Nach einer sage und schreibe 6-monatigen Pause

Technik und praktische Umsetzung
Der Steppenreiter

Nach einer sage und schreibe 6-monatigen Pause

Beitrag von Der Steppenreiter » 19.04.2006, 18:57

habe ich zum ersten mal wieder eine paar Pfeile auf die vorbeirasenden Familienpizzadeckel geschossen und frage mich, ob bei so'ner deutschen Winterpause unser Sport ohne bauliche Massnahmen tatsächlich was werden kann. ***grummel***

Die Pferde sind wieder neu zu trainieren - ok, das Nocken hätte geübt werden können, aber ganz ohne den Anreiz der Bahn, macht das alles nicht so richtig Spaß. Ich hoffe ja bis Anfang Juni bei Horst treffe ich wenigstens wieder was.

Wie ist es euch ergangen? Hab ihr eure Pferde schon aus dem Winterschlaf geweckt? und eure faulen Knochen?

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shewolf
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RE: Nach einer sage und schreibe 6-monatigen Pause

Beitrag von shewolf » 19.04.2006, 19:58

Original geschrieben von Der Steppenreiter

und eure faulen Knochen?


Oha, bin schopn am joggen, damit mir bei Deinem Training nicht die Puste ausgeht :) :) was jetzt bitte nicht als Einladung zur "Extrarunde" zu verstehen ist :D
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benz

Beitrag von benz » 19.04.2006, 20:45

Ich war am vergangenen Donnerstag das erste mal mit meinem neuen alten Skythen im Gelände. Nach der langen Winterpause, Ausritte waren wegen Eisflächen nur beschränkt möglich, ist meine Rika absolut nicht fit und ich bin es auch nicht. Mit dem neuen Bogen bin ich auch nicht besonders gut zurecht gekommen,, irgendwie ist er doch unhandlicher als mein krummer Indianerbogen. Naja und am Ende des Ausrittes auf dem Heimweg flog dann zuerst der Skythe in den Dreck und dann ich. Meine Rika ist wie immer stehen geblieben, hat sich umgedreht und gefragt warum ich da schon wieder blöd am Boden rumm liege.

Alles im allem ein mäßiger Start, aber immerhin endlich ein Start.

Ach ja, treffen ging so.... Bogen geschossen hab ich schließlich den ganzen Winter.

liebe Grüße benzi

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zanabo
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RE: Nach einer sage und schreibe 6-monatigen Pause

Beitrag von zanabo » 19.04.2006, 20:57

Original geschrieben von Der Steppenreiter
Wie ist es euch ergangen? Hab ihr eure Pferde schon aus dem Winterschlaf geweckt? und eure faulen Knochen?


Meine Pferde sind zur Zeit top fit ( man weiss aber nie was sie sich an Krankheiten einfallen lassen wenn's Ernst wird :-| ) . Sie traben ohne Pause zwei Stunden vor der Kutsche . Halten nur an wenn wir an eine Kreuzung kommen ;-) . Ich komm' mir fast vor wie ein Tierquäler , aber sie haben richtig Lust am Laufen im Frühlingswald. In der Winterzeit haben sie zwei mal in der Woche auf meiner improvisierten Ovalbahn zum Galopper des Jahres trainiert, das hat die Kondition gut aufrecht erhalten.
Jetzt muss ich nur noch besser Bogenschießen können!
Aber der Kurs im Mai kommt ja .....hoffentlich. :-)

Der Steppenreiter

Beitrag von Der Steppenreiter » 21.04.2006, 11:28

Beim Schnellschiessen beim ersten Kurs in diesem Jahr bin ich kaum unter 5 Sekunden gekommen, alles eingerostet. Die Trainingspause bei Ronnie war kein guter Einfall von mir, ältere Pferde müssen glaube ich immer gleichmäßig trainiert werden. Aber ein Gutes hat das Ganze, man kann jetzt alles frisch wieder neu anfangen, ohne die Fehler vom letzten Jahr... :-)

Nur eben mit anderen Neuen....

Ja auf den Kurs im Wonnemonat Mai freue ich mich schon riesig.

Niels

Beitrag von Niels » 21.04.2006, 11:49

Ich komme nun auch endlich aus den Startlöchern nach der Winterpause. Der Rückstand ist beim Bogenschießen zwar auch vorhanden, aber beim Reiten ist er angesichts der diesjährigen Witterung besonders krass.

Ich war über Ostern einem Mini-Wettkampf beim Tsa-Wa-Ke. Es war eine wunderschöner Tag dort auf dem super Gelände und man konnte viele nette Leute kennenlernen und wiedertreffen.

Allerdings waren meine Galopps ... na reden wir besser nicht drüber. Ich hatte nochmal den geborgten Tweety mit, weil ich es mit meiner neuen Stute schön langsam angehen will. Da gab es doch, angefangen beim Verladen bis hin zum Rundlaufen auf der Bahn so einige Probleme nach dem langen Winter.

