Linksgalopp als muss?

Technik und praktische Umsetzung
Der Steppenreiter

Beitrag von Der Steppenreiter » 09.05.2006, 15:13

Ja Thomas ja und trotzdem vergiß die Stimme nicht - gerade bei den jungen Dingern. Immer das gleiche Kommando und irgendwann verstehn sie's.

Die Stimme ist so wichtig für uns Reiterschützen, oft der letzte Kontakt, wenn wir schießen und unter uns meint einer oder eine, jetzt müsse er/sie rasen oder sonstwie faxen machen.

Ich habe bei jungen Pferden auch sehr gute Erfahrung mit Gleichgewichtshilfen gemacht. Sie sind oft noch nicht so gangstabil und gezieltes aus dem Glecihgewicht bringen, veranlaßt sie zum spontanen Galopp. Auf der richtigen Seite eingesetzt hast du dann den links- oder Rechtsgalopp sogar auf der Geraden.

Das vermehrte untertreten übe ich, wie du schon erwähntest im Viereck, um die Kurve versammeln und auf der Geraden zulegen. Klappt super, mit Thiesens bunten Stangen, sogar mit relativ wenig Korrektur (Reiterdruck). Die Führung übernehmen die Stangen.
Wenn er dann schön bergauf geht, daraus dann den Galoppwechsel entwickeln und Pause. Irgendwann wartet er auf die Pause. Pausen sind überhaupt ein Geheimnis.

Geht dein Pferd nicht durch die Ecken, mach die Pause nur in den Ecken und schon sucht es die Ecken - äh Pausen... ohne irgendwelche äusseren Hilfen, alles nur im Kopf!

LaCroix
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Beitrag von LaCroix » 09.05.2006, 15:34

Ja muß ich denn alle Tricks preisgeben? Ich will doch schließlich mal davon leben.. :)

Apropos, bunte stangen... Sind das die Blauen und gelben?

Haben wir letztes WE am Seminar gemacht.. Der Trainer hat am ende Galopp auf einem 5m-Zirkel gemacht.

Das ging sogar mit den "fastnichtgaloppern" überraschend gut nach der arbeit!

Vor allem das zirkelreiten und zwischen den stangen kurz graderichten hat wunder bewirkt bei den Pferden.

Bergauf ist ein Problem, man kann zwar untertreten üben, aber die Kraft muß sich halt doch erst entwickeln, aber ich arbeite daran, zumindest springt er nicht mehr abwärts, sondern leicht bergauf...

Irgendwann, wenn ich und mein Pferdchen groß sind, werden wirs allen zeigen... Isländer können auch S-Dressur gehen :D
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Der Steppenreiter

Beitrag von Der Steppenreiter » 09.05.2006, 15:43

Ok ich halt ab sofort die Klappe... :D

benz

RE:

Beitrag von benz » 09.05.2006, 18:12

Original geschrieben von Der Steppenreiter

Ok ich halt ab sofort die Klappe... :D


Neeeeeeeiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin, wo es doch endlich mal wieder interessant wird hier :bussi :knuddel :anbet :D


liebe Grüße benzi

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aktives inneres Hinterbein

Beitrag von zanabo » 09.05.2006, 21:31

Original geschrieben von Pochifiore
...man stellt das Pferd nach außen, aber man erreicht dadurch den normalen Innengalopp? Also, dass das innere Vorbein mehr vorschwingt?
Wenn ja, wieso geht das angaloppieren dann in Kurven so gut? Da ist das Pferd doch eigentlich nach innen gestellt, oder?
*verwirrt bin*


das wichtigste beim Angaloppieren ist das deutliche Engagement des inneren Hinterbeines.

Dies erreichst Du , indem Du viele Übungen für die Hinterhandkontrolle reitest ( in Schritt und Trab / am besten im Schritt , denn das Ziel ist es ja auch aus dem Stand oder Schritt anzugaloppieren und es nicht aus dem Trab in den Galopp "rennen" zu lassen).

