über den Handrücken schiessen ??

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
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über den Handrücken schiessen ??

Beitrag von Archiv » 22.08.2003, 09:27

Hallo FCler,
habe vor einem Jahr überhaupt erst mit Bogenschiessen angefangen (Recurve, Visier, Button etc.)und bin seit Mai auf Langbogen umgestiegen. Allzu Konstruktives kann ich noch nicht beisteuern und beschränke mich momentan auf mehr oder weniger doofe Fragen:
Wenn ich mit meiner Bogenhand der Pfeilauflage/Bogenfenster zu nahe komme, nehmen meine Bürohände blutigen Schaden durch die Befiederung.
Welcher Trick muss denn erst beim Schiessen über den Handrücken mit Primitivbögen angewendet werden (ausser modifiziertem Handschuh) ?
Danke schon jetzt für rege Beantwortung.
Gruss Wolle

Halfmoon
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Beitrag von Halfmoon » 22.08.2003, 09:33

Ich würde die Pfeile vorne umwickeln, dann läufst Du nicht Gefahr, daß Dir die die Federkiele in den Handrücken schneiden. Außerdem mußt Du den den "richtigen" Nockpunkt finden. Wenn Du den hast, dann "heben" die Pfeilenden beim Ablaß kurz vor Deinem Handrücken ab und brühren ihn so nicht mehr ... Probier es mal aus, indem Du den Nockpunkt variierst. Tendentiell ist etwas tiefer als gewohnt da wohl günstiger ...

Frank
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Handrücken

Beitrag von Frank » 22.08.2003, 09:42

Hallo wolle!

Einen richtigen Trick gibts da wohl nicht. Ein modifizierter Handschuh, wie in einem anderen Thread hier zu sehen, ist da schon sinnvoll.
Wenn beim Abschuß alles passt, sollten die Federn bei einem Langbogen eigendlich nichts berühren, wenn sie am Bogen vorbeikommen.
Evt hilft es Dir, den Bogen etwas schräg zu halten - Dein Bogen hat ja wohl eine Pfeilauflage und beim Schräghalten ist die Gefahr des Abrutschens geringer.

Du kannst ja auch mal versuchen, Deine Pfeile oberhalb des Nockpunktes einzunocken.
Jemand anders sollte von der Seite beobachten, ob die Pfeile 'reiten', wass sie natürlich nicht tuen sollten.
Wenn der Nockpunkt etwas zu tief liegt, taucht das Ende des Pfeils beim Abschuß durch.

Frank
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Beitrag von Frank » 22.08.2003, 09:44

@Halfmoon

Da warst Du wohl schneller....
:-)

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Nockpunkt

Beitrag von Taran » 22.08.2003, 11:57

@Halfmoon:
Sollte der Nockpunkt nicht eher etwas "höher" als gewohnt liegen? Sonst ratschst du dir garantiert die Finger auf. Bei meinen Selfbögen brauche ich ja auch keinen Bogenhandhandschuh, nur beim Reiterbogen, wo der Nockpunkt recht tief liegt. Allerdings (guter Tipp!) schieße ich den Reiterbogen auch senkrechter als meine Selbstgebauten...

Wer den Nockpunkt tieferlegt sollte doch auch gleich Breitreifen aufziehen:-)
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Beitrag von Hunbow » 22.08.2003, 12:53

@ wolle

nimm zu sicherheit doch noch einen handschutz!
[img]content/images/151_uberziehr.jpg[/img]
Dann nicht mehr ganz viel passieren.
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Beitrag von Ravenheart » 22.08.2003, 13:40

...zur richtigen Schießtechnik wurde schon alles gesagt; alternativ könnte man eine Pfeilauflage anbauen. Schon ein Stück dickes Leder, rechwinklig auf einen dünnen Spatel aus Holz, Horn oder Knochen geklebt (Auflagefläche oben 2 - 3 mm reicht) und hinter das Griffleder geschoben (wenn's keins gibt, machste halt eins), so dass das Lederläppchen zwischen Pfeil und Hand "liegt", und die zarten Patscher sind sicher! Der "Spatel" sollte dabei nach oben leicht gewölbt sein, so dass die Auflage einen kleinen Buckel bekommt.

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Beitrag von Looser » 23.08.2003, 10:21

@ Wolle
wenn Du nicht allzu traditionell eingestellt bist, reicht auch ein großer Tropfen UHU-hart vorne auf dem Federkiel. Damit es schöner aussieht kannst Du dann immer noch eine Wicklung drüber machen. Der Faden hält mit dem Kleber zudem noch besser.
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Federn entschärfen

Beitrag von Taran » 23.08.2003, 15:34

Tropfen Kleber und Wicklung hatte ich übrigens alles - wahrscheinlich sind die Federn so scharf, weil ich sie selbst geschnitten habe!
:-)
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@ taran

Beitrag von Hunbow » 23.08.2003, 15:50

Gibt es bei DICK nicht so eine kleine japanische Federfeile? Eine die man nur bei Neumond benutzen darf, weil sich sonst das falsche Energielevel aufbaut und die Federenden ausfransen?:-) :-) :-)
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Re: über den Handrücken schiessen ??

