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Saplingbow 12 Sateless Fliederbeerbusch

Verfasst: 01.01.2020, 16:46
von Sateless
Frohes neues Jahrzeht euch allen!

Bei meinem Spaziergang fiel mir ein Fliederbeerbuschrohling in die Finger... Mal schauen, was draus wird. Bilder kommen später.

Re: Saplingbow 12 Sateless Fliederbeerbusch

Verfasst: 01.01.2020, 18:10
von fatz
Fliederbeerbusch = Holler?

Re: Saplingbow 12 Sateless Fliederbeerbusch

Verfasst: 01.01.2020, 18:17
von Sateless
Ja, schwarzer Holunder.

Re: Saplingbow 12 Sateless Fliederbeerbusch

Verfasst: 02.01.2020, 17:32
von Sateless
Endlich ist Bilderzeit!
Hochkant.png
Das ist das Stöckchen. Zumindest in eine Richtung gerade und lang. Im mittleren Bild kann man erahnen, dass das Stöckchen knapp 2m lang ist. Und mittlerweile steht es auch gefesselt und nackig herum. Der Reflex liegt bei 8cm.
Beim Entriden kann ich nur empfehlen auf die kleinen Pinöpsel aufzupassen, die aus den Knubbeln beim Fliederbeerbusch herausragen (Lentizellen). Die Korkige Borke lässt sich oft ganz gut lösen. Darunter ist eine dünne, weiße und faserige Schicht und zwar das Kambium. Diese habe ich als Warnhinweis genommen, um nicht zu tief zu schälen. Das Kambium kann nachher ganz einfach mit einer Ziehklinge oder auch einem stumpfen Spachtel entfernt werden. So verletzt man den äußeren Ring nicht, und das erspart einem einige Mühe.
dünn.png
Hier erstmal die obere Schnittfläche zum Beweis der Regelkonformität.
dick.png
Und hier die untere Schnittfläche. Spätestens jetzt wird klar, dass dieses Stöckchen auf der dünnen Seite der Tauglichkeit gewohnt hat. Außerdem kann man hier schon die Kernfäule erahnen, die wohl zwangsläufig ein Thema wird. Das Holz um den Markkanal herum ist nämlich erst bröckelig und die äußeren Ringe sind alle von zähem und drehwuchsarmen Holz. Das ist der Grund, warum ich das Stöckchen noch nicht in die Tonne getreten habe. Fliederbeerbuschrohlinge in lang genug und fast ohne Drehwuchs sind hier oben selten. Aber vielleicht geht ja etwas "Hollow Limb Design" ...
Im Griffbereich habe ich das Holz nicht auf dem Markkanal abgetragen, damit dort ein Griff bleiben kann. Dafür habe ich das Holz dort bauchseitig längs zum Markkanal hin eingesägt, damit beim Trocknen dieser Schnitt die Spannung auf den Rest des Holzes reduziert.
Achja ... versiegelt habe ich die äußeren Schnittkanten, die Fades und den Bogenrücken. Einfach um Rissbildungskatastrophen unwahrscheinlicher zu machen.

Werkzeug: Säge, Beil (eigentlich unnötig), Ziehmesser, Ziehklinge, Schraubstock, Schraubzwingen, Terassendiele, Holzklötze
Soviel bisher.

Re: Saplingbow 12 Sateless Fliederbeerbusch

Verfasst: 02.01.2020, 19:18
von Mühle
Ja, wenn man sich die untere Schnittfläche anschaut, kannman schon ahnen, daß es eine Gratwanderung wird, ist nicht viel Platz für nen Bogen. Mal sehen, ob oder was es wird. Grüße Mühle

Re: Saplingbow 12 Sateless Fliederbeerbusch

Verfasst: 02.01.2020, 19:21
von Bowster
sorry

Re: Saplingbow 12 Sateless Fliederbeerbusch

Verfasst: 05.01.2020, 21:27
von acker
O0 da bin ich gespannt

Re: Saplingbow 12 Sateless Fliederbeerbusch

Verfasst: 06.01.2020, 14:59
von Sateless
Um das faule Kernholz besser rausmopeln zu können habe ich mir mal nen Klöpfel geschnitzt. Das Gute daran ist: Wenn doch kein Bogen in dem Rohling ist, hab ich immer noch nen Klöpfel! :)
Klöpfel.png

Re: Saplingbow 12 Sateless Fliederbeerbusch

Verfasst: 07.01.2020, 22:29
von Sateless
Kurze Frage ans Forakel: An einem Wurfarmende würden 10-11mm Dicke übrig bleiben, wenn der faule Kern weg ist. Macht das in euren Augen noch Sinn?