So wird es Deinem Pferd nach einiger Zeit leicht fallen die Kruppe etwas herein zu nehmen und mit dem inneren Hinterbein weit untergesetzt ohne Hektik zu springen.Du machst dem Pferd mit Deinem inneren Bein "Platz" , bleibst mit dem Oberkörper passiv , gibst vielleicht ein Stimmkommando, das es schon kennt, und es wird Dir auch am losen Zügel ohne treiben folgen.
An der Kopfhaltung kannst Du später noch arbeiten , wenn das Pferd nur erst mal das ruhige Angaloppieren verinnerlicht hat.

Die meisten Leute beobachten bei den Galoppaden aus Vereinfachungsgründen immer das vorgreifende Vorderbein, das aber in der Fußfolge als letztes kommt.

Die untergesetze Hinterhand ( der Motor sitzt beim Pferd hinten :-) ) ist am wichtigsten.

Pochifiore

Beitrag von Pochifiore » 09.05.2006, 21:40

Danke LaCroix, danke Zanabo!

Jetzt habt ihr mich im ersten Moment wieder verwirrt - aber ich denke, ich habe schon kapiert - sind halt unterschiedliche Ansätze, die sich aber nicht ausschließen sodnern ergänzen, gell?

Zanabo, kannst Du evtl ein paar Übungen nennen, die Du für gut und wichtig erachtest um die Hinterhand zu kontrollieren?

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Hinterhandkontrolle

Beitrag von zanabo » 09.05.2006, 22:10

Original geschrieben von Pochifiore
Zanabo, kannst Du evtl ein paar Übungen nennen, die Du für gut und wichtig erachtest um die Hinterhand zu kontrollieren?


Es gibt eine ganze Reihe von Übungen die alle aufeinander aufbauen. So kannst Du immer wenn etwas ins Stocken geraten ist wieder zurück gehen.

Dein Pferd sollte aus der Bodenarbeit schon das Vorderbeine und Hinterbeine kreuzen lassen kennen.
Vielleicht auch das 8er-longieren um Tonnen.

Als einfachstest beginnst Du das Reiten auf gebogenen Linien in direkter Biegung ( z.B. saubere 8ter um große Tonnen , damit das Pferd auch bildlich einen Anhaltspunkt hat. Es versteht dann leichter was Du mit Deinen Hilfen willst.
Dann kommt der Wechsel von direkter Biegung in Konterbiegung ( z.B. die halbe 8 in direkter Biegung, in der Mitte der 8 umstellen auf Konterbiegung und so die zweite Hälfte der 8 reiten).
Dabei musst du aber beachten , dass Du das Pferd , falls es in seinem Ausbildungsstand noch nicht so weit ist , nicht überforderst.

Klemmt es ,kannst Du leicht wieder in die direkte Biegung gehen.

Dann geht es weiter mit dem Reiten auf mehreren Hufschlaglinien.
z.B. Zirkel reiten direkte Biegung : Hinterhand auf der äußeren Hufschlaglinie , Vorhand auf der inneren / oder umgekehrt.

Die nächst schwierigere Übung ist Zirkel in Konterbiegung, Hinterhand auf dem inneren Hufschlag , Vorhand auf dem äußeren und umgekehrt.

Weiter geht es mit Schenkelweichen ( Varianten : Kopf zur Bande oder etwas schwieriger ,Kruppe zur Bande ).

Viereck verkleinern und vergrößern ist auch nett.

und danach alles was bei den klassisch Reitern unter "Seitengänge" läuft :
Schulterherin aus der Ecke ,
Schulterherein aus der Volte,
Schulterherein aus dem Vergrößern einer Volte,
Schulterhein und Übergang zur Traversale,
Übergang Schulterhein zu Renvers
.
.
.
der Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt.

Aber beachten solltest Du immer , dass sich das Pferd je nach Alter und Ausbildungsstand nur 15-20 Minuten auf schwierige Arbeiten konzentrieren kann.
Und bei all den Übungen darf nie das Vorwärts und die Entspannung in Vergessenheit geraten.

