Berittenes Bogenschießen - Technik/Training

Technik und praktische Umsetzung
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RE:

Beitrag von Archiv » 09.07.2004, 08:46

Original geschrieben von Thies (Cowboy)
, aber nach über 8 Jahren PP und anderen Dingen komme ich doch zum Ergebnis: Ein echtes Wunder der Partnerschaft gibt es frühestens nach 15 Jahren, wenn überhaupt. Thies

"PP" ? Sorry, vielleicht steh ich ja heute morgen auf der Leitung, aber was heißt denn das?
benzi

Der Steppenreiter

Pat Perelli und horsemanship

Beitrag von Der Steppenreiter » 09.07.2004, 10:50

@Thies,

Das mit der "echten Partnerschaft nach 15 Jahren" hängt vielleicht damit zusammen, dass während langer Zeit zuwenig "draw" hergestellt wird und das liegt vielleicht daran, dass wir zuwenig Zeit mit den Pferden verbringen.

Oder ihnen keine neuen Aufgaben stellen um festzustellen, ob wir noch zusammenarbeiten oder nicht nur Routine eingekehrt ist und Pferde sind Ober-Erz-Super-Routiniers.

Ich habe es aufgegeben mit schwierigen Pferden zu arbeiten oder sogenannten mit schlechten Erfahrungen. Entweder berittenes Bogenschiessen oder Pferdetrainer, beides geht wirklich nicht.

Der Sport ist so schon aufwendig genug - pro Tag bin ich in der Saison 3-5 Stunden täglich damit beschäftigt. Und teuer ist es auch! Wieso sollte ich mir dann noch die Schwierigkeit eines schwierigen Pferdes zusätzlich aufladen?

Christian

Niels

Beitrag von Niels » 09.07.2004, 11:25

Puh, lieber Steppenreiter, 3-5 Stunden täglich? Du nimmst mir ja jeden Mut. Wenn ich es in der Woche 2 bis 3 mal für 2 bis 3 Stunden aufs Pferd schaffe, dann bin ich schon gut. Und in der Zeit muss ja mit dem Pferd auch noch abseits der Bogenschießerei gearbeitet werden.

Was soll ich machen, mehr Freiteit gibt das Berufsleben einfach nicht her.

Im übrigen nochmal zum Heißwerden der Pferde.

Mein letztes Training verlief recht frustrierend. Beim Pferd stellten sich erste Anzeichen fürs Heißwerden ein. Ich würde zwar auf diese Art irgendwann den Geschindigkeitsrekord für 90 m aufstellen, aber mit dem Treffen beim Bogenschießen kam ich jedenfalls kein Stück voran. Die Strohballen meiner provisorischen Reitbahn, an denen ich die Ziele befestigt hatte, verschluckten zudem einen Pfeil nach dem anderen auf Nimmerwiedersehen.

Deshalb geht es für mich jetzt erst mal wieder zurück auf den Reitplatz für Arbeit am ruhigen Galopp, Nachnocken üben und Schüsse auf kurze Distanz. Parallel dazu Bogenschießen auf weitere Distanzen vom Boden und Anlegen einer besseren provisorischen Reitbahn an anderer Stelle.

Wie ich schon weiter oben sagte: Trotz (oder vielleicht auch gerade wegen) des bevorstehenden Wettkampfs am 21.08., lege ich die Latte wieder deutlich nach unten.

Der Steppenreiter

Beitrag von Der Steppenreiter » 09.07.2004, 12:50

@Niels,

ich habe vor etwa 8 Jahren auch nicht anders angefangen. 2-3mal wöchentlich und wochenweise
garnicht. Doch es ist wie ein Fieber und du willst dann irgendwann immer mehr.

Deine Schwierigkeiten sind nicht schlimm, aber typisch. Um sie zu vermeiden, gehe folgendermassen vor:

Bogenschiessen und Reiten sind zwei getrennte Sportarten - übe sie deshalb getrennt. Sehr wichtig!

Dein Pferd muss lernen auf der Bahn normal zu arbeiten - es muss, bring es ihm bei! Rumzapeln bevor es losgeht, Rasen, die
Bahn verlassen, nicht anhalten sind absolute NO's. Bing es ihm bei. Klar un deutlich und mit viel Einfühlungsvermögen.

Übe berittenes Bogenschiessen mit dem Fahrrad! Ist eine gute Übung fürs Timing.

Bei einem jungen bzw. ungeübten Pferden mache ich höchstens 3-5 Galopps auf der Bahn zuerst mit Bogen, dann mit Pfeil und Bogen. Ausgiebiges Warten und Stehen ist wichtig. Gerast wird nur, wenn ich es erlaube, ansonsten ist die Hand am Zügel und zwar unmissverständlich. Das Pferd muss dich fragen bevor es etwas macht!

Eigendlich ist es ziemlich einfach, nur immer eine Sache üben, nicht alles gleichzeitig, das ist berittenes Bogenschiessen. Und wenn das Pferd eine Sache kapiert hat und gut gemacht, ab auf die Wiese mit ihm. Fertig für heute!

