Armbrustnachbau 16.Jhdt -mit Strickverankerung und Stecher

Armbrust-Themen - wie Technik, Material, Eigenbauten, Versuche
Thorus
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Beitrag von Thorus » 30.01.2006, 15:48

Ja danke nochmal, Theudebald hat mir auch schon ne PM geschickt. Ich hab das einfach mit dem Home nicht verstanden. :o
http://www.hirngerbung.de/ sehr interessante Seite

Theudebald
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Tells Apfelschuß war keine Wahnsinnstat !

Beitrag von Theudebald » 12.03.2006, 18:50

Nach längerer Pause hab ich mich gestern mal
wieder an die Armbrust gemacht.

Was mich schon immer interessierte war die
Schußpräzision historischer Armbrusten.
Also die Treffsicherheit unter weitgehender Ausschaltung des Zielfehlers.

Das erforderte die Anfertigung der schon lange ausstehenden Zieleinrichtung.

Nachdem wegen anhaltendem Schneefall das Freiland keine Versuche ermöglicht -hab ich zunächst auf 10 Meter im Keller getestet.

Verwendet wurde nur der 40 gramm-Bolzen mit
Graugansbefiederung.

4 von 4 Schuß lagen buchstäblich Loch in Loch.Danach war die Spitze kaputt weil der Bolzen die Wand erreichte.

Einen Apfel auf 20 - 30 Meter - das war einem geübten Schützen durchaus möglich!

Gruß Theudebald

Theudebald
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wozu die Fäden durch die Nuss ????

Beitrag von Theudebald » 26.06.2006, 18:54

Jetzt ist diese Frage schon seit Monaten gestellt und niemand kann oder will sie beantworten.:bash

Nur als Verliersicherung für die Nuss - das kann nicht sein.Das geht auch mit einer frei
durch die Nuss gehenden Achse.

Ich meine aus der Überlegung heraus, daß die
Hauptaufgabe des Fadens im Abbremsen der Nuss bestand.
Sie sollte nach weniger als einer Umdrehung stehen und nicht mit der Rast kollidieren.
Ausserdem wäre dadurch ein leiserer Schuß möglich.

A
Die Nuss wird durch den Faden nach unten in den Nussbrunnen gezogen ,so, daß eine Linienberührung und damit Reibung entsteht.

oder besser

B
war das Fadenbündel an der Nuß festgemacht, so, daß sich die Fäden während der Vorwärtsdrehung aufwickelten und die Nuss nach < 1 Umdrehung wieder zurückstellten.

Wie gesagt nur Vermutung !

Vielleicht weis es jemand besser ?

Ich glaube da auch um einen Versuch nicht herum zu kommen.


Gruß Theudebald :bash

Wurzelpeter
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Zonk?

Beitrag von Wurzelpeter » 26.06.2006, 23:17

Also ich nehme Tor 3! :)

Wie du Variante A realisieren willst, weiß ich spontan nicht. So ein Faden würde doch irgendwie immer wegrutschen.

B halte ich da schon für sinnvoller. Nur müsste das ein stärkerer Faden sein, denn wenn so eine Nuss erstmal dreht, wird sie sich auch nicht so schnell stoppen lassen.

Daher würde ich für C plädieren:
Der Faden wird einfach nur so durch die Nuss gesteckt. Da dieser sich im Gegensatz zu einer festen Achse gut verformen lässt, kann viel Faden durch wenig Loch gequetscht werden. Die Nuss dreht sich immernoch gut, wird aber durch die Reibung am Faden abgebremst. Wie stark das ausfällt, müsste sich sehr leicht durch die Fadendicke (oder halt das Loch) beeinflussen lassen.

Bei meiner (inzwischen zerlegten) AB hab ich die Nuss auf einer festen Achse. Gebremst wird sie eigentlich nur durch das Schmierfett. Und das funktioniert ziemlich gut. In Sachen Lautstärke kann ich mich jetzt nicht so genau dran erinnern. Aber da die Nuss bereits steht, bevor ich den Abzug überhaupt loslassen kann, gibt es hier schonmal keinen Knall.

Ja, soviel zur Erklärung des Fadens. Vielleicht gibt's ja auch eine Art offenen Nussbrunnen, wo er dann wirklich nur die Nuss halten sollte. Die Idee mit dem Bremsen gefällt mir aber am Besten!

Oki, dann gute Nacht!

Steffen
Der Grund f?r den Anlass war letztlich die Ursache f?r den Ausl?ser.

Theudebald
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kann viel Faden durch wenig Loch

Beitrag von Theudebald » 27.06.2006, 11:05

kann viel Faden durch wenig Loch


Ja,das gefällt mir !

Das könnte klappen,doch schön wäre, auch zu erfahren wie es damals tatsächlich gemacht
wurde.

Die haben jedenfalls keine Mühe gescheut um
den Faden irgendwie unterzubringen.
Sogar Blechabdeckungen für die äußeren Fadenteile hab ich schon gesehen.

Schön wäre ,wenn sich Dr.Willers vom germanischen National Museum dazu äußern würde,er hat bestimmt schon das Innere einer derartigen Armbrust gesehen.

Gruß Theudebald

Erbschenk
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Beitrag von Erbschenk » 24.11.2006, 02:41

Hallo Werner
Ich bin mal wieder in Deutschen Landen
Mit dem Faden, Fäden, könnte es sein das dieses mehr auf eine Drehachse oder Drehpunkt hinweisst?
Eine Drehbank war glaube ich noch nicht im Mittelalter vorhanden.
Ob eine Gesenk Schmiede vorrichtung masshaltig genug war entzieht sich meiner Kenntnis.

mfg. Karsten

Theudebald
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Beitrag von Theudebald » 25.11.2006, 14:32

Hallo Karsten,

Ja mein Gott,wo treibst Du dich denn immer
rum ?
Schön, daß Du wieder mal hier bist.

