Reiterbogen richtig schiessen

Technik und praktische Umsetzung
Benutzeravatar
Netzwanze
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2267
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Reiterbogen richtig schiessen

Beitrag von Netzwanze » 16.06.2003, 11:04

@jo
Sorry, so wie Du Grozer niedermachst, kann ich es nicht im Raum stehen lassen. Meiner Meinung nach, ist es genau umgekehrt. Ich habe beide Hersteller verglichen (auch beim Schiessen) und muss sagen, dass mit der Grozer besser gefällt. Sie sind vom Aufbau einfach besser und originalgetreuer. Kinderspielzeug sind sie sicherlich nicht. Sie schiessen sehr präziese und ohne grossen Handschock.

Was den kurzen Auszug angeht: Er baut auch Bögen mit längerem Auszug, wenn man ihn haben will. Baut man einen RB mit kürzerem Auszug, bringt er noch effektiver seine gespeicherte Kraft auf den Pfeil, als einer mit längerem Auszug, den man aber sehr oft nicht ausnutzt.
Das ist dann häufig verschenkte Energie.

"Hässlich" hat wohl eher was mit dem eigenen Geschmack zu tun.

Ich selber empfehle jeden, der einen RB schiessen möchte, einen Grozer. Und das auch ohne geschäftliche Hintergedanken.
"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern dass er nicht tun muss was er nicht will" (Jean-Jacques Rousseau)

Mongol
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 2766
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Reiterbogen richtig schiessen

Beitrag von Mongol » 16.06.2003, 11:11

@jo
schon aus geschäftsgründen habe ich mich auch für grozer-bögen interessiert und schon einige in der hand gehabt und auch geschossen. kein vergleich zu kassai-bögen! grozers bögen verhalten sich dazu wie schlechtgemachtes kinderspielzeug: sie sind hässlich, haben einen zu kurzen auszug (they stack!) und sind alles in allem unrund. niemand, der einen kassai-bogen besitzt, wird je wieder einen von grozer kaufen.


Also ein "schlecht gemachtes Kinderspielzeug" sind die Grozner-Bögen ganz bestimmt nicht. Grozer hält sich eher an die historischen Forlagen (siehe Kommentar von Netzwanze) als Kassai, der meiner Ansicht nach eher gefällige Sportbögen mit einem historischen Design baut.
Ich habe von beiden Bognern Bögen und ich muss sagen, die reine Verabeitung beim Grozer ist um EINIGES besser als bei  Kassai - bei etwa gleichem Preis.

Entschuldige bitte die Unterstellung, aber wenn Du schon schreibst "aus Berufsgründen", dann ist eigentlich schon fast ein derartiges Pro-Kassai-Posting zu erwarten...
Ein kluger Mann bemerkt alles.
Ein dummer Mann macht über alles eine Bemerkung
(H. Heine)

Archiv
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 8908
Registriert: 16.04.2007, 22:36

Reiterbogen richtig schiessen

Beitrag von Archiv » 16.06.2003, 11:55

@Mongol,Netwanze, Jo
Ich habe vor zwei Wochen eine Grozer (empfehlung von Mongol) bestellt mit 32" Auszug. Wenn der kommt sage ich bescheid zum Thema gefallen und
Schiessvergnügen.

Gruss
Howie

Benutzeravatar
Hunbow
Administrator
Administrator
Beiträge: 3132
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Reiterbogen richtig schiessen

Beitrag von Hunbow » 16.06.2003, 15:08

@ jo

ich war der fragensteller

@shadow-günni

kunst oder sport ist das, was ich gewillt bin daraus zu machen. das ist meines erachtens nicht von grözer, kassai oder welchem bogenbauer auch immer anhängig.
"Der starke Mann trotzt dem Regen. Der kluge Mann stellt sich unter."

Filmtipp:
http://www.struckthefilm.com/

Archiv
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 8908
Registriert: 16.04.2007, 22:36

Reiterbogen richtig schiessen

Beitrag von Archiv » 16.06.2003, 16:52

@alle
Also der neue Besitzter meines SKB (ohne Carbon) meint, das das mit den wabbeligen Wurfarmen ein Defekt des Bogens ist. Der Bogen ist immer mit Spannschnur gespannt worden. Es sind keine defekte Erkennbar.
Hat jemand da Erfahrung ?

