Mit was ziele ich eigentlich...

Technik und praktische Umsetzung
Steppenreiter

Re: Mit was Ziele ich eigentlich...

Beitrag von Steppenreiter » 08.11.2007, 18:56

Hier noch etwas zum thema Zielübungen:

Ein kleiner Junge aus Korea, ich schätze mal 8, 9 Jahre schießt vom Pferd auf eine Gurke und trifft!

http://www.youtube.com/watch?v=FKa8cjgw9oE&NR=1

Im hinteren Drittel des Films

Niels

Re: Mit was Ziele ich eigentlich...

Beitrag von Niels » 08.11.2007, 19:28

So, so ein Gurke also - mir schwant nichts gutes für künftige Wettkämpfe bei solchen Beispielen. ;D ;D ;D

Ich habe zwar schon so eine Idee, was Du mit Schulterstellung meinst. Allerdings hat mich der schulter-, arm- und bogenlose Schneemann - Deine zeichnerischen Bemühungen in allen Ehren - eher verwirrt.  ;D ;D

Gut, deutlich wird für mich, dass Bogenarm, Schultergürtel und Oberarm des Zugarms eine aufs Ziel gerichtete Linie bilden sollen. Bei einer so ähnlichen Haltung hatte ich aber immer die Tendenz, den Kopf nach vorn zu beugen, mich ins Ziel zu lehnen und dreinzuschauen, als wollte ich das Ziel fressen (sah bei den Koreanern in Dauchingen auch oft so ähnlich aus). Dann bekam ich den Hinweis, besonders beim Schuss nach vorn gerader auf dem Pferd zu sitzen und ziemlich genau seitdem ich versuche, das zu berücksichtigen, treffe ich beim Schuss nach vorn vom Pferderücken deutlich schlechter als früher.  Ich sah es als Umstellungsproblem an (gut Dinge, will eben Weile haben). Aber womöglich liegt es ja am Verlust dieser Schulterlinie. Jedenfalls ein interessanter Ansatz diese Schultergürtelgeschichte ...
Zuletzt geändert von Niels am 08.11.2007, 19:30, insgesamt 1-mal geändert.

benz

Re: Mit was Ziele ich eigentlich...

Beitrag von benz » 08.11.2007, 23:57

ich muss eigentlich ins Bett, daher nur kurz:

@Steppi

Du redest von mediteranem Ablass, bei der Abweichung nach links?

und um Dich mal frei zu zitieren: die Stellung des Schultergürtels als ausschlaggebenden Faktor zu betrachten, zeugt davon, nicht weit in die Materie vorgedrungen zu sein.

Ok ist ein bisschen gemein, aber nur ein bisschen.

@Niels

ganz klar, mein Problem schon immer, zu lange hab ich mich in den Schuss gebeugt und getroffen, mein Gehirn hat das als die Stellung gespeichert in der der Pfeil trifft.

Alle guten Jagdbogenschützen legen sich so in den Schuss.......

Steppenreiter

Re: Mit was Ziele ich eigentlich...

Beitrag von Steppenreiter » 09.11.2007, 10:57

@Niels
Es ist kein Schneemann sondern eine Draufsicht - "Menno!"

Die Streckung bzw. ich nannte es einmal Ausrichtung ist wichtiger als der Schwerpunkt.

http://www.fletchers-corner.de/cpg/albu ... kt%7E0.jpg

Gründe für einen weit nach vonre liegenden Schwerpunkt sind zwei
1. ein schnelles Pferd
2. eingeschränkte Beweglichkeit im Torso bei der Drehung und Schulterstreckung (=Ausrichtung)

Probleme die dadurch auftreten können sind:
1. Das Pferd legt an Tempo zu
2. Gleichgewichtsproblem
3. Pfeile häufig zu tief

Kommt es zusätzlich zu einer Verlagerung des Körpergewichts in Richtung Ziel, hat man meist auf sensibleren Pferde Probleme, sie weichen nach rechts aus. Und das bedeutet Verlust der reiterlichen Kontrolle.

Zielen beeinflußt der nach vorne liegende Schwerpunkt nicht direkt. Er unterstützt allerdings bei steifen Zeitgenossen die Körperstreckung wirkt sich aber nachteilig auf das Reiten aus.

