust mit Stahlbogen und nur 10 cm Standhöhe habe ich bei ca.30 cm Auszug ein 2 cm. dickes Eichenbrett durchschossen, dass vierkant Pfeilspitze nicht mehr im Holz war. und das aus ca. 15 meter Entfernung. Ich mußte auch eine Kurbel bauen da ich sie nicht spannen konnte. Das Einachsschloss muß ich mit aller Handkraft betätigen um überhaupt einen Schuß abgeben zu können. Also wird das Zuggewicht sicher Höher als bei den modernen Armbrusten sein die man mit der Hand einfach so spannen kann. Um wieviel muß da die Aufprallenergie stärker sein bei 1500 kg Zuggewicht. Der Schwere Pfeil fliegt ja nicht umsonst einen Km weit, denke ich. Um wieviel explosiver erst bei 20 Meter oder noch kürzerer Entfernung.
Warum bauten sie damals Armbruste mit so hohen Auszugsgewichten wenn man zb. mit wenig Auszugsgewicht wie bei den heutigen Modellen auch das selbe erreichen kann ? Ich verstehe die Zusammenhänge nicht ganz . Oder denke ich zu kompliziert was Pfeilgeschwindigkeit und Durchschlagskraft betrifft. Brauche ich denn nicht sehr Hohe Pfeilgeschwindigkeit wenn ich sehr weite Entfernungen des Pfeils erzielen will ? Und habe ich dann nicht mehr Durchschlagskraft als bei einem Bogen der den Pfeil nur nur die Hälfte der Entfernung antreiben kann ?

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Re: Auszugsgewicht

Beitrag von jetsam » 30.12.2015, 17:39

Wie schwere Bolzen verschießen denn diese dreiMann-Ballistas?
Und wie schwere heutige Fahrradarmbrüste?
Und denn guckste noch mal bei Squid und rechnest grob MASSE mal Geschwindigkeit.
Dies ist die Welt.
Wundervolle und schreckliche Dinge werden geschehen.
Sei ohne Furcht.

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Re: Auszugsgewicht

Beitrag von fatz » 30.12.2015, 17:56

und nochwas zu Nachdenken: Zuggewicht ist nicht alles. Die Auszuglaenge ist der andere Teil der Schussenergie.....
Haben ist besser als brauchen.

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Re: Auszugsgewicht

Beitrag von Osboan » 30.12.2015, 18:49

Ich denke auch, dass der Beitrag vom Squid eigentlich alles sagt...
"Lernresistenz ist kein Privileg des Alters ;D" (fatz)

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Re: Auszugsgewicht

Beitrag von Squid (✝) » 30.12.2015, 18:55

Wir müssen mal eben aufhören, auf Leute zu schießen, das kommt hier nicht so gut.

Also, es gibt drei Arten der Ballistik. Innen-, Außen- und Zielballistik.

Erstere interessiert uns nur wenig, weil sie das Verhalten eines Projektils in einem Lauf bezeichnet. Ham wer beim Bogen nicht so richtig. Und bei der Armbrust ist die ganze Sache doch recht linear. Vorwärts oder zersplittern beim Abschuss... bisschen Reibung noch. Egal.

Außenballistik ist das Verhalten des Geschosses im Flug. Wie gerade oder gekrümmt die Flugbahn ist, wie weit das Ding fliegt, wieviel Geschwindigkeit es verliert, etc.
Interessant, weil hier natürlich Genauigkeit und Schussweite entscheidend beeinflusst werden.
Extrem wichtig für Sportschützen aller Art.

Und dann hast du die Zielballistik. Was tut das Geschoß im Ziel. Wieviel Energie gibt es ab, wie weit schlägt es ein / durch, u.s.w. Da gibt es Faktoren noch und nöcher. Geschwindigkeit, Durchmesser, Spitzenform, Materialbeschaffenheit von Bolzen und Ziel, etc.
Nervig, weil man ja in einer Zielscheibe den Pfeil gleichzeitig schonend für die Scheibe aber eben auch für den Pfeil stoppen will. Is immer blöd, wenn die Carbonis das 3D-Tier komplett perforieren.

Andere Beispiele:
- Ein bestimmter Holzpfeil kloppt normalerweise z. B. 10 cm in eine Zielscheibe. Wenn du den gleichen Pfeil mit Silikon einsprühst, dann rutscht er bis zu den Federn durch.
- Beide Bolzen aus dem Eingangsthread schlagen ohne viel Effekt durch ein Stück 1 mm Kieferfurnier. Sie hinterlassen halt ein Lock mit ihrem Durchmesser.
- Schießt du mit den beiden Bolzen auf eine Melone, macht der moderne Carboni ein 5 mm-Loch und liegt irgendwo im Gras. Bei dem History-Ding fragt man sich, ob "das da vorn" mal eine Melone war.
Klar: Der Carboni muss fast nix verdrängen. Der flutscht entspannt durch. der andere muss erst mal 1 oder 2 cm² Melone beiseite schieben, um weiterzufliegen. Und das Zeug muss ja irgendwo hin...

