Erfahrungen mit Bogenbruch?

Fragen zu Boegen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Bogenbau.
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Alsira
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Re: Erfahrungen mit Bogenbruch?

Beitrag von Alsira » 09.04.2014, 22:16

Ach herrje, wenn ich mir das Video von Blacky ansehe, bin ich froh, dass ich einen glasbelgten BP Horsebow schiesse, der sich nur mit einem spektaktulären Knall direkt oberhalb des Griffsstücks verabschiedet hat.

Hatte den Bogen erst seit gut 4 Monaten, schon einige Turniere damit geschossen. Er ist mir dann während eines Hallenturniers gebrochen. Ich glaub der Schütze hinter mir hatte sich mehr erschrocken als ich. ;D Hatte erst gedacht, die Sehne wäre gerissen, bis ich den Bogen runter genommen hab.
Da hatte sich schlicht das Glas vom Holz gelöst und das Holz konnte dem nicht mehr Stand halten.

Der Händler meines Vertrauens hat ihn zwar erstezt, allerdings musste ich zweieinhalb Monate auf den neuen Bogen warten :(
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P1020195_neu.jpg
Musste zwecks Transport alles mit Klebeband umwickeln

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Holzwurm93
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Re: Erfahrungen mit Bogenbruch?

Beitrag von Holzwurm93 » 09.04.2014, 23:24

Mir sind schon 2 Bogen beim schießen zerbrochen (der eine war aber nicht von mir und der andere ein Experiment im Bau). Getan hab ich mir dabei nichts, aber beide Male hatte ich kurz einen Tinitus, so ein Bruch kann schon echt laut sein.
Wer nicht den Willen hat einen Menschen kennen zu lernen, der hat auch auch nicht das Recht das Handeln dieses Menschen zu beurteilen.

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ralfmcghee
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Re: Erfahrungen mit Bogenbruch?

Beitrag von ralfmcghee » 10.04.2014, 00:55

Na dann sollte ich meine Erfahrung von vor ein paar Tagen auch beisteuern:

http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=15&t=24556&start=18

Laut war es bei mir auch, allerdings auch unkritisch für die Gesundheit, weil ich weit genug vom Tillerbaum entfernt stand. Alles in allem war der Bogenbruch eine eher gute Erfahrung, weil ich den Bau-Flop zügig abzuhaken hatte und mit Hilfe der Leute bei FC zu einer ordentlichen Fehleranalyse gekommen bin.

Ein netter Präsi-Thread wäre mir aber dennoch irgendwie ein ganz klein wenig lieber gewesen... ;D
Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht.
Der Student geht zur Mensa bis er bricht.
Mein Bogen geht auf den Tillerstock bis er bricht.

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Idariod
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Re: Erfahrungen mit Bogenbruch?

Beitrag von Idariod » 10.04.2014, 08:27

Lieber früher die Bögen zerbrechen als später. ;)
Teile dein Wissen und gib nicht vor zu wissen was du nicht weißt - ein guter Ratschlag von einem tüchtigen Tischler. Das steht hier um mich daran immer zu erinnern, und für alle denen der Schuh passt.

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Re: Erfahrungen mit Bogenbruch?

Beitrag von Reckless » 10.04.2014, 09:12

Gude,

ich habe gelesen das einige eine Umlenkrolle beim Tillern benutzen und dann in sicherer Entfernung an der Sehne ziehen.

Wenn der Bogen dann bricht, steht man nicht unmittelbar davor, aber wie darf ich mir das vorstellen?
Wie befestigt ihr dann die Sehne an dem nächsten Nagel, oder benutzt ihr Kerben an denen die Sehne so nah vorbei läuft, das sie sich automatisch einhakt?

Grüße
Erkläre mir was und ich vergesse es wieder, zeige es mir und ich behalte es. Lass es mich machen und ich verstehe es! (konfuzius)

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Spanmacher
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Re: Erfahrungen mit Bogenbruch?