Mit meiner Stute war ich dann noch zu Ostern auf der Bahn und im Gelände fleissig. Auf der Bahn haben wir nach anfänglichem ungleichmäßigem Gehetze ein paar mal hintereinander schön gleichmäßige, zügige Galopps hinbekommen und dann habe es als positiven Abschluss erstmal gelassen. Hoffentlich lässt sich das jetzt am Wochenende wiederholen und festigen. Im Gelände ging es mir vor allem um Konditionsaufbau und um den Vertrauensaufbau (in den See reiten und solche Spielchen). Also bezüglich der Kondition haben wir da noch ordentlich zu tun. Aber die Gine ist sehr eifrig bei der Sache und nicht allzu ängstlich.

Kurzum es lässt sich erstmal ganz gut an.

Polvarinho
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..Frühlingserwachen....

Beitrag von Polvarinho » 21.04.2006, 17:28

Mir ists vor fast drei Wochen passiert.

Auf dem Reitplatz. Pferd ausführlich gespielt. Ausführlich desensibilisiert. Ausfühlich...

Dann wollte ich (im Schritt!) auf eine Scheibe an der Mitte der kurzen Seite schiessen...von der langen Seite aus, ca. 10 m vor der Ecke (also auch kein Gewaltschuß..)...

Beim Ausziehen des Bogens "erschreckt" er sich und macht eines ->Superblitzstart<-...wie gesagt: ich bereite das Pferd seit 1 (EINEM!!) Jahr auf seinen Einsatz als Bogenreitpferd vor, ich mache es laaangsam, ich baue auf, ich gehe auch 3 Schritte zurück und und und ich habe schon sehr gut im Galopp von ihm geschossen...man muß halt immer wieder mit seinem Temperament zurecht kommen..aber es ging schon sehr gut!!

Dann DIESER BLITZSTART...mit voll ausgezogenem Bogen....zunächst habe ich den Auszug beendet, dann Bogen und (4) Pfeile nach innen weg geworfen, dann zum Zügel gegriffen und in diesem Moment waren wir schon in der Ecke....er beschleunigte immer noch, tat das dann weiter in der Ecke (der Platz war nass und etwas rutschig....BATSCH...lagen wir beide 3 m hinter der Ecke auf der Nase.

Ich habe rechtzeitig bemerkt, dass diesmal seine Beine weg gehen werden, meins früh genug hoch gehoben und so war ich schneller wieder auf als das Pferd und saß beim Aufspringen schon wieder im Sattel.....

Habe dann noch aus dem Stand geschossen.
Etwas Galopparbeit ohne Bogen. Loben. Stall.

Anschließend lagen meine Nerven blank...

Seitdem habe ich ein Problem.

Wenn ich den Bogen ausziehen will heißt das für ihn: => Attacke!!!

Bin jetzt 47 Schritte zurück gegangen.
Wieder am Boden. Friendly Game bis zum Kotzen.
(tschuldigung für den Ausdruck, aber....)

Jetzt, nach gut 2 1/2 Wochen geht es langsam wieder vorwärts....

Manchmal finde ich es wirklich nicht so einfach.......

frühlingshafte Grüße an alle
und schaut auf Eure Knochen...

Polvarinho
Claus
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RE: ..Frühlingserwachen....

Beitrag von dottore frutti » 24.04.2006, 12:50

Original geschrieben von Polvarinho
Wenn ich den Bogen ausziehen will heißt das für ihn: => Attacke!!!


ja, ja - wenn zwei Hengste aufeinander prallen :-) :-) :-)

Ich sage nur: Karbadiner! Hab' den ganzen Winter über Ausritte gemacht und hab' dabei festgestellt, dass es das Geilste ist, ohne Sattel über'n Schnee zu galoppieren!! Erst spät (im Februar) habe ich gemerkt, dass unsere Reithalle die idealen Trainingsmöglichkeiten bietet. An der Stirnseite sind Strohballen 5m hoch übereinander gestapelt, eine kleiner Pappkarton dient als Ziel. Ich ging immer um 7 Uhr reiten, damit ich die Halle für mich alleine hatte - voilá!

Seit zwei Wochen habe ich eine Bahn mitten auf einer Weide, die ich mir demnächst mit ein paar Pferdchen teilen muss. Muss nur noch ein paar Strohballen aufstellen. Zur Zeit schiesse ich auf Tetrapak-Tüten und wundere mich, dass ich die nur so wegputze. :-)

Der Steppenreiter

Beitrag von Der Steppenreiter » 24.04.2006, 17:00

Gell Dottore - dieses Pferdel war ein guter Kauf... :) - Milchtüten? Alle Achtung...

Rolf kämpft noch mit dem andern, das damals uns nur vom Anschaun schon ausbüchste. Er hat aber 'nen Riesenspaß damit und ist von seinen unglaublichen Laufleistungen hin und weg.

