Daumenrelease und Pfeile halten?

Technik und praktische Umsetzung
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michael leva
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Daumenrelease und Pfeile halten?

Beitrag von michael leva » 30.09.2005, 12:28

Die Sache mit dem Daumen beschäftigt mich jetzt schon eine ganze Weile. Normalerweise schieße ich - wie die meisten hier wohl auch - den mediterranen Release. Das heisst, der Pfeil liegt links am Bogen, die übrigen Pfeile in der Bogenhand (da halt ich normalerweise 3) stören dann weder beim Schuß noch sind sie irgendwie unhandlich beim schnellen Ziehen für den nächsten Schuß.

Da die bogenschießenden Reiterkrieger aus dem Osten ja aber häufig/oft/meist den Daumenrelease verwendet haben und der zumindest bei meinem kurzen Krimtatarenbogen aufgrund des steilen Sehnenwinkels in gespanntem Zustand ohnehin sinnvoller wäre, versuche ich mich bisweilen auch darin. Ohne Zusatzpfeile in der Bogenhand klappt das erstaunlicherweise auch ganz gut( ...naja, der Pfeil kommt immerhin Richtung Ziel), aber sobald ich versuche, meine drei Pfeile in der Bogenhand zu halten, krieg ich Platznot. Logisch, der Pfeil liegt ja dann rechts am Bogen an und da gucken ja auch die Reservepfeile raus. Zudem ist mir noch keine sinnvolle Möglichkeit eingefallen (resp. habe eine Abbildung im WWW gefunden, die weiterhelfen würde), wie der Pfeil beim Einnocken zu fassen und schnell einzunocken ist. Es hakt einfach zu arg und gibt ne arge Fummelei.

Vielleicht hat ja einer von Euch eine Idee, wie es besser funzt oder hat bestenfalls sogar Abbildungen vom Bewegungsablauf des Nockens mit Daumenrelease?!
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Markus
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Beitrag von Markus » 30.09.2005, 13:30

Hallo Michael,

so weit ich informiert bin, ist das Pfeile-in-der-Bogenhand-halten eine "Erfindung" von Kassai und der schießt bekanntlich mediterran.
Zumindest vom berittenen japanischen Bogenschießen (Daumenringähnliche Technik) weiß ich, dass die ihre Pfeile im Köcher haben und nicht in der Hand halten.
Mir ist jedenfalls keine Abbildung bekannt, in der Schützen mit Daumenrelease Pfeile in der Bogenhand halten.
Rein vom Ablauf erscheint mir die Bewegung Pfeil aus dem Köcher holen - rechts am Bogen anlegen - den Pfeil mit der Bogenhand (Zeigefinger) solange festhalten, bis ich ihn mit der Zughand halten kann und dann auszuziehen auch wesentlich flüssiger und im Endeffekt schneller und vor allem genauer.

Gruß,
Markus
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einnocken

Beitrag von acheson » 30.09.2005, 13:42

Hallo Markus,

kannst Du mal bei dieser Technik den genauen Einnockvorgang beschreiben oder ein Foto beisteuern, würde mich sehr interessieren.

Danke.

Gruss

Holger
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Markus
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Beitrag von Markus » 30.09.2005, 14:28

Hallo Holger,

vorab, ich kann kein yabusame und von daher kann ich mir die Technik nur erschließen. Guck mal im Internet nach yabusame - da gibt es ein paar nette Filmchen, die das zeigen. Oder versuch an diese Kyudosendung ranzukommen, die mal auf Arte lief und hier diskutiert wurde (Suchfunktion)

Beim yabusame steckt der Pfeil normalerweise im Kimonogürtel. Der Schütze greift den Pfeil am unteren Ende, zieht ihn nach unten heraus und legt ihn in einer großen, runden Bewegung auf die rechte Bogenseite und zwar so, dass der Pfeil ein ganzes Stück über den Bogenrücken hinausschaut. Den Bogen hält er mehr oder weniger senkrecht vor sich. Danach greift er mit der Bogenhand, bzw. dem Zeigefinger den Pfeil, hält ihn fest und hat somit die rechte Hand frei, die die Nocke bis zur Sehne schiebt und einnockt. Dann greift er die Sehne und hält den Pfeil durch Nach-innen-drehen des rechten Handgelenks.
Hochheben, zielen, schießen, treffen ;-)

Schau es Dir irgendwo an, das ist besser, als eine langwierige Erklärung

und nun zurück zu Michaels Frage...

