Wieviel Pfund soll man als Anfänger schießen.....

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
Longbow Alex
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 337
Registriert: 21.12.2003, 18:09

Beitrag von Longbow Alex » 20.01.2004, 09:18

@Mongol
Ich glaub das muß keiner, aber ich finde wenns denen Spaß macht sollte man Ihnen das auch gönnen. Ich wollte nur auf diesen Typen mit dem 70# als "Einsteigermodell" hinweisen.
Seine späteren Bögen sind dann ein wenig anders als die "klassischen" Reenactment Bögen, die so im Internet angeboten werden.

:D

Benutzeravatar
doralf.vom.wald
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 348
Registriert: 18.12.2003, 10:56

Weniger ist mehr

Beitrag von doralf.vom.wald » 20.01.2004, 09:51

Nun, es ist offensichtlich klar dass man als Anfänger mit wenig Zuggewicht anfangen sollte um sich dann mit einem sauber erlernten Schußstil an stärkere Bögen zu wagen. Frage 1: wie macht man das, Frage 2: wie bezahlt man das.

Also wir fangen bei 0 Pfund! an. Das heißt ein Stock der wie ein Bogen aussieht mit Gummiband dran (und festgemachtem Pfeil). Damit übt man Haltung, Ankerpunkt und so weiter. Dann stellen wir im Verein 20-25 Pfund Bögen zur Verfügung um die Schießtechnik zu trainieren und zu verfeinern (Koscht fascht nix). Und wenn man dann also Schießen kann, dann kann man sich nach einem passenden Bogen umsehen (aber immer Probeschießen vorher).

Kosten entstehen also am Anfang keine. Ein Nullbogen wird auch der handwerklich Unbegabteste hinbekommen. Für einfache Langbögen gibt es auf dieser Seite ausgezeichnete Bauanleitungen. Als Bruchversicherung empfehle ich für den Anfänger das pyramidale Design. Also 5 cm breit nach dem Griffstück. So ein 25 (kann auch mehr werden) Pfund "Selbst"-Bogen kostet nur etwas Arbeitszeit und etwas Kreativität. Aber wer sich zum Bogenschiessen entschließt hat schon gezeigt daß sie/er sich schon weit über das übliche Maß entwickelt hat.

Wer dann einen starken Bogen haben kann (und möchte) kann sich entweder einen kaufen (gebraucht 250 Euro, über Ebay günstiger) oder bei einem erfahrenen Bogenbauer einen selbst bauen (bis 250 Euro, beste Lösung). Dabei lernt man sein "Gerät" schätzen und lieben. Und wer nach seinem ersten Turnier und verlorenen/kaputten Pfeilen immer noch beim Bogen bleiben möchte:) der darf dann Sparen oder sich was zu Weihnachten wünschen.

Fazit: Es muß nicht viel Geld kosten , höchstens etwas Mühe!
Mittelaltergruppe Veluptes tectorum

Kettensprenger
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 339
Registriert: 14.01.2004, 22:26

Anfänger ...

Beitrag von Kettensprenger » 20.01.2004, 12:34

... wenn ich irgendwo Anfänger bin, versuche ich mich da nicht immer erst mal an leichten Sachen? Was mir da so einfällt:

wenn ich eine Programmiersprache erlerne, dann beginne ich (fast) immer mit dem kleinen Programm "Hello World" und geh nicht gleich an ein Mega-Projekt.

Wenn ich den Führerschein mache, dann setze ich mich auch nicht gleich in einen 500-PS-Boliden mit 550 Nm Drehmoment, sondern (höchstwahrscheinlich erst mal) in ein 90-PS-Auto.

Wie weiter oben schon angemerkt wurde, sollte man erst mal eine saubere Technik erlernen, bevor man sich an die größeren Sachen ranmacht. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr. Wobei da das Hänschen der Anfänger, also der Ungebübte ist und der Hans der erfahrene, geübte Bogenschütze.

