Hallo simk
Premieren sind ja meist ein erfrischendes Erlebnis....auch wenns bloss ein Stoffladen ist
Ja also: wie ich oben im Kleingedruckten schon erwähnte, hat Leinen - das gilt wie gesagt, in erster Linie für schwereres Rohleinen - längs oder quer verarbeitet, recht verschiedene Eigenschaften.
Aber:
Wie rum auch immer du aufklebst - zuerst den (erwärmten) Bogen in entsprechender Vorspannung fixieren. Denn Leinen läuft sofort ein, sowie es z.B. fürs Aufkleben feucht gemacht wird, (nicht wie Sehnen, die erst schrumpfen, wenn sie trocknen)...
Mein Tipp wäre daher, - wenn du das nicht eh schon weisst - dass du erstmal ermittelst ob dein Stoff einläuft oder nicht.
Z.B mit einem exakt abgemessenem Quadrat von deinem Stoff - zB. 10cm x 10cm -
das Stück solltest du (hoffentlich) erübrigen können - egal wie du später den Bogen beklebst.
Dann: schreibst du dir die Laufrichtung -mit Kugelschreiber oder sonst was wasserfestem - auf das Stoffstück drauf.
Danach tunkst du das ins Wasser.
Wenn das nasse Stück irgendwie schrumpft - (zB. in Laufrichtung, - also längs - einläuft) - dann weisst du immerhin das!
Nochmal messen, wenn es getrocknet ist...(nach dem Trocknen gibt sich Schrumpung bei manchen Stoffen wieder ein bisschen...
Falls dein Stoff gar kein bisschen schrumpft, dann hast du vorgewaschenen Stoff für Schneiderarbeiten und kannst den Stoff, sogar in Leim eingeweicht auf den (vorgespannten) Bogen pappen wie du willst.
Falls er aber eingelaufen ist, dann wird der Stoff - in seiner Schrumpfrichtung aufgeklebt- immer elastischer bleiben. (Dadurch gibt er dem Bogen zwar zunächst mal seine Vorspannung zurück - leiert sich aber nach vielem Schiessen auch wieder etwas aus. )
Einlaufendes Leinen würde ich deshalb TROCKEN und SCHNELL auf den leicht erwärmten, vorgespannten, mit Hautleim vollgematschten Bogen auflegen und in dem Mass wie das Leinen vom Hautleim feucht wird, das Ganze fest anwickeln. Dann zieht sich das Leinen erst zusammen wenn es schon auf dem Bogen ist....