Anfängerfrage: Langbogen mit oder ohne Bogenfenster?

[Goldfieber]

Hallo,

ich bin was das traditionelle Bogenschießen angeht, absoluter Anfänger. Langsam aber sicher schaue ich mich nach einem eignen Langbogen um. Optisch gefällt mir ein typischer Selfbow in der Form eines klassischen Englischen Langbogens mit Abstand am besten.
Mein Anspruch ist es den Bogen regelmäßig im Training und irgendwann auf 3D-Turnieren einzusetzen.

Nun zu meinen Fragen:
Ist es ratsam als Anfänger mit einem Bogen anzufangen, der kein Bogenfenster hat?
Welche Bogenbauart ist genauer bzw. besser für Truniere geeignet?

[Palmstroem]

Du möchtest gerne schon mal einen Selfbow haben, ohne selber einen zu bauen (letzteres dann irgendwann mal)?
Davon hängt nämlich ab, welche Antworten Du bekommst.

Wir haben hier im Forum ausgewiesene Experten für Englische Langbögen (ELB). Dies ist die Trade mark für Bögen, die ganz bestimmte Kriterien erfüllen müssen, um sich so nennen zu dürfen. Scheiben- und Turnierbögen mit schlanker D-Form und typischem Tiller und ohne Schussfenster gibt es auch jede Menge, da bietet die Rubrik Präsentationen so einiges zum Appetitholen.
Manchmal gehen hier auch schöne Exemplare über den Ladentisch (Rubrik Verkäufe), weil Platz im Bogenregal werden muss oder aus sonstigen Gründen.

Schussfenster als Einsteiger ist sicher nicht schlecht, aber Du hast ja schon Bögen geschossen, insofern würde ich das nicht zur Bedingung machen.

Wenn Du selbst Bögen bauen willst, fang vielleicht eher mit flachen Langbögen in einfachem Material an und arbeite Dich langsam Richtung anspruchsvolles Holz und anderen Bogenformen vor. Rattan wird gerne für den Einstieg genommen, oder STRAUCH-Hasel.

Es gibt hier aller naselang Einsteigerprojekte mit den einschlägigen Tips, da darfst Du gerne lesen. Auch die Bogen-Wiki ist ein wertvolles Hilfsmittel für den Einstieg, einen Link findest Du im Portal links oben.

http://www.bogensportwiki.info/index.php?title=Anf%C3%A4ngerleitfaden

Nun sag mal genauer, was Du möchtest.

Palmström

[Squid (✝)]

Ein ELB HAT schlicht kein Bogenfenster, das geht auch gar nicht. Dafür ist er in der Mitte aber auch nicht sonderlich breit.
Im Gegensatz dazu hat ein Flachbogen dann doch einen deutlich breiteren Griff, so dass ein Schussfenster zur Reduzierung des Archers Paradoxon durchaus Sinn macht.

Aber im Endeffekt muss sich der Pfeil bei beiden Bogentypen ein wenig oder auch etwas mehr um den Bogen herumwinden. Es kommt also viel mehr auf die Abstimmung der Pfeile an, als auf die Frage nach dem Schussfenster.

Das Problem kann man nur durch einen sogenannten Centershot beseitigen, dazu müsste der Bogen aber gut eine halbe Pfeilbreite über die Mitte eingeschnitten werden. Und dann sieht der Griff gerade bei einem Naturbogen echt seltsam aus...

[Heidjer]

Hehehe, die "einen Kasten Bier" Frage.

Zuerst mal, herzlich Willkommen im Forum, wo wir nicht helfen können, können wir wenigstens zur Verwirrung beitragen. Als Technikschütze wirst Du vermutlich auch nicht sagen können welcher Compound der beste ist und dabei noch am besten Aussieht.

Für reine Anfänger und Präzisionsfanatiker sind Bögen mit Schußfenster und Pfeilauflage besser, weil sie mindestens eine potentielle Fehlerquelle ausschliessen und das Pfeilabstimmen leichter machen.
Will man dagegen wirklich back to the roots, dann sollte man gleich einen Bogen ohne Schußfenster nehmen, an dem kann man für den Anfang einen kleinen Holzkeil als Pfeilauflage anbringen, das sorgt auch für eine reproduzierbare Gleichmäßigkeit beim Schiessen.
Ansonsten gilt, längere Bögen sind im Abschuß ruhiger und stabiler, und kürzere Bogen handlicher. Der Rest ist hauptsächlich eine Geschmacksfrage und eine des Geldbeutels bzw, dessen was für einen Aufwand man treiben will.


Gruß Dirk

[Goldfieber]

Erst einmal Danke für die schnellen Antworten!