Ist halt meine Meinung ... :D 8-|
scio nescio

Longbow Alex
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 337
Registriert: 21.12.2003, 18:09

Also ich bin auch Anfänger...

Beitrag von Longbow Alex » 20.01.2004, 22:39

.., bisher jedoch ohne jede Absicht zu sportlichem Schiessen im Rahmen von Turnieren. Turniere also höchstens als Plattform, um andere Menschen mit einer Interessenüberschneidung kennenzulernen.
Anfang Dezember letzten Jahres habe ich meinen bisher ersten Bogen gebaut, dies ist auch und wir vorerst der einzige Bogen in meinem Besitz bleiben.
Es wurde es Hickory Langbogen mit 33-34" Auszug. Bei diesem hat er ca. 77# Zugkraft (Um es nochmal anzubringen: Warum zum Henker nutzen wir kein metrisches System). Alle die das sahen, meinten das sei viel zu viel. Die ersten paar Mal waren auch richtig schwer, nach 2 Wochen täglichen. Trainings (Ohne Bogen nur die Rücken und Schulter-muskulatur (Trapezius,Deltoidei, Rhomboidei, und die Rotatorenmanschette) trainiert) wurde es schon leichter und jetzt bin ich in der Lage das Ding ohne Zittern und Reissen zu ziehen, kurz zu verharren und dann einen unschuldigen Baumstumpf in der Nähe zu erlegen. Mit der Zeit lerne ich hoffentlich die Treffdistanz zu vergrößern, aber das reicht mir dann auch. Und das ganze nicht nur ein mal, um den Stimmen vorzubeugen. :D

Und jetzt noch die Rechtfertigung für das ganze oben: Ich habe einfach Freude daran, einen Bogen zu besitzen der schwere Pfeile verschiesst, die mit einem ordentlichen Plopp auftreffen. Nebenbei gefällt mir das Gefühl beim Abschuss, ich glaub es wird hier als Handschock bezeichnet.
Für mich soll das Ganze nur zur eigenen Erbauung und Freude dienen, da brauch ich dann auch nicht die ausgefeilteste Technik.
Er macht mir auch keine Beschwerden, wenn ich von ein wenig Muskelkater nach vielen Schüssen absehe. Letztendlich sollte doch jeder ausprobieren, welchen Bogen er schiessen will. Ich meine, wenn ich meinen lbs Boliden trotz des Anfängerproblems selbst baue darf ich mich auch daran freuen und für mich allein mit welcher Technik auch immer schiessen.

Das war jetzt mein Standpunkt, retrospektiv fällt mir aber auf das ich mich hier verteidige ohne angegriffen worden zu sein. 8-| Na ja, wie dem auch sei. Ein jeder nach seiner Facon...

Mongol
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 2766
Registriert: 06.08.2003, 23:46

@Longbow Alex

Beitrag von Mongol » 21.01.2004, 08:18

Dir ist aber klar, daß ein starker Handschock (über die Jahre) zur Schädigung deiner Gelenke führen kann?! Die sind eigentlich nicht darauf ausgelegt, starke Schwingungen auszuhalten.... ;-) (nur so als Anmerkung)
Ein kluger Mann bemerkt alles.
Ein dummer Mann macht über alles eine Bemerkung
(H. Heine)

Longbow Alex
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 337
Registriert: 21.12.2003, 18:09

@mongol

Beitrag von Longbow Alex » 21.01.2004, 08:54

Hallo Mongol

da kenn ich mich etwas aus. Ein gutes Beispiel ist hier der Bauarbeiter mit dem Presslufthammer. Nach Jahren bekommt der evtl. eine Nekrose (Absterben) einzelner Handwurzelknochen und Nervernproblem. Allerdings spielt auch hier die Frequenz der Nutzung eine Rolle. Trotzdem danke. Vielleicht versuche ich ja irgendwann einen Bogen mit weniger Handschock und gleicher Kraft zu bauen.