Es gibt Yogaübungen, die einem helfen den Torso frei beweglich zu machen! 

@Benz
Ich denke das die Ausrichtung, so wie wir sie praktizieren, dem besseren Reiten geschuldet ist. die Körperstreckung hilft dabei:
1. immer den gleichen Auszug zu haben
2. Mit dem ganzen Körper eine gerade Linie ins Ziel zu finden
3. Den Schwerpunkt im Sitz permanent zu halten

und stellt damit das Eine Bein beim Zielen und Treffen vom berittenen Bogenschiessen dar. Die Ausrichtung kann nur mit viel Disziplin geübt werden, es bedeutet nämlich eine Bewegung fertig zu machen und nicht bereits auf halben Weg, den Schuß veranlassen.

Das andere Bein ist etwas mentales, Rena hat dazu Andeutungen gemacht.

Und nocheinmal, man kann auf einem Bein stehend, das andere vollkommen vernachlässigend, treffen, aber je weiter das Ziel umso unsicherer wird diese Methode!

Weshalb ich mit dem Daumenrelease links vorbeigeschossen habe, hängt damit zusammen, dass das ganze eigentlich ein Prozess ist, eine permantente Bewegung zweier Köprer, meines und der des Pferdes.
Die Körperstreckung war zwar erreicht, aber das nach vorne ins Ziel drehen der Bogenschulter noch nicht abgeschlossen als ich geschossen hatte, deshalb links vorbei, aber in genau der richtigen Höhe!
Zuletzt geändert von Steppenreiter am 09.11.2007, 14:21, insgesamt 1-mal geändert.

Polvarinho
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Re: Mit was Ziele ich eigentlich...

Beitrag von Polvarinho » 09.11.2007, 11:32

Steppenreiter hat geschrieben: Die Körperstreckung war zwar erreicht, aber das nach vorne ins Ziel drehen der Bogenschulter noch nicht abgeschlossen als ich geschossen hatte, deshalb links vorbei, aber in genau der richtigen Höhe!


Hättstema nochn Galoppsprung gewartet hättste fett getroffen...  ;D ;D ;D
Claus
Wo es nur um das Gewinnen geht, dort gibt es zu viele Verlierer.

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Re: Mit was Ziele ich eigentlich...

Beitrag von djingis » 09.11.2007, 12:28

Polvarinho hat geschrieben:
Steppenreiter hat geschrieben: Die Körperstreckung war zwar erreicht, aber das nach vorne ins Ziel drehen der Bogenschulter noch nicht abgeschlossen als ich geschossen hatte, deshalb links vorbei, aber in genau der richtigen Höhe!


Hättstema nochn Galoppsprung gewartet hättste fett getroffen...  ;D ;D ;D


.......jaaaa meistäää!!! ;D ;D ;D
... die zukunft ist der rest unseres lebens, also lebe die zukunft ...
- vertraue auf gott, aber binde dein pferd an -

http://www.mongolensturm-bayern.de

Steppenreiter

Re: Mit was Ziele ich eigentlich...

Beitrag von Steppenreiter » 09.11.2007, 14:00

Ne Jungs eben nicht!

Es geht nicht darum in jedem Fall zu treffen, das kann ich auch dadurch erreichen, dass ich solange warte bis ich so nahe bin, dass es klappt. Das ist ja das Probelm das Claus hat, versucht er von Anfang an zu schiessen, dann klappt bei ihm nämlich nix mehr. s.o.

..., also ihr habts noch nich kapiert....

Es gilt an dem weitest möglichen Punkt nach vorne zu schiessen, mal ganz unabhängig davon, dass Clausens Bemerkung recht lustig war...

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Re: Mit was Ziele ich eigentlich...

Beitrag von zanabo » 09.11.2007, 15:35

Steppenreiter hat geschrieben:@Niels
Es ist kein Schneemann sondern eine Draufsicht - "Menno!"


;D ;D ich war auch total verwirrt von der Zeichnung ............ich hab mich nur nicht getraut zu fragen :D  ;)

Shir Kahn

Re: Mit was Ziele ich eigentlich...

Beitrag von Shir Kahn » 09.11.2007, 17:18

Glaube!

Der Körper ist Dein Meister!

Keine Diagramme....... :(


Tiger
Zuletzt geändert von Shir Kahn am 09.11.2007, 17:40, insgesamt 1-mal geändert.