Markus
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michael leva
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Beitrag von michael leva » 30.09.2005, 15:02

Danach greift er mit der Bogenhand, bzw. dem Zeigefinger den Pfeil, hält ihn fest und hat somit die rechte Hand frei, die die Nocke bis zur Sehne schiebt und einnockt. Dann greift er die Sehne und hält den Pfeil durch Nach-innen-drehen des rechten Handgelenks.


@markus: Da wir Menschen anatomisch ja doch recht ähnlich sind ;-) gehe ich mal davon aus, dass genau dieser Teil des Bewegungsablaufes zumindest auch ähnlich sein sollte, wenn man mehrere Pfeile in der Bogenhand hat. Beim Herausziehen des Pfeils aus dem Pfeilbündel in der Bogenhand muss man den Pfeil eben irgendwie über die Enden der anderen Pfeile bugsieren - das ist wahrscheinlich Übungssache. Allerdings der Teil Deiner Erklärung vom Anlegen des Pfeils auf der rechten Seite bis zum Nocken erschließt sich mir noch nicht - vielleicht muss ich echt mal im WWW schauen nach einem Yabusame-Filmchen - allerdings bezweifle ich, das man genau diese Details sieht. Die Frage ist für mich "Wie halte ich den Pfeil beim Einlegen auf die Sehne zwischen den Fingern und wie krieg ich dann in einer eleganten udn flüssigen (zeitsparenden) Bewegung den Daumen zum Ziehen an die Sehne und den rest Finger dahin, wo er bei einem ordentlichen Daumenrelease gehört?" - Das Ganze ist sehr schwierig in Worte zu fassen, befürchte ich..

Angeblich soll ein Schütze mit gescheitem (!!) Daumenrelease auch mit der Kassai-Halteweise der Pfeile in der Bogenhand schneller sein, als jemand der mediterran schiesst und die Pfeile durchstecken muss zwischen Sehne und Bogen und "normal" auslöst.. würde mir einleuchten, wenn man die irrsinnig schnellen Pfeilfolgen der früheren Steppenreiter betrachtet.
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Matthias Herp
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RE:

Beitrag von Matthias Herp » 30.09.2005, 15:19

Hallo Michael!

Original geschrieben von michael_leva

... "Wie halte ich den Pfeil beim Einlegen auf die Sehne zwischen den Fingern und wie krieg ich dann in einer eleganten udn flüssigen (zeitsparenden) Bewegung den Daumen zum Ziehen an die Sehne und den rest Finger dahin, wo er bei einem ordentlichen Daumenrelease gehört?" - Das Ganze ist sehr schwierig in Worte zu fassen, befürchte ich..


Ich habe in irgendeinem Thread gelesen daß der Pfeil zwischen Mittelfinger und Zeigefinger gehalten wird. Damit kann man ihn gut zur Sehne führen, Daumen um die Sehne unter den Pfeil, und mit dem Zeigefinger den Daumen umschliessen. Dabei mit dem Zeigefinger den Pfeil gegen den Bogen drücken.

Wahrscheinlich kennt sich der Steppenreiter da besser aus.

Viele liebe Grüße,
Matthias

Niels

Beitrag von Niels » 30.09.2005, 16:03

Ich habe in Ungarn jemanden beim Warmschießen an der Bahn gesehen, der mit Daumenrelease geschossen hat.

Er war natürlich recht schnell damit, weil er die Pfeile nicht zwischen Bogen und Sehne durchschieben musste. Er hat eben einfach aus der Bogenhand gezogen und aus dieser Bewegung rechts am Bogen angelegt. Und ja, er hatte dabei weitere Pfeile in der Bogenhand. Auch das muss also gehen.

