Tudor Bodkin

Fragen zu Pfeilen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Pfeilbau.
Benutzeravatar
DerFlixxen
Full Member
Full Member
Beiträge: 146
Registriert: 02.06.2014, 18:59

Tudor Bodkin

Beitrag von DerFlixxen » 11.12.2016, 13:25

Ich habe mich schon immer gefragt wie die Tudor Bodkins geschmiedet werden. Nach dem ich dieses Video gesehen habe https://www.youtube.com/watch?v=ySkad7jqqrE

hab ich mir ein ähnliches Werkzeug nachgebaut und siehe da Tudor Bodkins.
Dateianhänge
Tudors.jpg
Links der geschmiedete Rohling, rechts fertig geschliffen

Benutzeravatar
DerFlixxen
Full Member
Full Member
Beiträge: 146
Registriert: 02.06.2014, 18:59

Re: Tudor Bodkin

Beitrag von DerFlixxen » 11.12.2016, 13:28

Ganz so einfach gings dann aber doch nicht, musste ein wenig rumprobieren bis die passende Form rausgekommen ist.
Außerdem gibt es sehr viele verschiedene Formen von Tudor Spitzen, welche bevorzugt ihr? Bzw. welche ist historisch korrekt?

Viele Grüße
Felix

Benutzeravatar
fatz
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 6238
Registriert: 12.05.2015, 21:54

Re: Tudor Bodkin

Beitrag von fatz » 11.12.2016, 15:36

Fotos von deinem Werkzeug wuerden mich dann schon interessieren.
Haben ist besser als brauchen.

Benutzeravatar
killerkarpfen
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 2855
Registriert: 06.02.2005, 17:15

Re: Tudor Bodkin

Beitrag von killerkarpfen » 11.12.2016, 16:53

Gesenkschmieden heisst das Zauberwort auf Deutsch ;D

Dafür gibt es viele Varianten, meist mit Scharnier oder einem Ausdrückdorn. für Nagelköpfe oder eben Pfeilspitzen. Mich deucht das Gesenk im Video ist zwar sehr präzise aber umständlich zu handhaben.

Für Dreiflügelspitzen reicht schon eine schmale tiefe Nut in einem Ambossaufsatz. Dazu gibt es hier im Forum bereits einige Beiträge.
Eppur si muove

Benutzeravatar
kra
Global Moderator
Global Moderator
Beiträge: 6725
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Re: Tudor Bodkin

Beitrag von kra » 11.12.2016, 17:14

Zum authentischen Schmieden von verschiedensten Pfeilspitzen kontaktiert mal den Uli Stehli in Solingen. Da wird geholfen.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw

Benutzeravatar
ChristianR.
Jr. Member
Jr. Member
Beiträge: 54
Registriert: 01.11.2016, 09:24

Re: Tudor Bodkin

Beitrag von ChristianR. » 12.12.2016, 17:22

hab ich mir ein ähnliches Werkzeug nachgebaut und siehe da Tudor Bodkins


Wann gehst du in die Massenproduktion ;D schick sind sie.

Benutzeravatar
DerFlixxen
Full Member
Full Member
Beiträge: 146
Registriert: 02.06.2014, 18:59

Re: Tudor Bodkin

Beitrag von DerFlixxen » 13.12.2016, 12:19

So sind mein Gesenk dazu aus, es ist zwar auch präzise aber noch etwas umständlich.

Material ist C45
Dateianhänge
image001.jpg
image002.jpg

Benutzeravatar
fatz
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 6238
Registriert: 12.05.2015, 21:54

Re: Tudor Bodkin

Beitrag von fatz » 13.12.2016, 12:42

Ah OK. Danke fuer's Bild. Mit "Zange" dran waer evtl. praktischer.

Die Tuelle machst du dann ganz normal (plattklopfen und wickeln)?
Oder gibt's da einen Trick wie das einfacher und schneller geht?
Haben ist besser als brauchen.

Benutzeravatar
DerFlixxen
Full Member
Full Member
Beiträge: 146
Registriert: 02.06.2014, 18:59

Re: Tudor Bodkin

Beitrag von DerFlixxen » 13.12.2016, 14:36

Ich hab es erst mit einer Feder versucht, die die Teile immer wieder auseinander drückt. Die hat die Belastung aber nicht ausgehalten und ist abgebrochen.
Ja, Tülle ganz normal. Allerdings braucht man bei den Tudors die Tülle im Kopfbereich nicht ganz so eng wickeln, da sie durchs Gesenkschmieden praktisch von selbst enger wird.
Schön wär´s wenn´s einen Trick gäbe mit dem es einfacher und schneller geht :-) Ich kenn ihn leider nicht.

