Schiesstechnik Reiterbögen

Technik und praktische Umsetzung
Taubert
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TRH

Beitrag von Taubert » 17.12.2003, 21:42

In atarn.org wurde mal beschrieben, daß der Werkstoff TRH relativ nah an das Hornfeeling herankäme. Hat jemand schonb damit Erfahrungen gesammelt?

Taran
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TRH

Beitrag von Taran » 17.12.2003, 21:59

Aber was ist das? Is das dieses Papiermaché, von dem hin und wieder die Rede ist?
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holsche
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B-Vergleiche Grozer --> Kassai

Beitrag von holsche » 22.12.2003, 14:04

ENDLICH!!!
find ich mal meinungsmäßige Vergleiche von denen, die ein entsprechendes Exemplar (oder deren mehrere) schießen! Das ist mir deutlich lieber, als das typische :D von Leuten, die einem was verkaufen wollen.

Denn schieß ich mal mit der Bitte um Auffüllung meines gefährlichen Halb (oder doch nur viertel-) Wissens los:

Wurfarmkonstruktion:

Hab ich das richtig verstanden, das die Kassais im biegsamen Teil der Wurfarme unter demn steifen Tips REINE Fiberglasbögen sind??

Grozer hingegen spricht von glasbelegtem Holz !???



Grozer Magyar/Ungar:

verschiedenartige Typen :
http://www.grozerarchery.com/index_b.htm

u.a. den mittelalterl. ung.: 53' und zwar mit 36' möglichem Auszug (kürzer, trotzdem mehr mögl. Auszug als der "normale" Ungar ??? warum? konstruktiver Unterschied??)

Dieser MA-Ungar gefällt mir sowohl von der Griffstückformung als auch vom langen möglichen Auszug am besten, allerdings finde ich hier keinerlei Hinweis auf die Möglichkeit von Hornbelägen / -auflagen, wie sie bei den Extra II, Extra III möglich sind.

Außerdem: wie sind die Wurfarme belegt? irgendwie geht das aus dem Bildmaterial nicht so recht hervor...scheint sich um hell oder dunkel gebeiztes Holz zu handeln? Das elfenbeinfarbige scheint wiederum eine Lederumnähung zu sein?

die Wicklung scheint beim MA-RB eher aus flachem Lederband zu sein...oder zumindest ist das Normalband gefärbt (helft mir, ich find auf den Bildern sieht das normale irgendwie verdammt nach Paket-Strippe aus *kreisch*)

und:
wie fühlt sich dieser Bogen bloß an????
Welches Zuggewicht sollte man wählen, (glasbel. LB derzeit ca.48lbs bei guten30' Auszug; Eiben-LB mit 52lbs. auf 28' war nicht unangenehm)
wenn man den RB normal "per pedes" schießen will, aber sich bei entsprechender Gelegenheit auch mal auf nen Pferderücken trauen möchte, ohne das dies die ständige Variante zu werden droht, den Bogen zu nutzen.
Nach bisherigem Vermutungs-stand würde ich wohl zu ca. 45lbs bei 30' tendieren... was meint Ihr?
Wer weiß denn, welcher Händler einen solchen MA-Ungar von Grozer generell, idealerweise in zu bewältigender Stärke am Lager hat? (Vermutlich mal keiner)
Erfahrungswerte??


maximalverwirrte Grüße, Holsche

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Beitrag von Mongol » 22.12.2003, 14:23

Also die Wicklungen sind Leinegarn - keine Paketschnur.

Die größere Auszugslänge ist konstruktionsbedingt - das können aber die BBauexperten sicherlich besser erklären.

Was die Konstruktion der Wurfarme anbelangt so hast du recht - Kassai ist vor allem Glas. (BTW die "steifen Tips" heißen Syiahs ;-) )

Was die Sachen mit Extra I-III anbelangt so solltest Du einfach mal bein Grozer (auf Englisch/Ungarisch) nachfragen, denn er macht auch gerne solche "Sonderaufträge".
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Zuggewicht

Beitrag von Taran » 22.12.2003, 15:48

Da ein RB sich angenehm schießt, kannst du mit dem Zuggewicht schon ein bisschen was drauflegen. Mein 45lbs Skythe von Grozer schießt sich wesentlich angenehmer als mein 45 lbs Takedown Jagdrecurve. Wenn du LB 48 lbs schießt, kannst du durchaus einen 50er RB nehmen und dann gaaaaanz weit ausziehen :D
Zumindest wenn er von Grozer ist.
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Beitrag von horsebow » 22.12.2003, 16:09

@Holsche:
Also die Kassai-Bögen haben auch keine Wurfarme aus reinem Glas, sondern aus glasgelegtem (Eschen-?)Holz (Ich hab' unter dem Leder nachgeschaut). Reines Glas wäre vermutlich auch zu schwer.
Zum Zuggewicht: Die Kassai-Fraktion zieht in der Regel unter 40#, der Bogen soll beim Reiten ohne Anstrengung auszuziehen sein (Ich selbst reite nicht und gebe hier nur wieder, was ich bei www.steppenreiter.de mal gelesen habe).
Wenn Du den RB "per pedes" schießt, gilt für die Auswahl des Zuggewichtes genau das gleiche wie für jeden anderen Bogen.

