RB Anker vs. LB Anker

Technik und praktische Umsetzung
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shewolf
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RB Anker vs. LB Anker

Beitrag von shewolf » 10.05.2005, 18:00

Wer von Euch schießt neben Reiterbogen noch Langbogen, und ankert dabei unterschiedlich?

Ich falle beim RB immer in den LB-anker zurück *grummelgrummel

Wie mach ich es, das der Arm beim RB unten bleibt? Ich dachte schon an den Pawlowschen Reflex, akustisches Signal = Arm unten.

Gibts da noch mehr Tricks?
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Beitrag von Archiv » 10.05.2005, 18:10

Hallo shewolf,

ich hab das Problem auch. Auf den Bildern von Koppenbrück ist gut zu sehen, daß ich beim Turnier am Sonntag den RB wie meinen Langbogen geschossen hab. Das funzt natürlich bei dem leichten Zuggewicht überhaupt nicht, deshalb hab ich auch fast nichts getroffen.

Ich merke, daß ich sobald ich in Bewegung bin, laufen, joggen, reiten, (Fahrrad hab ich noch nicht ausprobiert) dieses Schema durchbrochen wird.

Also werd ich so oft es geht aus der Bewegung üben.

liebe Grüße benzi

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Ravenheart
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Beitrag von Ravenheart » 10.05.2005, 18:14

...irgendwie steh ich auf der Leitung...
Vmtl. mangels RB..
:D

Erklär bitte mal kurz, was Du mit "Arm unten" meinst!

Rabe

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Beitrag von Archiv » 10.05.2005, 18:24

Hallo Rabe,

hab mal wieder ein Bild geklaut, nur für Dich :D

Bild

Der Meister persönlich.

Wenn Du shewolfs Userinnenbild ansiehst, wird unser Problem deutlich.

liebe Grüße benzi

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hallo andrea

Beitrag von Hunbow » 10.05.2005, 18:48

wenn du deinen ankerpunkt ungefähr in herzhöhe wählst wird automatisch dein arm nach unten gehen.
[url=http://www.fletchers-corner.de/cpg/albums/userpics/10151/hunbow002.jpg]
Bild[/url]
das problem, welches dich dann einholt ist das fehlen deiner üblichen referenzpunkte. nicht umsonst schießen die guten bogenreiter 1000de von pfeilen, damit sie auch so gut treffen.
"Der starke Mann trotzt dem Regen. Der kluge Mann stellt sich unter."

Filmtipp:
http://www.struckthefilm.com/

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RE: hallo andrea

Beitrag von shewolf » 10.05.2005, 19:54

Original geschrieben von Hunbow

das problem, welches dich dann einholt ist das fehlen deiner üblichen referenzpunkte. nicht umsonst schießen die guten bogenreiter 1000de von pfeilen, damit sie auch so gut treffen.


Äh ja, und noch was anderes holt mich ein, anatomisches sozusagen... :schaem ist da nicht die (weibliche) Brust stärker in Gefahr, gestreift zu werden?!?

Vielleicht habe ich deswegen auch unbewußt Probleme mit dem tiefen Anker...
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Beitrag von Hunbow » 10.05.2005, 20:09

also als mann kann ich nicht richtig mitreden, es gibt aber hier einige frauen die nach kassai-schule schiessen. z.b. azora, nina, pettra...
sandra jedenfalls beschwert sich deswegen nicht, wenngleich die sehne auch schon mal hängengeblieben ist.
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hihi...

Beitrag von Ravenheart » 10.05.2005, 23:53

@benz: Kapiert, dankeeeee!

@shewolf: Die Sage besagt, dass sich deshalb die Amazonen auf der Zughandseite amputieren ließen...:D

Wär doch aber ein Jammer... *breitgrins*
:D

Im Ernst: Ich hab mich immer schon gefragt, wozu der Fachhandel "Brustschutz" anbietet!
Nu wird's mir klarer; und jetzt kommt's:

(festhalten, Leute:)

ICH HAB SO WAS IM KELLER LIEGEN!!!

Haben wollen, Wolfsweibchen?? :-)

Rabe

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RE: hihi...

Beitrag von Archiv » 11.05.2005, 07:41

Original geschrieben von ravenheart

Im Ernst: Ich hab mich immer schon gefragt, wozu der Fachhandel "Brustschutz" anbietet!
Nu wird's mir klarer;
Rabe


Nun weiß ich auch zu was der doch sehr eng anliegende Kaftan bei Kassai Schülerinnen in Wirklichkeit gut ist :D

Hier gibt es tolle Studien von Kassai, bei denen man den Schuss in den einzelnen Phasen gut erkennen kann:

Kassaistudien

liebe Grüße benzi

Niels

Beitrag von Niels » 11.05.2005, 11:27

Ich habe auch in der Vergangenheit versucht die Höhe des "fliegenden Ankers" zu variieren, je nachdem ob ich eher jagdlich oder beritten schieße.

