Wettkampfgestaltung / Regeln

Technik und praktische Umsetzung
Der Steppenreiter

Beitrag von Der Steppenreiter » 14.09.2005, 17:10

Verein oder nicht...

Niels ich bin Vereinsgegner - wenn es sich aber nicht anders machen läßt, ist es vorallem für Veranstalter einfacher - dann bin ich ganz pragmatisch.

Natürlich könnte ich beim nächsten Mal den ortsansäßigen Reitverein oder die Jagdschützen um Mithilfe fragen, aber dann liegt es wieder bei ihnen, was wie tut oder nicht tut. Und das ist dann so auch nicht mein Ding.

Kannst du als Jurist hier nicht mal Vor und Nachteile für den Veranstalter deutlich machen? Können wir aber auch im IM auskaspern.

tomtux
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wettkampfeinstieg

Beitrag von tomtux » 14.09.2005, 17:18

als ich noch hobbymotorradrennen fuhr gabs eine recht einfache unterteilung:

eine vorgegebene rundenzeit durfte im träining nicht unterschritten werden oder man war automatisch in der profiklasse gemeldet. die war so gesetzt, dass ein neuling dort normalerweise nicht ohne weiteres hinkommen konnte, so in der gegend des letzten drittels der profis.
für die oberschlauen, die dann bewusst auf sparflamme fuhren, gabs fürs rennen eine etwas schnellere richtzeit (im rennen bist du einfach etwas schneller, wenn du den führenden in griffweite hast), die nicht unterschritten werden durfte. sonst gabs eine disqualifikation wegen unfairen verhaltens und gar keine wertung!
einmal bei den rookies gewinnen bedeutete den automatischen aufstieg in die profiklasse.

wo man starten wollte blieb jedem selbst überlassen, damit hatten alle ihren spass und die frustrationsrate bei den einsteigern hielt sich in grenzen. spannend gings in beiden klassen zu.

vielleicht lässt sich sowas für euch adaptieren.

Niels

Beitrag von Niels » 14.09.2005, 17:26

zum Verein: Eigentlich wichtig ist das für die Versicherungs- und Haftungsfragen. Da ist es besonders hilfreich, wenn der Verein zum Beispiel in den Landessportbund intergriert werden kann.

Bei vielen anderen Dingen, wie Genehmigungen, Fördermittel usw. ist es nicht so dramatisch, aber auch sehr hilfreich, wenn da ein Verein dahintersteht, am besten einer, der als gemeinnützig eingestuft ist.

Ich rufe Dich dazu mal an. Ansonsten frage doch auch nochmal Zanabo, weil Vereinsrecht ist nun auch nicht gerade mein Sezialgebiet.

Estora
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Beitrag von Estora » 14.09.2005, 19:36

@ Niels,

Werde die Bücher Freitag haben und werde versuchen mal was zu scannen. Klappt bestimmt!
Soll es denn ein Gürtelbutton sein? Material?Wollen wir uns auf ein Symbol einigen oder brauchen wir mehrere?

nereteref
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Ziele und Regeln

Beitrag von nereteref » 15.09.2005, 08:39

Hallo zusammen,

was treibt Euch eigentlich an, die bisherigen Regeln (18sec.) zu ändern ?

Für diejenigen unter Euch, die das Ganze bereits 'beherrschen' ist eine Regeländerung doch nur eine Verschiebung der Ergebnisse Richtung 'besser schießen' oder 'besser reiten'
, oder nicht ?

Eine Einteilung in Anfänger und Fortgeschrittene scheint mir bei 10-20 Teilnehmern auch noch nicht sinnvoll.

Schnellere Mindestzeiten machen es Anfängern schwieriger. Zusätzliche Ausnahmen machen es wieder komplizierter.

Vielleicht kann ka nochmal einer das Ziel kurz zusammenfassen.

Eine Möglichkeit etwas mehr 'Reiz' in den Wettkampf zu bringen, wäre z.B.:

KO-System
Setzliste nach bisherigen Ergebnissen
3 Durchgänge, der Reiter mit den meisten Punkten kommt weiter.

Damit es den Einsteigern nicht zu langweilig wird, kann man ja auch eine Doppel-KO-Runde einführen.

Wären z.B. bei 16 Teilnehmern und einfacher KO-Runde. 15 Durchgänge je 2 Teilnehmer mit je 3 Ritten, macht 90 Ritte.
Entspricht einem normalen Wettkampf mit 10 Leuten..