Wie er allerdings die Aufnockbewegung der Finger aussah, kann ich nicht sagen. Das ging wohl zu schnell ;-) :D

Zur Haltung der Pfeile in der Bogenhand hätte ich aber eine Idee. Man halte sie einfach so wie ich sie ohnehin immer in der Hand habe und was mir schon so einigen Spott eingetragen hat. :D :D

Schade, dass ich das Foto von Snake-Jo mit Mickey aus Koppenbrück nicht mehr finden kann. Da sah man das eigentlich recht gut.

Na versuch ich es mal zu beschreiben: Die Pfeile werden zwischen Mittelfinger und Ringfinger geschoben, dann gegen den Bogen gedrückt und der Daumen kommt oben drüber über die Pfeile. Sie sind so noch nicht allzu stabil gelagert, aber halten schon ganz gut und sie zeigen bereits deutlich nach rechts vom Bogen weg.

Richtig stabil werden sie beim Schießen quasi automatisch durch die Streckung des Handgelenks. Diese Streckung muss man aber natürlich im Schießanlauf drinhaben, sonst klappt es nicht. Wer die Kassai-Pfeilhaltetechnik geübt hat, hat sie erstmal nicht, denn da knickt das Handgelenk ab und bildet keine Linie mit dem Unterarm. Die Pfeile stehen nun infolge der Streckung fast 90° von Bogen weg und es ist gut Platz für eine Auflage des Pfeils auf der rechten Seite.

Wenn man beim Nachladen wieder aus dieser Streckung geht, werden sie gerade so locker, dass man sie gut herausziehen kann.

Natürlich kann man so keine 12 Pfeile halten. Aber immerhin passen zwischen Mittelfinger und Ringfinger 3 Pfeile und zwischen Ringfinger und kleinen Finger nochmal 2 Pfeile. Oberhalb des Mittelfinger funktioniert das nicht, weil diese Pfeile beim Strecken des Handgelenks, beim lockeren Halten des Bogens und natürlich bei einer Rechtsauflage stören würden. Das sind mit aufegelegtem Pfeil aber immerhin auch schon 6 Pfeile und die muss man schließlich erst mal alle geschossen haben. :D

Und ehrlich gesagt kann ich mir nicht wirklich vorstellen, dass die historischen Vorbilder mit 12 Pfeilen auf der Pranke geritten sind. Ich wüsste jedenfalls nicht wozu das bei den Tempoattakten in Nadelstichmanier gut gewesen sein sollte.

Der Steppenreiter

Beitrag von Der Steppenreiter » 30.09.2005, 17:57

Historische Vorbilder, antike Schlacht- und Jagdszenen sind das Eine, etwas total anderes sind sich selbst ausgedachte Wettkampferfordernisse. Beides miteinander zu vermischen, bringt nix.

In Korea und Japan darf bei Wettkämpfen nur aus dem Köcher geschossen werden, in Ungarn ist auch die mesolithische Pfeil-am-Bogen-Haltetechnik erlaubt. Manche Ungarn wollen uns zwar weismachen ihre magyarischen Vorfahren hätten es bereits so betrieben, wie sie es heute tun, doch das gehört sicher ins Reich der Geschichtsklitterung.

Wie bei der mediterranen Technik gibt es auch beim Daumenrelease unzählige gangbare Wege. Manch einer hält die Pfeile so umständlich wie Niels es tut :) - sie fallen dann wenigstens nicht aus der Hand - andere schiessen so schnell wie Claus, der seine Pfeile vorher mit Vaseline einschmiert, damit sie auch flutschen... :D

Pfeile am Bogen und mit dem Daumen schiessen, ist genauso wenig authentisch, wie es mit dem mediterranen Dreifingersystem. Man muss sich eben was ausdenken, damits funktioniert.

Es klappt ganz gut die Pfeile gerade vor dem Bogen zuhalten, sie müssen nicht sortiert werden, vollkommen unwichtig beim Daumenrelease. Nur einigermassen gerade vor dem Bogen sollten sie sein - Dazu bedarf es eines besonderen Bogengriffs - Kassaibögen sind allesamt dafür nicht geeignet. Mit den Grozer'schen schnackelt's einigermassen.