Will sagen: Bei deiner Frage kommen wir zu nichts. Das Zuggewicht sagt nur ganz wenig über die Wirkung aus. Die hängt von ganz vielen anderen Faktoren ab.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Auszugsgewicht

Beitrag von Sateless » 30.12.2015, 20:05

Mir kommt das alles sehr nach pseudo-Bürgerkriegsvorbereitung vor ...
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
.مع سلامة في أمان السهم و القوس

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Re: Auszugsgewicht

Beitrag von Heidjer » 30.12.2015, 20:44

Zuerst, ich bezweifel ganz stark die 1000m Reichweite bei einen Geschoß das von einen Bogen verschossen wird, allenfalls ein Compountbogen mit Flightpfeilen kann das erreichen.
Ein Geschoß von einen Bogen verschossen erreicht normalerweise so 50 bis 60 m/s oder eben 180-200 ft/s, man kann noch mehr Geschwindigkeit erreichen, wenn man das Geschoßgewicht reduziert, nur verliert das Geschoß dabei an Energie, weil ein Bogen konstruktionsbedingt im Wirkungsgrad absinkt wenn das Geschoßgewicht sinkt.
Also ein mehr an Geschwindigkeit, wird nur erreicht, wenn die Geschoßmasse überproportional dazu sinkt.

Die maximale Geschwindigkeit die eine Bogensehne erreicht (Leerschußgeschwindigkeit) liegt bei etwa 90 -100 m/s oder 350-380 ft/s, ein Compound erreicht auch mehr als 400 ft/s, übersteht aber auch keinen Leerschuß unbeschadet.

Somit bringt ein guter Bogen ein Geschoß auf ungefähr 50m/s mit einen guten Wirkungsgrad. Hier kommt jetzt die Auszugskraft ins Spiel, verdoppelt man die Auszugskraft, kann man auch das Geschoßgewicht verdoppeln und man schickt auch die doppelte Energie auf den Weg.

Weil aber die Geschwindigkeit des Geschosses relativ Langsam, im Vergleich zu Feuerwaffen ist, sind gezielte Einsätze nur bis etwa 200m möglich und selbst bis dahin, ist das Geschoß mindestens 5 Sekunden unterwegs.

Und zum Verständnis des Impulses, also der Energieabgabe im Ziel schlage ich Dir folgendes Experiment vor:
Nimm drei Hämmer, einen von 200g, einen von 500g und einen von 1000g und laß sie Dir aus einen Meter Höhe auf die Zehen fallen, alle drei Hämmer haben beim Auftreffen dann etwa 10 m/s an Geschwindigkeit drauf, nur der Impuls unterscheidet sich etwas. ;D


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

Tomcat
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Re: Auszugsgewicht

Beitrag von Tomcat » 03.01.2016, 17:43

Ok, alles verständlich erklärt ! Danke !
Es kommt halt immer auf viele Faktoren und Verwendungsmöglichkeiten ab.
Schießt man mit einer historischen Armbrust wie etwa : Der Bogen mit feingeschliffener Oberfläche, erzeugt eine Spannkraft von 9500 N (950 kg).
Gesamtsehnenlänge des Bogens 760 mm. Gewicht des Bogens 3350 g Gesamtlänge der Armbrust 810 mm. Gesamtgewicht der Armbrust 7250 g.
auf ein Opjekt aus 50 Meter Entfernung ist sicher ein gewaltiger Unterschied am Zielopjekt veststellbar wenn man dann noch die heutigen modernen Armbrüste für das gleiche Schußvorhaben verwendet. In der Schussweite genauso.
Die Weite von 1.25 Km wurde mit einer schweren Mittelalterlichen Einmannarmbrust erreicht ,ich kann nur den Artikel momentan nicht finden. Diese Armbrust hatte aber über 1000 Kg Auszugsgewicht.

... der Rest betraf politische Themen und wurde deswegen entfernt! Politik politische Phobien haben hier nichts zu suchen!
kra

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Bowster
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Re: Auszugsgewicht

Beitrag von Bowster » 03.01.2016, 18:09

... gelöscht...
da Antwort auf den entfernten Teil oben auch hier gelöscht!

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kra
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Re: Auszugsgewicht

Beitrag von kra » 03.01.2016, 18:15

Da das jetzt doch etwas abgleitet mache ich hier mal zu und bereinige um politische Randbemerkungen.

Btw, politische Diskussionen sind nicht Themen dieses Forums und auch definitiv nicht geduldet, auch nicht in Anklängen.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

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