Wieviel Pfund soll man als Anfänger schießen.....

Bogenschiessen in der Praxis, mediterran, Daumentechnik u.a.
jaberwok

Wieviel Pfund soll man als Anfänger schießen.....

Beitrag von jaberwok » 13.09.2003, 19:14

Ich grundsätzlich der Meinung das man mit einem nicht zu hohen Zuggewicht anfangen sollte.

AAAAber: Wenn man mit 35# anfängt braucht man (regelmäßiges Training vorausgesetzt) nach ca 5 Wochen einen neuen (lies anderen) Bogen - das ist meine persönliche Erfahrung. Ich selbst habe mir für den Anfang einen 50# Bogen gemietet und die ersten paar mal nie mehr als 24 Pfeile geschossen (das war mein Schmerz-Limit), bis ich mich an das Zuggewicht 'gewöhnt' hatte. Nach ca. 7 Wochen war ich dann soweit, dass ich IMHO 50# ziehen und sauber halten konnte. Wenn ich mit 35# angefangen hätte, wäre für mich folgende Rechnung entstanden:

1. 1/2 Jahr Miete 40€
12 Pfeile 60€
Versand ca. 25€

Soweit ok....

Rücksendung nach 5 Wochen 25€
Bogentausch 12€
Porto für den neuen Bogen 25€
Neue Pfeile (anderer Spine)60€

Sagt mal druckt Ihr Euer Geld selbst?

Ich persönlich habe so den Einstieg geschafft und bin und fühle mich weiterhin gesund.

Ich hoffe damit eine kontroverse Diskussion loszutreten!

Mein Statement: 50# ist ok, wenn man es langsam angehen läßt.

jaberwok

das trifft die gleiche Kerbe....

Beitrag von jaberwok » 13.09.2003, 19:40

Meine Idee ist: Das was man sich als Ziel (Zuggewicht) gesetzt hat ausproieren....

Langsam dahin trainieren - Signale des Körpers beachten - also laaaaaangsam loslegen und sich auf das Zuggewicht hinarbeiten. Ich bin nicht der Meinung, dass das für 120# Warbows gelten soll!!!! - PSE Vernunft!

Aber it Verlaub: Ein 35# Bogen - Dazu Selfbow wirft wie ein nasses Handtuch!

Steinmann

Beitrag von Steinmann » 13.09.2003, 19:57

Ich denke nicht das ein Anfänger mit dem Zuggewicht anfangen kann, welches er nach ca. 1 Jahr Training schießen kann. Ich selber habe mit einem ca. 40 # Holzbogen angefangen und nach kurzer Zeit bemerkt das ich mich an das Zuggewicht gewöhnt habe und sich nun auch der Auszug vergrößert. FAzit. Mit andauerndem Training und bedingt dadurch zunehmender Muskulatur hat sich der Auszug verlängert. Durch die Verlängerung des Auszuges, bei mir ca. 1 1/2 " verändere ich auch das Zuggewicht - speziell bei meinem Holzbogen war dann schon ein deutliches Stacking bemerkbar. Ich habe mir dann einen 60 # Jadgrecurve gekauft der mir am Anfang einiges abverlangt hat. Aktuell schieße ich einen 65 # Langbogen den ich locker auf meinen 31,5 Auszug ziehen kann. Ich denke es schleichen sich mehr Fehler beim Ablass, Auszug etc. ein wenn das Zuggewicht zu hoch ist - wie hoch kommt auch auf die Person an. Ein leichterer Bogen zu Anfang, auch wen man ihn nach einigen Wochen locker ziehen kann, hilft eine gute Technik zu üben und zu verinnerlichen. Danach kann man immer noch mehr ziehen. Technikfehler rauszubringen ist sicherlich schwerer als Zuggewicht zu trainieren.

Curtis
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Beitrag von Curtis » 13.09.2003, 21:46

Also ich habe mit einem 40# Bogen angefangen, obwohl ich beim Probeschießen mühelos einen 65# gezogen haben! Mit dem 40er hab ich jetzt ein Jahr lang geschossen und hab mir jetzt vor kurzem einen 55# gekauft. Ich hatte am Anfang tatsächlich Muskelkater!

