Schiessen mit hohen Zuggewichten

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
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Bowster
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Schiessen mit hohen Zuggewichten

Beitrag von Bowster » 26.10.2015, 19:01

Meine Frage: aktuell schiesse ich auf dem Parcours Bögen mit 52-70#, ich kann mit Ach & Krach so eben auch mal 85# ziehen. Ich würde gerne für höhere Zuggewichte trainieren ohne mich dabei zu schädigen. Gibt es da irgendwelche Erfahrungen/Trainingspläne wie man kontrolliert Gewichte über 100# zieht, ohne seine Gelenke, Bandapparat und so weiter nachhaltig zu ruinieren? Ach ja, der Jüngste bin ich auch nicht mehr mit fast 58 Lenzen.

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Blacksmith77K
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Re: Schiessen mit hohen Zuggewichten

Beitrag von Blacksmith77K » 26.10.2015, 19:15

Um als Warbowler gut durch den Winter zukommen, empfielt sich sowas hier:

http://shop.flibo-bogensport.eu/trainingshilfen-bekleidung/bow-trainer/159/bow-trainer-auszugssimulator

Ist auch prima zum 'authentischen' Bogen-Training geeignet, weil es tatsächlich Muskelgruppen anspricht, die man zum Bogen-ziehen auch braucht.

...geht übrigens bis zu 130#@32"
...du biegst nicht den Bogen, der Bogen biegt Dich!

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killerkarpfen
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Re: Schiessen mit hohen Zuggewichten

Beitrag von killerkarpfen » 26.10.2015, 19:50

Mal ehrlich, dann willste mit 120lbs und nem Halbzöller auf einen Hasen schiessen? ???
Nicht doch oder?

Lies einmal die Signatur vom Spanmacher. Bist Du sicher dass Du Dir das noch antun willst und wenn ja wozu?

Also der Trainer wie von Blacky vorgeschlagen ist sicher gut geeignet und kommt dem Bogenschiessen sehr nahe. Die günstigere Variante ist das gute alte Teraband.

Die 8 ist meine magische Zahl die habe ich noch aus der Kletterzeit. Da hiess es immer als tägliches Training für Muskeln und Sehnen, 8 Klimmzüge, jeweils 8 Sekunden gehalten. Doch solche Sachen ändern ja stetig und ist wohl schon lange überholt.

Nur eines fände ich aus der inneren Überzeugung wichtiger. Dass man beide Seiten gleichmässig trainieren sollte.
Eppur si muove

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Heidjer
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Re: Schiessen mit hohen Zuggewichten

Beitrag von Heidjer » 26.10.2015, 22:29

Neben einer gewissen Fitness gehört zu sollchen Zuggewichten auch die richtige Technik.

Mit kurzen Bögen und Mundwinkelanker sind die nur schwer zu meistern, mit langen Bögen (angenehmerer Sehnenwinkel an den Zugfingern) und einer "Einsteigetechnik" in den Bogen wie beim Warbow und Auszug bis zum Ohr geht es leichter. ;)


Gruß Dirk
Ein Pfeil, den Schaft gemacht aus der Pflanzen hölzern Teil, versehen mit eines Vogels Federn und einer Spitze, aus der Erde Mineral, wird von der Natur gern zurückgenommen.

Fitzgerald

Re: Schiessen mit hohen Zuggewichten

Beitrag von Fitzgerald » 29.10.2015, 18:02

Ach was,das wird. Immer mal etwas mit der schulter arbeiten.Das ne coole sache die schweren Brummer.
Viel Spass.....

Fitz

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Re: Schiessen mit hohen Zuggewichten

Beitrag von Wilfrid (✝) » 29.10.2015, 18:22

Guck Dir Mark Strattons Technik an. Das ist die Einsteigetechnik, damit kannst Du Dein Zuggewicht gegenüber der "klassischen Auszugsweise" Dein Zuggewicht verdoppeln, ohne das es Dir Mühe macht.

Was die Gelenke angeht, man sollte da nicht ans Limit gehen. Wenn allerdings der Bogen, den man vorher geschossen hat, Handschock hatte, und der schwere Bogen nicht, kommt Dir das hohe Zuggewicht wie ne Erholung vor

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Re: Schiessen mit hohen Zuggewichten

Beitrag von Blacksmith77K » 30.10.2015, 06:55

Zuggewicht verdoppeln ohne dass es Mühe macht? Das ist jetzt so nicht richtig. ::)
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Re: Schiessen mit hohen Zuggewichten

Beitrag von Wilfrid (✝) » 30.10.2015, 07:29

Naja, war bei mir so, allerdings hatte ich da schon ne ganze Weile geschossen..
Wie gesagt, man kann das doppelte ziehen, sollte das aber nicht gleich schießen. Aber 1/4 mehr ist auch auf Dauer sofort möglich.
Und wie geschrieben, ohne Handschock gegen einen Olympic Recurve oder ähnlich die reinste Erholung. So ein ELB wiegt ~800 g, ein moderner , glasbelegter Take down ~1,5-2 kg und tritt im Vergleich zu nem gut gebauten Stabbogen wie ein Esel, auch mit Gewichten, Antennen usw

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Re: Schiessen mit hohen Zuggewichten

Beitrag von Blacksmith77K » 30.10.2015, 08:39

Wenn man 20# schießt kann man das doppelte erreichen. Wenn jemand 65# schießt kann er nur durch eine andere Technik immer noch keine 130# schießen. Das ist Blödsinn.