Niels

Re: Mit was Ziele ich eigentlich...

Beitrag von Niels » 09.11.2007, 17:43

Achso eine Draufsicht - also kein Schneemmann sondern das Pferd ist gemeint. Es wird durch die Erklärung jedenfalls verständlich, was Du meinst. ;) ;D

Ich wollte auch nicht gesagt haben, dass das Hineinlehnen auf dem Pferd unproblematisch ist, sondern nur darauf hinweisen, dass man die Schulterausrichtung bei der Konzentration aufs Geradebleiben leicht verlieren kann.

Noch eine Anmerkung: Da ja immer gern mal Hinweise eingestreut werden, es solle weniger diskutiert und einfach mehr trainiert werden. Das ist zwar sicher gut gemeint. Aber wenn ich z.B. hier schreibe sitze ich überwiegend in meinen Büro. In der Zeit säße ich ich zwar oft lieber mit Bogen auf dem Pferd. Aber diese Alternative steht gar nicht zur Debatte. Ich kann mich lediglich entscheiden, ob ich mir in der Kaffeepause juristische Fachliteratur oder eine theoretische Abhandlung zum berittenen Bogenschießen gönne. Und wer schon mal juristische Fachliteratur gelesen hat, weiss warum ich mich - vor diese Wahl gestellt - lieber über letzteres austausche.  ;D ;D

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Angela
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Re: Mit was Ziele ich eigentlich...

Beitrag von Angela » 09.11.2007, 17:55

Keine Diagramme....... :(


Ich wollte lediglich wissen wie das überhaupt mit der Ausrichtung des Schultergürtels gemeint war, da ich das zum ersten Mal in diesem Thread gehört habe. Für mich war daher die Zeichnung ganz hilfreich (Ich habe auch geschnallt, dass es eine Draufsicht und kein Schneemann ist *sichaufdieSchulterklopf* ;D) Ich bin eigentlich ganz froh, wenn ab und zu konkrete Tips zur Technik genannt (oder gezeigt) werden, da kann ich was mit anfangen. Wenn mir jemand einfach klipp und klar sagt, dass man im Training auf vernünftigen Auszug achten oder auf einem schnelleren Pferd weiter links zielen soll, Bogenhaltung usw. dann habe ich da viel mehr davon, als wenn ich seitenweise vage Beiträge über Körpergefühl, Bewusstsein und Glauben lese. Letztere finde ich eher verwirrend, das sind m.E. persönliche Erfahrungen, die von Person zu Person unterschiedlich wahrgenommen werden. Vielleicht können das die fortgeschritteneren Bogenschützen, für die die technischen Aspekte Sachen selbstverständlich sind, nicht (mehr) nachvollziehen  ???
Zuletzt geändert von Angela am 09.11.2007, 18:14, insgesamt 1-mal geändert.

flashi
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Re: Mit was Ziele ich eigentlich...

Beitrag von flashi » 09.11.2007, 18:20

niels, nehm einen ball mit auf arbeit, so die größe eines fußballes und dreh ihn mit den handflächen, nehm die schulter mit dazu in jede richtung ,du glaubst nicht wie dich das locker und beweglich macht in den schultern. echt  ;D
ich mach das oft vorm fehrnseher.

gruß gerd

Shir Kahn

Re: Mit was Ziele ich eigentlich...

Beitrag von Shir Kahn » 09.11.2007, 18:48

Als Anhang

Jemand sagte mir Du hälst den Bogen zu hoch  > Falsch!!

Dann kamen Koreaner auf einmal war es dort richtig?

Ihr seht Japaner wieder eine etwas andere variante!?? und sie werden treffen??!

Ich denke ich bin auf einem ganz guten weg.

Ferndiagnosen sind schwer zu treffen wie einer den Bogen von der Haltung verändern sollte.
>Körper Dein Meister auch er führt einen Schritt für Schritt!


Die fernen Schüße Claus trift nicht?? Das seh ich etwas anders.
Schritt für Schritt > Verstehen!!
Tiger

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Re: Mit was Ziele ich eigentlich...

Beitrag von Angela » 09.11.2007, 19:31

Jemand sagte mir Du hälst den Bogen zu hoch  > Falsch!!
Dann kamen Koreaner auf einmal war es dort richtig?
Ihr seht Japaner wieder eine etwas andere variante!?? und sie werden treffen??!


