Daumenrelease und Pfeile halten?

Technik und praktische Umsetzung
Mongol
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Beitrag von Mongol » 04.10.2005, 15:18

Ich hab diesen Thread mit einigem Interesse gelesen, da ich ja auch an meiner Daumentechnik feile. Es wurde viel gemutmaßt und behauptet...

Die Frage, die sich mir jetzt dabei stellt, wieviele Leute, die sich hier zu Wort gemeldet haben, beherrschen mindestens eine Daumenringtechnik aus dem FF? (Beim Kyudo läufts ja doch ein klein wenig anders ab als mit Ring)
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Beitrag von michael leva » 04.10.2005, 18:38

@mongol: ich fürchte, hier beherrscht niemand den daumenrelease aus dem ff, mongol. :( sonst wären wir ja nicht auf mutmaßungen und überlegungen angewiesen. es ist halt schon ein unterschied, ob man von anfang an den daumenrelease übt oder ob man als "mediterraner" mal die sache mit dem daumen checkt,.. ich fänds klasse, den daumenrelease richtig hinzubekommen, wenns schnell gehen muss werd ich aber wohl doch immer den mediterranen release schiessen, befürchte ich.
du scheinst auch mediterran zu schiessen, aber mit dem daumen rumzuexperimentieren, oder? wie hältst du dann deinen pfeilnachschub? im köcher oder in der bogenhand?
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Beitrag von sundancewoman » 04.10.2005, 18:48

@ Mongol
Zwefelsohne bist Du ein Kenner dieser Technik und das ganze BS vom Pferd.
Ih habe diese Sache schon am Anfang für mich entdeckt, alleine wg. meine Vorfahren, Ehrensache, usw...wenn auch nicht vom Pferd. (Nicht jeder hat eben die Möglichkeit für die Reiterei.) ;(
Wollte mich trotzdem die Sache nähern, Vielseitigkeit schreiben wir eben groß. Darum übe ich auch mit Daumenrelease.
Dauert zwar, aber Zeit habe ich. ;-)
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Grüße : Sundancewoman 8-)
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Mongol
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Beitrag von Mongol » 04.10.2005, 20:15

@Michael

Wie schon richtig erkannt hab ich auch mit mediteran (2 Finger) angefangen und bastel an meinem Daumenrelease (eigentlich auch fast von Anfang an).

Ich persönlich halte es nicht für sinnvoll Pfeile in der Bogenhand zu halten, da das m.E. absolutes Gift für den Daumenrelease ist - die Bogenhand sollte da nämlich auch ein klein wenig aktiv sein, und da hat man mit Pfeilen und Bogen kein Gefühl dafür.

Was den Pfeilnachschub anbelangt, so hab ich die eigentlich lieber in meinem Hüfköcher (nach türkischem Vorbild) - ich bin da meditieran mindestens genauso schnell wie mit Pfeilen in der Bogenhand und meine Trefferlage ist so wesentlich besser.

Außer für den sportlichen Wettkampf nach Kassai sehe ich persönlich keinen Grund Pfeile in der Bogenhand zu halten.

@Sundancewoman
Ja ich kenne die Technik(en) (wenn ich die mongolische nur endlich mal perfekt beherrschen würd ;-) )

Leider bin ich beim BS zu Pferde noch ein absolter Newbie (Koppenbrück dieses Jahr war mein erster Versuch - und das lief ganz gut)
Allerdings ist mir das Schießen aus der Bewegung (z.B. joggenderweise) durchaus vertraut.
Das wichtigste ist halt Körpergefühl, Gefühl für den richtigen Rythmus und gaaaaanz viel Kopfsache. (meine Meinung)
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Beitrag von sundancewoman » 04.10.2005, 23:13