Zum Faden:
Ohne jemals ins Innere einer hist.Armbrust geblickt zu haben,meine ich -auf Grund meiner eigenen Erfahrungen sagen zu können, daß die
Nuss aussen im Nussbrunnen gelagert war und ,daß durch den Faden welcher ja durch die innere Bohrung der Nuss ging diese nach unten in den Nussbrunnen zog und somit als Bremse wirkte.

Bei mir ist die Nuss genaus im
Aussendurchmesser vom Nussbrunnen geführt ,sie kann dann an der Stelle wo sie nicht völlig vom Nussbrunnen umschlossen ist herausgenommen werden aber auch im dümmsten Fall herausspringen was der Faden
verhindern würde.
Ohne Faden dreht sich die Nuss bei der Armbrust mit Direktabzug geräuschvoll einige Umdrehungen
bis zum Stillstand.
Bei der Armbrust mit Stecher schlägt die Nuss ohne Bremse nach einer Umdrehung voll gegen die
Rast ,was der Rast schadet und den Schuss laut macht.
Ich habe die Bremse bei der Stecherarmbrust etwas anders gelöst,da müsste ich aber eine Skizze machen.
Jetzt steht die Nuß nach ca.3/4 Umdrehungen.

Gruß Werner (ich muß schnell weg)

Erbschenk
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Beitrag von Erbschenk » 26.11.2006, 01:11

Hallo Werner
Na wie immer, war für die Firma unterwegs.
Diesmal Mexico City und danach Taiwan jeweils ein paar Monate.
Wenn man dann mal zu hause ist verlangt die Familie ihr Recht.
Habe ausserdem natürlich meinem Mittelalter Hobby gefrönt.

Die einzige Risszeichnung die mir in einem MA Buch mit einer Metallnuss vor liegt zeigt mir das diese eher wie eine Nocke ( Nockenwelle ) und nicht wie viele meinen eine Rundscheibe geformt ist.
Diese Nocke wird dann durch die Enge des Schachtes ( Nussbrunnen ) ab gebremmst
Diese macht auch sinn da die Nuss durch die Spann Bewegung der Sehne in die Halterast zurück gedreht wird.
Bei der Zugkraft dieser Geräte war es nicht mehr möglich die Sehne in die Nuss zuheben
(Ich denke an so mache kommerzielle Nachbauten)
Nuss scheint mittels eines Bolzen gesichert zu sein.
Die Zeichnung zeigt eine schwere Windenarmbrust
ähnlich deiner.

Buch:Historische Waffen und Rüstungen
8 bis 16 Jahrhundert.
Liliane und Fred Funcken
ISBN 3-572-01308-9
Seite 132 - 133

Ich werde morgen mal versuchen ob Ich dir die Bilder ein scannen und schicken kann.

Gruus Karsten

Theudebald
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Nussbremse

Beitrag von Theudebald » 26.11.2006, 10:43

Danke Karsten -ich hab das Buch !

Da wäre ja der Abzugshebel die Bremse!

Meine Nussgruppe ist im wesentlichen nach
" The Book of the Crossbow "ausgeführt.

Die Nußbremse in meiner Stecherarmbrust ist eine eigene Idee um den Faden nicht unten durch ziehen zu müssen.
Der Schuss ist mit dieser Bremse und Dank der Strickverankerung sehr leise.
Die Wiederspannposition der Nuss ist durch
den Stecherabzug (siehe Homepage unter Link Stecher)bei welchem die Rast an der Umlenkstange sitzt, kaum realisierbar.
Bei einer Jagdarmbrust fällt das auch nicht ins Gewicht-die Nuß wird mit dem Daumen innerhalb
von 2 sec in die Rast gedreht.

Gruß Werner

Bogi
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Beitrag von Bogi » 26.11.2006, 13:23

Ha,
endlich kann ich auch mal etwas konstruktives dazu schreiben. Die Armbrust als solches ist ja nun eigentlich nicht mein Thema, aber ich habe letztes Wochenende ein super klasse buch gesehen, da wirst du bestimmt fündig: Armbrustbuch

Soweit ichgehört habe, wurde als Nussfaden auch nicht irgendein Gewebe benutzt, sondern fand Pferdeschweifhaar Verwendung. Das ist allerdings nur Hörensagen und in keiner weise belegt.

Beste Güße und weiterhin viel Erfolg beim Bauen und ausprobieren!
Gut Schuss und allzeit blauer Himmel
Bogi

Theudebald
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das Buch hätte ich gern

Beitrag von Theudebald » 26.11.2006, 14:18

@Bogi

Danke für den Hinweis auf das Buch -da werde ich wohl nicht ums Anschaffen rumkommen.

Gruß Werner

Erbschenk
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Beitrag von Erbschenk » 26.11.2006, 20:28

Zum Glück ist bald Weihnachten
Dann wissen meine Leut was Ich mir wünsche.

@Werner
Wenn du dich erinnerst, hatte Ich dir in dem gelöschten Thread damals dazu geraten die Abzugsstange zu härten.
Das war einer der Gründe.
In der Zeichnung kann die Nuss dann im Radius des Abzugs dann ab gebremmst werden.

mfg. Karsten

Theudebald
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Beitrag von Theudebald » 27.11.2006, 05:18

genau -das hast Du gesagt !

Die Rast an der Stange ist gerade hart genug um
mehr als 100 Schuss-alle mit Stecher geschossen-
ohne Beschädigung auszuhalten.

Der Stecher funktioniert seit dem 1.Schuss
einwandfrei.

Gruß Werner

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