Was ich sagen will, die Form lernt man am aller besten mit einem schwachen Bogen, das ist individuell manche können nur 25# andere 40# mühelos ziehen! Haltungsfehler (-schäden) die man sich durch einen zu starken Bogen holt, kann man später nur äußerst schwer korrigieren, also lieber ein paar Euro mehr investiert und dafür alles richtig gemacht!!

8-) 8-) 8-) 8-)
In silence we rise and we fall
here for today then we're gone

daritter

Beitrag von daritter » 13.09.2003, 23:46

Also, Ich hätte keinen spass daran gehabt wenn ich die 1.en Monate nur ein paar pfeile am Tag schiessen kann weil ich den Bogen nicht ziehen kann ...
ich wusste am Anfang auch noch nicht, auf welches Zuggewicht ich eigentlich hin will, was sich noch gut anfühlt für mich. Da hätte ich mir dann nen teuren Bogen besorgt, den ich nicht ziehen kann und der mir dann am ende auch zu leicht geworden wär. Na gut, ich muss nur 20min fahren, dann kann ich mir nen langbogen mieten, hab also die Portokosten nicht.

Man muss sich ja nicht gleich ein dutzend Pfeile besorgen, muss man halt ein bisschen öfters laufen. Ausserdem man gerät dann nicht in die Gefahr die letzten Pfeile unkonzentriert ins grüne zu jagen.

Aber IMHO würde ich auch sagen, 50# sind ok wenn man
  • Körperlich schon einigermassen gut in Form ist und nicht eh schon beschwerden hat (nichts für leute wie mich, erst schreibtisch Schule, dann schreibtisch bund, dann schreibtisch Studium ...)
  • Man wirklich verantwortungsbewusst ist und sich zurückhalten kann ... (könnte ich auch nicht, dazu machts viel zu viel Spass)
  • Man es schafft sich trotz des schweren Auszugs noch bei den meisten Schüssen auf eine saubere Technik zu konzentrieren (und nicht nur damit beschäftigt ist an der Sehne zu ziehn)
  • Man jemanden hat der einen öfters mal der haltung wegen kontrolliert (und seis nur ein Spiegel, man sieht halt selber beim schiessen net viel und manches merkt man bei belastung dann nicht mehr

Fazit: nix für mich, ich musste ja sogar mit nem 25#er anfangen ... und schiesse jetzt auch mit vergnügen einen 50#er.

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Marty
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Beitrag von Marty » 13.09.2003, 23:59

Also ich verstehe nicht, warum es immer mehr weden muss. Wir sind doch nicht in einer Mukkibude wo man immer mehr Pfund drauflegen muss. Ich habe mit 55lbs angefangen und mir die Schulter kaputt gemacht. Schmerzt jeden Tag. Jetzt habe ich einen 50lbs Bogen der noch etwas runter getillert wurde. Bei meinem Auszug von 26,5Zoll, geht da auch noch einiges runter. Was soll ich sagen, der Bogen ist mir zu stark. Ich habe mit ihm heute nicht schiessen können, weil mir dieses mal die links Schulter weh tat. Ich habe von einem Kumpel den 40lbs genommen. Das ging so gerade. 35lbs wäre noch besser gewesen. Ich bin der Meinung, dass dieses "immer mehr werden" überhaupt nicht sein muss. Ich suche mir ein Zuggewicht welches ich gut beherrsche und bleibe dabei. Gerade dann, wenn ich mich daran gewöhnt habe. Warum soll ich mir, wenn ich mich daran gewöhnt habe, einen neuen Bogen mit mehr Zugstärke holen? Dann geht doch das ganze Spiel von vorne los. Erst wenn ich einen Bogen richtig beherrsche, kann ich an meiner Technik arbeiten. Wenn ich ständig einen neuen Bogen habe, brauche ich mich nicht zu wundern wenn ich nicht treffe. Überigens habe ich mit dem 40lbs von einem Bekannten nur Kills geschossen. Wenn ich öfter mal dieses "Haha, ich ziehe 80lbs und Du nur 60" höre, muss ich immer lachen. Sorry. :-) Das kann nicht der Sinn des Bogenschießens sein.
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Beitrag von Ravenheart » 14.09.2003, 02:29

Ich gebe offen zu: Mir kann ein Bogen nicht stark genug sein! Ich sch... auf "macho-" und "selbst-was-beweisen"-Sprüche, ich will die Kraft spüren, was andere darüber denken is mir schnuppe! Ich schieße meinen stärksten (leider "nur" 60 #)- Bogen lächelnd mit 2 Fingern OHNE Arm- und Fingerschutz! Wenn ich günstig einen 80 oder 100# - Bogen bekommen kann, kaufe ich den!

