Pfeil Gewicht

Fragen zu Pfeilen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Pfeilbau.
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kra
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Re: Pfeil Gewicht

Beitrag von kra »

Alwin.K hat geschrieben: 28.10.2024, 16:38 ...
Ich persönlich orientiere mich am Faktor 8,5. Das habe ich mal irgendwo als Faustregel gelesen.
...
Ich bin immer skeptisch bei solchen Aussagen aus 2. bis 5. Hand. Es würde mich wirklich interessieren, wo und von wem diese Aussage stammt. Wenn du da mal in deinem Archiv kramen könntest würde das mich
1. sehr freuen und
2. zur Klärung des Sachverhaltes beitragen.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw
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Alwin.K
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Re: Pfeil Gewicht

Beitrag von Alwin.K »

kra hat geschrieben: 28.10.2024, 17:22Ich bin immer skeptisch bei solchen Aussagen aus 2. bis 5. Hand. Es würde mich wirklich interessieren, wo und von wem diese Aussage stammt. Wenn Du da mal in Deinem Archiv kramen könntest würde das
1. mich sehr freuen und
2. zur Klärung des Sachverhaltes beitragen.
Also, ich habe mal im I-net geblättert, aber vermutlich habe ich den Wert 8,5 aus einem Buch (da muss ich aber meine 5 Bücher durchschauen, das habe ich jetzt noch nicht gemacht); und der Wert 9,5 für den OAK Ridge Black Sada ist eine Herstellerangabe.
Fündig geworden auf die Schnelle bin ich wie folgt:

"Mit Selfbows, Primitivbögen und Langbögen einiger Hersteller dürfen zur Vorbeugung von Schäden beispielsweise auch keine Pfeile mit einem Pfeilgewicht unter 8-9 gpp. geschossen werden." --> https://www.bogenladen-collenberg.de/wi ... den-pfeil/

"Ein Bogenbauer empfiehlt ein Mindestpfeilgewicht von 8 gn je # (Pfund) an realem Zuggewicht (...) Die zweite, wesentlich seltenere Variante kann lauten "mindestens 10 gn je " (Zoll) an Pfeillänge." --> https://www.nano-bogensport.de/technik- ... schiessen

"Die allgemeingültig Regel ist, dass ein Pfeil für jeden Pfund Zuggewicht 8 grains haben sollte." --> https://www.arco-vienna.at/die-wahl-der-pfeile.html

"Der benötigte gpp hängt vom Bogen ab, generell ist man bei Selfbögen mit 9-10 gpp auf der sicheren Seite" --> https://www.arrowforge.de/Glossar/Grain ... MYp2yIpZga

Und wie gesagt - da ich mit meinem Faktor 8,5 bei allen Bögen und allen drei Sorten Pfeilen immer darüber liege, wähne ich mich auf der sicheren Seite
"Wer aufhört besser werden zu wollen, hört auf gut zu sein."
(# Langbogen und Reiterbogen)
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kra
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Re: Pfeil Gewicht

Beitrag von kra »

Danke für die Sammlung. Nebenbei, ich habe bei allen der angeführten Seiten bei der einen oder anderen Aussage so meine Bedenken, aber ok.

Zur Frage selber ein Beispiel: Karpowitz hat in seinem Buch für die Osmanischen Kompositbögen die zugehörigen Pfeilgewichte (historischer Pfeile aus der Sammlung des Topkapi Museums) angegeben. Die schweren Kriegspfeile liegen wohl zwischen 300 und 650 grain, Scheibenpfeile zwischen 150 und 400 grain. Die Zuggewichte liegen in seinem Buch (s. Anhang 1) für Kriegs- und Hybridbögen (= sowohl Scheiben wie Kriegsbögen) bei 75# bis 136#, was zu spezifischen Pfeilgewichten von 8,5 bis 3,8 grain/# und noch kleiner führt. Und speziell an die Kriegsbögen wurden extrem hohe Anforderungen an die Dauerhaftigkeit gestellt.

Wenn ich die Informationen zu engl. Langbögen und ihren Pfeilen in einer kurzen INet-Suche zusammenführe komme ich da auf spez. Pfeilgewichte von ca. 7 gr/# (850grain Pfeile bei 120#)

Offensichtlich spiegeln sich in den heutigen Angaben sowohl der Bogenbauer als auch der verschiedenen WEB-Seiten zum einen Sorge vor Reklamationen als auch vor Schadensersatzforderungen wieder.
Das schwere Pfeile bogenschonender und angenehmer im Schuß sind ist unbestritten, ebenso das die Effizienz der Bögen mit sinkendem spez. Pfeilgewicht sinkt. Bei Karpowitz bis hinab zu ~50%.
Ansonsten sind echte verläßliche Informationen zum Belastung der Bögen in Abhängigkeit von Pfeilgewicht aber selten.

Ne Frage in die Runde der Historiker, Physiker und Wissenschaftler hier: ist jemandem eine weitere (verläßliche) Untersuchung bzw. Aufstellung hierzu bekannt?
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