Grüße aus Köln...

Der Steppenreiter

Beitrag von Der Steppenreiter » 15.09.2005, 11:09

Hallo nereteref willkommen im :fcsmilie

Die 18sec sind eine Neuerung von Kassai's Gnaden, der über Jahre bei unter 180 Punkten festsaß und nicht mehr weiterkam. Auf einem langsameren Pferd wird die Bedeutung des Schützen gegenüber dem Reiter besonders hervorgehoben. Nach dieser Regeländerung sollen rechnerisch über 300 Punkte möglich sein.

Wer allein glaubt allein hohe Punktzahlen weisen ihn als Meister im berittenen Bogenschiessen aus, kommt zu solchen Fehlschlüssen. Ich weiß nicht was die Ungarn umtreibt, dazu spreche ich Ihre Sprache zu wenig - nämlich garnicht - aber Pferde die 90m in 18sec galoppieren, sind mehr als 11 sec. langsamer als ein 100m Läufer!

Das bedeutet ein Mensch könnte rechnerisch die Strecke zweimal schaffen bevor der Gaul hinten ankommt. Und was hat das dann bitte mit berittenem Bogenschiessen zutun, einem Sport der aus den Jagd- und Kriegskünsten des Altertums kommt? 18sec. macht aus einem schnellen spannenden Sport eine fade Pleasureveranstaltung.

Nein 16sec sind langsam genug und massig Zeit auch für einen Anfänger wenigstens die Mitte zu treffen - nämlich 8 lange Sekunden, bis er zum Schuß kommt. Und weil es solange dauert, vertun sich viele und schiessen zu früh.

Das KO - System hat was prickelndes, müßte man mal ausprobieren.

Estora
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Geschenkidee

Beitrag von Estora » 15.09.2005, 13:13

Habe noch eine Idee was man als Preis nehmen kann. Ich arbeite bis zu meinem Studium noch bei Cleo Schreibgeräte in Bad Wilsnack, Brandenburg. Dort gibt es eine Art Nachbildung eines Bleistiftes, mit dem schon im Mittelalter geschrieben wurde. Es gibt ihn in 3 verschiedenen Hölzern und auch wenn die Mongolen, Skythen und Co. damit nichts zu tun hatten finde ich es eine nette Sache.

www.cleo-skribent.de

nereteref
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zu den Regeln..

Beitrag von nereteref » 15.09.2005, 13:21

@Steppenreiter:

Wie war denn die Regelung vorher, und seit wann hat sie sich geändert ??

Der Steppenreiter

Beitrag von Der Steppenreiter » 15.09.2005, 20:17

@neretef

Ungarische Regeln sind nicht in Stein gemeisselt, wie manch eine glauben mag. Als ich mit berittenen Bogenschiessen anfing, war das Limit bei 14 sec und wurde dann auf 16sec angehoben. Dann wurde auch der Abstand des Schiessturms von anfangs, ich glaube es waren 6m auf 9m erhöht.

Jedesmal hiess es, dass jetzt das Optimum erreicht sei und es bessere Regeln und einen anspruchvolleren Wettkampf nicht gebe. Es wird eine Weile dauern bis alle merken, dass sie sich mit den geschenkten 18 Punkte zum 16sec Ergebnis sich in Wirklichkeit einen Bärendienst eingehandelt haben.

Dieser Sport legt eh' wenig wert auf die Pferdeausbildung, mit 18sec wird aber die Bedeutung der Bogenschützen vor dem Reiter überlastig.

gerdnix
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eigne geschichte

Beitrag von gerdnix » 15.09.2005, 20:55

zu den preisen,haben wir hier im mitteldeutschen raum keine eigenene geschichte ? warum auf ungarn oder indianer zurückgreifen,da wird sich doch was finden lassen oder? wir könnten ja mongol fragen ob er was zaubern kann für die sieger, dann ist schon mehreren geholfen.zum wettkampf ,hab da ne idee,könnte man nicht einen oder zwei läufe machen mit einen trickschuß wo das pferd mit einbezogen wird,innerhalb sagen wir von 20 sek. zum beispiel im galopp bis auf höhe vom ziel ,pferd umschmeißen übern rücken schießen aufspringen weitergalopieren oder so was.währe für die die zuschauen bestimmt genial anzusehn.ihr seit doch eh alle verrückt :D ,ich schließe mich da mit ein,das wär doch der aufhänger als markenzeichen von uns.
gerdnix

Niels

Beitrag von Niels » 15.09.2005, 22:43

Hallo nereterf,

willkommen bei

:fcsmilie

Den Erläuterungen vom Steppi zum Anlass der Regeldiskussion ist nichts hinzuzufügen.

