Kraftverlust nach Trainingspause

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
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ralfmcghee
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Kraftverlust nach Trainingspause

Beitrag von ralfmcghee » 11.05.2014, 14:24

Vor einigen Wochen hatte ich das Vergnügen, mich mit einem grippalen Infekt ins Bett zu legen. Danach hatte ich diverse Baustellen zu bearbeiten und meine Freizeit habe ich damit verbracht, ein wenig Bogen zu schnitzen. Kurz gesagt: Ich habe das Schießtraining ziemlich vernachlässigt.

Das hatte seinen Preis. Gestern abend habe ich mich ein wenig mit meinen Bögen beschäftigt. Dabei habe ich zu meinem Entsetzen feststellen müssen, dass ich aktuell nicht mehr die Kraft habe, meine 47#-Bögen vernünftig zu ziehen. Einen 35#-Bogen konnte ich noch leidlich sachgemäß bis zu meinem Anker ziehen.

Die Botschaft an alle Einsteiger: Trainiert besser als ich, nämlich regelmäßig! Gesundheitsbedingte Pausen können notwendig werden und sind dann nicht vermeidbar, aber man sollte sich auf jeden Fall nach Möglichkeit die Zeit nehmen, immer einmal wenigstens ein paar Pfeile fliegen zu lassen.

Schönen Sonntag Euch allen und
LG
Ralf
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Bogensport Bernhard
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Re: Kraftverlust nach Trainingspause

Beitrag von Bogensport Bernhard » 11.05.2014, 14:47

Hallo Ralf,

die Erfahrung musste wohl jeder schon mal machen. Allerdings lässt sich die Kraft wieder relativ schnell aufbauen. Nach ein paar Tagen Schießtraining ist man wieder auf dem alten Stand.

Dem Kraftabbau kann man aber auch sehr einfach entgegenwirken. Den Bogen ein paar Mal am Tag ausziehen, ohne zu schießen, reicht oft schon aus. Alle zwei bis drei Tage ein paar Schüsse auf ne Trainingsscheibe sind natürlich optimal. Ich hab hierzu auf meiner Terrasse eine 6m lange Schießbahn eingerichtet um im Winter oder bei Schlechtwetter ein paar Pfeile fliegen lassen zu können.

lg,
Bernhard

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JuergenM
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Re: Kraftverlust nach Trainingspause

Beitrag von JuergenM » 11.05.2014, 15:04

Ich glaub das Problem kann mehr oder weniger alle, besonders wenn man so wie wir schon längere Zeit zum Club der "alten Säcke" gehört. >:) >:)
Nützt nichts, einfach nur üben, üben, üben.
Gruß Jürgen

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Benedikt
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Re: Kraftverlust nach Trainingspause

Beitrag von Benedikt » 11.05.2014, 16:55

Tja, da hilft nur Training :)
Ich kenne das auch: Wenn ich regelmäßig schieße, dann kommt mir bis 45# alles relativ leicht vor.
Wenn ich allerdings mal ein paar Wochen pausiere, dann bereitet mir alles über 40# schon nach einer Weile Probleme.
Deswegen schieß ich meistens auch nur so 30-40 :D
Gruß
Benedikt
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Bowster
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Re: Kraftverlust nach Trainingspause

Beitrag von Bowster » 11.05.2014, 21:20

ein paar Wochen pausieren? das mag ich mir erst gar nicht vorstellen.

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Squid (✝)
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Re: Kraftverlust nach Trainingspause

Beitrag von Squid (✝) » 11.05.2014, 21:52

Kommt vor.
Im Frühling ziehe ich 35 mühelos, nach einer Saison im Herbst gehen auch 52 ohne Sorgen.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.

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Re: Kraftverlust nach Trainingspause

Beitrag von ralfmcghee » 11.05.2014, 22:36

Na, ich schaue mal, wo ich in einer Woche stehe. Ich bin nur insofern überrascht, weil ich mich anderweitig an Holz körperlich betätigt habe. Dabei habe ich keine eingeschränkte Leistungsfähigkeit in Bezug auf meine zugegebenermaßen nicht besonders ausgeprägte Körperkraft wahrgenommen.
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Re: Kraftverlust nach Trainingspause

Beitrag von Idariod » 11.05.2014, 23:00

Zugkraft beim Bogenschießen != was du im Ärmel hast...die Rückenmuskulatur, die beim Schießen gebraucht wird, braucht man im Alltag kaum.
Teile dein Wissen und gib nicht vor zu wissen was du nicht weißt - ein guter Ratschlag von einem tüchtigen Tischler. Das steht hier um mich daran immer zu erinnern, und für alle denen der Schuh passt.

