Ist berittenes Bogenschiessen ein Schießsport oder ein Reitsport?

Technik und praktische Umsetzung
benz

Re: Ist berittenes Bogenschiessen ein Schießsport oder ein Reitsport?

Beitrag von benz » 13.12.2007, 12:40

naja mein "Ansatz" ist allenfalls der, dass es keine von natur aus coolen Pferde gibt, es gibt allenfalls einfachere und schwierigere Pferde, so wie es keine von natur aus scharfen oder braven Hunde gibt, aber natürlich einfach und schwerer zu erziehende..... und ich weiß natürlich, wie jeder der damals auf Gut Seeburg war, dass die beiden Haffis keinen Bogen kannten, ich meinte die Vorarbeit, die nötig war um aus den beiden coole Wandereitpferde zu machen.

Dass das bei einem Andalusier Hengst eine andere Aufgabe ist, als bei einer Fjordstute ist mir auch bewußt. Was aber der eigentliche Anstoß für meine, zugegeben etwas provozierenden Beitrag war ist, dass der Hinweis darauf, dass der Bahnwettkampf keine große reiterliche Herausforderung darstellt, die Arbeit die im Hintergrund geleistet wird, "schlecht macht".

Dieser Hinweis ignoriert aus meiner Sicht die viele Arbeit und das Wissen das Vorrrausetzung ist um eine Pferd wie Harun oder Moonlight dort hin zu bringen wo sie sind und besonders erwähnen möchte ich da Claus und Polvarinho sowie Volker und Sharif. Aber auch Rolf und Sezon, die unermüdlich daran arbeiten, an der Sache, die angeblich ja keine große Herausforderung darstellt.......

Der Hinweis darauf, dass die Bahn keine große Herausforderung für die Pferde ist, schmälert die Leistung die hinter solchen Ritten steht! Und das ärgert mich zugegebener maßen.

Also klar ist eine Suche nach Weiterentwicklung immer ok, aber nicht mit dem Argument, dass dass ja sowie nur draufsitzen sei.........

liebe Grüße benzi

Niels

Re: Ist berittenes Bogenschiessen ein Schießsport oder ein Reitsport?

Beitrag von Niels » 13.12.2007, 13:13

Mit 95%iger Sicherheit kann ich sagen, dass die Vorarbeit auch in Bezug auf die Ausbildung zum coolen Wanderreitpferd im Falle von Tic und Tac einfach darin bestand, sie in einer Gruppe von erfahrenen Pferden mitgehen zu lassen. Im Höchstfall hat man ihnen beim ersten Mal einen erfahrenen Reiter gegönnt. Das ist aber auch nicht sicher. Ich habe auf der Ranch meines Freundes schon mehrfach an Ausritten teilgenommen, wo mir die um 10:00 Uhr gestellte Frage, wie lange das Pferd schon unter dem Sattel gehe, mit 8:00 Uhr beantwortet wurde.  ;D ;D (also kurz in den Roundpen und los gehts in die Pampa). Der Wahlspruch meines Freundes ist eben: "reiten lernt man nur durch reiten" und das bezieht er auf Mensch und Tier. Ist sicher nicht in jedem Fall der beste Ansatz, aber der sehr sichere Hintergrund von Tic und Tac.

Benzi, niemand will die Arbeit an der Ausbildung der Bogenreitpferde "schlecht machen". Wenn das so rüberkam, bitte ich um Entschudligung dafür. Mir geht es vielmehr um das verschenkte Potential und die Steigerung der Herausforderung bei Moonlight, Harun und Co.. Die könnten sicher einiges mehr, als 90 m gleichmäßig geradeaus galoppieren. Ich bin der Meinung, etwas Abwechslung würde ihnen sogar besser schmecken. Und es ist doch nun mal so: Trainiert wird im wesentlichen, was auch im Wettkampf gefordert wird. Nicht, dass das nun nichts wert wäre und bei schwierigen Pferden kann das schon ein ganzes Stück Arbeit sein. Aber ich kenne einige Pferde, die damit bereits erkennbar unterfordert sind.