Wie man auf meinem Userbild sehr schön erkennen kann, ist dabei so ein MischMasch=fliegender Anker in Halshöhe bei herausgekommen. Außerdem ist der Zugarm regelmäßig zu hoch. Ingesamt eine aus meiner Sicht korrekturbedürftige Technik. (Dazu müsste man aber mal richtig Zeit haben ;( :motz )

Nach meiner bisherigen (1-jährigen) Erfahrung funktioniert es nicht, die Technik mit den jeweiligen Anforderungen immer wieder zu ändern. Das Problem ist eben wirklich, dass es nur funktioniert, wenn man sich genau darauf konzentriert. Da kann sich also nichts wirklich automatisieren. Ich werde also so bald wie möglich an einer Umstellung auf einen permanenten Auszug auf Schulterhöhe arbeiten und diesen dann immer anwenden.

Aber wie gesagt, dass sind meine Erfahrungen. Vielleicht schafft es ein anderer ja doch, immer wieder den Hebel umzulegen und (was viel schwieriger ist) ihn solange umgelegt zu lassen, wie es erforderlich ist.

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brust auf streife

Beitrag von Archiv » 11.05.2005, 12:58

also, weder muss man sich die brust amputieren, noch braucht man einen brustschutz, es kommt genau wie beim blauen fleck am arm nur auf die technik an. man drehe einfach den arm, der den bogen hält etwas aus, d.h. man darf den ellbogen nicht ganz durchstrecken. schulter runter, ellbogen etwas abgewinkelt (in der waagrechten), die hand an der sehne sollte nicht am körper kleben => man steht etwas offener da und knallt sich weder am arm, noch auf der brust eine..

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RE: hihi...

Beitrag von shewolf » 11.05.2005, 13:49

Original geschrieben von ravenheart
(festhalten, Leute:)
ICH HAB SO WAS IM KELLER LIEGEN!!!
Haben wollen, Wolfsweibchen?? :-)

Rabe


Also was und wen Du so alles im Keller hast erstaunt mich schon... :)

Vielen Dank für das Angebot, aber das ist bestimmt so ein FitaTeil, so etwas habe ich auch ... doch es paßt einfach nicht zur Gewandung! Und unter der Kleidung wirkt der Gleitschutz leider nicht.

Dann schon eher so ein Ding aus Leder formen, könnte auch gleich als Rüstung durchgehen, aber im sommer *stöhn also ich weiß nicht. Vielleicht reicht ein feste Lederverstäkung auf der linken Seite unter dem Kaftan? mhm, ein Fall für den Bastelwolf :tool

@Skatha: willkommen im Forum! Die von Dir beschriebene Technik funktioniert bestimmt gut - aber in der Hitze eines Rittes auf Zeit auch noch ?!?

Zwar habe ich bisher immer sauber geschossen, aber wenn auf dem Turnier der dritte Pfeil fällig ist, weil die ersten beiden im Dreck liegen, der letzte Pfosten rast näher, Dein Pferd legt noch einen Zahn zu, und jetzt ganz schnell das Ding noch nach hinten abschießen... also da denke ich nicht mehr an Technik oder Ellenbogen oder ähnliches 8-|
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Niels

RE: RE: hihi...

Beitrag von Niels » 11.05.2005, 14:34

Original geschrieben von shewolf

... also da denke ich nicht mehr an Technik oder Ellenbogen oder ähnliches 8-|



Meine Rede liebe Shewolf, deshalb muss es ja eben zuvor am Boden so automatisiert werden, dass immer die gleiche Technik zur Anwendung kommt.

Aber da ja bekanntlich nobody perfect ist, ist so ein Lederschutz als Sicherheitsausrüstung vielleicht gar nicht so schlecht. Kann ja dann jede Reiterin für sich entscheiden, ob sie es für notwendig erachtet (eben wie das Helmtragen beim Reiten). Ich bin mir sicher, dass der Bastelwolf ohnehin schon längst am Tüfteln ist. :D

Übrigens, skatha (Nina) weiß ja durchaus, was schießen in der Hitze eines Rittes auf Zeit bedeutet, wenn Du Dich z.B. an den Wettkampf im letzten Jahr in Seeburg erinnerst.

@ skatha

Herzlich willkommen hier im Forum.

:fcsmilie

Schön, dass Du Dich jetzt auch angemeldet hast.

Polvarinho
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Körperschutz beim Schiessen....

Beitrag von Polvarinho » 11.05.2005, 17:33

Original geschrieben von Niels
Aber da ja bekanntlich nobody perfect ist, ist so ein Lederschutz als Sicherheitsausrüstung vielleicht gar nicht so schlecht. Kann ja dann jede Reiterin für sich entscheiden, ob sie es für notwendig erachtet (eben wie das Helmtragen beim Reiten).