Dann die Pfeile zwischen Zeigefinger und Mittelfinger nach unten zur sehne ziehen, Daumen drumrum, Fertig!

Viel mehr gibt's dabei eigendlich nicht zu beachten, ausser dass man das auch dann wieder übt, damit es zügig von der Hand geht. Wie an anderer Stelle schon einmal bemerkt, Lukas Novottny beherscht das ganze sauschnell. Er hat vor Jahren bereits 10 Pfeile rausgedonnert, dass uns hören und sehen verging - Selbst Lajos wunderte sich sehr darüber und lobte ihn vor versammelter Mannschaft in der Jurte dafür.

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Kyujin
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Beitrag von Kyujin » 30.09.2005, 18:37

Den Bewegungsablauf beim Yabusame kann man zumindest grob

hier

sehen.
Johannes Kolltveit Ibel
Oslo Kyūdō Kyōkai オスロ弓道協会

Polvarinho
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RE:

Beitrag von Polvarinho » 01.10.2005, 12:47

Original geschrieben von Der Steppenreiter
andere schiessen so schnell wie Claus, der seine Pfeile vorher mit Vaseline einschmiert, damit sie auch flutschen... :D


Hi Steppi,

jetzt hast Du den alten Trick verraten...
;( ;D ;( :D :D :D


Habs dann mit der Vaseline auch beim Nocken zum Daumenrelease versucht...und da hats nicht geklappt.....

Mir ist immer noch nicht so richtig klar, wie das mit dem Nocken klappen soll... Und das unabhängig davon, dass ich mir bei meinen Bemühungen immer wieder fast den Daumen breche und auch ander Körperteile gefährde und sie einem höheren Verschließ aussetze....

Kannst Du denn nicht mal eine instruktive Bilderserie veröffentlichen....?

:anbet :anbet :anbet

Wir wären alle sehr froh...
..und unsere Daumen, Finger, Hände... erst..!!

:anbet :anbet :anbet

Schönes WE

Polvarinho
Claus
Wo es nur um das Gewinnen geht, dort gibt es zu viele Verlierer.

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michael leva
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Bild zum Thema gefunden..

Beitrag von michael leva » 02.10.2005, 19:46

Habe ein zum Thema passendes Bild gefunden - ist ein Reliefdetail aus dem Palast des Königs Assurbanipal (ca. 668-630 v.Chr. und wie der Name schon sagt ein Assyrer) in Ninive.

Bild

Hinter dem König (hier aus Platzgründen weggeschnitten) reitet ein Diener, der wohl als Pfeilträger fungiert (Köcher umhängend, einige Pfeile zum König vorgestreckt in der Hand.)
Was ich an dem Relief bemerkenswert finde, ist zum einen der offensichtliche Daumenrelease, der zwar bissi verrenkt dargestellt ist, aber durchaus erkennbar ist, zum anderen die Haltung der Bogenhand. Der Pfeil ist rechts an den Bogen angelegt, der König schiesst rechts (!) am Pferdehals vorbei und stellt den Daumen (mit einem Ring daran - siehe Bild) extrem hoch. Möglicherweise weil ihm der Fahrtwind den PFeil sonst aus der Schussposition - vom Bogen weg - wehen würde (was ja in gespannten Zustand allerdings eigentlich nicht mehr passiert).

Was haltet Ihr von der Haltung des Daumen bzw. dem Ring an der Bogenhand? Dient der dem Schutz des Daumens? Einfacher Schmuck. Nur vom Künstler hinzugefügt (glaub ich bei der sonstigen Detailtreue des Reliefs eigentlich nicht)?
Maxime peccantes, quia nihil peccare conantur.