Das Problem bei einer Steigerung des reiterischen Elements sehe ich aber auch im organisatorischen Bereich. Schon bei dem Parcour im Bisonpark waren sehr gute Reiter auf Leihpferden oft chancenlos. Derartige Wettkämpfe ergeben für den Starter eigentlich nur wirklich Sinn, wenn er mit einen Pferd starten kann, mit dem er die reiterlichen Anforderungen auch ausreichend trainieren konnte. Daher kann sowas unter beachtung unserer Voraussetzungen eigentlich nur ein zusätzlicher Wettkampf sein, wenngleich es ein schöner wäre, der hoffentlich sukzessive an Bedeutung gewinnt.

Polvarinho
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Re: Ist berittenes Bogenschiessen ein Schießsport oder ein Reitsport?

Beitrag von Polvarinho » 13.12.2007, 13:57

Komische Diskussion....

Wozu ist die gut?

Sicher ist:

Wir sind fast alle recht schlechte Reiter und im Idealfall versuchen wir für uns und unser Pferd etwas zum Besseren zu bewegen...

Solange wir nicht besser sind, können wir nicht anspruchsvoller Reiten.

Was nutzt es Wettkämpfe mit höherer reiterlicher Anforderung zu kreieren?

Es gäbe dann keine Wettkämpfe mehr.

Stellt Euch vor man müsste vor dem Bahnwettkampf nur schnell eine halbe aber saubere! Galopppirouette zeigen....

Wir begrenzen alles.

Wir  müssen bessere Reiter werden.

Vorher brauchen wir uns um eine Gewichtung der Anteile Reiten vs. Schiessen keine Gedanken zu machen.
Claus
Wo es nur um das Gewinnen geht, dort gibt es zu viele Verlierer.

Niels

Re: Ist berittenes Bogenschiessen ein Schießsport oder ein Reitsport?

Beitrag von Niels » 13.12.2007, 14:14

Wir haben schon ein paar wirklich gute Reiter in unseren Reihen (und mich selbst meine ich damit bestimmt nicht). Nur können die das bisher nur selten und wenn eher mal am Rande zeigen. Und da komme ich wieder auf den Punkt: warum sollten die weniger guten motiviert sein, besser reiten zu lernen. Sie können dies aus anderen Gründen wollen, aber für unseren Sport reichen ein paar Grundlagen. Es wird trainiert, was in den Wettkämpfen gefordert ist.

Also kleinere Wettkämpfe könnte es durchaus geben (im Ansatz gab es sie ja sogar schon).

Sicher kann man da nicht gleich mit der hohen Schule ins Rennen gehen, sondern müsste die Anforderungen langsam steigern. Im Bisonpark haben wir zum Beispiel einen bewusst einfachen Parcour aufgebaut.

Und dann wäre ja auch noch die Frage, was in einem Steppenreiterwettkampf an "guter Reiterei" gefordert werden müsste bzw. passen würde. Ob die Galopppirouette da so der richtige Ansatz ist? Dann doch eher Gerds Trickreiten oder z.B. einfache Wendungen oder auch Stopps möglichst ohne Zügel. Damit man eben schießen kann, denn um dieses Kombination geht es ja im Ergebnis.

benz

Re: Ist berittenes Bogenschiessen ein Schießsport oder ein Reitsport?

Beitrag von benz » 13.12.2007, 14:20

naja es ist halt eine diskussion etwas voranzutreiben, was man eigenltich nicht wirklich beherrscht.......

Ich denke es gibt drei Aspekte:

1. Anforderung für den Reiter

2. Anforderung für das Pferd

3. Attraktivtät für das Publikum


Wenn ich den Moguwettkampf in Dauchingen betrachte oder den Koreanische Wettkampf in Pforzheim, muss ich für MICH sagen, haben sie, was die Attraktivität fürs Publikum angeht, nicht das gehalten was ICH mir von ihnen versprochen hatte. Das liegt z.B. an der Einsehbarkeit der Treffer fürs Publikum, die weggedrehten Scheiben bei "korea" sind fürs Publikum ja mal vol fürn ***...... und auch beim Jüngerpreis wird schon deutlich, dass das nur Sinn macht, wenn das Ziel für das Publikum gut einsehbar ist.

