Osagebogen - Pech - Buildalong - Adventkalender

[Steilpassfaenger]

Hey Frank!

Freut mich, dass dir der Buildalong gefällt.
Mann, Schießvideos, es kommen sicher ein paar schone Wintertage, da werd ich auf jeden Fall welche machen.

Wegen der Griffverstärkung, wenn ich mit Holz den Griff aufbaue, dann tu ich das meistens am Bogenbauch.
Wenn diese Bereiche aber schon zu viel arbeiten, kann es sein, dass dir der Griff beim Ziehen des Bogens abploppt.
Selbiges würde wahrscheinlich auch mit der Rohhaut passieren. Für diesen Bogen hab ich mich entschlossen den Griff am Rücken zu verstärken, weil er schon ziemlich gut in der Hand liegt.

Besten Gruß
Matthias

[Steilpassfaenger]

Hey Captain!

Ich kann die Rohhaut nur in nassem Zustand schneiden. Sobald sie trocken ist, ist sie hart wie Blech.
Ich wollte sie gleich raufkleben, sonst hätte ich die Stücke wieder trocknen lassen müssen und dann schleifen und dann wieder nass machen.

Ich hab vor die Rohaut unterm Griff zu verstecken, da hab ich gar nicht über die Kanten nachgedacht und die Breite einfach nur grob angepasst. Ein exaktes Anpassen der Breite ist ziemlich schwierig, da sich ja die Rohhaut beim Trocknen noch ziemlich zusammenzieht.

Sieht wild ist, ist auch so, gefallen tuts mir jetzt noch nicht, aber das wird sicher noch.

Gruß
Matthias

[Steilpassfaenger]

16. Dezember

Heute geht’s weiter beim Griff.
Damit die Kanten der Rohhaut nicht unangenehm in der Hand drücken, werde ich den Griff mit Flachsfasern weiter aufbauen.

2 Bündel Flachsfasern werden in der richtigen Länge abgeschnitten, in Wasser getaucht, damit die Fasern nicht wie wild durch die Luft fliegen, und seitlich neben den Rohhautstreifen angepasst.



Ein Wassertopf zum Eintauchen der Finger sollte auch nicht fehlen, so kann man den Leim leichter verstreichen und wenn der Leim dünner ist, zieht er leichter zwischen die Fasern hinein.



Verklebt werden die Fasern mit heftig viel Ponal Super 3 (blau). Beim Griffaufbau  mit Flachsfasern kann man wirklich viel Leim nehmen, hält besser, macht den Griff steifer und wenn er etwas schwerer ist, liegt der Bogen besser in der Hand.



Flachsfasern in den Leim legen, Leim schön verstreichen, ein bisschen Wasser drauf, damit sich die Fasern schön voll saugen und dann drüber noch eine dicke Schicht Leim.



Bogen wieder in den Heizraum zum Schnelltrocknen.

Nachdem die seitlichen Bündel getrocknet sind, werde ich den ganzen Griff noch mit Flachsfasern umwickeln.

Matthias

[Steilpassfaenger]

17. Dezember

Morgen Gemeinde!

Hab den Bogen nun mit versteiftem Griffbereich geschossen.
Pech liegt zwar nun um einiges besser in der Hand, aber der Handschock ist mir noch immer ein Dorn im Auge.

Die Tips sehen ja eigentlich schön schlank aus, aber für einen Osagebogen mit 40# sind sie einfach zu wuchtig.



Die Tips schmäler zu machen, würde sie aufgrund der Verdrehung des unteren Wurfarmes nur unnötig instabil machen.

Deshalb kommt nun meine Kataba zum Einsatz. An jedem Bogenende müssen nun ein paar Zentimeter weg.



Es tut mir zwar ein bisschen weh, weil ich die Horntips schon in Form gebracht hab, aber da muss ich durch.



Die abgeschnittenen Tips wiegen schon eine ganze Menge. Jetzt müssen aber mal neue Hornoverlays drauf.

Matthias

[Steilpassfaenger]

Mahlzeit am 18. Dezember!

Ich hatte ja die Tips um einiges gekürzt um Gewicht einzusparen.
Gleich darauf hab ich Pech neue Büffelhorntips verpasst und die mit Uhu Endfest 300 aufgeklebt. Natürlich hab ich die Tips auch schon schmal gemacht.

Als ich dann bei 2mm Tipbreite bei den Nockkerben angelangt war, war ich zufrieden. Die Tips waren auch noch immer steif, am Tillerstock sah auch alles sehr gut aus.

Dann hab ich mal einen Blick von der Seite auf den voll ausgezogenen Bogen gewagt.
Mir wurde Angst und Bang.
Der untere Wurfarm mit der seitlichen Abweichung drehte das schmale Tip doch etwas zu viel zur Seite. Beim oberen Tip war alles perfekt.

Aber ich will ja kein Risiko eingehen, deshalb Bogen so schnell wie möglich runter vom Tillerstock, abgespannt und neue Ideen durch den Kopf sausen lassen.

Das untere Tip musste eindeutig wieder verstärkt werden. Erstens um das seitliche Wegdrehen zu verhindern und andererseits um mir selber einige Sicherheit beim Umgang mit dem Bogen zu schaffen. Kann ja sein, dass ich mal mit dem Tip irgendwo anstoße, da soll nicht gleich alles in die Binsen gehen.

Der richtige Plan schoss durch den Kopf, musste natürlich auch sofort umgesetzt werden.

Das untere Tip wollte ich seitlich mit Hirschgeweih verstärken.



Hirschgeweih her, Kataba her und Geweihspäne machen.



