einfache Bambuspfeile ("Kriegspfeile")

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Re: einfache Bambuspfeile ("Kriegspfeile")

Beitrag von Frankster » 20.03.2012, 21:06

Der Baumarktbambus ist besser als sein Ruf! Aus meinem eigenem Garten in dem übrigens der 'Pfeilbambus' wächst, hab ich noch keine so guten Stengel bekommen. Also bezogen auf das Verhältnis von Gewicht zu Spine.
Nach der Aufbereitung kann man eigentlich nicht mehr wiedererkennen das diese Schäfte mal die krummen Stängel aus dem Baumarkt waren.
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Re: einfache Bambuspfeile ("Kriegspfeile")

Beitrag von First-break » 21.03.2012, 18:30

meine pfeile komplett gekauftes material bei 2,34€
Schaft 0,94
federn 0,90
nocke 0,15
spitze 0,35(mitlerweile mach ich sie selbst)
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Re: einfache Bambuspfeile ("Kriegspfeile")

Beitrag von Warbeast » 21.03.2012, 18:53

wo beziehst du die sachen?

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Re: einfache Bambuspfeile ("Kriegspfeile")

Beitrag von Frankster » 21.03.2012, 19:09

Und wie machst Du Deine Spitzen?
Mit meinen Spitzen bin ich mitlerweile sehr zufrieden.
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Re: einfache Bambuspfeile ("Kriegspfeile")

Beitrag von benzi » 20.04.2012, 11:21

ich habe eben einen Pfeilschaft aus dem Garten des Nachbarn getestet:

Pseudosasa Japonica
Länge: 91cm
Gewicht: Fertigpfeil 29 Gramm (damit 1 Gramm leichter als meine Alus)
Spine: 44#

fliegt super toll!

Frankster hat geschrieben:Meine teuersten Bambuspfeile liegen bei knapp unter 1 EUR/St.


@Frankster

wie kommst Du zu den günstigen Schäften: gehst Du mit Waage und Spinetester in den Baumarkt oder sind die so billig dass Du sie alle mitnimmst und zuhause aussortierst?

Grüße benzi
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Re: einfache Bambuspfeile ("Kriegspfeile")

Beitrag von Frankster » 20.04.2012, 19:53

@Benzi
Zweiteres! Ein Restpostenmarkt hat hier ab und an Bambus. 10 Stück kosten 1,- Die Schäfte sind vorsortiert auf 8-10mm Durchmesser bei 90cm Länge. Von den 60 Stück die ich gekauft habe, waren 23 im gleichen Gewichtsbereich und tauglich zur Weiterverarbeitung. 13 Weitere sind etwas leichter aber auch untereinander kaum unterschiedlich. Den Spine kann man bei Bambus stark durch Nodienlage im Verhälltnis zur Nockkerbe beeinflussen. So komme ich auf sehr eng gelegene Spine und Gewichtsgruppen.
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Re: einfache Bambuspfeile ("Kriegspfeile")

Beitrag von First-break » 20.04.2012, 19:56

Zwei Dinge sind zu unserer Arbeit nötig: Unermüdliche Ausdauer und die Bereitschaft, etwas, in das man viel Zeit und Arbeit gesteckt hat, wieder wegzuwerfen.
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Re: einfache Bambuspfeile ("Kriegspfeile")

Beitrag von benzi » 20.04.2012, 20:01

Frankster hat geschrieben: Den Spine kann man bei Bambus stark durch Nodienlage im Verhälltnis zur Nockkerbe beeinflussen. .


kannst Du das genauer erklären! das wäre toll! ich denke nämlich, meine schlechten Ergebnisse mit den hier gezeigten Pfeilen, liegen genau daran.......... eine identische Nodienlage ist aber nicht drin, dazu müßte man aus 100ten von Schäften auswählen können, daher finde ich Deine Aussage SEHR spannend!

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Re: einfache Bambuspfeile ("Kriegspfeile")

Beitrag von Frankster » 20.04.2012, 20:27

Nun, dazu muss man sich ansehen was ein Pfeil macht wenn er durch die Sehne beschleunigt wird:

Die erste und stärkste Krümmung des Schafts dehnt sich nach Links bei einem Rechtshandbogen aus, also immer vom Bogen weg, die Nachfolgenden Schwingungen bleiben auf dieser Achse auch wenn sich der Pfeil dreht. Die 2. Schwingung nach Rechts ist schon schwächer und die Schwingungen werden mehr und mehr gedämpft...

Mit der Nodienlage meine ich übrigens nicht die Position der Nodie, sondern die Nodien sind z.T. an einer Seite leicht abgeflacht. Auch wenn man schleift, ist die Nodie am Übergang oft unterschiedlich stark.

Wenn ich den Schaft auf den Spinetester lege habe ich deswegen je nach dem wie ich den Schaft gedreht habe einen unterschiedlichen Spine. Die Nocke muss im 90 Grad Winkel zum Wunschspine angebracht werden. Die Seite an der die Durchbiegung auf dem Spinetester stattgefunden hat sollte für die Leitfeder verwendet werden.