Solche Dinge sollten, was die Attraktivät angeht erst vernünftig ausgewertet werden und Veränderung zielorientiert umgesetzt werden, bevor neue Wettkämpfe dazukommen. Natürlich nur meine bescheidene Meinung!

liebe Grüße benzi

Niels

Re: Ist berittenes Bogenschiessen ein Schießsport oder ein Reitsport?

Beitrag von Niels » 13.12.2007, 16:16

Benzi, da hast Du schon recht. Optimal ist das noch nicht, wobei ich den Lösungsansatz beim koreanischen Wettkampf im Abstand zwischen Bahn und Schussfeld sehe. In Storkow war das besser, weil der Blickwinkel besser war. Außerdem hatten wir da die Scheiben beim Double noch parallel zur Bahn. Beim Mogu sehe ich vor allem Bedarf bei der Schaffung spannender und nachvollziehbarer Regeln und bei der Verkürzung der Pausen.

Ich meine, das eine (Auswertung und Verbesserung der vorhandenen Wettkämpfe) schließt das andere (Planung der Tests für neue Wettkampfarten) nicht aus.

Steppenreiter

Re: Ist berittenes Bogenschiessen ein Schießsport oder ein Reitsport?

Beitrag von Steppenreiter » 13.12.2007, 20:06

Mogu, Benzi, war ein Testlauf und er hat mir einiges offengelegt!

Keiner der Champs hat sich ihm in Dauchingen gestellt. Gründe?
1. Angst, davor, dass sich ihre Pferde aufheizen und sie sie beim ungarischen nicht mehr kontrolliert bekommen.
2. Es gab keine Punkte zu gewinnen, war also nur Just for Fun
3. Angst vom Pferd zu fallen

Zu 1: Ich hatte das Spiel noch nie zuvor mit Rouge oder Ronnie gemacht. Er war das weitaus schnellste Pferd in Dauchingen, ein ziemlich heißer Feger, der nicht immer leicht zu kontrollieren ist und trotzdem ist er nach dem Mogu im Ungarischen Wettkampf Zeiten um die 13 Sekunden galoppiert.
zu 2: Wer Spiele wie Mogu in Zukunft sehen will wird sie mit ins Reglement aufnehmen müssen.
zu 3: Ja es ist ein schneller Sport und braucht eigendlich noch mehr Platz als  in Dauchingen.

Und trotzdem...

Weder die koreanischen Varianten noch Mogu sind eine wirkliche reiterliche Herausforderung, Ausbildungstechnisch auch nicht. Was ich mir aber vorstellen könnte ist der Vorschlag von Volker, der meinte, wir sollten Speedcontrol Varianten einbauen. z.B. müssen 3 Galopps schneller als 10 Sekunden geritten werden, 3 zwischen 10 und 13 und 3 über 13 Sekunden.
Wer es nicht schafft bekommt Punktabzug.

Mir hat das ganz gut gefallen, denn es ist einfach zu realisieren und eine nicht leicht zu knackende Nuß.
Zuletzt geändert von Steppenreiter am 13.12.2007, 20:09, insgesamt 1-mal geändert.

Shir Kahn

Re: Ist berittenes Bogenschiessen ein Schießsport oder ein Reitsport?

Beitrag von Shir Kahn » 13.12.2007, 20:51

Und eine über 20ig ;)

Ne mal ernsthaft. Die Idee ist nicht schlecht aber mit Sicherheit viel zu Früh!
Wir sind noch weit weg davon Regeln so zu ändern da noch ein zu großes Potenzial
vor uns frei liegt! Auch die schnellen ! Ging wohl doch wieder um Regeln bei diesem Thema ??!!

Es wäre für manch einen mal interessant die Videos anzuschauen! Aber den Teil nach ende der Bahn!! Es ist noch viel anderes zu tun.

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Re: Ist berittenes Bogenschiessen ein Schießsport oder ein Reitsport?