Christian

Niels

Beitrag von Niels » 09.07.2004, 13:09

@ Steppenreiter

Vielen Dank für die Tipps. Genauso werd ich es machen. Bogenschießen und Reiten weitestgehend getrennt üben und erst kurz vor dem Wettkampf nachschauen, wie es zusammen funktioniert.

Auch wenn es schwer fällt. Denn ich muss sagen, seit ich die ersten Male auf einem Pferd galoppierend Pfeile geschossen habe, möchte ich dieses tolle Gefühl so oft wie möglich wiedererleben. Es ist tatsächlich wie eine Virus. Da kann ein Fahrrad einfach nicht mithalten.

Cowboy
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Beitrag von Cowboy » 09.07.2004, 19:27

von Benz..."PP" ? Sorry, vielleicht steh ich ja heute morgen auf der Leitung, aber was heißt denn das?

Benz...sorry8-) PP ist die Abkürzung für Pat Parelli, einem amerikanischen Trainer, der sein System in die ganze Welt verkauft.

von Steppenreiter...Ich habe es aufgegeben mit schwierigen Pferden zu arbeiten oder sogenannten mit schlechten Erfahrungen. Entweder berittenes Bogenschiessen oder Pferdetrainer, beides geht wirklich nicht.


Würde ich auch gerne, aber mein eigenes Pferd ist nicht ganz einfach, man kann es sich nicht immer aussuchen:D :D

von Steppenreiter...dass während langer Zeit zuwenig "draw" hergestellt wird und das liegt vielleicht daran, dass wir zuwenig Zeit mit den Pferden verbringen.

Oder ihnen keine neuen Aufgaben stellen um festzustellen, ob wir noch zusammenarbeiten oder nicht nur Routine eingekehrt ist und Pferde sind Ober-Erz-Super-Routiniers.


Bei mir ist es glaube ich eher, dass ich zu viel Verschiedenes mit meinem Pferd mache. Im Moment schraube ich das Neue eher runter und "Langweile" mein Pferd. Das findet sie im Moment besser.
Gemeint ist damit das Reiten...online und liberty mache ich immer zwischendurch.
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Alphastern

RE:

Beitrag von Alphastern » 09.07.2004, 19:32

Original geschrieben von Thies (Cowboy)

Ein echtes Wunder der Partnerschaft gibt es frühestens nach 15 Jahren, wenn überhaupt. ZU einer guten Partnerschaft gehören 2 Personen, die die richtige Einstellung haben. Das mag bei einem jungen Pferd möglich sein, bei Pferden, die andere Erlebnise hatten, wird wohl immer ein kleiner Vorbehalt sein.

Thies


FALSCH! Hab ich schon persönlich mit meinem ersten Pferd komplett anders erlebt.
Eine ca. 16 jährige, durch deutschen Schulbetrieb total verdorbene (Schläger und Beisser) Halblutstute hat sich wieder absolut einem Menschen anvertraut und das dermassen, das ich mit dem Pferd ohne Strick und sonstige Hilfsmittel sonstwohin gehen konnte, bei ihr in der Box geschlafen habe und kleine Kinder mit ihr gefahrlos spazieren gingen.
Das mag eine seltene und rühmlich Ausnahme gewesen sein, aber so etwas gibt es!

Die Wandlung vom Verbrecher zum Verlasspferd hat ca. 1 Jahr gedauert.

Archiv
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RE:

Beitrag von Archiv » 09.07.2004, 22:28

Original geschrieben von Thies (Cowboy)

Benz...sorry8-) PP ist die Abkürzung für Pat Parelli, einem amerikanischen Trainer, der sein System in die ganze Welt verkauft.


Pat Parelli ist mir natürlich ein Begriff, nur die Abkürzung war mir nicht geläufig

Original geschrieben von Thies (Cowboy)
Würde ich auch gerne, aber mein eigenes Pferd ist nicht ganz einfach, man kann es sich nicht immer aussuchen:D :D


Darüber haben wir heute beim Abendessen gesprochen, wir könnten unsere Rika, mit ihren Rückenproblemen, natürlich verkaufen. Dann müßten wir uns nicht mit den Problemen und den Kosten rumschlagen, und das Pferd? Sie kommt wieder woanders hin, für sie beginnt der ganze Stress von vorne. Und das neue Pferd ist dann das problemlose Traumpferd? Ein Pferd ist doch kein Sportgerät, das ich wechsle, wenn sich der Erfolg nicht einstellt. Vielleicht bin ich in der Zukunft mehr mit zirzensischen Übungen beschäftigt, als mit Bogenreittraining, na und? Ich habe von diesem Pferd im vergangen Jahr sehr viel gelernt. Die "tausche" ich nicht einfach aus, und wenn ich von ihrem Rücken nie einen Pfeil schieße!
benzi

Alphastern

Problempferde...

