Berittenes Bogenschießen - Technik/Training

Technik und praktische Umsetzung
Der Steppenreiter

Beitrag von Der Steppenreiter » 29.07.2004, 12:07

@Niels,

Ja es sieht so aus, als ob zu wenige Pferde
da sind - wäre echt schade, wenn wir uns nur zum gegenseitigen Besuchen treffen.

Aber mal schauen, was Pettra noch so alles zaubern kann! Dottore hat mir erzählt, wie toll die Bahn schon sei, sogar mit Tribüne...

Sogar die Mücken sind auch schon alle da und freuen sich auf das fette Fressen :)

Niels

Beitrag von Niels » 29.07.2004, 13:33

@ Steppenreiter

Ist es denn tatsächlich so, dass mehr Anmeldungen vorliegen, als Pferde da sind. Hast Du genauere Informationen?

In diesem Fall könnte ich noch einen Bekannten ansprechen, der mir, bevor ich auf den Hafi aus unserem Stall kam, einen Quarterhorse-Wallach zur Teilnahme angeboten hat. Dieser hatte sich bei ersten Versuchen mit dem Bogenschießen recht gut angestellt. Er galoppiert dabei ruhig und gelassen.

Da ich das Pferd aber selbst nicht hinholen kann, müsste es mein Bekannter in jedem Fall mit seinem Pferdehänger bringen und wieder abholen (ca. 100 km Entfernung). Was er dafür an Geld haben möchte, könnte ich erfragen, falls tatsächlich Bedarf besteht. Dann kann man ja immer noch endgültig entscheiden.

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shewolf
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Beitrag von shewolf » 30.07.2004, 09:34

Mal eine Frage zur Technik: mein "traditioneller Anker" ist im Mundwinkel. Beim Schuß zur Seite und nach hinten geht das, aber nach vorne gibts Probleme.

Die Bogenreiter auf den Fotos ankern irgendwo am Oberkörper, aber wo genau?


Der Anker weiter unten würde auch kostbare Zeit sparen, um auf die 3 Pfeile in 6 Sekunden zu kommen...
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Niels

Beitrag von Niels » 30.07.2004, 10:55

Beim Schießen vom Pferd ankere ich eigentlich überhaupt nicht, zumindest nicht fest.

Ich ziehe auf Schulterhöhe aus. Als Vorübung dazu ist im Buch von Lajos Kassai das Automatisieren des Hebens der gestreckten Arme auf exakte Schulterhöhe beschrieben. Kann man anfangs auch vor dem Spiegel machen.

Wenn ich dann beim Ausziehen des Bogens das Gefühl habe, dass sich meine Schulterblätter berühren, löse ich ohne langes Halten.

Hin und wieder treffe ich dann auch was.:D
Aber im ernst, ich glaube da muss man schon eine Weile üben, bis man das richtige Körpergefühl entwickelt hat.

Der Steppenreiter

Ankern beim berittenen Bogenschiessen

Beitrag von Der Steppenreiter » 30.07.2004, 12:05

Hallo Shewolf,

glaub mir es geht nicht - Ankern und berittenes Bogenschiessen passen einfach nicht zusammen! Den Pfeil gespannt halten - ja das
funktioniert - dabei wirst du aber nicht verhindern können, dass er vor und zurück schwingt, also mit Ankern im landläufigen Sinne hat das nichts, aber auch garnichts zutun.

Ich habe mich mal etwas aus dem Fenster gelehnt und etwas zur Technik des Bogenschiessens geschrieben, ich hoffe es ist einigermassen verständlich verfasst:

http://www.steppenreiter.de/technik.htm
Lies weiter unter

Wenn dich noch das Reitthema interessiert, dann hier:
http://www.steppenreiter.de/reiten.htm

Dir das Beste

Steppenreiter

Alphastern

Anker?

Beitrag von Alphastern » 30.07.2004, 12:08

Zum Graus der absoluten Stilisten: ich schiesse einfach irgendwie, klappt auch.