Eine Kataba ist wirklich wunderbar für feine Schnitte, mit der Stichsäge hätte ich sicher vorher ein paar Fingernägel geschnitten.



Die kleinen Platten hab ich noch auf dem Bandschleifer plan geschliffen und danach mit Uhu Endfest 300 seitlich auf die Tips aufgeklebt.

Matthias

[Steilpassfaenger]

19. Dezember

Weiter geht’s mit den Tips des unteren Wurfarms.

Ich hab die Geweihplatten blank geschliffen, bin aber mit der Gesamtsituation noch nicht zufrieden, ich glaub ich werd einen Bogenpsychologen aufsuchen müssen.



Das Geweih ist noch etwas du massig, da werde ich noch ein bisschen was wegschleifen müssen.



Auf jeden Fall kann ich den Bogen jetzt zur Tillerüberprüfung wieder ohne Angst auf den Tillerstock spannen.



Matthias

[Steilpassfaenger]

Einen schönen 4. Adventsonntag wünsch ich!

Hier der endgültige Tiller des gekürzten Pechs.
Dort wo der Bogen auf dem Tillerstock aufliegt, wird auch der Druckpunkt der Hand beim Schießen sein.



Wie ihr sehen könnt, hab ich den mit Rohhaut versteiften Griff mit Flachsfasern umwickelt, das hält bombenfest.
Jetzt werden noch die Tips dünner gemacht, um noch mal Gewicht einzusparen und dann wird wieder heftig geschossen.

Matthias

[Steilpassfaenger]

Griaß eich!

Pech schießt sich jetzt wirklich angenehm, ich spüre nur mehr einen leichten angenehmen Druck in der Hand, wenn der Pfeil davondüst. Bin überaus zufrieden.
Der Chrony wurde noch nicht befragt, erstmal wird der Bogen komplett fertig gemacht, dann wird durch die Schranken geschossen.
Der Griff biegt sich noch ein bisschen mit, das fühlt sich aber wirklich gut an.

Bis bald!
Matthias

[Steilpassfaenger]

Hey zusammen!

Rabe, hab Dank!

Ich kann euch beruhigen, wir sind noch nicht am Ziel.
Bis zum 24. gibts noch ein bisschen was zu sehen.
Dann werd ich auch die Bogenlänge und alle nötigen Maße mit angeben.
Also nicht böse sein Moerki und Galighenna.

Gruß
Matthias

[Steilpassfaenger]

21. Dezember

Der Bogen wäre ja schon schussbereit, aber jetzt kommen noch die Feinheiten. Den Griff willi noch ergonomischer gestalten.

Ich hab mir dickes Leder geschnappt, 3 Stück in Griffbreite runter geschnitten und mit österreichischem Superkleber, oder deutschem Sekundenkleber, wie man es halt haben will, zusammengeklebt.

Bevor dann die Ledergriffverstärkung auf den Bogen aufgeklebt wurde, hab ich das Lederpaket erstmal mit einer groben Feile in Form gebracht und die Kanten schön abgeflacht.



Die Griffposition bestimmt und dann wieder mit Superduperkleber draufgepappt.



Jetzt werden mal die Geschenke verpackt.

Matthias

[Steilpassfaenger]

22. Dezember

Also mit der Raspel ist das eine ziemlich langwierige Arbeit das Leder so hinzubekommen wie ich will.

Deshalb hab ich mein selbst gemachtes Messer mit einer Polarklinge zu Rate gezogen.



Mit dem Messer konnte ich wirklich sehr genau arbeiten.



Jetzt hat meine Hand immer die selbe Position am Bogen.

Matthias

[Steilpassfaenger]

23. Dezember, 1 day to go

Mit dem Messer ging ja einiges voran, aber richtig gefallen hat mir den Griff noch nicht.

60er Schleifpapier musst her und alle Ecken und Kanten wurden gerundet.



Der Griff sitzt wie angegossen in meiner Hand. Jetzt bin ich zufrieden.



Matthias

[Steilpassfaenger]

24. Dezember

Heute ist es soweit!

Pech hat nun sein Finish bekommen. 6 Schichten Schellack werden ihn gut vor der Witterung schützen.
Ich hab ihm noch einen gewickelten Ledergriff aus Flechtband spendiert und Hanfwicklungen an den Übergangsbereichen vom Griff, Rohhaut zu Leinenbacking und Leinenbacking zu Holz.

Hier die Bogendaten:
Bogenlänge: 162cm
NTN: 160,5cm

Zuggewicht: 41#@27“, kann ohne Probleme bis 29“ gezogen werden.

Pfeilgeschwindigkeit normaler Ablass (10gpp): 160fps, max.164fps
Pfeilgeschwindigkeit schneller Ablass (10gpp): 172fps, max. 176fps
Mit der Pfeilgeschwindigkeit bin ich sehr zufrieden, vor allem, weil Pech auch bei relativ langem Anker die Pfeile flott rausknallt.

Griffbreite: 3,8cm
Größte Wurfarmbreite (im Griff): 3,5cm
Obere Nockbreite: 2,5mm
Untere Nockbreite (dort brauchte ich mehr Sicherheit wegen Verdrehung): 4mm


Flacher Bogenrücken
Runder Bogenbauch
Griff arbeitet leicht mit
Hirschrohhautbacking
Leinentipping
Büffelhorntips, das untere mit seitlicher Hirschgeweihverstärkung
Griffverstärkung aus Hirschrohhaut und Flachsfasern
Griffaufbau aus mehreren Schichten Leder mit Lederflechtbandumwicklung


















Ich wünsch euch allen ein Frohes Fest!
Matthias