Beitrag von DoktorBig » 13.12.2007, 22:08

Hallo

Also ich für meinen Teil denke, dass das berittene Bogenschiessen vom Jagen und von der Kriegsreiterei kommt. Und ich finde eure Wettkämpfe toll so wie sie sind, Ungarischerwettkampf, Koreanischerwettkampf und Mogu. Beim Mogu ist es schade das es da noch keine Regeln sowie keine Wertung gibt, auch ein Dreikampf wäre möglich. Noch mehr verzettelung verträgt die kleine Gemeinde nicht dafür sind wir noch zu wenige. Man stelle sich mal vor, vor was für eine Herausfoderung man damit Anfänger stellt, Reiten und Bogenschiessen zu erlernen und auch noch beides zu vereinen.
Ausserdem gibt es noch viele die damit überfordert sind und nach extra Regeln für schnellere Pferde verlangen, anstatt mal sich und ihr Pferd so weit zu bringen die vollen 16 Sekunden ausnützen zu können. (Ich hoffe das ich das hinkriege. :D) desweiteren bleibt es ja jedem überlassen noch viele andere Sachen mit seinem Pferd zu machen. Nach meiner Meinung geht es beim berittenen Bogenschiessen um das was ihr da macht.  Auch ein western Reiter der immer nur die eine Diziplin aus übt (Cuttin oder Reining oder ein Springreiter der immer das gleiche macht ) darf nicht von sich in Anspruch nehmen das er reiterlich anspruchsvol sei.

LG Manuel
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benz

Re: Ist berittenes Bogenschiessen ein Schießsport oder ein Reitsport?

Beitrag von benz » 13.12.2007, 22:15

ich hab mir nochmal die Attraktivität fürs Publikum durch den Kopf gehen lassen, was macht Biathlon so attraktiv: man sieht wer trifft UND ganz wichtig, man sieht beim Zieleinlauf sofort wer gewonnen hat, das macht z.B. auch den Bogenlauf in Storkow so spannend. Ich wette Springreiten hat ein vielfaches mehr an Zuschauern als (oder wie.... grrrrrrr) Dressurreiten, jeder sieht wenn ein Hindernis fällt und kann die Punkte mitzählen.....

@Tobi
naja es gibt immer zwei Gründe warum mann etwas neues anfängt, entweder weil man das alte so gut kann dass es keine Herausforderung mehr darstellt, oder weil es man es eben nicht gut kann.....  ;D
Zuletzt geändert von benz am 13.12.2007, 22:19, insgesamt 1-mal geändert.

Sir Lancelot

Re: Ist berittenes Bogenschiessen ein Schießsport oder ein Reitsport?

Beitrag von Sir Lancelot » 13.12.2007, 23:29

Steppenreiter hat geschrieben:..., wir sollten Speedcontrol Varianten einbauen. z.B. müssen 3 Galopps schneller als 10 Sekunden geritten werden, 3 zwischen 10 und 13 und 3 über 13 Sekunden.
Wer es nicht schafft bekommt Punktabzug.

Mir hat das ganz gut gefallen, denn es ist einfach zu realisieren und eine nicht leicht zu knackende Nuß.



Also wer sich unterfordert fühlt, der kann sich beim nächsten Wettkampf freiwillig dafür melden. Da bin ich mal gespannt.
Für Anfänger bzw. Fortgeschrittene im unteren Stadium ist das nicht zu schaffen.
Man sollte die Basis (Anfänger) fordern nicht überfordern.

@Benz
Gut gesprochen!
Zuletzt geändert von Sir Lancelot am 13.12.2007, 23:59, insgesamt 1-mal geändert.

Niels

Re: Ist berittenes Bogenschiessen ein Schießsport oder ein Reitsport?

Beitrag von Niels » 14.12.2007, 10:26

benz hat geschrieben:
@Tobi
naja es gibt immer zwei Gründe warum mann etwas neues anfängt, entweder weil man das alte so gut kann dass es keine Herausforderung mehr darstellt, oder weil es man es eben nicht gut kann.....  ;D


Benzi, der war aber gemein. ;) ;D ;D

Aber es gibt schon mehr als diese zwei Gründe. Mir fällt da noch ein: andere Erwartunghaltung an den Sport (die sich durchaus auch erst im Laufe der Befassung damit herausgebildet haben kann), Verbesserung der Akzeptanz in der Reiterszene, Erhöhung der Attraktivität des Sports usw..