Aber mal im Ernst: sollte man überhaupt auf einen gewissen "Ankerpunkt" achten? Ich glaube wir hatten das Thema schonmal, macht das antrainieren eines Ankerpunktes beim Bogenreiten überhaupt Sinn?
Sollte man das nicht dem Gefühl überlassen und sich einfach entwickeln lassen?

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Doch genügend Pferde für Wettkampf

Beitrag von dottore frutti » 30.07.2004, 12:23

Habe nochmal mit Pettra gesprochen. Sie hat mir zugesichert, dass jeder, der sich angemeldet hat, auch ein Pferd mitbringt bzw. von ihr oder Steppenreiter bekommen wird. Dann steht ja dem ehrlichen Kräftemessen nichts mehr im Wege - Hurra!

Dottore

Niels

RE: Doch genügend Pferde für Wettkampf

Beitrag von Niels » 30.07.2004, 12:48

Original geschrieben von dottore frutti

Habe nochmal mit Pettra gesprochen. Sie hat mir zugesichert, dass jeder, der sich angemeldet hat, auch ein Pferd mitbringt bzw. von ihr oder Steppenreiter bekommen wird. Dann steht ja dem ehrlichen Kräftemessen nichts mehr im Wege - Hurra!

Dottore


Es freut mich auch sehr, dass jetzt wohl ausreichend Pferde organisiert sind. Man tut halt, was man kann, damit wir alle ein schönes und interessantes Wochenende haben.;-) :D

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Beitrag von shewolf » 30.07.2004, 21:24

@Steppenreiter: vielen Dank für die Hinweise, ich habe sie mir gleich kopiert um in Ruhe damit zu arbeiten.

@Niels: danke für Deinen Einsatz im organisieren & "Pferde besorgen", der einigen von uns das Mitreiten ermöglichen wird... :knuddel :bussi :knuddel ;-)

@Dottore: kommst Du auch? Das wäre dann schon fast ein kleines FC-Treffen... :D
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Ankern beim Bogenreiten

Beitrag von Snake-Jo » 31.07.2004, 11:50

@Alphastern: Du sprichst da ein allgemeines Thema an. Nach meinen Erfahrugnen auch als Bogenlehrer bei Kindern und aus der vielfältigen Literatur gilt folgendes:
Mit einem festen Anker wird das Treffen leichter, da man immer den gleichen Auszug hat, sofern die anderen Aspekte stimmen. Dies gilt insbesondere für weitere Strecken, je nach Bogen ab 20 bis 30 m aufwärts. Dies gilt grundsätzlich, also auch vom Pferderücken aus. Allerdings sind die Entfernungen beim Bogenreiten in der Regel äußerst gering, was den wechselnden Anker eher ermöglicht.
Das Schießen und Treffen (!!!) ohne Anker oder mit wechselndem Anker oder fließendem Anker ist auch möglich, erfordert aber ungleich mehr Training. Grundsätzlich sollte man mit dem festen Anker beginnen (auch vom Pferd) und dann, wenn alles klappt, mit viel Gefühl auf was anderes umsteigen, wenn man denn möchte.

@Steppenreiter: Bin auch der Meinng, dass man sich von den FITA-Vorstellungen lösen sollte und habe mich gefragt, was denn einen festen Anker am Boden oder auf dem Pferd ausmacht:
1. ein immer gleich bleibender Auszug (Länge)
2. das Stehenbleiben der Pfeilhand an einer bestimmten Stelle, egal ob nun an der Wange, vor der Brust oder in der Luft vor der Brust
Diese beiden Bedingungen werden durch die Schulterspannung gestützt.
Bitte Kommentar!
Schöne Webseite hast Du, sehr informativ!:-)

Cowboy
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Beitrag von Cowboy » 03.08.2004, 14:48

@Steppenreiter...tolles update Deiner Seite:anbet

Was meinst Du mit Gegenbewegung des Bogens beim Galopp. Rotiert der Bogen im oder gegen den Uhrzeigersinn (Rechtshänder)? Die Problematik des -Nicht Lösen Könnens- kenne ich gut vom Ropen. Man schwingt und schwingt und lässt nicht los aus Angst nicht zu treffen.