Davon mal ab erweitert die Technik die Auszugsweite, nicht zwingend das zuggewicht.
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Re: Schiessen mit hohen Zuggewichten

Beitrag von Bowster » 30.10.2015, 09:10

Hat jemand vielleicht den einen oder anderen Link, wo diese Technik beschrieben/gezeigt wird?

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Re: Schiessen mit hohen Zuggewichten

Beitrag von Blacksmith77K » 30.10.2015, 09:20

Eher nicht, ist Bestandteil des Seminares, welches hoffentlich 2016 wieder stattfindet.
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Re: Schiessen mit hohen Zuggewichten

Beitrag von Wilfrid (✝) » 30.10.2015, 09:24

Blacky, das mit 65 und 130# stimmt allerdings, aber 35# zu 75 # passte auch, wobei eben beim Mundanker 60# die absolute Quälerei war.

http://flecomedia.de/watch_video.php?v=OHBHXN5U1SA1
So ungefähr wie hier bei Fitz, es gibt auch einen sehr schönen Film von Stratton im Netz, finde ich aber gerade nicht.

Im Prinzip, vorne drücken, hinten ziehen , gleichzeitig. Also nicht erst Bogenarm ausstrecken und dann an der Sehne ziehen, sondern wie man ne doppelte Schiebetür aufmacht

sabiji
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Re: Schiessen mit hohen Zuggewichten

Beitrag von sabiji » 30.10.2015, 09:48

Wilfrid hat geschrieben:Und wie geschrieben, ohne Handschock gegen einen Olympic Recurve oder ähnlich die reinste Erholung. So ein ELB wiegt ~800 g, ein moderner , glasbelegter Take down ~1,5-2 kg und tritt im Vergleich zu nem gut gebauten Stabbogen wie ein Esel, auch mit Gewichten, Antennen usw


Hast Du wirklich schon mal einen gut eingestellten Olympisch Recurve geschossen??? Sicher sind High-tech-Recurves sehr sensibel was falschen Tiller und Standhöhe angeht - das liegt einfach in ihrer Natur, aber Handschock? Habe ich mein Leben nicht erlebt.

Aber zum Thema: ich bin damals von einem 65 lbs Langbogen auf einen 80 lbs Eiben-ELB von Roland Bauer gewechselt. Das sind ja "nur" 15 lbs mehr. Ich könnte nicht behaupten, dass mich der Sprung keine Mühe gekostet hätte. Echte Warbow-Fans mögen bei 80 lbs zwar lächeln, für mich war der Sprung schon eine Hausnummer.

Ich mag einfach diese Verallgemeinerungen nicht, welche den Eindruck vermitteln, dass sich mit der richtigen "Einsteigertechnik" ein Warbow wie ein Schlüppergummi ziehen lässt.

Sateless
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Re: Schiessen mit hohen Zuggewichten

Beitrag von Sateless » 30.10.2015, 09:56

Damit hast du völlig recht, Sabiji. Hier gibt anscheinend mal wieder jemand vor etwas zu wissen, was überhaupt kein Wissen ist.

Ich tu mir auch schwer, hier einen Tipp zu geben. Ich hab zwar mal was jenseits der 80lbs geschossen, jedoch war ich da doch sehr intensiv im Training, und war über Monate 3mal die Woche beim Schießen, und habe jeden Morgen Übungen gemacht. Allerdings nichts Zielgerichtetes.
Ich schreibe ohne Autokorrektur lesenswerter. Du etwa auch?
.مع سلامة في أمان السهم و القوس

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Re: Schiessen mit hohen Zuggewichten

Beitrag von Wilfrid (✝) » 30.10.2015, 10:07

Ja, ich denke , ich habe so ein Teil schon mal geschossen, auch mit Fangschlinge ...
Tat mir weh, denn ich bin da äußerst empfindlich.
Und das mit der richtigen Technik sich 80 # zu Schlüppergummi entwickeln, behauptet auch niemand. Wichtig ist z.b der Auszug bis zum Ohr !!

Sateless, sorry, ich denke, ich habe denn doch als Kind sowas inhaliert. Jedenfalls das, was Fitz da zeigt.
Wichtig dabei ist , das Du eben die Hebelwirkung der Oberarme nutzt, wenn Du mit dem Rücken ziehst, und zwar beide, wie bei einem Kniehebelantrieb.
Eben die Doppelschiebetür beidseits und gleichmäßig öffnen. Der Pfeil zeigt erst im Vollauszug in Flugrichtung!!

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