Saplingbow 15, fka, Haselnuss

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Re: Saplingbow 15, fka, Haselnuss

Beitrag von benzi » 15.01.2023, 20:35

Oder zu tief gegriffen...🤔
"Du hast den Verstand verloren, weißt Du das?" "Dafür hab ich ein Leben lang üben müssen"
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Re: Saplingbow 15, fka, Haselnuss

Beitrag von fka » 15.01.2023, 21:26

Zu hoch genockt, der Bogen hat einen perfekten astknubbel bisschen über der Mitte am Rücken, wenn der zwischen zeige und Mittelfinger sitzt, bin ich mit meinem Druckpunkt genau in der Mitte

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Re: Saplingbow 15, fka, Haselnuss

Beitrag von fka » 15.01.2023, 22:13

Ich hab mich den 24 Zoll genähert und zwar bin ich schlecht im schätzen, aber mein stärkster Bogen (180cm) bisher hatte 57# und der kurze jetzt hat sich deutlich stärker angefühlt. Durch die Kürze zieht er sich natürlich härter also denke ich das er so um die 60 haben dürfte.
Naja auf jeden Fall wie gesagt habe ich mich den 24 genähert und bei guten 23# glaube ich ein leises Knacken gehört zu haben. So leise, das es auch meine lange tillerschnur die auf dem Boden gestreift ist gewesen sein könnte... Aber es hat sich halt einfach wie ein knaksen angehört :-[
Auf dem Rücken habe ich nichts entdeckt und der Bauch sieht auch gut aus.
Tiller passt soweit auch, da kann ich nicht so viel optimieren um ein brechen zu verhindern.
Das einzige was ich machen kann ist Material vom Bauch weg nehmen, was theoretisch auch möglich wäre, da der Bogen eh viel zu stark ist, als das ich ihn effektiv benutzen kann. Ich will aber nicht noch mehr gegrilltes Holz verlieren, an den oberen Wurfarmen ist es jetzt schon nur noch oberflächlich vorhanden.
Deswegen werde ich alles richtig schön glatt schleifen und abrunden, den tiller noch ein kleines wenig optimieren und dann Augen zu und durch, entweder er hält oder nicht.
Die Frage ist nur, will ich die Woche mit einem Bogenbruch beenden oder beginnen >:)
Drückt mir die Daumen
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Re: Saplingbow 15, fka, Haselnuss

Beitrag von fka » 15.01.2023, 22:57

Mal ein Verlauf des Profils
Vor dem grillen, nach dem grillen, nach dem bodentiller, bis knapp 24" gezogen direkt nach dem abspannen.
Vom Profil vor dem grillen ausgegangen, hält der Bogen irgendwas um die 10cm Reflex (was natürlich keine echten 10cm Reflex sind)
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Re: Saplingbow 15, fka, Haselnuss

Beitrag von fka » 15.01.2023, 23:16

OK habe entdeckt was geknackt hat...
Extrem wie der bogenbauerknoten die untere Nocke zusammen gequetscht hat. Wie würdet ihr weiter machen? Kürzen will ich nicht... Overlay? Sehnenwicklung? Overlays wollte ich eigentlich keine...
Ich bin zumindest erleichtert, das es was ist, was sich reparieren lässt ;D
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Re: Saplingbow 15, fka, Haselnuss

Beitrag von Neumi » 15.01.2023, 23:30

Restliche Rinde entfernen und schauen ob die Risse auch im Holz sind. Vielleicht hat nur die knacke trockene Rinde das Geräusch verursacht.
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Re: Saplingbow 15, fka, Haselnuss

Beitrag von fka » 15.01.2023, 23:34

Nope, leider nicht
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Re: Saplingbow 15, fka, Haselnuss

Beitrag von fka » 16.01.2023, 00:26

Hier noch ein paar Worte zum Feuer härten...
Wie gesagt habe ich eine Dachrinne als Feuerbett benutzt. Die Enden habe ich auf Steine gelegt und sie in der Mitte runter gebogen um sie an die Form des Bogens anzugleichen. Durch das Profil der Dachrinne, hat sie sich nicht wirklich gebogen und ich hab sie letztendlich in der Mitte geknickt. Ich glaube das kann man sich sparen und es über die Temperatur ausgleichen.
Ich hab den Bogen zu Beginn geölt, das kann man sich aber sparen, zumindest wenn man die Rinde auf dem Rücken lässt.