Gruss
Howie

Niels

Reiterbogen richtig schiessen

Beitrag von Niels » 16.06.2003, 17:01

mein Fazit zum Thema "oben und unten" beim Reiterbogen:

Wenn ich die Seite mit der lbs- Markierung einfach zur Unterseite des Bogens erkläre, kann doch eigentlich nichts falsch daran sein, da einer (hunbow) sagt, die Markierung sei wegen der Symetrie bedeutungslos und zwei (taran, howieh) meinen, es könne vielleicht doch eine Bedeutung (Unterseite) haben.

Ich habe übrigens mal in einer Abhandlung zum Bogenbau gelesen, dass ein Wurfarm (ich glaube, es war der untere) etwas stärker ausgeführt werden soll. Vielleicht ist das bei den symetrischen Reiterbögen auch so.

@ jo

Kannst Du mir als praktizierender Wettkampfschütze sagen, wann und wo in Deutschland Wettkämpfe im berittenen Bogenschiessen ausgetragen werden. Ich würde nämlich gern mal zuschauen kommen. Allerdings ist mir Ungarn und auch Österreich für einen Wochenendtrip zu weit.

Zur Kontroverse Grózer oder Kassai kann ich natürlich nicht viel beitragen. Es fehlt mir halt der Vergleich und die Fachkenntnis. Ich meine aber, dass ein Interesse an den historischen Aspekten des Bogenschiessens den sportlichen Wettkampf nicht zwingend ausschliesst. Schliesslich haben die historsichen Vorbilder des berittenen Bogenschiessens doch sicher auch ihre Kräfte im Wettkampf gemessen. Ich gehe davon aus, dass die Wettkämpfer damals ebenfalls antraten, um mit Hilfe ihrer Schiesskunst möglichst erfolgreich zu sein.

Niels  

Benutzeravatar
Netzwanze
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 2267
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Reiterbogen richtig schiessen

Beitrag von Netzwanze » 16.06.2003, 18:42

@niels, all
Auch zum Thema "oben und unten" beim RB:
Allgemein kann man sagen, dass der kleinere Wurfarm nach unten kommt.
Das ist vor allem bei skythischen und hunnischen Bögen der Fall.

Ansonsten markiert Grozer den oberen Wurfarm (an der Siyah) mit seinem
Namen oder seiner Rune. Wenn beide Wurfarme markiert sind, kann man "oben"
entweder am längeren Wurfarm erkennen oder der Bogen ist symmetrisch.

Wie Kassai das genau markiert, weiss ich im Moment nicht. Mongols Mongole ist jedenfalls symmetrisch und an beiden Siyahs mit Kassais Namen versehen.
"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern dass er nicht tun muss was er nicht will" (Jean-Jacques Rousseau)

Benutzeravatar
Hunbow
Administrator
Administrator
Beiträge: 3132
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Reiterbogen richtig schiessen

Beitrag von Hunbow » 16.06.2003, 19:42

@ chattenwolf
den assymetrischen hunnen solltest du aber nicht wenden (siehe aussage netzwanze). da ist völlig klar, dass der längere arm oben sein sollte.  :-)

wie ichs jetzt gehört habe, ist das Oben beim kassaibogen (wie beim grözer auch) mit der zuggewichtsangabe markiert.
"Der starke Mann trotzt dem Regen. Der kluge Mann stellt sich unter."

Filmtipp:
http://www.struckthefilm.com/

Mongol
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 2766
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Reiterbogen richtig schiessen

Beitrag von Mongol » 17.06.2003, 08:03

@Hunbow
Grozer schreibt keine Gewichtsangaben auf seine Bögen - was für Bögen im traditionellen Design auch sicherlich (optisch) angenehmer ist ;D

Mein Kassai hat übrigens auch keine ;D

@howie
Die wabbeligen Wurfarme beim Samick "Reiterbogen" sind ganz normal... Ich persönlich mag diesen Bogen auch nicht ;D
Ein kluger Mann bemerkt alles.
Ein dummer Mann macht über alles eine Bemerkung
(H. Heine)

Benutzeravatar
jo
Jr. Member
Jr. Member
Beiträge: 82
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Reiterbogen richtig schiessen