Re: Saplingbow 12 Sateless Fliederbeerbusch

Verfasst: 08.01.2020, 06:54
von Bowster
Mein Erster ist ja schon fast fertig, da sieht es an einem Ende annähernd gleich aus(bisschen faules Holz, welches im WA verbleibt), da dieser Bereich ohnehin nicht mitbiegt, hoffe ich, dass das gut geht.

Re: Saplingbow 12 Sateless Fliederbeerbusch

Verfasst: 08.01.2020, 09:00
von schnabelkanne
Servus, 10 mm an den Tips sollten reichen für einen Bogen mit moderatem Zuggewicht, du kannst ja auch die Tips einsägen und z.b. mit Horn verstärken.
Lg Thomas

Re: Saplingbow 12 Sateless Fliederbeerbusch

Verfasst: 19.01.2020, 14:34
von Sateless
Das Stöckchen wurde par ord‌re du mufti für trocken genug erklärt. Wenn man es eiliger hätte, sollte man das ruhig täglich wiegen, und den Verlauf dokumentieren. Ich komme eh dauernd zu nichts, daher wird der halt eh laufend weitertrocknen. Wenn das schief geht, dann ist das halt so. Es würde mich wundern, wenn ich bereits nächstes Wochenende mit dem Tillern anfinge. Und 3+ Wochen für ein dünnes und halbiertes Stöckchen sollten reichen.

Erstmal eine Bestandsaufnahme. Erstmal der Querschnitt der guten Seite.
Querschnitt.jpg
Die Mitte ist hier angezeichnet. Wie man sieht, sind da locker 15mm+ Stärke vorhanden. Das sollte reichen.

Dann gibt es ein Totast/Astloch ...
Loch innen.jpg
Loch außen.jpg
Da scheint es mir am cleversten viel Holz rechts und links von stehen zu lassen, da der Schlawiner sicher raus kommt. Danach weitersehen. Einwände?

Ansonsten hat sich das Stöckchen in den Reflex getrocknet. 10,5cm am unteren Wurfarm und 5cm am oberen. Mal schauen, wieviel bleibt.

Der Markkanal läuft bei einem Wurfarm seitlich etwas raus? Seht ihr das als Fehler?
Verlauf.png
Soweit fürs Erste.

Re: Saplingbow 12 Sateless Fliederbeerbusch

Verfasst: 19.01.2020, 17:53
von fka
Sateless hat geschrieben:
19.01.2020, 14:34
Der Markkanal läuft bei einem Wurfarm seitlich etwas raus? Seht ihr das als Fehler?
Es kann sein das auf der einen Seite mehr Zugholz ist als auf der anderen Seite und der Bogen sich verdreht beim ausziehen.

Re: Saplingbow 12 Sateless Fliederbeerbusch

Verfasst: 20.01.2020, 11:17
von MrCanister123
Letztes Jahr hab ich mein Hollerkollege auch nach 3 Wochen ins Wohnzimmer gelegt..
Dann ist er gerissen :(
Würde ihm glaub noch n bisschen Zeit im unbeheizten Raum geben

Re: Saplingbow 12 Sateless Fliederbeerbusch

Verfasst: 02.02.2020, 19:18
von Sateless
Heute kam ich eeendlich mal dazu etwas zu schnitzen. Ich habe die Wurfarme etwas herausgearbeitet.
Rücken.png
Es sieht schon etwas nach Bogen aus. Dabei fühlte sich das Holz beider Wurfarme stark unterschiedlich an. Der (von Wuchs her) untere wirkte weicher, poröser ... Und ich hatte nicht den Eindruck, dass dies nur im Bereich der Kernfäule war. Dennoch biegt dieser Wurfarm schon etwas. Das ist schon mal gut.
Den Wurfarmverlauf habe ich nach der höchsten Stelle des Bogenrückens ausgerichtet und nicht nach dem Markkanal. Dadurch kam folgendes zustanden:
Rille.jpg
Ich finds ganz stylisch. Wir werden sehen wie es sich macht.

Und dann noch eine Frage hierzu:
Beulen.jpg
Um die Lentizellen herum habe ich großzügig Holz stehen gelassen. Kann da eurer Meinung nach noch etwas weg? Passt das so?

Danke schonmal. :)