Schiesstechnik Reiterbögen

Technik und praktische Umsetzung
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Netzwanze
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Beitrag von Netzwanze » 13.12.2003, 16:53

Ich würde an deiner Stelle einen steiferen Schaft verwenden.

Bei 40# und 28,5", hast du ca 42# auf den Fingern. Für einen Reiterbögen würde ich auf jeden Fall eine Spineklasse höher gehen, also 45-50#, wenn nicht sogar 50-55#. Kommt aber ganz drauf an, was für eine Bogen du schießt (mit oder ohne Sehnenhöcker).

Außerdem ist es nie so ganz falsch, einen etwas steiferen Schaft zu verwenen. Vor allem bei den nichts verzeihenden Reiterbögen.
"Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern dass er nicht tun muss was er nicht will" (Jean-Jacques Rousseau)

der Alte Sachse
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Spine

Beitrag von der Alte Sachse » 13.12.2003, 19:31

Also da werde ich , falls meine 11/32 Pfeile nicht zufriedenstellend fliegen , wieder mal bei Grizzly einreiten zwecks Materialfassen.
Meine Frau kriegt dann bestimmt die Krise wenn ich schon wieder einen Satz Pfeile bastle.
Ich hatte Ihr vorige Woche glaubhaft versichert , daß ich nun genug Pfeile habe.

So long

Frank
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Beitrag von Frank » 13.12.2003, 20:09

Tja, einen Nockpunkt braucht man eigendlich nicht, wenn man über den Handrücken schießt. Da hat man ja zwei definierte Punkte, die immer gleich sind - Die Nock an der Zughand und die Pfeilspitze auf dem Handrücken. Nur auf lange Enfernungen ist das wg. der nicht immer völlig gleichen Lastverteilung auf den Wurfarmen schwierig. Lange Entfernungen (über 30 m) möchtest Du aber mit diesem Bogen nicht schießen...
Mein Horsebow hat 45 lbs bei 28'', ich ziehe auch 28.5'' aus, Ich verwende jetzt 45lbs 5/16'' Schäfte, die ich noch hatte und 90 grain Spitzen (fragt nicht, die hatte ich mal von Robinsport bekommen). Die Federn sind drei 4'' Shields stark gewunden. Das funzt so zusammen.

PS. Bei meinem Langbogen schieße ich auch über den Handrücken, verwende aber einen Nockpunkt...

der Alte Sachse
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Ablassknall ?

Beitrag von der Alte Sachse » 14.12.2003, 12:36

Hi Frank

Du schreibst mit dem Nockpunkt und der Pfeilspitze hast du 2 Konstanten , aber wenn Du immer wo anders einnockst ändert sich doch die Geometrie ??
Ich habe gestern abend den Anlagepunkt mit Leder umwickelt und heute mal mit 11/32 40-45 Ibs geschossen.
Der Flug ist eigentlich ok nur knallt irgendwas an das Mittelteil des Bogens beim Ablassen.
Der Bogen hat eine Standhöhe von 5,5-5,75 Zoll. und der gute Herr Bodnik hat auf der Sehne einen festen Nockpunkt(Messinring) installiert. Kann es sein das vileleicht der Nockpunkt an das Griffstück knallt ? Wie kriege ich das Scheissding ab , denn durch die Sehnendehnung stimmt er eh nicht mehr.
Aber ansonsten lagen meine Pfeile auf ca 20m (GRundstücksgröße) alle auf der Scheibe (50x50 cm)
Die Einschlagskraft ist schon beeindruckend eine Dachlatte hats voll aufgespalten.

So long

Frank
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Beitrag von Frank » 14.12.2003, 13:48

moin!

Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Sehne bei der nun hohen Standhöhe ans Mittelteil knallt. Den Nockpunkt bekommst du entweder mit einer Kombizange ab (die Kante zwischen Backe und dem runden Innenoval in die Kerbe pressen und ganz vorsichtig drücken), natürlick mit einer Nockpunktzange, oder mit einem Schraubenzieher (Nockpunkt 'hinten' mit Zange festhalten, Schraubenzieher in die Kerbe und aufdrehen).

Schieß aber erstmal mit 45 Grad schräggehaltenem Bogen und dem Pfeil 10mm über Deinem jetzigen Nockpunkt eingenockt.
Wenn es jetzt bei gleichem Auszug nicht mehr knallt, war Dein Nockpunkt viel zu niedrig. Dein Pfeil hat dann Energie gebraucht, um um Deine Hand und den Bogenstab zu kommen.

der Alte Sachse
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Nockpunkt

Beitrag von der Alte Sachse » 14.12.2003, 18:41

Hi Frank
Nockpunkt wäre ab.
Jetzt mal ne grundsätzliche Fage.
Wenn ich den Bogen auf dem Finger ausbalanciere , hab ich ja den Mittelpunkt definiert.Wieviel cm oberhalb diese Punktes muß ungefähr die Pfeilauflage sitzen.Das könnte nämlich mein Problem sein.Ich habe das Griffleder , welches eh locker war abgemacht und den Bogen mit Leinöl eingerieben.Dadurch war dann die Markierung vom Griffleder weg.Falls ich jetzt das Griffleder falsch positioniert habe , sitzt logischerweise die Auflage falsch und dadurch wäre die Kräfteverteilung der Wurfarme gestört ? Der Bogen ist entspannt 1,23 m lang und jetzt sitzt die Pfeilauflage 5,5 cm oberhalb des Mittelpunktes.