Viele Grüße
Felix

Benutzeravatar
fatz
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 6238
Registriert: 12.05.2015, 21:54

Re: Tudor Bodkin

Beitrag von fatz » 13.12.2016, 14:39

Hat schon ueberlegt, ob man nicht die Stange hohlbohren koennte und ueber einem Dorn ausschmieden. Probiert hab ich's aber noch nicht. Keine Ahnung ob das ueberhaupt hinhaut.
Haben ist besser als brauchen.

Benutzeravatar
wanttostart
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 716
Registriert: 24.08.2016, 16:51

Re: Tudor Bodkin

Beitrag von wanttostart » 13.12.2016, 15:22

Hallo Felix,
wie hämmerst Du denn die beiden Teile des Gesenks aufeinander?
Klopfst Du da mit einem Hammer drauf?
Was ist mit 4 Federn in jeder Ecke eine?
Evtl über einen Stift gesteckt, so dass sie nicht seitlich wegbiegen können.
Und wie weit müssen die beiden Teile auseinander?
Viele Grüße
Dirk
Mögest du warme Worte an einem kalten Abend haben, Vollmond in einer dunklen Nacht und eine sanfte Straße auf dem Weg nach Hause. (irischer Segen)

Benutzeravatar
fatz
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 6238
Registriert: 12.05.2015, 21:54

Re: Tudor Bodkin

Beitrag von fatz » 13.12.2016, 15:59

Da bist ganz auf der falschen Schiene. Normal kenn ich das so, dass die beiden Teile durch eine u-foermige "Blattfeder" aus Flachstahl verbunden werden. So eine Art Grillzange. Die beiden Gesenkhaelften muessen ja auch nur ca 10mm auseinander, damit der Rohling reinpasst.
Haben ist besser als brauchen.

Benutzeravatar
wanttostart
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 716
Registriert: 24.08.2016, 16:51

Re: Tudor Bodkin

Beitrag von wanttostart » 13.12.2016, 16:27

Industriell werden solche Gesenke (afaik) durch z.B. Säulenführungen in der passenden Richtung gehalten und eben durch Federn oder über Hydraulik oder ähnliches auseinander gedrückt, so dass der Rohling eingelegt werden kann.
Also denke ich schon, dass man in jede Ecke der unteren Platte einen Stift verschrauben könnte, der den Innendurchmesser einer geeigneten Feder als Aussendurchmesser hat.
In die Obere Platte könnte man dann eine Durchgangsbohrung einbringen, in die dieser Stift passt. konzentrisch zu dieser bringt man dann einen Absatz an, in den die Feder passt.
Nun kann man von Oben auf das Oberteil des Gesenks "draufhämmern" und den Rohling formen. Automatisch schieben sich die Platten dann wieder auseinander und der nächste Rohling passt rein.
Problem ist dabei, dass man die Federn einerseits stark genug gestalten muss, dass sie halten, nicht aber so stark, dass man draufhämmert und nichts passiert.
Oder denke ich jetzt wirklich total falsch?
Ich lass es mir noch mal durch den Kopf gehen.
Ich habe jetzt einfach die Vermutung, dass Felix passende Ausrüstung hat um solches zu fertigen. nach dem, was ich bisher von ihm gelesen habe ist er ja in Metallverarbeitung recht firm.
Viele Grüße
Dirk
Mögest du warme Worte an einem kalten Abend haben, Vollmond in einer dunklen Nacht und eine sanfte Straße auf dem Weg nach Hause. (irischer Segen)

Benutzeravatar
fatz
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 6238
Registriert: 12.05.2015, 21:54

Re: Tudor Bodkin

Beitrag von fatz » 13.12.2016, 16:34

wanttostart hat geschrieben:Oder denke ich jetzt wirklich total falsch?

Das Problem sind deine Fuehrungen. Du kannst mit einem (grossen) Hammer nicht so genau draufschlagen, dass das nicht verkantet. Die Fuehrungen sind da wahrscheinlich ziemlich bald im Eimer.
Haben ist besser als brauchen.

Benutzeravatar
DerFlixxen
Full Member
Full Member
Beiträge: 146
Registriert: 02.06.2014, 18:59

Re: Tudor Bodkin

Beitrag von DerFlixxen » 13.12.2016, 19:49

fatz hat geschrieben:Normal kenn ich das so, dass die beiden Teile durch eine u-foermige "Blattfeder" aus Flachstahl verbunden werden. So eine Art Grillzange.


Ja, genau so hab ichs gemacht. Das Problem war aber, dass sich die Feder so verzogen hatte, nach dem ich mit dem Vorschlaghammer auf das Gesenk geschlagen habe, dass für die nächste Spitze kein Platz zwischen den beiden Hälften mehr war.
Somit musste ich sie wieder mühsam auseinander biegen.

Antworten

Zurück zu „Pfeile“