Danke für die weiteren Vorschläge:

Bei der Adaption der Motorradregeln sehe ich allerdings das Problem, dass diese variale Richtzeitfestlegung die Sache sehr komplizieren würde. Außerdem geht es ja anders als beim Motorradrennen nicht unbedingt um den schnellsten Ritt allein. Es ist eben eine Kombination aus Geschwindigkeit und Treffer.

Der Ansatz vom gerdnix, gerade auch die Attraktivität für die Zuschauer durch mehr Pferdearbeit bei den Veranstaltungen zu erhöhen, finde ich erstmal sehr gut. Und daran, dass wir alle verrückt sind, wird keiner ernsthaft zweifeln wollen.

Ich würde aber dafür plädieren etwaige Reit- oder sogar Trickreiteinlagen, so vom eigentlichen Wettkampf abzutrennen, dass damit nicht eine zusätzliche Hürde für Einsteiger errichtet wird, gerade wenn Trickreiten obligatorisch wäre.

Das Zurückreiten auf der Bahn würde da sicher viel ungenutzten Raum bieten. Anderseits soll das langsame Zurückreiten ja zur Erholung/"Abkühlung" der Pferde und zur Konzentration der Reiter dienen. Auf letzteres könnte man ja notfalls verzichten, aber auf ersteres?

Zu den Preisen:
Hier auch gleichzeitig alle möglichen Preismöglichkeiten zu sammeln, hat natürlich was, gerade für Veranstalter von Wettkämpfen. Da braucht man ja möglicherweise nochmal extra was, wenn man Preise vergeben will.

Bezüglich der Preise für die angedachte Meisterschaftswertung sollten wir aber versuchen, irgendwie einzugrenzen. Mir gefallen nach wie vor die Gürtelbuttons (korrekt wohl: Gürtelbeschläge) am besten. Wegen einer möglichen indianischen Komponente bin ich auch mit Benzi gerade noch im Gespräch.

Natürlich haben wir auch eine deutsche Geschichte. Aber da kommen berittene Bogenschützen eben nur insoweit vor, dass sie hier mal auf Streifzügen waren. Und außerdem müssen wir uns doch daran orientieren, wie sich der wilde verrückte Haufen nun mal zusammensetzt. Und Sachsen, Franken usw. sind mir unter den historisch gekleideten Teilnehmer unserer Wettkämpfe bisher noch nicht aufgefallen. ;-) 8-| :D

tomtux
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motorradregeln

Beitrag von tomtux » 16.09.2005, 09:12

mir gings bei meinem beispiel weniger um die zeitenregelung als um ein für den talentierten einsteiger gerade noch erreichbares ziel, das dann auch entsprechend gewürdigt wird.

so eine art handicap-regel halt.

gerdnix
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Beitrag von gerdnix » 16.09.2005, 09:22

ich meinte natürlich die läufe für den trickschuß getrennt zu sehn, das nach dem eigentlichen wettkampf oder so zu machen.
gerdnix

MOSH_Wien
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Hallo an die Runde !

Beitrag von MOSH_Wien » 16.09.2005, 09:42

Also einmal... ich mein... nach dem Lesen bekomm ich richtig lust daruf es auch mal zu versuchen.

Nachdem meine Vorfahren auch in der Mongolei zu finden sind, sehe ich es beinahe als Pflicht es mindestens einmal zu versuchen :D

Ich werd mich mal umsehen ob ich sowas auch bei uns Ösis finde.

Liebste grüße aus Wien nebstbei

MOSH_Wien
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da fällt mir doch glatt ein....

Beitrag von MOSH_Wien » 16.09.2005, 09:48

da fällt mir doch glatt ein.... Mongolen trugen nicht nur abzeichen und/oder Auszeichnungen am gürtel sondern waren auch Solche abzeichen nicht auch am Zaumzeug des Pferdes?

Nur mal so als anregung, vielleicht kann man diese Idee auch weiterspinnen wenns gefällt.

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