@Palmstroem: Einen Bogen selberbauen kommt erst mal nicht in Frage. Was ich möchte? Einen Elb. Um mir Appetit zu holen und meine Wünsche zu konkretisieren durchforste ich seit Tagen das Forum. Konkret gefallen mir die Bögen von Bickerstaffe sehr gut.

@Squid: Dass der Pfeil zum Bogen passen muss ist klar, nur kann man sagen, dass bei einem Bogen ohne Fenster das Achten auf einen perfekten Spine bedeutsamer ist als bei einem Bogen mit Fenster?

[Squid (✝)]

Ja, wenn der Pfeil bei dem Bogen ohne Schussfenster deutlich weiter von der Mitte des Bogens entfernt anliegt, als bei dem Modell mit dem Schussfenster.

Ansonsten ist es Banane.

Beispiel:
Bei einem schlanken Bogen des ELB-Typs mit einer Breite von 2,8 cm liegt der Pfeil 1,4 cm seitlich der Mitte an.
Bei einem Flachbogen mit einer Breite von 4,5 cm an den Fadeouts - und damit auch über dem Griff - ist ein 1,2 cm tiefes Schussfenster eingeschnitten. Darin klebt eine Pfeilanlage aus 2 mm Leder. Hier liegt der Pfeil dann liegt der Pfeil dann 1,25 cm seitlich der Mitte (4,5 / 2 = 2,25; 2,25 - 1,2 + 0,2 = 1,25).

Kein wirklich großer Unterschied.

[Silberwolke]

Schiesst jemand wirklich am Fade out vorbei? Dort wo der Bogen am breitesten ist? Ich schiesse Bögen ohne Schussfenster. Aber dann am Griff vorbei d.h. unterhalb von Fade out. Dort sind ELB und Flachbogen etwa gleich breit.

[Squid (✝)]

Nicht direkt am Fade natürlich.
Aber um eine Pfeilauflage über dem Griff zu haben, muss man das Holz ja zwingend über dem Griff breiter gestalten. Anders geht es nun mal nicht, es sei denn man will auch bei einem Flat auf eine PfeilAUFlage verzichten. Was ich übrigens auch bevorzuge.
Spinetechnisch ist dann ähnlich wie bei einem ELB.

So etwa:

Aber WENN es eine Pfeilauflage sein soll, dann muss der Bogen an der Stelle recht breit sein, damit man ihn einerseits einsägen kann, er andererseits aber nicht bricht. Meistens sind derartige Konstruktionen, was den Spine der Pfeile angeht, etwas weniger anspruchsvoll.

Beispiel:
http://www.longbow-woelfe.de/woelfe/bogenbau/b_selfbow/images/n_griff_mass.gif

[Wilfrid (✝)]

Das Schußfenster gehört ja noch mit zum Griff. Bis auf irgendwelche Rattanflitschen habe ich allerdings noch keine stabförmigen Bögen mit Schußfenster gesehen.(Gut , ein paar waren so snakey, das sie Centershot hatten). Seitlich angebaute Pfeilauflagen schon eher.
Damit dürfte die Frage beantwortet sein, ELB haben keine Schußfenster, da da der Griff mitbiegt. Das Teil flöge auseinander

[Squid (✝)]

Häää??
Er will doch gar keinen ELB mit Schußfenster.
Er fragt, was am Anfang sinnvoller ist, ein ELB ohne oder ein flacher Langbogen mit Fenster...

[Wilfrid (✝)]

Das ist bei richtiger Pfeilwahl sowas von Wumpe, ob das Dingen ein Schußfenster hat oder nicht.
Einzig die Pfeile werden mit Schußfenster steifer

[Squid (✝)]

Na genau das besprechen wir doch die ganze Zeit...

[Hellvis]

@Goldfieber ich sage nur : Old Shooter !
das beste einsteigermodel ,wie ich finde. kleine pfeilauflage und gutes preis leistungsverhältnis.
ab 40lbs hat er auch genügens plunz

[walta]

Welche Bogenbauart ist genauer bzw. besser für Truniere geeignet?

Hallo

Dir ist schon bewusst, dass es auf Turnieren eigene Bogenklassen gibt. Da schiessen dann die nackten Elbs gegeneinander ebenso wie die Centershot Higtech Bögen. Es gibz somit kein: welcher Bogen ist für ein Turnier besser geeignet.

Nimm ein paar Bögen in die Hand und probier aus. Welcher dir am besten gefällt den nimmst du. Mit besser gefallen meine ich nicht nur die Optik.

Walta

[walta]

Ach ja, ein Elb ist für einen Anfänger ungeeignet da die Dinger viel zu stark sind.

Walta