Tobi, was willst du damit sagen - jeder soll sich seine Technik selbst entwickeln und sich einfach von seinem Körpergefühl und Glauben leiten lassen? Irgendeine Art von "Basislehre(n)" ist irrelevant? ???

Shir Kahn hat geschrieben:Ferndiagnosen sind schwer zu treffen wie einer den Bogen von der Haltung verändern sollte.
>Körper Dein Meister auch er führt einen Schritt für Schritt!


Es ging weniger um Ferndiagnosen, sondern um ganz grundsätzliche Sachen, die bei der Technik wichtig sind. Erfahrungsaustausche aus dem Alltag, die man leicht nachvollziehen und zuhause im Training ausprobieren kann. Wie gesagt, das ist vielleicht wirklich nicht mehr nachvollziehbar für jemand der da schon etwas weiter ist. Das klingt so einfach, "höre einfach auf deinen Körper", aber so einfach ist es nicht, wenn man noch an der Basis arbeiten muss. Das war z.B. bei mir und meinem Pony (der fliegende Rasenmäher) so, als wir noch auf Dressurturniere unterwegs waren. Nach vielen Jahren Zusammenarbeit und Training musste ich die einzelnen Lektionen fast nur noch denken, habe dann mehr oder weniger unbewusst eine Gewichtsverlagerung oder was auch immer ausgeführt, weil diese nach langem Training eben zu fast automatischen Abläufen wurden. Mein Pony wusste sofort, was von ihm verlangt war, und tat das auch (naja, meistens  ;D). War auch so ein Gefühl "Galoppwechsel wollen - dann klappt's auch".

Aber das kann ich auf der Art keinem Reitschüler vermitteln, der das noch nicht kennt. Ich muss diesem die ganz normale Hilfengebung erläutern, diese immer und immer wieder üben lassen, diese ggf. korrigieren. Wenn die technischen Aspekte bekannt und so eingeübt sind, dass sie einfach "sitzen", dann werden diese durch Körpergefühl verfeinert. Ich behaupte mal, beim Bogenschießen ist es ähnlich - wenn die Technik stimmt und durch viel, viel Übung zum automatischen Ablauf geworden ist, der Auszug immer gleich ist und die Nockerei klappt ohne hinzuschauen usw., dann kann man das Ganze verfeinern. Oder nicht?

Und um diese Technik zu verstehen, hole ich mir gerne Tips von den besseren Bogenreitern. Wenn diese dann anschaulich und leicht verständlich sind (z.B. eben durch eine Zeichnung), dann umso besser. Was ist daran so verwerflich?
Zuletzt geändert von Angela am 09.11.2007, 19:34, insgesamt 1-mal geändert.

Shir Kahn

Re: Mit was Ziele ich eigentlich...

Beitrag von Shir Kahn » 09.11.2007, 20:54

Nein
Natürlich gehört Technik dazu!

Aber ich denke  es gibt kein Du mußt!!!!

Es gibt eine Bassis auf der man aufbaut!!! ( Technik)

Selbst bei unseren Wettkämpfen Beobachte und Du siehst es
ist eine Bassis wobei sich jeder etwas anders weiterentwickelt hat!

Vergleich ich nehm mal Rolf und Mich ( Sorry Rolf hab Dich nicht gefragt !! )
Rolf hält den Bogen sehr Tief >>> Er trifft!!!
Ich halte den Bogen dagegen recht hoch >im vergleich >kann nichts dafür aber
treffe auch .( manchmal ;D)

wenn wir hier trainieren kann ich " Meinen Schülern" helfen in dem ich sehe was sie tun und was geschieht! Danach kommt Schritt für Schritt!
Und Die Technik entsteht!

Es gibt keine feste Formel!

So wie bei Pferden auch jedes Tier ist einzigartig und man sollte sehen verstehen
und ..........
Bei Menschen ist es ähnlich nur nicht ganz so ...

Als Tipp von Mir zu Dir Angela>Du bist von Deiner Art  ;D ne Flotte . Ist Positiv gemeint!!!! ;D

Geh das Bogenschießen mal mit etwas mehrRuhe an! ;)

Tiger

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