Steppenreiter hat geschrieben:Das ist ja das Probelm das Claus hat, versucht er von Anfang an zu schiessen, dann klappt bei ihm nämlich nix mehr.
Danke für die Analyse, aber sie trifft leider nicht.
Ich sehe das ganze nicht als Problem, sondern als Entwicklungsstufe.
Lasst mich das erklären:
Wenn wir uns die vordere Scheibe betrachten, dann muss klar sein, das der letzte Schuss auf diese Scheibe aus naheliegenden Gründen direkt VOR dem betr.(also2.) Pfosten abgegeben werden muss.
Also 1. Stufe:
Hier ist das timing noch relativ einfach: Anreiten, irgendwann mal laden und ein Schuss vor dem Pfosten abgeben - fertisch!
Diese Stufe sollte von einem etwas fortgeschrittenerem Anfänger irgendwann relativ sicher bewältigt werden - so sicher wie BB sein kann
(d.h. im Rahmen eines Wettkampfes 8 Treffer auf die erste Scheibe -eine Nullrunde mitgerechnet).
2. Stufe:
Ein früherer Schuss auf diese Scheibe setzt ein umfassenderes timing beim Schuss-Nachladen-Schuss-vor-dem-Pfosten-Procedere voraus und ebenso einen etwas weiter fortgeschrittenen Bogenschützen voraus.
Man muss wissen WANN und in welchem Rythmus man den ersten Schuss abgibt um den 2. dann noch sauber direkt vor dem Pfosten in die erste Scheibe zu bekommen und ein Gefühl dafür entwickeln.
3. Stufe:
Ein weiterer (also 3.) Schuss auf die erste Scheibe verändert das oben beschriebene Konzept wieder.
Es ist umfassender und muss anderes getimt werden.
Schuss1-Nachladen-Schuss2-Nachladen-Schuss3-Nachladen..... und das muss dann in einem guten Rythmus in den Beschuss der mittleren und der hinteren Scheibe übergehen - zugleich darf der "Seelenfaden" zu den wechselnden Zielen nicht abreissen - was schwieriger sein kann, je öfter man schiesst.
Ich habe in der vergangenen Saison (wenn ich dann mal zum Trainieren gekommen bin) gezielt an der oben beschriebenen 2. Stufe gearbeitet.
Mein Ziel für dieses Jahr war es, mehr als diese Stufe 1 zu erreichen.
Das hat, obwohl in Dauchingen zum Schluss 2 Korrekturritte notwendig waren, in 2 Wettkämpfen mit 13 und 14 Treffern auf die erste Scheibe ganz gut funktioniert.
Das wichtige dabei aber:
Ich habe in diesen Ritten wieder viel Neues über mich, mein Pferd und das Schiessen gelernt, dabei wieder eine ganze Reihe von Mängeln bei mir gefühlt und einige Fehler gemacht und so eine Liste von Anregungen zur Verbesserung mitgebracht.
Ich werden in den kommenden Monaten versuchen einige von diesen Punkten zu verarbeiten und in mein Training einfliessen zu lassen.
So sehe ich also die Stufe, auf der ich jetzt stehe.
Und ich sehe auch die nächste Stufe.
Aber ich sehe kein Problem !
Steppenreiter hat geschrieben:..., also ihr habts noch nich kapiert....
Ja!
Das allerdings stimmt und wer könnte schon den Ungarischen Bahnwettkampf in seiner faszinierenden und anspruchsvollen Komplexizität wirklich verstehen?
Allerdings, und da ist es wieder wie beim Reiten!, gibt es viele Stufen, die wenigstens in die grobe Richtung "Verstehen" führen.
Und die müssen wir gehen, langsam und in aller Ruhe.....