Nur, dass das eben nix bringt. Wenn's mal uebertrocknet war, isses hin. Zumindest Eibe
Holzbögen und Luftfeuchtigkeit
Re: Holzbögen und Luftfeuchtigkeit
Haben ist besser als brauchen.
- Alwin.K
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Re: Holzbögen und Luftfeuchtigkeit
Was Bogensport Beier für den Rattanbogen empfielt, empfehlen die auch explizit nur für Rattanbögen. Weil Rattan biologisch gesehen ein Gras ist und kein Holz
„Es schadet nichts, wenn einen von Euch sein Kummer bedrängt, daß er sich einen Bogen umhängt und damit seinen Kummer vertreibt.“ (islamische Weisheit)
„Wer aufhört besser werden zu wollen, hört auf gut zu sein.“
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Re: Holzbögen und Luftfeuchtigkeit
So, ich habe mal gemessen....
Zur Zeit habe ich 15 Grad und 47% relative Luftfeuchte.
Bedingt durch die baulichen Gegebenheiten vor Ort komme ich im Sommer vielleicht auf 25 .... 28 Grad, mehr glaube ich nicht. Und die Luftfeuchte sinkt vermutlich noch etwas, aber unter ca 35% glaube ich fast nicht
Zur Zeit habe ich 15 Grad und 47% relative Luftfeuchte.
Bedingt durch die baulichen Gegebenheiten vor Ort komme ich im Sommer vielleicht auf 25 .... 28 Grad, mehr glaube ich nicht. Und die Luftfeuchte sinkt vermutlich noch etwas, aber unter ca 35% glaube ich fast nicht
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Re: Holzbögen und Luftfeuchtigkeit
Wenn deine Luftfeuchte stimmt, bist du dann bei einer Holzausgleichsfeuchte 8,7%. Das ist schon eher trocken....

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Re: Holzbögen und Luftfeuchtigkeit
mmmh, ...... ich hab´s befürchtet. Danke
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- klausmann84
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Re: Holzbögen und Luftfeuchtigkeit
Spannendes Thema, Ich messe urspr. aus anderen Gründen bei mir in der Wohnung Raumfeuchte und Temperatur und seit dem ich relativ viel Holz eingelagert habe im Keller in der Werkstatt. Zwischen 40% und 70% habe ich schon alles gemessen. Je nach Bauwerk schwankt das quasi mit ein paar Stunden Verzögerung mehr oder weniger mit der Außenfeuchte mit. Dann gibts noch Effekte die die Feuchte im Haus lokal verstärken: z.B. Keller kühl und feucht + draußen warm und feucht ist der worst case für zu hohe rF im Keller. Das bekommt man nicht gelüftet. Für ein wirklich stabiles Klima müssste man dauerhaft anlagentechnisch gegensteuern, nicht nur mit heizen und kühlen sondern auch mit be- und entfeuchten. Wer macht das schon zu Hause?
Ich habe Bögen wenn sie im Winter getillert wurden und anfingen Set zu bekommen auch schonmal auf die Heizung gelegt, immer mal wieder für ein paar Stunden, weil nach Holzfeuchtediagramm aus der normalen Raumluft keine brauchbare Holzfeuchte herauszuholen war. Bei Osage z.B. habe ich das Gefühl, dass es sehr trocken werden darf, bei Eibe hört man ja immer wieder von der Versprödung.
Frage mich aber auch: Gibt es da Erfahrungen, ab welcher Holzfeuchte Versprödung überhaupt droht? Kurzfristige Schwankungen halte ich für unbedenklich, erst recht bei versiegelten Bögen, weil die Feuchte dann um so länger braucht um aus dem Holz zu entweichen. Auch wenn es nicht versiegelt ist, ist Trocknung ein Prozess. Je nach vorhandener Holzfeuchte und Temperatur + rF in der Umgebung vermute ich mal, dass es Wochen brauchen kann, bis sich eine entsprechend zu niedrige Gleichgewichtsfeuchte im Holz eingestellt.
Also ja, sowohl für den Bauprozess als auch für die dauerhafte Lagerung macht es Sinn die Klimadaten zumindest bei Bedarf ablesen zu können. Holzfeuchtediagramm im Holzlager und in der Werkstatt aufhängen und sich an Erfahrungswerten orientieren, die andere für verscheidene Holzarten angeben.
VG Klaus
Ich habe Bögen wenn sie im Winter getillert wurden und anfingen Set zu bekommen auch schonmal auf die Heizung gelegt, immer mal wieder für ein paar Stunden, weil nach Holzfeuchtediagramm aus der normalen Raumluft keine brauchbare Holzfeuchte herauszuholen war. Bei Osage z.B. habe ich das Gefühl, dass es sehr trocken werden darf, bei Eibe hört man ja immer wieder von der Versprödung.