Beitrag von Alphastern » 10.07.2004, 20:26

Problempferde gibt es nicht, nur Charaktertypen. Wie bei uns Menschen auch, man muss halt damit können. Ist das nicht der Fall, sollte man die Finger von lassen.
Liebt man aber solche Typen und hat ein Pferdchen mit "Macken", gibt es fast nichts Schöneres sich mit solch einem Pferd zu befassen. Erfolgserlebnisse sind dann doppelt so schön.

Wenn ich solche Sachen lese wie: "habe es aufgegeben mit schwierigen Pferden zu arbeiten" geht mir der Hut hoch! :bash :bash :bash

Denn bei der Einstellung gehen die "Schwierigen" dann von Hand zu Hand und dann zum Schlachttransport??? :motz :motz :motz

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RE: Problempferde...

Beitrag von Archiv » 10.07.2004, 22:44

Original geschrieben von Alphastern
Denn bei der Einstellung gehen die "Schwierigen" dann von Hand zu Hand und dann zum Schlachttransport??? :motz :motz :motz


Danke Alpha für diese Worte, genau das wollte ich sagen, aber hab mich nicht getraut es so deutlich zu schreiben.

benzi

Cowboy
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Beitrag von Cowboy » 12.07.2004, 07:53

...ich glaube, wir kommen hier in einen Breich , der etwas viel Zündstoff birgt. Jeder muss selbst entscheiden, welche Pferde er reiten möchte, ob man Tiere weggeben sollte und ob es Problempferde gibt oder nicht.

Ich kann jeden verstehen, der für SEIN Pferd alles tut und jahrelang die kleinsten Sachen übt, nur um ihn nicht wegzugeben...aber auch jeden, der wenig Zeit hat und diese wenige Zeit mit dem Pferd genießen will und keine Lust hat, sich immer nur zu streiten.

Aber genug davon, aus dieser Diskussion steige ich aus, das ich mir zu brenzlig und ich kenne außerdem genügend Leute und Erlebnisse, die jede Einstellung rechtfertigen würden.

mfg Thies
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Alphastern

@ Thies

Beitrag von Alphastern » 12.07.2004, 21:36

Ist schon richtig, das gibt eine endlose Litanei.
Man sollte es sich nur nicht zu einfach machen.

Ausserdem ist es OT :D

Also wie war das mit der Technik?
Hab am WE immer brav an meinem Schatz vorbeigeschossen (wird Zeit das ich endlich um Erlaubnis bitte eine Zielscheibe aufzustellen :) )

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Beitrag von Archiv » 12.07.2004, 22:35

Hallo zusammen,

also ich finde es nicht OT, weil der ein oder die andere an den Punkt kommen wird, wo es mit dem Bogenschießen vom Pferd eben nicht so einfach klappt wie bei Alpha und sich derjenige dann die Frage stellen muß, was tun, weiter machen, sein lassen, Pferd verkaufen oder wie oder was.

Ich persönlich kann mir durchaus vorstellen, eines unsere Pferde zu verkaufen. Dann wenn ICH MICH nicht in der Lage sehe, mit dem Pferd zurecht zu kommen, sei es aus mangelden Wissen, mangelnder Zeit oder mangelndem Geld. Das ist für mich aber etwas völlig anderes, als wenn ich das Pferd als Problempferd betrachte und es deshalb verkaufe.

Damit beende auch ich dieses Thema.
benzi

Taran
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Bogenreiten

Beitrag von Taran » 12.07.2004, 23:41

Erst einmal ein lustiger Link:
Bogenreitentraining mit dem Traktor

und etwas mehr zur Sache: Bogenreiten in Polen

Beide Links sind von ATARN.
Taran von Caer Dallben

... και δόξα τω Θεώ !

Der Steppenreiter

Problempferde

Beitrag von Der Steppenreiter » 13.07.2004, 12:33

@Alphastern, weshalb so zornig?

Ich bin stolzer Besitzer von vier Pferden, von denen man mittlerweile allen Bogenschiessen kann. Wobei No. Vier eine harte Nuss war und wahrscheinlich nie ein "easy going" wird.

Aber hast du eine Ahnung wieviel Arbeit vier Pferde machen? Und hast du eine Ahnung, was es bedeutet wirklich berittenes Bogenschiessen zu lernen? Ganz nebenbei habe ich dann noch eine Familie und einen Beruf damit ich die Kohlen für das alles heranschleppe.

Ich suche weiterhin noch nach Pferden für das berittene Bogenschiessen und mittlerweile behaupte ich von mir ein gutes Auge dafür zu haben, ob es taugt oder nicht taugt. Ich geh ja auch nicht mit einem Rennpferd zu einem S-Springen.

Wenn jemand meint er müsse seine eigenen Erfahrungen machen, ich habe nichts dagegen - mich hat es einen 5 fachen Oberschenkel Bruch gekostet. Do it! It's too much fun!

Christian

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