Beitrag von Spanmacher » 10.04.2014, 09:34

Bei Verwendung einer Umlenkrolle wird die Tillersehne nicht eingehängt. Du gehst aus der Distanz auf Zug und kannst aus eben dieser Distanz sehr gut beobachten, wie die Wurfarme sich biegen. Dadurch wird der Bogen auch erheblich weniger vor der Zeit belastet.
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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Re: Erfahrungen mit Bogenbruch?

Beitrag von Idariod » 10.04.2014, 09:47

Sprich, den Bogen länger als zwei Sekunden im Auszug halten ist normalerweise nicht gut fürs Holz. Deswegen eigentlich erst die Idee mit der Umlenkrolle, damit man das Holz nur kurz belastet, wie es beim Schießen auch sein sollte.
Dadurch sparst du dir Kerben und Nägel im Grunde, du mußt nur anzeichnen.
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Re: Erfahrungen mit Bogenbruch?

Beitrag von Chilly » 10.04.2014, 09:54

Hier zur Veranschaulichung ein paar Bilder von meinem Tillerebaum.
Entweder kann über die Umlenkrolle und das Seil mit einem Haken an der Sehne gezogen werden, oder die Sehne wird an einem abnehmbaren Metallbolzen eingehängt. Hier ist beides möglich.

Chilly
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Rolle Tillerbaum.jpg
Umlenkrolle
P1050410.JPG
Der Bolzen zum Einhängen der Sehne kann versetzt bzw. entfernt werden
3.jpg
"In Aktion"
P1050409.JPG
Tillerbaum mit Umlenkrolle, Zugseil und Waage
Dass etwas nicht geht, ist auch ein Ergebnis!
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Meine Fehler von gestern sind mein Know-How von heute!

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Re: Erfahrungen mit Bogenbruch?

Beitrag von Ravenheart » 10.04.2014, 10:53

...und hier noch in "action"...:

http://www.fletchers-corner.de/download/file.php?id=59279&mode=view
(10. Bogenbauertreffen in Bergen)

Rabe

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Re: Erfahrungen mit Bogenbruch?

Beitrag von Reckless » 10.04.2014, 13:20

Gude,

also das sieht ja mal sehr schön aus, so wie ich das sehe, habe ich genug zu tun, bis mein erstes Holz trocken wird um mir das Bogenbauen zu erleichtern ;)
Ich suche mal nach einer Bauanleitung hier im Forum gibt es ja für alles eine, ;) was ich außerordenttlich toll finde .

Super Idee und auch schön umgesetzt mit dem umsteckbaren Kolben.
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Re: Erfahrungen mit Bogenbruch?

Beitrag von Idariod » 10.04.2014, 14:01

Der Tillerbaum vom Neugierist aber immer noch der tollste, wenn ich mal so frei sein darf das einfach zu behaupten.
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Re: Erfahrungen mit Bogenbruch?

Beitrag von Spanmacher » 10.04.2014, 14:59

Idariod hat geschrieben:Der Tillerbaum vom Neugierist aber immer noch der tollste, wenn ich mal so frei sein darf das einfach zu behaupten.


Das unterschreibe ich gerne.
Ein zu hohes Zuggewicht ist nichts anderes als Körperverletzung und verhindert darüber hinaus einen brauchbaren Trainingseffekt.

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Re: Erfahrungen mit Bogenbruch?

Beitrag von Frankster » 10.04.2014, 21:44

Ich habe eine Zeit mit Bögen experimentiert und diese dann oft bis zum Bruch ausgereizt.
Mir hat dies sehr geholfen die Eigenschaften unterschiedlicher Hölzer zu verstehen.
Ein guter Bogen sollte im Vollauszug nah an der Bruchgrenze sein.

Leider hab ich mir durch Ungeschick einen derartigen Bogen zerbrochen. Passiert ist es mit einem leicht falsch gewählten Druckpunkt beim Messen des Zuggewichts. Zuvor hatte der Bogen ein Clouttunier unter voller Belastung überstanden.
Nimm nicht den ganzen Baum wenn Dir ein Ast genügt

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