Frage mich aber auch: Gibt es da Erfahrungen, ab welcher Holzfeuchte Versprödung überhaupt droht? Kurzfristige Schwankungen halte ich für unbedenklich, erst recht bei versiegelten Bögen, weil die Feuchte dann um so länger braucht um aus dem Holz zu entweichen. Auch wenn es nicht versiegelt ist, ist Trocknung ein Prozess. Je nach vorhandener Holzfeuchte und Temperatur + rF in der Umgebung vermute ich mal, dass es Wochen brauchen kann, bis sich eine entsprechend zu niedrige Gleichgewichtsfeuchte im Holz eingestellt.
Also ja, sowohl für den Bauprozess als auch für die dauerhafte Lagerung macht es Sinn die Klimadaten zumindest bei Bedarf ablesen zu können. Holzfeuchtediagramm im Holzlager und in der Werkstatt aufhängen und sich an Erfahrungswerten orientieren, die andere für verscheidene Holzarten angeben.
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Im Tannenwald, in klammem Spalt, stellen die Mannen bald die Hannen Alt Kannen kalt.
- Alwin.K
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Re: Holzbögen und Luftfeuchtigkeit
@ Klausmann 84
Bei mir im Keller (auf einer Wasserader mit relativ hohem Grundwasserstand) ist die Raumfeuchte bei 65 - 85%, da läuft im Sommer der Entfeuchter, jeden Tag ein bis zwei Wassereimer Kondesnwasser fallen da an. Schwülfeuchtes Wetter befeuert den Raumfeuchteeffekt noch. Außerdem ist nach jeden etwas länger anhaltenden Regenfällen Grundwasser im Keller (übrigens eiskalt und glasklar). Seit 2019 steht dort eine festinstallierte Tauchpumpe im Pumpenschacht und Ableitung in die Kanalisation.
Dennoch - dort möchte ich meine Bögen nun auch wieder nicht lager (wäre auch gar kein Platz)
Generell meine ich, daß es ein Unterschied ist, ob man einen unbehandelten Self-/Primitiv-Bow lagert, ob man einen gebeizten Selfbow (siehe zum Bsp. Marksman-Rattanbogen) oder einen laminierten und lackierten Bogen lagert. Denn letztlich - auch wenn der Lack oder die Beize eher gegen Feuchtigkeit aufgebracht werden - so wirken Lack und Beize im Umkehrschluss auch mehr oder weniger einem Austrocknen entgegen.
Holz als Baustoff macht ja eigentlich relativ viel mit - wobei permanente direkte Sonne und ständige Nässe schädlicher sind als zum Beispiel Frost oder gelegentliche Feuchte. Nun ist aber Bauholz nicht gleich Bogenholz, auch logisch.....
Eins habe ich mir auch angewöhnt: Wenn ich Bogennschieße, hole ich den oder die verwendeten Bögen eher raus (bereits gespannt) und lasse sie 1....2...3 Stunden dort wo ich schießen will aklimatisieren (allerding nicht in der direkten Sonne) Auch meinen Bogenständer-Erdspieß rücke ich im Sommer dann doch lieber in den Schatten
Bei mir im Keller (auf einer Wasserader mit relativ hohem Grundwasserstand) ist die Raumfeuchte bei 65 - 85%, da läuft im Sommer der Entfeuchter, jeden Tag ein bis zwei Wassereimer Kondesnwasser fallen da an. Schwülfeuchtes Wetter befeuert den Raumfeuchteeffekt noch. Außerdem ist nach jeden etwas länger anhaltenden Regenfällen Grundwasser im Keller (übrigens eiskalt und glasklar). Seit 2019 steht dort eine festinstallierte Tauchpumpe im Pumpenschacht und Ableitung in die Kanalisation.
Dennoch - dort möchte ich meine Bögen nun auch wieder nicht lager (wäre auch gar kein Platz)
Generell meine ich, daß es ein Unterschied ist, ob man einen unbehandelten Self-/Primitiv-Bow lagert, ob man einen gebeizten Selfbow (siehe zum Bsp. Marksman-Rattanbogen) oder einen laminierten und lackierten Bogen lagert. Denn letztlich - auch wenn der Lack oder die Beize eher gegen Feuchtigkeit aufgebracht werden - so wirken Lack und Beize im Umkehrschluss auch mehr oder weniger einem Austrocknen entgegen.