Gruß, horsebow
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Bogen ausprobieren

Beitrag von Taran » 22.12.2003, 21:38

Zum Ausprobieren empfehle ich:
Nach Finnland zu reiner Wüstefeld fahren (okay, nicht so arg praktisch)
Zu Bowra fahren (das ist schon näher, je nachdem)
Zu einem FCler fahren (das ist vielleicht am lustigsten)
Taran von Caer Dallben

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@Taran

Beitrag von Mongol » 22.12.2003, 21:47

Du hast noch vergessen: ein Ungarn-Urlaub und gleich bei Csaba Grozer testen... ;-)
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Netzwanze
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RE: Bogen ausprobieren

Beitrag von Netzwanze » 23.12.2003, 09:57

Original geschrieben von Taran

Zum Ausprobieren empfehle ich:
Nach Finnland zu reiner Wüstefeld fahren (okay, nicht so arg praktisch)
Zu Bowra fahren (das ist schon näher, je nachdem)
Zu einem FCler fahren (das ist vielleicht am lustigsten)


Es gibt auch noch ne Möglichkeit:
Mit Reiner reden, daß er dir einen Bogen zuschickt damit du ihn ausprobieren kannst. Wenn er dir nicht gefällt, schickst du ihn einfach wieder zurück. Das hat er mir jedenfalls schon bei meinem ersten RB vorgeschlagen. Das geht natürlich nur für bereits vorrätige Bögen und nicht für Sonderanfertigungen (klar).
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der Alte Sachse
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Spine rauf spine runter ...

Beitrag von der Alte Sachse » 31.12.2003, 20:35

Na endlich
Nach diversen Studien und Telefonaten habe ich schwächere Pfeile probiert und der Anschlag des Pfeeiles am Griff war weg !
Jetzt wedeln sie nur noch kurz und gruppieren gut.Noch bißchen probieren mit Spitzengewicht und so.
Macht schon Spaß das kleine Teil.Sieht echt aus wie ein Spielzeug, ist aber bissig.
Er wirft deutlich schneller als mein Recurve , obwohl der auch recht flott unterwegs ist.
So long und allen einen guten Rutsch und ein treffsicheres 2004

horsebow
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weicher Pfeil

Beitrag von horsebow » 02.01.2004, 10:23

@ der alte Sachse: Ich hab's ja gleich gesagt!
(Rechthab, rechthab, rechthab...)

Gruß, horsebow
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Mongol
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RE: weicher Pfeil

Beitrag von Mongol » 02.01.2004, 10:55

Original geschrieben von horsebow

@ der alte Sachse: Ich hab's ja gleich gesagt!
(Rechthab, rechthab, rechthab...)

Gruß, horsebow

... und was gibt dir das jetzt? :D

Es hätte genauso sein können, daß ein härterer Pfeil besser paßt - wie ja die Erfahrung von einigen anderen Forumsmitgliedern belegt ;-)
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horsebow
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Re: AW weicher Pfeil

Beitrag von horsebow » 02.01.2004, 15:12

@Mongol: Du hast recht, es gibt mir gar nix.

Ich finde es nur interessant, daß bei ein und demselben Bogentyp einige erfahrene Schützen mit härteren und andere erfahrene Schützen (ich bin ja nicht der einzige) mit weicheren Pfeilen besser zurechtkommen.
Wenn sich also ein Neuling ans Forum wendet, welchen spine er verwenden soll, kann man ihm nur noch antworten: Ich verwende einen (...), aber mach am besten einen Rohschafttest.

So hatte ich's im Prinzip ja auch am 16.12. geschrieben.

Im übrigen: nichts liegt mir ferner als Klugscheißerei, ehrlich. Jeder soll seine Ausrüstungs- und Materialentscheidungen nach seinen eigenen Erfahrungen treffen, es gibt keine allein seligmachende Lösung, und es gibt genug Oberlehrer auf dieser Welt (alle Forenmitglieder natürlich ausgeschlossen).

Gruß, horsebow :( ;-)
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Schießstil

Beitrag von Taran » 02.01.2004, 16:38

Ich denke, dass der Schießstil (Art des Lösens, wie fest man den Bogen hält z.B.) auch mindestens eine Spineklasse ausmachen kann.

Jedenfalls waren die Pfeile für meinen
Reiterbogen eigentlich etwas zu hart, deswegen ankere ich beim Reiterbogenschießen viel weiter hinten (am Kinnbacken) als mit anderen Bögen.

Wenn ich den Bogen zu fest packe, reagieren sie auch "steif" und fliegen überdies nicht so weit.

Bei anderen ist es sicher anders.

:o
Taran von Caer Dallben

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Beitrag von Mongol » 02.01.2004, 18:52

@Horsebow
nichts für ungut - es kribbelte mich nur in den Fingern wegen eines Kommentars ;-)

@Taran
Ähnliche Erfahrungen hatte ich auch gemacht. Es hängt ziemlich viel vom persönlichen Stil ab. Ich hatte mal einen Reiterbogen von einem franz. Bogenbauer (Name leider vergessen) in die Hand gedrückt bekommen mit dem Kommentar, daß dieser Bogen sehr "nervös" schieße - bei mir gingen die Pfeile sauber und präzise raus, bei seinem Besitzer nicht, der schon ein paar Jahre mehr Bogenschießerfahrung hatte als ich...
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