So long

Taran
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5,5cm

Beitrag von Taran » 14.12.2003, 21:39

Das ist etwas höher als bei mir, da sind es so 4 cm.
Taran von Caer Dallben

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Beitrag von der Alte Sachse » 15.12.2003, 07:00

das werde ich bei nächster Gelegenheit mal checken.

Frank
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Beitrag von Frank » 15.12.2003, 11:10

Bei 5,5 cm hast Du ja das Griffleder genau mittig angebracht. Ich hab meins so, daß die Bogenmitte gegen den Daumenballen drückt. Meine Pfeilauflage befände sich so also 2 bis 2,5 cm über der geometrischen Mitte (wenn ich eine Pfeilauflage hätte).

der Alte Sachse
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und er hub an mich zu verwirren

Beitrag von der Alte Sachse » 15.12.2003, 18:04

Ich habe mal den Herrn Bodnik als Händler kontaktiert , und er ist der Meinung daß ich einen weicheren Schaft brauche , da der Pfeil sich ja um den Griff winden (Archers Paradox) muß.
Ich sehe , ich werde beim nächsten schönen Wetter noch ein bißchen rumexperimentieren.
Auf jeden Fall werde ich die Griffwickölung tiefer anbringen.
Schau mer mal

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Haebbie
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weichere Schäfte

Beitrag von Haebbie » 15.12.2003, 18:15

@ der Alte Sachse

da komm ich mit meiner Info wieder mal zu spät. Ich hab nämlich auch mit H. Bodnik telefoniert und dabei auch erfahren, dass er zu weicheren Pfeilen rät.

Das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen bei Reiterbögen, die ein anderes Beschleunigungsverhalten haben wie Jagdrecurves oder gar Langbögen. Für Niels habe ich kürzlich einen Satz Pfeile gemacht, die sind auch eher weich abgestimmt und die passen gut.

Du benutzt ja sehr leichte Spitzen. Probier doch erst mal einen Deiner Pfeile mit einer schweren Spitze, vielleicht reicht das ja schon.

Viele Grüße aus Berlin und ...
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Herbert

Mongol
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Bei den Mongolen

Beitrag von Mongol » 16.12.2003, 08:27

Also soweit ich informiert bin, tendieren z.B. Mongolen bei ihren Bögen eher zu steiferen Pfeilen - nach meiner persönlichen Erfahrung mit Reiterbögen kann ich das eigentlich nur bestätigen.
Ein kluger Mann bemerkt alles.
Ein dummer Mann macht über alles eine Bemerkung
(H. Heine)

horsebow
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weicher Pfeil

Beitrag von horsebow » 16.12.2003, 08:41

@ Der Alte Sachse:
Ich schieße u.a. einen Magyar Sport, einen Hunnen und einen Magyar III von Kassai mit 37# bei 28". Ich ziehe 29,5" und habe ca 42# auf den Fingern. Meine Pfeile sind 35-40" gespined und haben 100 grs. Spitzen, und sie schlagen immer noch ein wenig zu weit rechts (ich bin Linksschütze) ein, was eigentlich für einen zu steifen Pfeil spricht. Die nächste Serie Pfeile werde ich strikt auf 30# handspinen.
Fazit: eher einen w e i c h e n Pfeil probieren, aber im Zweifelsfall einen Rohschafttest machen.

Gruß, horsebow
I shot an arrow in the air,
it fell to earth, I knew not where;
for so swiftly it flew, the sight
could not follow it in its flight.
Longfellow, Oct. 16, 1845

Taran
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Lösen und Spine

Beitrag von Taran » 16.12.2003, 08:48

Das Lösen hat glaube ich mehr Einfluss auf den Pfeilflug als 5lbs Spine rauf oder runter.
Wenn ich nicht sauber löse (Hand weg vom Gesicht anstatt gerade nach hinten), reagiert der Pfeil, als ob er zu weich wäre und landet weiter rechts (bin Rechtsschütze). Macht bei 40 lbs auf 18 Meter 15cm aus - allerdings beim Fitabogen.
Und ein Reiterbogen ist ja eher noch empfindlicher...
Taran von Caer Dallben

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Beitrag von Mongol » 16.12.2003, 09:48

@Horsebow
Ich kann mich da Taran nur anschließen: mglw. ist es ein Lösefehler. Es kann aber auch mir der Haltung des Bogens zusammenhängen. Je starrer er gehalten wird, desto sinnvoller ist ein weicher Spine.

@Taran
Auch die Art der Befiederung (z.B. vierfach) hat einen gewissen Einfluß darauf wie fehlerverzeihend der Bogen ist. Mich persönlich wundert es allerdings, denn meine Erfahrung ist eigentlich, daß Reiterbögen eigentlich sehr fehlerverzeihend sind (Ausnahmen: Tataren-/Türken-Bögen, evtl. Old Skyte)
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(H. Heine)

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