Holz als Baustoff macht ja eigentlich relativ viel mit - wobei permanente direkte Sonne und ständige Nässe schädlicher sind als zum Beispiel Frost oder gelegentliche Feuchte. Nun ist aber Bauholz nicht gleich Bogenholz, auch logisch.....
Eins habe ich mir auch angewöhnt: Wenn ich Bogennschieße, hole ich den oder die verwendeten Bögen eher raus (bereits gespannt) und lasse sie 1....2...3 Stunden dort wo ich schießen will aklimatisieren (allerding nicht in der direkten Sonne) Auch meinen Bogenständer-Erdspieß rücke ich im Sommer dann doch lieber in den Schatten
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- Volkersson
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Re: Holzbögen und Luftfeuchtigkeit
Was ich mich gerade mal frage... Was haben eigentlich die Bogenschützen im 13.-15. Jahrhundert gemacht? Wenn es auf dem Feldzug oder auch in der Schlacht selbst geschneit hat und es eiskalt war (Towton, St. Crispins Day, 29.03.1361), die Bögen denmnach auch ziemlich steif waren. Einfach nicht bis in den full draw gezogen und damit strategische Nachteile in Kauf genommen?
Die gleiche Frage stelle ich mir für Crécy, im August 1346, also Hochsommer, mit vermutet hohen, trockenen Temperaturen? Alternativ auch, wenn es regnet wie aus Kübeln? Dass sich bei Regen die damaligen Sehnen stark gelängt haben, ist wohl unstrittig. Und dass Eibe es weder nass noch zu kalt und schon gar nicht zu trocken mag, weiß ich nun auch.
Glaube nicht, dass im Tross Hunderte Bögen als Reserve für eingeschränkt oder auch gar nicht mehr taugliche Waffen mit Witterungsschäden mit geführt wurden... Hat wer Erkenntnisse oder kann sichere, literarische Quellen dazu benennen?
Die gleiche Frage stelle ich mir für Crécy, im August 1346, also Hochsommer, mit vermutet hohen, trockenen Temperaturen? Alternativ auch, wenn es regnet wie aus Kübeln? Dass sich bei Regen die damaligen Sehnen stark gelängt haben, ist wohl unstrittig. Und dass Eibe es weder nass noch zu kalt und schon gar nicht zu trocken mag, weiß ich nun auch.
Glaube nicht, dass im Tross Hunderte Bögen als Reserve für eingeschränkt oder auch gar nicht mehr taugliche Waffen mit Witterungsschäden mit geführt wurden... Hat wer Erkenntnisse oder kann sichere, literarische Quellen dazu benennen?
Wie ein Pfeil nach seinem Ziele, fliegt des braven Mannes Wort.
- Neumi
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Re: Holzbögen und Luftfeuchtigkeit
Dass sich die Sehnen bei Regen stark gelängt hätten, kann ich mir nicht vorstellen. Dafür sehe ich keinen Grund, weder Hanf noch Flachs dehnt sich bei Feuchtigkeit übermäßig. Allerdings ist zum Sehnenbau nicht viel genaues bekannt, außer dass immer Reserve-Sehnen dabei waren. Bei Crecy und der Belagerung von Calais z.B. in einem Verhältnis Bogen zu Sehnen von grob 1:5,5.Volkersson hat geschrieben: ↑23.03.2025, 14:00 Dass sich bei Regen die damaligen Sehnen stark gelängt haben, ist wohl unstrittig.
Glaube nicht, dass im Tross Hunderte Bögen als Reserve für eingeschränkt oder auch gar nicht mehr taugliche Waffen mit Witterungsschäden mit geführt wurden... Hat wer Erkenntnisse oder kann sichere, literarische Quellen dazu benennen?
Bogen wie auch Pfeile wurden überarbeitet. Das läßt sich beispielsweise nachlesen in "The medieval inventories of the Tower armouries 1320–1410". Auf Seite 144 ist hier ein Hinweis auf die Überarbeitung und die dafür gebrauchten Materialien.
Grüße - Neumi
Hier ein Textauszug: For the period of Mildenhall’s first account, including the Crécy campaign and siege of Calais, the armoury handled a total of 25,645 bows, 1,169,424 arrows and 141,074 bowstrings. These figures give an average of 45.6 arrows (just under two sheaves) and 5.5 bowstrings per bow. The individual issues also generally correspond to this proportion, suggesting that it was deliberate.
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...
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Re: Holzbögen und Luftfeuchtigkeit
Die Sehnen wurden gegen Regen geschützt, und zwar wurden sie unter den eisernen Helmen verstaut.
(J. Froissart, Battle of Crecy)
Lg Thomas
(J. Froissart, Battle of Crecy)
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