Aber:

Nach der Winterpause beginne ich mit 25#!
Auch gut im Training würde ich NIEMALS ein Schießen mit 60# beginnen. Maximal 40, und auch nur, wenn ich mindestens 2 x die Woche los komme!

Ein Anfänger sollte mit 25, wenn er sehr kräftig ist, mit 30# beginnen! Und diesen Bogen KAUFEN, nicht mieten, und BEHALTEN, auch wenn er längst mit 50# umgehen kann, und ihn IMMER zum Warmschießen verwenden!

Hugh!

Das ist meine tiefe Überzeugung! Weil es sich bewährt hat!!!

Rabe

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Beitrag von PokerXXL » 14.09.2003, 03:36

@ ravenheart
Mein erster und leider bisher einzigster Bogen ist mit 45# dabei.
Den hab ich auch lange Zeit kaltlächelnd ohne Arm - und Fingerschutz geschossen,natürlich auch über die "Memmen" die ihren Bogen nur mit beidem schießen,furchtbar gelästert. :D :D :D
Erst nach meinem ersten Turnier denke ich da etwas anders drüber.
Dabei hab ich mir ein paar nette Sehnenmale eingefangen (Konzentration blieb irgendwo bei dem 20 oder ten Ziel weit hinter mir zurück :D :D ) und am 2ten Tag mußte ich noch die Sehne tauschen.
Danach fiel das zweite Vorurteil,der Fingerschutz.
Mittlerweile versuche ich mich an den "Luxus" zu gewöhnen und meine Ergebnisse werden besser.
Vielleicht klappt es ja nächstes Jahr mit nem neuen Bogen,aber der wird auch "nur" maximal 45#
haben.
Aber dafür ist es dann auch nen Indo-Persischen von Grozer. ;-)
Aber trotzdem viel Spaß mit den "Powerbögen" wünsch ich dir,frei nach dem Motto "Jedem so wie er mag". ;-) ;-) ;-)
Bis dann
The only thing neccessary for the triumph of evil is for good men to do nothing.
Edmund Burke

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locksley
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Beitrag von locksley » 14.09.2003, 20:01

Wenn Jemand dazu in dr Lage ist am Anfang 45# oder 50# ohne Schmerzen zu ziehen warum nicht. Ansonsten als Einstieg lieber ein Selfbow mit geringerem Zuggewicht um Fehler zu vermeiden.

Ich hab mit ca. 35# angefangen und bin mittlerweile bei 56# angekommen. Mehr muss aber nicht mehr sein, zumindest beim Langbogen. Ich bi auch Rabes Meinung, daß ich gern die Kraft spüre und auch beim Aufprall höre, die im Bogen steckt auch wenns ab und an Pfeilbruch bedeutet aber ich sag mir dann halt hättste halt das Ziel getroffen nicht den stein oder Baum daneben. :D

Es macht allerdings keinen Sinn wenn dem Anfänger der Spaß verleidet wird durch Schmerzen beim schießen, also Jeder wie er kann und mag.
Ein grosser Mann wird weder vor dem Kaiser kriechen, noch einen Wurm zertreten (Benjamin Franklin)

Wenn das Atmen schwieriger waere, haetten wir weniger Zeit um Unsinn zu reden.

Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd (Sprichwort)

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Kraftmeyerei

Beitrag von Mongol » 15.09.2003, 08:46

Es hängt natürlich immer von der Konstitution des Einzelnen ab, aber ich denke, daß 50+ # einfach zum Anfangen zuviel ist. Wenn man z.B. mit Hanteln trainiert, hebt man ja auch nicht gleich am Anfang nen Sattelschlepper...

Am Anfang ist meiner Ansicht nach nicht nur der Muskelaufbau, sondern vor allem auch das Gefühl für die Technik wichtig - und das bekomme ich nur, wenn ich mich nicht nur darauf konzentrieren muß, wie ich meinen Bogen ausgezogen bekomme.