Karbadiner sind schon tolle Pferde - Claus macht wie ich lieber mit spanischem Blut rum. Irgendwie hat er's ja raus, immer schnell vorwärts nur nicht stehen bleiben!
Bei Wotai, sie hat ihre letzte Trainingseinheit gestern absolviert, bin ich dazu übergegangen einfach laufen lassen. So wenig stören wie möglich, sie muß selber merken wann's ihr zuviel wird. Klappt super - ach ja - gut zureden und singen... (**)

Polvarinho
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Beitrag von Polvarinho » 24.04.2006, 18:26

Boah ehhhhh,

macht euch nur lustig....

:-(
Claus
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Desensibilisieren auf den Schuß

Beitrag von zanabo » 24.04.2006, 20:27

Hallo zusammen, ich habe die Tage auch ein interessantes Trainingserlebnis gehabt.

Das schreckhafteste meiner Pferde, die ich auch mit nach Ingelheim auf den Kurs nehmen will, schlägt im Moment des Schusses leichte Haken. Nicht zum runterfallen , aber doch so , dass ich die Schüsse ganz schön verzogen habe. :-| .....und ich treffe ja so und so nicht richtig gut.

Seit einigen Tagen stelle ich mich dicht neben sie , lasse sie am ganz langen Strick und schieße ihr dicht über den Rücken
( :D keine Angst , sie hat ein dickes Fell und ich weiß was ihr zumuten kann ).
Mit etwas Stimmberuhigung steht sie wie eine eins :-) , mal sehen wie diese Desensibilisierung auf die Ritte auswirkt.

Das habe ich jetzt noch nicht wieder ausprobiert.

Der Steppenreiter

Macht euch nur lustig....

Beitrag von Der Steppenreiter » 25.04.2006, 11:28

Ne Claus,

machen wir nicht, es ist ernst gemeint! Pferde bringen uns nun mal an unsere Grenzen und die loten sie mit einer Zielsicherheit aus, dass einem schon fast unheimlich wird.

Was wir auf keinen Fall machen dürfen, ist mit unserm Ego gegen das Pferdeego angehen, sondern mit Verstand und viel Herz, dann klappts!
Unser Ego hat Angst, unser Ego wird zornig, unser Ego gibt zu früh auf, unser Ego gönnt keine Pausen usw...
Das sollten wir über uns wissen und dann heißt es den Verstand einsetzen und nachdenken. Zum Beispiel mit einem Liedchen oder laufen lassen, oder einem Zaun, oder klug gesetzten Pausen, oder, oder...

...ob Bodenarbeit im Galopp hilft? Kann ich mir nicht vorstellen! Wir sind nicht so schnell zu Fuß wie sie. Und was im Stehen funktioniert, heißt noch lange nicht, dass es das auch im Galopp tut.

Polvarinho
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Beitrag von Polvarinho » 25.04.2006, 11:38

Ach Steppi......

das weiß ich doch alles.....

und dennoch:

im Moment laufe ich einfach an der Grenze hin und her....ja fast wie so ein blöder Schäferhund, der sich ganz seiner Territorialaggressionn hin gibt (wobei ich NICHT! das Pferd anbelle :-)) und finde einfach keine Lösung...

Mein einzigester neuer Ansatz wäre:

ein 2., gut ausgebildetes Pferd daneben...

Mal sehen, was geht.....

bis bald

Polvarinho
Claus
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dottore frutti
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RE:

Beitrag von dottore frutti » 25.04.2006, 15:40

Original geschrieben von Polvarinho
Mein einzigester neuer Ansatz wäre: ein 2., gut ausgebildetes Pferd daneben...

Nicht ärgern :knuddel Komm' doch mal vorbei, dann trainieren wir zusammen!

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Snake-Jo
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RE: Nach einer sage und schreibe 6-monatigen Pause

Beitrag von Snake-Jo » 27.04.2006, 10:58

Original geschrieben von Der Steppenreiter
.... und frage mich, ob bei so'ner deutschen Winterpause unser Sport ohne bauliche Massnahmen tatsächlich was werden kann. ***grummel***
Wie ist es euch ergangen? Hab ihr eure Pferde schon aus dem Winterschlaf geweckt? und eure faulen Knochen?


@Steppi: Ich bin den Winter durchgeritten, von fauler Phase keine Spur, teils Halle, teils im Gelände, teils Reitplatz. Pfeile habe ich dabei nicht geschossen, aber das kleine Trampolin ist dafür gut geeignet, auch für das Einnocken üben. Versuche es! Du wirst Dich wundern, wie schnell einem da die Puste ausgeht.
:D
Wenn man eine Halle zur Verfügung hat, kann man natürlich auch bei Glatteis üben. In der Kurve angalloppieren und dann quer über die Hallenbreite schießen. Leider macht da unsere Reitschule herkömmlicher Art überhaupt nicht mir.

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