Da fällt mir doch auf, das ich nur was zum Handgelenk gesagt habe, dabei finde ich doch die Schulter viel spannender. Die und das Ellenbogengelenk sind nat. auch betroffen, ist schon klar.

saubuckel
Newbie
Newbie
Beiträge: 9
Registriert: 16.12.2003, 10:59

Beitrag von saubuckel » 21.01.2004, 09:59

Kompliment, Männer, was seid ihr frühaktiv! Alex, Du bist nach eigener Aussage noch neu in der ganzen Bognerei, deshalb einige kleine Sicherheitshinweise, die nicht belehrend gemeint sind: weißt Du, daß ein gespannter Holzbogen bereits zu 7/8 gebrochen ist? D.h., wir bewegen uns im Normalbetrieb schon recht dicht an der Bruchgrenze. Wenn Du Deinen Hickorybogen tatsächlich regelmäßig auf den für LBs ungewöhnlich langen Auszug von 33-34“ ziehst, bewegst Du Dich deutlich im roten Bereich. Die Bruchgefahr von Holzbögen nimmt mit sinkender Temperatur übrigens zu, deshalb sollen sie durch allmählich gesteigerten Auszug „vorgewärmt“ werden. Auch das längere Verharren im Auszug mag ein Holzbogen überhaupt nicht. Ich hab vor einigen Jahren an einem Turnier in Bamberg teilgenommen und erlebt, daß mir mein Holzbogen eine Stunde vor Turnierbeginn am unteren Wurfarm gebrochen ist, obgleich ich mir recht sicher bin, den Bogen pfleglich behandelt zu haben. Achte deshalb regelmäßig auf Veränderungen wie Stauchungsrisse am Bogenbauch im weiteren Bereich des Griffes und auf mögliche Veränderungen bei den Wurfarmen – biegen sie sich noch gleichmäßig oder werden sie allmählich assymmetrisch? Wenn ja, ist Gefahr im Verzug! Also entweder mit Hilfe des/eines Bogenbauers nacharbeiten, wenn’s alleine noch nicht geht – oder den Bogen an die Wand hängen. Ich bin recht viel auf Turnieren unterwegs und hab schon mehrmals Bogenbrüche erlebt – deshalb die Warnung. Ich bin selber nach meinem Bogenbruuch auf glaslamierte Bögen umgestiegen und hab das nie bereut.
Der Frage nach dem Anfangszuggewicht möchte ich nichts mehr hinzufügen, ich glaube, daß sich jeder anhand der vielen und recht einheitlichen Empfehlungen zu niedrigen Anfangsgewichten recht gut orientieren kann. Je mehr Kontakt Du zur Szene bekommst, desto mehr Kameraden mit Schulterproblemen wirst Du treffen!
Tschüss, Werner vom www.saubuckel.de

Benutzeravatar
Ravenheart
Forengott
Forengott
Beiträge: 22357
Registriert: 06.08.2003, 23:46

ich weiß was, was Du nicht weißt..

Beitrag von Ravenheart » 21.01.2004, 10:25

@saubuckel: Dein (gut gemeinter) Hinweis soll uns jetzt aber nicht den Alex verunsichern! Sein Bogen ist nämlich schlappe 2,04 m lang; da passt der Auszug schon.... Schließlich hat er ihn selber und für sich gebaut, und das (so weit man das aus dem Foto, sh. seine Galerie, sagen kann, auch ganz anständig).

Zudem ist Hickory wirklich ein zähes Zeug...

Rabe

saubuckel
Newbie
Newbie
Beiträge: 9
Registriert: 16.12.2003, 10:59

Beitrag von saubuckel » 21.01.2004, 11:12

Dann ist's ja O.K und er hat beides: einen gut gebauten, genügend langen Bogen und einige Tips zur Sicherheit dazu!
Ciao, WErner

Longbow Alex
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 337
Registriert: 21.12.2003, 18:09

Beitrag von Longbow Alex » 21.01.2004, 11:21

@saubuckel: vielen Dank für die Sorge und Sicherheitshinweise. Ich werde drauf achten und im Zweifel um Hilfe rufen. Wenn ich Schulterprobleme kriegen sollte, nehme ich einen schwächeren Bogen und sehe dann weiter. Meiner macht mir dennoch zur Zeit Spaß. Außerdem muß ich meinen "Kleinen" gegen Spötter verteidigen. :D
"Ist schon gut, die wollen Dir nix Böses *tätscheltätschel* Papa ist ja da....."