Genau, alles, was mit Bewegung zun tun hat, ist Sache der Körpergefühl. Ich kann da leicht reden, über ein Jahrzehnt erfahrung im Tanz - gehobene Klasse - ersetzt vieles, andere wichtigste Sache ist die Entscheidung: ich will das erlernen.
Vorgestellt habe ich das - nähmlich BS zu Fuß - im Bewegung: die Trockenübungen übernehmen von Bogenreiter. Das ganze stehende BS ist mir zu statisch, null Dynamik, versuch`s vielleicht vom Dreirad... :D ..oder baue ich eine verrückte Parcours...nächstes Jahr, alle Verrückten lade ich dann ein... :D :D :D


Gruß . SW :D
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Niels

Beitrag von Niels » 06.10.2005, 14:33

Ich habe mal wieder das Schießen mit dem Daumen ausprobiert. Was mich dabei immer sehr wundert, ist nicht nur die Tatsache, dass die Pfeile auf eine Distanz von knapp 10 Meter gut einen Meter rechts vom Ziel einschlagen, sondern das sie auch nicht gerade stecken.

Dieselben Pfeile, die ansonsten bei mediteranem Ablass gut geradeaus fliegen, scheinen sich nicht vernünftig um den Bogen zu winden. Sie stecken deutlich nach recht geneigt, als seien sie geradezu vom Bogen weggelenkt worden.

Hat jemand von denen, die schon mehr Erfahrung mit dieser Ablasstechnik herumexperimentierem oder sie gar beherrschen, einen Tipp, wie man dem z.B. durch eine Korrektur des Ablasses entgegenwirken kann? Oder braucht man sogar eventuell Pfeile mit einem anderen Spine beim Schießen mit dem Daumen?

Mir ist schon klar, dass es letztlich ein Frage sehr langer Übung ist, aber mir fehlt - wie oben beschrieben - bereits der Ansatz zum Üben.

LaCroix
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Beitrag von LaCroix » 06.10.2005, 16:19

@Niels

Das wäre doch wieder mal ein Anlass für eine 5-pfund gestaffelte Testreihe.

Aber der Theorie nach müsste sich ein Pfeil rechts oder links gleich Verhalten, wenn der Bogengriff symmetrich ist. einfach mal nachsehen, ob die Sehne nicht vielleicht minimal aus der mitte ist?

Hatte das mal bei einem RB gesehen, da waren die wurfarme so gemacht, das der Griff 5mm versetzt war - fabrikneu!

Aber ich tippe auf Lösefehler... Wenn ich mit Daumen Schieße liegen die so weit verstreut, das ich keine Spineabhängigkeit extrapolieren (Fremdwort des Tages :D) kann.
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Mongol
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Beitrag von Mongol » 06.10.2005, 18:17

@Niels

Neben Lösefehlern tippe ich auch mal darauf, daß du wahrscheinlich nicht soweit mit Daumen ausziehen wirst wie mediteran.

Hinzukommt die kleine Bewegung der Bogenhand, um den Bogen minimal aus der Bahn des Pfeils zu nehmen, ist alles andere als einfach vom Timing und von der Bewegung.

Die meisten gehen halt nur auf die Fingerhaltung an der Sehne ein - die Handhaltung am Bogen ist aber genauso wichtig...
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Kyujin
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RE:

Beitrag von Kyujin » 06.10.2005, 19:19

Original geschrieben von Mongol
Hinzukommt die kleine Bewegung der Bogenhand, um den Bogen minimal aus der Bahn des Pfeils zu nehmen, ist alles andere als einfach vom Timing und von der Bewegung.


MOMENT MAL!

Lese ich richtig? "Bewegung der Bogenhand"? Nun ist die Bewegung der Bogenhand beim Kyudo nicht eigentlich "klein" (jedenfalls kann sie kaum energisch genug sein), aber das ist das erste Mal, dass ich von einer aktiven Technik der Bogenhand ausserhalb des Kyudo höre.

Erzähl mehr!

Wer mehr Information über die Lösetechnik im Kyudo haben will, sollte übrigens hier vorbeischauen. Auf dieser umfänglichen Seite wird eine Synopsis der westlichen und der japanischen Technik versucht und es gibt instruktive Videos über Kyudo.
Johannes Kolltveit Ibel
Oslo Kyūdō Kyōkai オスロ弓道協会

Der Steppenreiter

Beitrag von Der Steppenreiter » 07.10.2005, 11:08

Danke Kyujin,

Das Niel'sche Problem hatte ich auch schon und habe rumprobiert, was rumzuprobieren geht. Habe bei den Japanern (ins deutsche bzw. englische Übersetztes) gelesen und bin zu keinem Ergebnis gekommen.