Beitrag von jo » 17.06.2003, 09:11

@niels
abdul majid plant im september einen wettkampf. www.steppenreiter.de
johannes fischnaller
http://www.horsebackarchery.net

der grundlegende unterschied zwischen einem gewöhnlichen menschen und einem krieger ist, dass der krieger alles als eine herausforderung nimmt, während der gewöhnliche mensch alles entweder als einen fluch oder einen segen nimmt.
juan matus

Niels

Reiterbogen richtig schiessen

Beitrag von Niels » 17.06.2003, 14:23

Nach meinem subjektiven Empfinden schiesst sich der Magyar von Kassai wirklich besser, wenn man die lbs-Angabe nach oben nimmt (hab beides ausprobiert) und als unerlaubte Zielhilfe dürfte die Markierung tatsächlich kaum anzusehen sein. Dann passt es jetzt also. Nochmals vielen Dank für die guten Tipps dazu.

@ hunbow

Beim Umsetzen Deines Hinweises zum "schwebenden Anker" (Antippen mit dem Daumen am Körper) kam zutage, dass ich zwar ohne Körperkonkakt, aber doch recht hoch ausziehe. Der "Kontrolldaumen" tippte an den unteren Bereich der Halsschlagader. Mit diesem Auszug erziele ich bisher die besseren Ergebnisse.

Ist ein so hoher Auszug für das Schiessen vom Pferd ungeeignet? Muss ich mich nochmal umstellen?

@ jo

Danke für den Hinweis auf den Wettkampf am 2. Septemberwochenende. Ich werde versuchen, den Besuch (vorläufig noch) als Zuschauer einzurichten und bin schon sehr gespannt.

Niels

Archiv
Forenlegende
Forenlegende
Beiträge: 8908
Registriert: 16.04.2007, 22:36

Reiterbogen richtig schiessen

Beitrag von Archiv » 17.06.2003, 16:35

Markierung an den Wurfarmen.
Ich weiss ja nicht wie die Dinger aussehen. Bei den Bögen die ich kenne
ist da ja auch Schrift drauf (lbs und# angaben etc.) Da sollte dann die
Schrift nicht auf dem Kopf stehen, dann ist alles in ordnung.

Gruss Howie.

Benutzeravatar
Hunbow
Administrator
Administrator
Beiträge: 3132
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Reiterbogen richtig schiessen

Beitrag von Hunbow » 17.06.2003, 21:24

@niels

unter http://www.kassai.at gibt es einige bilder und  filme. die solltest du dir mal ansehen. darauf kannst du erkennen, wo die schützen den anker setzen.
pettra achtet bei uns immer sehr darauf, dass wir die arme in einer geraden linie halten, ohne die schultern zu heben. üb mal den auszug vor einem spiegel, dann kannst du gut deine haltung überprüfen.
"Der starke Mann trotzt dem Regen. Der kluge Mann stellt sich unter."

Filmtipp:
http://www.struckthefilm.com/

dschin
Sr. Member
Sr. Member
Beiträge: 408
Registriert: 31.08.2004, 12:26

Beitrag von dschin » 29.11.2004, 19:47

beim gestrigen training hab ich folgendes ausprobiert:
pfeile mit nock nach rechts oben, locker gehalten. etwa dort wo die pfeilauflage wäre.
nocken von oben, aber mit pfeil auf der "falschen" seite des bogens, bogen nach links gekanntet
alle pfeile bis auf den letzten über "pfeilauflage aus pfeilen" geschossen. erst den letzten pfeil über handrücken.
fazit: schneller, zumindest mein subjektiver eindruck.

ich bilde mir ein, dass ein bogenschützte im tal im letzten vox-katzundmaus-beitrag auch so geschossen hat. leider habs ich es nicht mit video aufgenommen um es zu verifizieren.

Frank
Hero Member
Hero Member
Beiträge: 737
Registriert: 06.08.2003, 23:46

Beitrag von Frank » 29.11.2004, 22:16

Dschin, das funktioniert mit einem Daumenring ganz gut. Man drückt mit dem Zeigefinger den Pfeil gegen den Bogen. Ich üb' das zwar gelegendlich, ist aber wirklich nicht so einfach.....

Antworten

Zurück zu „Bogenreiten praktisch“