@rabe: Vielen Dank für die Verteidigung und den Hinweis auf meinen Bogen *rotwerd*

Mag

RE:

Beitrag von Mag » 21.01.2004, 13:46

Original geschrieben von Trifftnix

Für 14 Jahre würde ich nen 20 LBS Recurvebogen nehmen.


Also bis jetzt habe ich immer mit einem 28# geschossen mit dem ich hab ich in Italien wo ich zum ersten mal geschossen hab locker 5 Stunden schiessen können . Das war überhaupt kein problem, mir hat auch meine schulter nich wehgetan oder so.Also denke ich 20lbs wär ein bisschen zu wenig!!!!!!!

Taunusfalke
Newbie
Newbie
Beiträge: 1
Registriert: 02.02.2004, 22:57

Beitrag von Taunusfalke » 06.02.2004, 01:30

Hallo!

Ich habe nicht alle meinungen gelesen,
aber 50 als anfänger ist nichts und die kosten darf man nicht rechnen sonst dann ist dartpfeile werfen biliger.

Der bogen sollte so leicht wie möglich sein um einen guten schießstiel zu erlangen und in kleinen schritten das zuggewicht steigern.

jeder gute verein hat bögen und man kann immer einen guten gebrauchten kaufen und verkaufen.

tip von einem bogenschützen der nicht schlecht ist und 33 jahre bogen schießt.

Robster
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 883
Registriert: 28.02.2004, 15:37

Beitrag von Robster » 28.02.2004, 16:30

Was für krasse Beiträge ! :-o
Also, im Thread Titel steht doch "Wieviel Pfund soll man als Anfänger schießen....."
Meine Meinung :
Jugendlich/Sportlich : 20-30 IBS
Erwachsen/Sportlich : 30-40 Ibs
Mehr auf keinen Fall zum Anfangen !
Und ich will mal einen sehen der mit nem 90# Bogen länger als ne Stunde schießt ! :D (und auch noch trifft !:p )
Ich schieße jetzt seit 5 Jahren und bin bei 45 Pfund (Jagdrecurve).. (gut bei meinen 30" Auszug vielleicht 48#) ... das reicht echt überall hin !
Wenn die Zeit kommt, in der man k?nnte, ist die Zeit vor?ber, in der man kann.
- Marie von Ebner-Eschenbach

Benutzeravatar
landogar
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 445
Registriert: 06.08.2003, 23:46

RE:

Beitrag von landogar » 28.02.2004, 17:14

Original geschrieben von Robster
Was für krasse Beiträge ! :-o


was will er uns damit wohl sagen ???

:) auch wenn deine erster satz für einen einfachen alemanne was übergeistiges hat :) :D ;-)

[royalblue]herzlich willkommen [/royalblue]
das sich eisere wäg, aber niemoals eisere waffe kreuzed
that our paths, but never cross our arms
att våra vägar, men aldrig över våra armar

Robster
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 883
Registriert: 28.02.2004, 15:37

RE: RE:

Beitrag von Robster » 28.02.2004, 17:32

Original geschrieben von landogar
was will er uns damit wohl sagen ???
:) auch wenn deine erster satz für einen einfachen alemanne was übergeistiges hat :) :D ;-)
[royalblue]herzlich willkommen [/royalblue]


:D meinte solche Beiträge wie "ey ich schiess meinen 100 Pfund Bogen ohne Fingerschutz mit einem müden Lächeln...." :) 8-|
Kanns ja wohl nich sein, oder ? ;-)
Wenn die Zeit kommt, in der man k?nnte, ist die Zeit vor?ber, in der man kann.
- Marie von Ebner-Eschenbach

Antworten

Zurück zu „Technik“