Da sich in der Vergangenheit beim Schiesstraining immer wieder Teile meiner Finger (insbes. Innenseite re. Zeigefinger) trotz Hornhautbildung verabschiedeten und ich dann wieder 10-14 Tage auf das Ende der Regenerationsphase warten musste, habe ich mir sehr früh angewöhnt, einen Schiesshandschuh zu tragen.

Könnte mittlerweile sicher kaum noch ohne Schiessen - halt ein völlig anderes Gefühl!

Die meisten meiner Mit(st)reiter schütteln allerdings immer nur ungläubig den Kopf, wenn sie wieder einmal zufällig einen Blick auf meine bewehrten Finger geworfen haben und lehnen jeglichen Fingerschutz (ausser durch eigene Hornhaut)ab -"zu wenig Gefühl".

O.K., wunde Finger machen eindeutig intensivere Gefühle... ;-)

Hornhaut bildet sich bei mir auch unter dem Handschuh an Zeige- und Ringfinger. Aber sie schützt mich nicht ausreichend, auch nicht, wenn ich längere Zeit ohne Handschuh schiesse, und ich brauche halt meine Fingerchen immer wieder!

zu shewolfs Befürchtungen:

Habe bei einem Schuß nach hinten einmal wohl die Sehne etwas zu körpernah geführt und hatte unmittelbar danach den Eindruck, meine linke Brustwarze hätte sich mitsamt dem Pfeil in Richtung Scheibe verabschiedet! War aber dann wieder erwarten doch noch da, wo sie hin gehörte....halt nur etwas bunter...

Der Grund für solche Colorationen ist - man kennt es ja auch von der Innenseite des (Bogen-)Unterarms - mangelhafte Technik.

Für mich heisst das:

Weg vom Stress, zurück an den Boden, 3 Geschwindigkeitsstufen zurück und laaangsam die richtigen Bewegungen einschleifen lassen bzw. die falschen löschen (was noch viel schwieriger ist....)

Interessant ist und es freut mich zugleich!!:

Ich glaube tendenziell erkennen zu können, das Ihr (Achtung! das soll nicht irgendwie respektlos oder negativ klingen - das ist es nämlich nicht!!!!) Nicht-Kassai-Wettkämpfer, Koppenbrücker und Hobby-Reiter-Bogner Euch immer weiter in unsere Richtung (Kassaianer - auch das soll nicht ab- oder ausgrenzend wirken) bewegt.

Meine persönliche Hoffnung ist, das wir bald bemerken werden, dass uns jeweils doch ein SEHR GEMEINSAMES Thema in sehr ähnlicher Art beschäftigt und wir gemeinsam noch mehr und besser lernen können und dabei noch viel mehr Spass haben können als bisher - Berlin fand ich z.B. schon echt klasse!

Freue mich jetzt schon darauf Euch alle demnächst und immer wieder auf gemeinsamen Treffen und Trainings oder Wettkämpfen zu sehen.

Herzliche Grüsse aus der völlig eingeweichten (Galopp unmöglich) niederrheinischen Tiefebene

Polvarinho
Claus
Wo es nur um das Gewinnen geht, dort gibt es zu viele Verlierer.

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Beitrag von Archiv » 11.05.2005, 20:12

Original geschrieben von Schattenwolf
weil ein luftanker muß eigentlich nur dann sein, wenn es auf zeit geht und im vollen galopp geschossen wird...

ist halt die frage was man will 8-)


Da bin ich mal wieder anderer Meinung :D

Ich hab ja vom Boden mit dem RB geschossen. Meine alte Langbogentechnik angewand und praktisch nichts getroffen.

Bild

Es mangelt am Auszug, deutlich vorne am überstehenden Pfeil zu erkennen, dann fehlt der Schub und der Spine stimmt nicht usw....
Vorallem verleiht der Release beim "Kassaistil" dem Pfeil eine zusätzliche Power.

Original geschrieben von Hunbow

das problem, welches dich dann einholt ist das fehlen deiner üblichen referenzpunkte. nicht umsonst schießen die guten bogenreiter 1000de von pfeilen, damit sie auch so gut treffen.


Ich war heute mit dem Langbogen im Wald und hab das zweite Mal versucht mit einem Brustanker zu schießen.

Das Ergebnis war unglaublich, ich hab praktisch alle Ziele (Baumstümpfe) auf anhieb getroffen.

Weg von den Referenzpunkten bedeutet eben auch weg vom Kopf, weg von Zielsystemen, weg von Krücken, wie Auszugskontrolle, Ankerpunkt usw.

Ein völlig neues Schießgefühl mit unglaublichem Spass und Erfolgserlebnis. Zurück zum Schießen wie zur Kinderzeit.

Meine Aufgabe für die Zukunft ist nun, zu verhindern, daß der Kopf sich wieder störend zurückmeldet, sobald mal Fehlschüsse kommen :D

liebe Grüße benzi

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