Und eine ganz deutliches NEIN, Tobi, es geht hier nach meinem Verständnis nicht um die Regeln der vorhandenen Wettkämpfe und deren Änderung. Man muss sich für Neues aber durchaus mit den Stärken und Schwächen des Vorhandenen auseinandersetzen. Deshalb und nur deshalb spreche ich die vorhandenen Wettkämpfe dabei auch an. Also kein Grund, reflexartig in den bekannten Verteidigungsgraben zu gehen.  ;) ;D ;D

Manuel, das mit dem Verzetteln ist sicher ein Argument. Aber erstens geht es dem Bund der Steppenreiter schon nach dem Satzungsziel um die Vielfalt des berittenen Bogenschießens. Und zweitens ist es ja nicht so, dass man nicht in mehreren Disziplinen starten kann. Die Erfahrung zeigt, dass viele Neues gern ausprobiert und bei Gefallen auch angenommen wird, ohne auf Altes zu verzichten.

Ich werden z.B. immer auch gern im UW starten, wenngleich zunehmend quasi außer Konkurrenz. Es ist ja nichts so, dass mir das nun überhaupt keinen Spass machen würde. Ich werde mich da aber nie so reinvertiefen, wie zum Beispiel Horst, Claus, Tobis usw.. Dennoch habe ich volles Verständnis dafür, wenn andere dies tun und ich gönne ihnen von ganzem Herzen die dann redlich verdienten hohen Punktzahlen in diesem Wettkampf. Es sieht bei den Guten auch sehr elegant und ansprechend aus. Das ist auch nicht die Frage.

Aber wenn es darum geht mit Neuem andere Aspekte des berittenen Bogenschießens anzugehen, dann muss es doch erlaubt sein, den UW auch mal ganz nüchtern dahingehend zu analysieren, welche Aspekte er in welchem Maße wiederspiegelt. Und da kommt man eben zu dem Ergebnis das es primär Schnellschießen ist, weil der Nockablauf bestimmend für das Ergebnis ist. Das ist sicher ein interessanter Aspekt, aber für etwaige neue Diziplinen, könnten eben idealerweise andere Aspekte, wie Schußpräzision und Reiterei stärker als beim UW betont werden. Die Gründe dafür ergeben sich zum Teil aus dem Biathlonvergleich.

Es ist auch völlig legitim das einzelnen Sportler die Außenwirkung schnuppe ist.  Diese Haltung verbiete ich mir aber, wenn es zum Beispiel im Rat der Steppenreiter um die Etablierung/Entwicklung des Sports geht. Ein gut vorgetragener UW trägt natürlich auch ungemein zu einer guten Außendarstellung bei. Aber aufgrund der analysierten Schwächen dieser Disziplin ist das Potential des berittenen Bogenschießens im Hinblick auf die Attraktivität für den Sportler und den Zuschauer damit mE einfach lange nicht ausgeschöpft. Dass dennoch diejenigen, die sich in den UW vertiefen, eventuell überwiegend nur dort ihren Beitrag zur Entwicklung leisten wollen, ist nicht nur nichts schlechtes, sondern sogar unverzichtbar. Warum sollte auch auf diese inzwischen bei einigen doch sehr beachtlichen sportlichen Leistungen verzichtet werden, zumal es den Starten ja ganz offensichtlich großen Spass bereitet?

Steppi, ich würde deshalb folgerichtig weniger über irgendwie abgwandelte Varianten des UW nachdenken, sondern mehr über was tatsächlich neues, anderes. Sonst kann in der Tat leicht der falsche Eindruck entstehen, es ginge darum, sportliche Leistungen durch Regeländerungen zu erhöhen bzw. dem Druck ausweichen zu wollen und ich weiß, dass es so nicht ist.

P.S.: Benzi, "als" war ein Treffer.  ;D ;D ;D
Zuletzt geändert von Niels am 14.12.2007, 10:33, insgesamt 1-mal geändert.

Sir Lancelot

Re: Ist berittenes Bogenschiessen ein Schießsport oder ein Reitsport?

Beitrag von Sir Lancelot » 14.12.2007, 11:30

Niels hat geschrieben:Es ist auch völlig legitim das einzelnen Sportler die Außenwirkung schnuppe ist.  Diese Haltung verbiete ich mir aber, wenn es zum Beispiel im Rat der Steppenreiter um die Etablierung/Entwicklung des Sports geht. Ein gut vorgetragener UW trägt natürlich auch ungemein zu einer guten Außendarstellung bei.