Ausser vielleicht dem, das der japanische Kyudostil etwas ganz Eigenständiges ist und Erfahrungen nur bedingt übertragbar. Entweder man macht Kyudo und lernt es richtig oder man läßt es.

Nun ist unsere Daumen-Schieß-Rumfrickelei, die wir großspurig mal türkisch oder koreanische, mongolisch oder sonstwie nennen, bestenfall hausgemacht und eben Gefrickel, weit entfernt von dem, was eine Kyudoausbildung oder überhaupt eine ordentliche Ausbildung leisten kann. (Aber eben nur, wenn man seinen Stolz und Eigensinn besiegt und sich einem Lehrsystem unterordnet.)

Nun wieder zurück zu meinen Beobachtungen bei meinen Übungen. Wenn wir tatsächlich den Bogen soweit spannen, dass wir eine Rückenspannung erreichen, dann im Lösevorgang die Schulter zurückziehen und mit dem Daumen lösen. Ist es vollkommen Bewegungslogisch, dass die Releasehand nach hinten schnellt, wenn wir sie nur lassen und auch der Bogenarm nach hinten, also den Bogen aus der Flugbahn des Pfeils nimmt.

Das ist die Folge der Rückenspannung! Ist diese aber garnicht da, sind alle anderen Bewegungen aufgesetzt, fehlerhaft, Nonsens. Das Einleiten des Lösens aus dem Zurücknehmen der Schulter der Pfeilhand ist der Knacksus Knusus des Daumenrelease und meist sind unsere Bögen viel zu stark, als das wir diese Bewegungsfeinheit je richtig mit ihnen lernen könnten. Dazu braucht es ein Gummiband und Geduld.

Hält man das alles ein, dann fliegen die Pfeile auch gerade.

acheson
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hmm

Beitrag von acheson » 07.10.2005, 11:13

was meint ihr mit Bogen aus der Flugbahn des Pfeils nehmen?

führt das nicht zu einem verreissen, gerade dann, wenn der pfeil noch auf der sehne ist und erst recht wenn sich der pfeil "um den Bogen" windet?

gruss
Holger
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Der Steppenreiter

Beitrag von Der Steppenreiter » 07.10.2005, 11:33

Keine Ahnung Acheson, was du mit verreissen meinst, nein das tut es nicht. Der Pfeil liegt beim Daumenrelease an der Bogenaussenseite auf, alles andere ist vielleicht möglich macht aber keinen Sinn, weil es keine Vorteile bringt - zumindest nicht für die Berittenen.

Polvarinho
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RE: hmm

Beitrag von Polvarinho » 07.10.2005, 12:12

Original geschrieben von acheson

was meint ihr mit Bogen aus der Flugbahn des Pfeils nehmen?

führt das nicht zu einem verreissen, gerade dann, wenn der pfeil noch auf der sehne ist und erst recht wenn sich der pfeil "um den Bogen" windet?

gruss
Holger


Hi Holger,

nein!

Vielleicht kann man es sich so vorstellen:

es handelt sich eher um ein "Freisetzen" des Pfeiles.

Ähnlich dem "Freisetzen" einer Rakete durch Abkopplung und Wegsturz alle Versorgungsanbauten beim Start...

Ausatmen, weglassen, befreiendes Loslösen.....Arme nicht nur zur Seite sondern auch etwas weiter nach Hinten über eine gedachte Achse durch die Schulterlinie hinaus.....

Vorstellbar....?

Gruss

Polvarinho
Claus
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langsam

Beitrag von acheson » 07.10.2005, 15:27

@polvarinho und steppenreiter

danke,

ich glaube so langsam bildet sich eine vorstellung von dem was ihr meint bei mir, ich werde das mal ausprobieren.

gruss
Holger
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