Die Pfundzahl ist aber nicht allein das entscheidende Kriterium, sondern auch der Bogentyp - ein 40 engl. LB zieht sich ganz anders als ein 40# Recurve oder RB.

Tendentiell würde ich jedem emppfehlen, lieber erst mal klein anzufangen...

Ich hab auch jetzt einen 25# Bogen bestellt, weil ich mit Daumenring trainieren will und mir da die 40# von meinem Mongolen einfach zuviel sind.
Ein kluger Mann bemerkt alles.
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Beitrag von RudiG » 15.09.2003, 09:47

Ein Anfänger muß erst die Technik lernen, wenn diese gefestigt ist kann man langsam Zuggewicht aufbauen.
Es ist für den Muskelaufbau (und natürlich auch für das Erlernen des Bogenschießens) wesentlich besser 150 Pfeile mit geringem Zuggewicht, als 30 Pfeile mit zuviel Gewicht zu schießen.

Lieber langsam treffen, als schnell daneben:)

Rudi

Niels

Beitrag von Niels » 15.09.2003, 10:33

Momentan kann ich auch noch nicht recht nachvollziehen, warum man das Zuggewicht immer wieder steigern soll. Ich habe vor einem 1/2 Jahr mit einem 35# Bogen angefangen, schieße sehr regelmäßig und es macht mir damit nach wie vor großen Spaß, zumal meine Ergebnisse auch immer besser werden.

Aber vielleicht kommt ja die Lust am größeren Zuggewicht, wenn ich mal irgendwann einen stärkeren ausprobiere. Deshalb bin ich für Rabes Rat sehr dankbar, den schwächeren Bogen auch nach dem Erwerb eines stärkeren weiterzuschießen. Ich war nämlich schon ganz traurig, dass ich meinen liebgewonnenen 35#-er dann vielleicht verbrennen muß:(

Niels

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Beitrag von Zentaur (✝) » 15.09.2003, 10:44

@poker xxl

weisst du nicht, dass rabenherz ein eisenfresser und nägelschei..... ist, der elefantenhaut an den fingerkuppen hat? ;-) 8-| :) :) :) :) :D :D :D

@rabe
;-)
was interessiert mich mein dummes geschwätz von gestern. :)
(K. Adenauer)

Uli
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Beitrag von Uli » 15.09.2003, 11:28

Zum Anfang habe ich mir einen Bogen mit so knapp über 30lbs gebaut. Auf kurze Distanzen hat der auch gereicht. Aber sobald einwenig Wind ging und die Distanz länger wurde machte das kein richtigen Spaß mehr.
Jetzt habe ich mir einen Bogen mit ca. 55lbs gebaut und da geht die sache schon viel besser. Man braucht bei größeren Weiten auch nicht mehr so weit übers Ziel halten und kann direkter schießen.
Trotzdem werde ich den leichteren Bogen nicht verheizen sondern ab und zu noch schießen.
Vielleicht kan ich meine Tochter mal überreden, es mit dem Bogenschießen zu versuchen und da sind die 30lbs genau richtig.
Meiner Meinung sollte man mit dem Zuggewicht anfangen, was man problemlos ziehen kann.
Und das sind bei dem einen 30lbs und bei dem andern 50lbs.

Uli
Memento mori!
Gaudeamus igitur, iuvenes dum sumus!

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Beitrag von PokerXXL » 15.09.2003, 18:48

@ Zentauer
Klar weiß ich das,ich les ja schon etwas länger mit,schon vor meiner Anmeldung hier im Forum. ;-) ;-)
Er hat ja auch nicht ganz unrecht,ich wollte ja beim Kauf von meinem Bogen auch nicht grad nen "Kinderbogen" haben :D :D .
Hätte ich im Verein mit dem Bogenschießen angefangen,wärs bei mir wahrscheinlich auch ein 30 oder 35 Pfünder geworden.
Nur mich hat es auf nem Westerntreffen in Oldenburg erwischt,das auf dem Gelände von dem dortigen Bogenvereines statt fand.
Dort zerriß ein Freund von mir nen 30 Pfünder-Sportböglein und das prägt unwahrscheinlich. :) :) :)
Das sollte mir mir halt nicht passieren und so hab ich mir nen "Männerbogen" geholt,naja halt einen für kleine Männer. :D
Bis dann
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Edmund Burke

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