Lg Thies
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Niels

Übungsgelände nach der Ernte

Beitrag von Niels » 05.08.2004, 10:13

Endlich ist es soweit. Das Feld hinter unserem Reitplatz ist gestern abgeerntet worden und mit vielen ordentlich gepressten Strohrollen versehen. Ca. 5 ha freie Fläche mit aufgebauten Zielobjekten ist meiner Ansicht nach ziemlich dicht dran am Bogenreiterparadies.

Zumindest in Brandenburg ist es auch rechtlich völlig o.k., auf abgeernteten und noch nicht wieder bestellten Feldern zu reiten. Ich würde aber immer empfehlen, wenn mgl. mit dem Bauern vorher kurz zu reden, denn oft sind Landwirte eher nicht so versierte Juristen.

Also haltet die Augen auf, ob sich in Eurer Nähe nicht plötzlich auch so ein Übungsplatz ergibt.

Mit dem Pferd werde ich es (hoffentlich schon heute abend) aber schön ruhig angehen. Für junge Pferde sind die großen Strohballen nach meiner Erfahrung erst mal pferdefressende Monster. Es wird also vermutlich eine gewisse Zeit dauern, bis ein ruhiger ausgeglichener Galopp zwischen den Ballen möglich ist.

Achja, und immer schon wegen der Löcher im Boden aufpassen, also erst mal in ruhiger Gangart prüfen. Aber wer mit Pferden arbeitet, kennt diese Gefahr ja sicher ohnhin.

Alphastern

Beitrag von Alphastern » 05.08.2004, 10:23

Jo, genau so ein Paradies hab ich auch gerade am Stall

Viel Spass!! :D :D

Cowboy
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Beitrag von Cowboy » 05.08.2004, 14:27

Unser Dorf-Reitverein hat eine angelegte Ring-Reiter Bahn. Ist ca 70m lang, an einer Seite mit Büschen abgegrenzt. Zur anderen Seite hin ca 70m freie Bahn:) :) :)

Thies
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Der Steppenreiter

Beitrag von Der Steppenreiter » 10.08.2004, 12:52

@Thies,
Gegen den Uhrzeitgersinn. Das mit dem nicht loslassen können ist sehr interessant und zeigt, dass wir nicht intuitiv(instinktiv), sondern mit dem Verstand schiessen, ganz gleich was wir auch immer behaupten mögen.
(Es gilt auch für das verfrühte Loslassen)

@SnakeJo
Das mit dem Ankern und Bogenschiessen lernen ist so eine Sache. Rechtshandschützen sind in aller Regel Rechtshänder und das bedeutet sie achten automatisch mehr auf ihre rechte Hand als ihre Linke. Beim Bogenschiessen müssen wir aber erstens lernen auf die Ellbogen zu achten, die Veriegelung des Bogenarms und die Schulterspannung, das korrekte Spannen und der richtige Release.
Ankern kommt erst dann, wenn das einigermassen sitzt.

Meistens gehen wir das Ganze aber vollkommen von hinten an, als gelte es das Pferd verkehrt herum zu reiten. Gelingt es uns den Bogen mit Pfeil zu spannen, wollen wir auch schon etwas treffen, gelingt das, glauben wir, das wärs und um die Treffer zu erhöhen Ankern wir oder machen irgendeinen anderen Quatsch.

Qutasch deshalb, weil die Reihenfolge nicht stimmt. Wir sind zwar alle vernunftbegabte Wesen, zumindest halten wir uns dafür. Und trotzdem erliegen wir dem Trugschluss wir treffen das Ziel - das ist mitnichten so - es ist der Pfeil! Und nach dem Release fliegt er, vorher tut er das nicht! Was nützt mir zum Beispiel ein Anker, wenn der Bogenarm nicht verriegelt ist?, die Schulterspannung nicht hergestellt?, der Release nicht trocken und schnell?, wir den Schuss verreissen?

Antworten

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