Wenn man eine Reihe von Schäften hat hilft eine kleine Tabelle bei der man den Spinewerte gemessen jeweils um 90 Grad gedreht vermerkt und danach den am häufigsten vorkommenden Spinewert ermittelt. Der Ausrichtung der Nocke erfolgt dann nochmals über den Spinetester in Annäherung an diesen Wert.
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Re: einfache Bambuspfeile ("Kriegspfeile")

Beitrag von corto » 20.04.2012, 20:36

ein kurzer abstand von nock zur ersten nodie ist relativ steifer als wenn der knoten weiter von der nocke weg wäre.

wenn man gleich liegende nodien an der nocke wählt, sollten die alle gleich "gefootet" sein - was immer das für den dynamischen spine bedeutet.
wenn man darüber hinaus noch gleich liegende nodien über den ganzen schaft hat, ist der auch gleichbleibend im spine aufsteigend vom nock zur spitze.

meine 6 ersten bambuspfeile waren alle gut, sind alle recht gleich geflogen und haben nicht schlechter gruppiert als wenn ich carbon schieße - vom fehlenden foc und den vorteilen/nachteilen mal abgesehen.
und nu rate mal, die erste nodie ist fast genau auf 5cm vor der federwicklung zu finden auf allen schäften... danach wirds relativ individuell und die weiteren nodien haben unterschiedliche abstände...

hast du deine noch ? kontrollier das mal..

das drehen finde ich nicht soo einleuchtend, frankster - muss aber nix heißen :D
ich nocke auch mal andersum auf, weil 4 federn.. evtl ist mir das darum nie aufgefallen
ich habe keine Lösung und bin Teil des Problems -
aber bei geistlos rezipierten viralen Kampfbegriffen gegen Humanismus und Menschlichkeit geht mir der Hut hoch !

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Re: einfache Bambuspfeile ("Kriegspfeile")

Beitrag von Frankster » 20.04.2012, 22:19

@corto
das hängt auch etwas vom Bambus und der Nodienform ab. Bambus wird meist über die Nodien begradigt. Deswegen verändert sich hier die Zug und Druckfestigkeit in Relation. Leg einfach mal deine Schäfte auf den Spinetester messe Sie bei unterschiedlichen Winkeln durch.
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Re: einfache Bambuspfeile ("Kriegspfeile")

Beitrag von benzi » 21.04.2012, 08:39

@Corto

warum sollte die erste Nodie von der Nocke aus betachtet so auschlaggebend sein?

Die Hauptbiegung findet doch eher weiter Richtung Spitze statt..............

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Re: einfache Bambuspfeile ("Kriegspfeile")

Beitrag von Snake-Jo » 21.04.2012, 11:02

corto hat geschrieben:ein kurzer abstand von nock zur ersten nodie ist relativ steifer als wenn der knoten weiter von der nocke weg wäre.

wenn man gleich liegende nodien an der nocke wählt, sollten die alle gleich "gefootet" sein - was immer das für den dynamischen spine bedeutet.
wenn man darüber hinaus noch gleich liegende nodien über den ganzen schaft hat, ist der auch gleichbleibend im spine aufsteigend vom nock zur spitze.


Jeder Stab und auch der Bambuspfeil biegt in der Mitte am meisten. Sind hier Knoten vorhanden, dann ist der gesamte Schaft steifer.
Viele Bambuspfeil-Schützen und ich auch sind der Meinung, dass der statische Spine beim Bambus nicht so wichtig ist, eher das Gesamtgewicht. Weiterhin sind die Spinewerte (und Gewichte) der verschiedenen Bambusarten und zum sehr großen Teil auch innerhalb einer Art je nach Wachstum sehr unterschiedlich.
Um hier verläßliche Aussagen zu bekommen, sollte man wenigstens 20-30 Pfeile testen, alle gleich schwer, alle gleich dick nur die Nodien unterschiedlich angeordnet.
Natürlich kan man mal Glück haben und aus einer Ernte gleichartige Schäfte bekommen, aus denen man dann die "Nodiengleichen" auswählen kann. Für mich mit eigenem Anbau übrigens demnächst kein Problem mehr.

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Re: einfache Bambuspfeile ("Kriegspfeile")

Beitrag von Frankster » 21.04.2012, 12:51

Snake-Jo hat geschrieben:Viele Bambuspfeil-Schützen und ich auch sind der Meinung, dass der statische Spine beim Bambus nicht so wichtig ist, eher das Gesamtgewicht.


Diese Vermutung habe ich auch, allerdings bin ich kein so guter Schütze, um dies z.B. über einen Rohschafttest zu verifizieren. Aber evt. hat dies schon jemand bislang gemacht.
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Re: einfache Bambuspfeile ("Kriegspfeile")

Beitrag von corto » 09.05.2012, 10:29

ich lass dann mal die Bombe platzen:

ich hab ne quelle für bambus, 7cent die Stange.

ich hab 100 Stangen zuhause rumliegen, ein paar schon durchgewogen und auch einen pfeil daraus fertig. fliegt wie die anderen, sieht nur bissl steinzeitmäßig aus im gegensatz zu den gekauften lackierten Bambussen...
gewicht varriiert von 270 grain auf 34" bis 800" grain - meist aber 400-600 grain.

einen sehr geraden (meine mutter meinte dennoch "bleibt der so krumm") hab ich direkt ohne umwege zum pfeil gemacht. hornnocke hinten drauf, 100grain vornedrauf und ab dafür...
spine - keine ahnung ^^ aber ich treffe damit.
das kleben der federn ist aber echt strange - so sieht der erste pfeil halt aus wie sau weil dort etwa 5 verschiedene kleber drauf sind
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