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Re: Kraftverlust nach Trainingspause

Beitrag von Dshonon » 11.05.2014, 23:05

Hallo Ralf,
ich kenne das Problem nur zu gut. Musste wegen einer Schulterverletzung von Mitte März bis jetzt pausieren.
So langsam macht die Schulter wieder mit. Jeden Tag kann ich leider nicht auf den Schiessplatz.
So ziehe ich zu Hause meinen Bogen in den Schiesspausen wenigstens einige Mal bis zum Vollauszug.
So geht die Kraft nicht ganz verloren.

vG
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Re: Kraftverlust nach Trainingspause

Beitrag von ralfmcghee » 12.05.2014, 04:56

Wenn ich es mir recht überlege, ist es womöglich sogar ganz gut, dass ich momentan zugkraftmäßig ein wenig durchhänge. So nehme ich meine Bögen wieder als Herausforderung für meine Gewichtsklasse wahr. Und meine etwas leicht ausgefallene Robinie hat auch ihren Zweck in meinem kleinen Bogenfundus.

Aber dennoch: ich werde mich allmählich wieder an meine 47# herantasten. Ganz lieben Dank für Eure aufmunternden Beiträge!

LG
Ralf
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Re: Kraftverlust nach Trainingspause

Beitrag von Wilfrid (✝) » 12.05.2014, 11:47

Dir stekt die Grippe noch in den Knochen...
Die körprliche Betätigung nach der Grippe hast du zu früh begonnen. Merkt man so nicht, weil bei allem anderen macht man eben langsamer, geht beim Bogen nicht, da geht nur anz oder garnicht.
Je nach dem, wie man sich geschont hat, kann es bis zum halben Jahr dauern, bis man wider fit ist. Grippe -> 14 Tage (Bett)ruhe-> 3 Wochen wieder voll da, arbeiten gehen-> halbes Jahr mit Glück, eventuell ein massiver Rückfall

Das ist jetzt kein Kraftverlust wegen Muskelschwund, das sind Virenwirkungen. Weiterschonen, langsam gehn und Pupsen ...

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Re: Kraftverlust nach Trainingspause

Beitrag von BBouvier » 12.05.2014, 14:48

Wilfrid hat geschrieben:
Das ist jetzt kein Kraftverlust wegen Muskelschwund...


Hallo, Wilfrid!

Das beurteile ich auch so.
Im Laufe der Zeit bin ich vor 4 Jahren mit einem
meiner Marbows bei 70# angekommen, und da hat es schon
ein paar Monate gedauert, bis sich entsprechend Muskeln aufgebaut
und wohl auch die Psyche (!) auf den eingestellt haben.
Im Winter bin ich immer nur einmal die Woche in der Halle,
und dort schieße ich höchstens einen meiner 45er.
Offenbar ist das allerdings völlig ausreichend, den Status Quo
aufrecht zu halten, denn jeweils im Frühjahr (wieder Trainingswiese)
macht mir der 70er dann trotz monatelanger Pause gar keine Probleme.
=>
Überhaupt kein Kraftverlust wegen Muskelschwundes!

Grüße!
BB

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Re: Kraftverlust nach Trainingspause

Beitrag von Drachenlibellchen » 01.06.2016, 13:58

Hallo,


Ich hab da mal eine Frage dazu zum nach einer Krankheitspause wieder mit dem Training anfangen:
ich hab ja nun nicht so viele Bögen, dass ich alle Zuggewichte abdecken kann (aktuell schiess ich 40lbs Langbogen) und einen 35lbs rRecurve hab ich noch.

Habt ihr Tipps für Übungen, die man (ausser jetzt mit dem Bogen direkt) machen kann um die Kraft in den Schultern zu verbessern? (hab schon die threads durchstöbert aber so auf die Schnelle nix gefunden?)

DAchte da vielleicht an Kraftübungen oder so, nix wo man sich ein Trainingsgerät zulegen müsste. Oder Theraband, was gibts da für empfehlenswerte Übungen?

lg und danke

drachenlibellchen
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Re: Kraftverlust nach Trainingspause

Beitrag von ralfmcghee » 01.06.2016, 14:06

Auf die Schnelle fällt mir Theraband ein. Vielleicht kannst Du das so zu einer Schlaufe legen, dass die Länge der Schlaufe etwa der Standhöhe Deines Bogens entspricht. Das Zuggewicht solltest Du dabei auch variieren können. Dann mit ausgestrecktem Bogenarm halten und mit dem anderen Arm ziehen.

Ich bin aber kein Physiotherapeut oder Arzt. Eine solche Übung hat womöglich eher den Effekt, überhaupt etwas getan zu haben. Insofern solltest Du meinen Beitrag mit einer gesunden Skepsis betrachten. Aber ein Versuch zunächst mit niedrigem Zuggewicht ist es vielleicht wert.

LG
Ralf
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Re: Kraftverlust nach Trainingspause

Beitrag von locksley » 01.06.2016, 14:11

Wenn Du schon ein Teraband hast, kannst du mit dem Trainieren. Damit lassen sich die Bewegungsabläufe beim Bogen schießen gut simulieren. Auch Liegestütze trainiert den Schulter- und Brustbereich, geht auch zum Anfang gegen die Wand, wenn horizontal auf dem Boden am Anfang nicht geht.

Hier findest Du auch einiges.

http://www.fletchers-corner.de/viewtopic.php?f=7&t=16248&p=272618&hilit=%C3%BCbungen#p272618
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.

Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)

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