Und die Pause, wie Steppi schon sagte ;-)

Der Steppenreiter

Beitrag von Der Steppenreiter » 10.05.2006, 12:56

Pia machst du hier einen Fernkurs? :) Find ich toll...

Vor eineiger Zeit hast du mich ja auf Kreinberg gebracht! Seine Bücher sind didaktisch wirklich sehr gut gemacht. Leider nicht ganz billig, aber Probleme mit Pferden sind meiner Erfahrung nach weitaus teuerer.

Gute Kurse und Literatur sind da Gold wert.

Also hier mein Tip:
Kreinberg Grundkurs
Aufbaukurs

und begleitend dann ein Kurs bei dir... :o

PS: Glaubt nicht ich wäre zum Westernreiter konvertiert - Kreinberg ist ein Klassiker mit sehr vielen Übereinstimmungen.

Pochifiore

Beitrag von Pochifiore » 10.05.2006, 13:08

DAS ist der Kreinberg? Meine Güte, ich sollte echt mal schauen, was ich für Bücher habe - bzw wer die schreibt! Ich hab das erste :D

Na, dann vertief ich mich doch mal wieder da rein... ;-)


Und Zanabo: :anbet

Tiga
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Beitrag von Tiga » 10.05.2006, 13:11

Ich versuche gerade vergeblich, die Pferdebeine im Linksgalopp zu sortieren. Die Fußfolge ist doch:
- rechts hinten
- rechts vorne und links hinten
- links vorne
- Schwebephase
- ...

Wenn ich jetzt davon ausgehe, dass das Pferd vorher im Trab ist, dann ist da die Fußfolge
- links hinten und rechts vorne
- rechts hinten und links vorne

So - Angaloppieren mit deutlichem Engagement des inneren (also linken) Hinterbeines und unter Freigabe der inneren (also linken) Schulter - heisst was? Du schreibst: "mit dem inneren Hinterbein weit untergesetzt ohne Hektik zu springen" - aber der Galoppsprung (also die Schwebephase) kommt doch aus dem inneren Vorderbein und landet auf dem äußeren Hinterbein?

Ich galoppele hier schon mit vier Fingern auf der Schreibtischplatte, aber ich krieg's nicht hin.

Wie beginnt der Galopp?
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- Traditioneller Gruss aller mit Shewolf trainierenden Bogensch?tzinnen. -

Cowboy
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Beitrag von Cowboy » 10.05.2006, 13:38

Also in der Klassik wird auf dem ersten Galopptakt angaloppiert.

Im Trab ist also linkes HInterbein und rechtes Vorderbein auf dem Boden. Damit ist das rechte Hinterbein frei, um in den ersten Takt springen zu können.

Die "Englischen galoppieren oft auf dem 2 Takt an, da wird das Vorgreifen des inneren HInterbeines wichtig.

Galoppieren kann ein Pferd auch selbst, beim Westernreiten gibt es ein Signal zum Angaloppieren, welches gegeben wird, das Pferd weiß dann was gemeint ist und sortiert sich selbst.
Oder man legt sein timing auf ein bestimmtes Bein, ganz wie man will.

Es gibt unterschiedliche Techniken, die alle funktionieren, man muss es sich nur aussuchen.

Thies
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LaCroix
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Beitrag von LaCroix » 10.05.2006, 13:50

Der Galopp beginn (zumindest bei uns) mit dem äusseren Hinterbein, gefolgt von der Diagonalen und denn der inneren vorhand + Flugphase
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Beitrag von zanabo » 10.05.2006, 17:17

Original geschrieben von Der Steppenreiter
Kreinberg ist ein Klassiker mit sehr vielen Übereinstimmungen.


Seh ich auch so , daher bin ich so gerne dort. :-)

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Beitrag von zanabo » 10.05.2006, 17:35

Original geschrieben von Tiga
Wenn ich jetzt davon ausgehe, dass das Pferd vorher im Trab ist,


Mein geschilderter Bewegungsablauf beginnt im Schritt mit einem leichten Kruppeherein.......probiers einfach mal auf Deinem Pferd aus. :-)

Und den Rest habe die Vorredner ja schon beantwortet 8-|

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