Taran
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Technik

Beitrag von Taran » 02.10.2005, 23:38

Habe mir gerade "Throne of Blood" respektive "Das Schloss im Spinnwebwald" angesehen (Kurosawas Macbeth-Verfilmung). Viele Pfeile, aber nicht unbedingt atemberaubende Treffsicherheit.
Es wird auch vom Pferd aus geschossen.
1. Hand greift nach hinten an den Köcher
2. Hebt den Pfeil an, bis die Spitze aus der unteren Tasche freikommt
3. zieht den Pfeil nach unten/vorne aus den Knotenschlingen heraus
4. führt das vordere Pfeilende zur Bogenhand, dort wird der Pfeil gehaltne (wohl hinter einen Finger geklemmt)
5. Rechte Hand gleitet bis zur Nccke
6. Schiebt den Pfeil nach vorne
7.
Nockt ein, zieht und WUMMS!

Ein im vollen Galopp ausgeführtes und nahtlos wiederholtes Manöver.
Taran von Caer Dallben

... και δόξα τω Θεώ !

Der Steppenreiter

Beitrag von Der Steppenreiter » 03.10.2005, 12:30

Hi Taran, bin auch großer Kurosawa Fan. Das mit der Treffsicherheit darfst du vom Film her nicht überbewerten. In England bei einer Demonstration schoß ein Bogner einmal über dreißig Pfeile innerhalb einer Minute aus seinem Köcher mit besagter Daumentechnik. Der Streuwinkel war allerdings enorm.

Geschwindigkeit und Treffsicherheit sind Gegenspieler. Allerdings treffen die japanischen Reiter bei ihren Reiterschützen Wettbewerben Ziele von der Größe eines Hühnereis.

Bei der Daumentechnik halte ich Klemmmnocken für etwas einfacher zu handeln. Lukas benutzte damals keine, hatte den Nockpunkt aber auch oberhalb des Pfeils.

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sundancewoman
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Beitrag von sundancewoman » 03.10.2005, 15:59

Damals, wo ich im Verein geritten habe, gabs leider noch keinen BS vom Pferd. Denk, das war kurz davor. ;(
Trotzdem haben wir irgendwann in diesem Jahr ausführlich über Schiesstechnik mit einen Bogenreiter berichten lassen, er hat behauptet, dass zumindsst was die Magyaren berifft, wurde da meistens mit Daumen gezogen. Er meint, dass ganze links auflegen und mit 3 Finger ziehen - was eben Kassai frei für diesen Sportdisziplin erarbeitet hat und der Wes-Eur. einfluss von anderen Bogentypen, zwar historisch angelehnt, aber halt frei entwickelt für das 90 M Bahn. Ganz toll, nur was hat ein Krieger für Vorteil in der Schlacht wenn 3-6 Pfeile im linken Hand hält und das auch nicht lang? Ist es nicht so, dass er ständig direkt aus der Köcher nachgeladen hat?
Stell Du vor, die ganze Einheit stundenlang im Einsatz, Feind rauslocken, einkreisen, im Kreis galoppieren, ständig schiessen...wie auch immer, entwieder zieht immer wieder paar Pfeile raus und klemmt in die linke Hand, wie Ihr das macht, oder aber er muss direkt aus der Köcher nachladen. Wenn wir mal das ganze Kassai- Gaschichte kurz ausser Betracht ziehen, könnte das wohl so sein? Wer`d mal zu Fuß das ganze ausprobieren. :-)
Trotzdem werde ich mich bald drüben noch mal belehren lassen von experten. :anbet
SW
Es komt nicht darauf an, den bequemsten Weg zu finden, sondern den Richtigen zu gehen

Der Steppenreiter

Beitrag von Der Steppenreiter » 04.10.2005, 08:32

Nicht nur das, Sundancewoman, du hast vollkommen recht! Die allermeisten Kriegspfeile, vorallem die magyarischen hatten zweiflügliche Spitzen mit Widerhaken.

Mit der Pfeil-am-Bogen-Haltung sind sie einfach nicht schnell zu schiessen, ohne sich dabei zu verletzen. Jetzt auf einmal versteht man, probiert man es nämlich aus mit solchen Pfeilen schnell zu schiessen, es geht nur mit dem Daumen und nur wenn der Pfeil rechts am Bogen aufliegt.

Alles andere ist umständlich und erhöht die eigene Verletzungsgefahr.

Antworten

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