Beitrag von witesoul » 14.04.2017, 20:31

Hallo zusammen,

ich habe mir einen Langbogen ohne Pfeilaudlage gekauft den ich über den Handrücken schießen möchte. Leider habe ich keinen Kontakt zu jemanden der diese Kunst noch pflegt. Ich habe die letzten Tage getestet wie es funktionieren könnte, jedoch drehe ich mich etwas im Kreis. Immer wenn ich denke ich habs, bekomm ich was auf die Finger =). Ursache dafür ist vermutlich weil ich keinen Nockpunkt festgelegt habe und zweitens, weil ich keinerlei Ansatz habe.
Hier heißt es, höher oder tiefer einnocken was jedoch sehr unpäzise ist. Sicherlich ist das schwer zu Pauschalisieren... allein schon der Faktor Bogenstand, Zuggewicht die ja stets variabel sind. Aber könnte man das nicht irgendwie eingrenzen, wie es ca überall funktioniert.
Ich suche hier einfach ein paar Tips wie ich mir nicht mehr meinen Handrücken auf dauer abkleben muss, denn ich möchte mit der Zeit ohne Schutz schießen können. Ich hoffe hier ein Paar Tips und Tricks von erfahrenen Schützen abgreifen zu können.

Leider findet man keinerlei Videomaterial auf Youtube zu diesem Thema, auch in schriftlicher Form habe ich sehr wenig gefunden. Selbst in meinem Buch übeer traditionelles Bogenschießen ist diesem Thema kein Kapitel gewidmet. Wer irgendwo etwas sieht oder gesehen hat, einen Beitrag in Video oder Schriftform über diese Thematik darf sich aufgefordert fühlen es hier zu posten. Danke an alle die das hier lesen und auch helfen möchten/können.

LG
Witesoul

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Re: über den Handrücken schiessen ??

Beitrag von Grombard » 14.04.2017, 20:44

Immer an der selben Stelle den Bogen festhalten und einen Nockpunkt setzen.
Dann ist das nicht viel anders als mit Pfeilauflage.
Wenn es dir dann noch den Handrücken zerschrammt ist der Nockpunkt falsch oder der Bogen falsch getillert.
Ohne Schießhandschuh würde ich dennoch nicht schießen.
Wenn mal irgendwas mit dem Pfeil passiert... Span abgehoben, Feder kaputt oder sonstwas... Nenene.
irgendwas is ja immer

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Re: über den Handrücken schiessen ??

Beitrag von Habi » 14.04.2017, 20:45

Mach dir einen Anlegepunkt am Bogen aus, wo der Pfeil deiner Meinung aus liegen sollte. Pfeil einlegen, an der Sehne nen rechten Winkel messen und von der Oberseite der Nocke eine Pfeilstärke höher nen Nockpunkt knoten...

Grüße Habi

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Re: über den Handrücken schiessen ??

Beitrag von BBouvier » 15.04.2017, 19:54

Hallo!

Bei meinen Bögen ohne Auflage schieße ich (logischerweise) "über den Handrücken"
(bzw. eigentlich über das erste Glied des Zeigefingers) und hatte dann dort immer wieder mal
eine rote Schramme.
Dann habe ich mir aus festem Leder einen breiten "Fingerring" mit einer "Nase" gefertigt,
die in Verlängerung des Fingers auch noch das Fingergelenk (Richtung Handgelenk) abdeckt.

Gelegentlich bekommt nun das Leder dort eine Schramme.
Und nicht mehr ich.

Grüße!
BB

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Re: über den Handrücken schiessen ??

Beitrag von Galighenna » 17.04.2017, 19:08

Das schießen über den Handrücken funktioniert eigentlich von ganz alleine. Diese Aussage ist dir jetzt sicher keine große Hilfe, daher will ich das noch ein wenig genauer erläutern.

Damit das Schießen über den Handrücken funktioniert müssen ein paar Bedingungen erfüllt sein.

1.) Du musst den Bogen immer recht konstant an der gleichen Stelle greifen.
2.) Der Bogen sollte korrekt getillert sein, d.h. der untere Wurfarm sollte eine Spur schneller sein. Das erreicht man am leichtesten dadurch das er wenige Zentimeter kürzer ist als der Obere.
3.) Bei Langbögen liegt der Nockpunkt in den meisten Fällen ca. 5-8mm über dem rechten Winkel zu der Stelle an der der Pfeil am Griff anliegt.

Sind diese Bedingungen erfüllt passiert beim Schießen folgendes:
Deine Zughand greift beim Auszug etwas oberhalb der Mitte und zieht den Pfeil im Auszug leicht nach unten. Der kürzere Wurfarm unterstützt dieses Verhalten. Löst du, bewegt sich der Nockpunkt im Verlauf nach vorne und wieder nach oben. Dadurch wird der Pfeil zuverlässig von deinem Handrücken gehoben. Du bekommst dann keinerlei Kratzer ab.
Ich brauche so für keinen meiner Bögen einen Schutz für die Hand.
Übel übel sprach der Dübel,
als er elegant und entspannt
in der harten Wand verschwand

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