Ohne Attraktivität (bB ist von Haus aus schon attraktiv) keine Zuschauer,
ohne Zuschauer kann der Sport nicht verbreitet werden, die Anhängerschaft kann nicht wachsen und die so wichtigen Sponsoren bleiben weg. Das Ergebnis ist eine Sackgasse.
Das muss jedem klar sein bzw. werden!

Polvarinho
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Re: Ist berittenes Bogenschiessen ein Schießsport oder ein Reitsport?

Beitrag von Polvarinho » 14.12.2007, 11:30

Ich glaube ich habe jetzt so langsam verstanden, warum ich diese Diskussion überhaupt nicht verstehe.

Für mich persönlich und auch für ein paar andere Leute, ist Berittenes Bogenschiessen, jedenfalls das, was wir bis vor ein paar Monaten darunter verstanden haben, kein Schiess- oder Reitsport.

Es ist ein innerer Weg !

Darum bin ich, sobald jemand das Nievau herunternivellieren oder den Wettkampf auf andere Weise kastrieren will, immer gleich so irritiert.

Und ich weiß nicht, warum man immer wieder in die Diskussion um den Ungarischen Bahnwettkampf eintritt, statt sich um grundlegend neu DInge zu kümmern...

Also schlage ich vor, den UW aussen vor zu lassen!

Die, die ihn praktizieren sind nicht auf Aussenwirkung bedacht - seichte Unterhaltung fürs Volk würde ich auch viel lieber z.B. Dieter Bohlen überlassen, er ist einfach ein Profi darin.

Mit der Einführung der Koreanischen Wettkämpfe haben wir einen ersten und richtigen Schritt dahin gehend getan ein etwas breiteres Publikum anzusprechen.

Das ist o.k. so und ein Ziel der Steppenreiter.

Aber über das Ziel hinaus schiessen dürfen wir auch nicht.

Ein Millionenpublikum werden wir nie erreichen können.

Auch dann nicht wenn wir immer mehr Wettkämpfe mit immer niedrigerem Niveau anbieten würden......

Zugleich aber bleibt der Ungarische Wettkampf unangetastet und daher ist eine Diskussion darüber ob es sich hierbei um einen Schiesssport handelt oder um einen Reitsport den Strom nicht wert den wir alle zur Zeit verbrauchen....

Wir sollten uns Gedanken um neue Steppenreiterwettkämpfe machen !

Ich persönlich hätte auch Spass am Spiel mit dem Speer oder der Lanze,

aber meinen inneren Weg werde ich deswegen nicht verlassen.
Claus
Wo es nur um das Gewinnen geht, dort gibt es zu viele Verlierer.

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Re: Ist berittenes Bogenschiessen ein Schießsport oder ein Reitsport?

Beitrag von DoktorBig » 14.12.2007, 11:32

Hallo Niels

Das sin zum teil gute Argumente, aber auf Anerkenung in der Reitersenne kann nur ein Nar oder Jemand der die Reitersenne nicht kent hofen. Den die Reiter erkenen sich untereinander nicht an. Warum solten sie da Bogenreiter anerkenen. Ich bin und war in mehreren Reiterforen zum teil als Mietglied und zum teil als Moderator. Durch die Streitereien dort Zwieschen den einzelnen miedglieder(Dressur, Sringreiten,Western, Klassich und Freizeit) Musten schon Ganze Threads geschlossen werden.  Einzelne Miedglieder wurden ausgestossen. In einem Forum ging es soweit das der Betreiber und seine Moderatoren beschlossen, das Forum kurzer hand zu schliessen.

Da ist jeder ein Tierschützer und jeder ist ein Reitergott. Bis du dann dich mal mit denen trifst und einen gemeinsammen Ausflug durchs Geläne  machst. Das endet dann oft in einem Caos und einzelne müssen abbrechen
Liegt natürlich nur am Pferd oder am verhalten andere Mietglieder.

Niels ich freue mich schon wenn du was Neues auregendes gefunden hast.
Ich lese deine Post und Erklärungen immer gerne und freu mich darauf dich irgendwan mal an einem Lagerfeuer näher kennen zu lernen.

LG Manuel
Zuletzt geändert von DoktorBig am 14.12.2007, 11:39, insgesamt 1-mal geändert.
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