An die Enden der Rinne habe ich rechts und links Ziegelsteine gelegt, darauf jeweils einen kurzen Balken und darauf den Bogen. Die Höhe habe ich mit 5 und 1cm Holzklötzen zum unterlegen reguliert.

Briketts sind besser als Kohle, da sie einheitlich groß sind und das regulieren der Temperatur erheblich vereinfacht.
In der Regel hat eine Lage Briketts genügend Hitze produziert. So konnte ich sie in gleichmäßigen Abstand in der Rinne platzieren. Zu den Enden hin dann Dichter, da die Rinne dann doch nicht den gleichen Reflex wie der Bogen hatte. An den Enden hatte ich dann auch Häufchen mit frischen Briketts zum nachlegen.

Die erste Stunde habe ich langsam getrocknet, so dass ich den Bogen gerade noch anfassen konnte.
Die zweite Stunde habe ich die Temperatur überall so gehalten, das ich meine Hand nach ca. 4 Sekunden weg ziehen musste.
Die dritte Stunde dann 3 Sekunden, die letzte Stunde 2 Sekunden.
Die letzte halbe Stunde dann noch kürzer, hier muss man aber höllisch aufpassen, dass man den Bogen nicht verbrennt.

Ich hab die ganze Zeit über nie länger als 15 Minuten nicht Temperatur und Farbe kontrolliert.
Er durfte dann langsam über dem Feuer abkühlen.

Generell ist es Recht zeitaufwendig, ich glaube selbst mit viel Erfahrung ist es kein Prozess, den man eine halbe Stunde unbeaufsichtigt lassen kann.
Man kann aber mehrere Bögen auf einmal machen, was es wieder ein bisschen relativiert.

Insgesamt war der Bogen 4,5h über dem Feuer.

Beim nächsten mal würde ich definitiv trockenes Holz nehmen um den massiven Rissen vor zu beugen. Wenn grün dann Rinde runter. Der Rücken wurde unter der Rinde quasi dampfgegart und sieht nun aus, als ob er zu lange in der Badewanne war.

Ich würde den Bogen auch fertig Bodentillern um mehr gegrilltes Holz am Ende zu behalten.

Und weniger Reflex. Meine Form war Mist und aus den geplanten 7cm sind deutlich mehr geworden.
Ich denke 5cm ist genug, mehr hält ein Holzbogen niemals.

Der Bogen springt auch kein Stück zurück nachdem er aus der Form ist. Muss man also nicht bedenken wie beim tempern mit der hlp und Gewichten an den Enden.

Ich bin wirklich begeistert wie drastisch sich die Eigenschaften von Holz dadurch verändern lassen. Das kann man nicht mit der Wärmebehandlung mittels HLP wie ich es bisher gemacht habe vergleichen.
Ich würde schätzen, der Hasel hätte ungegrillt max 35# bei 24" und nicht geschätzte 60#

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Re: Saplingbow 15, fka, Haselnuss

Beitrag von MrCanister123 » 16.01.2023, 08:44

Grade mal durchgelesen :)
Find vor allem der Rücken sieht interessant aus, so kennt man das vom Hasel gar ned, weil da meistens unvermeidliche Bastreste am Rücken übrig bleiben

Ich glaub ich hätte zu viel Schiss dass ich beim Härten den Bogen mal vergess anders zu positionieren o.Ä. ;D

Ich hatte so ein Problem an der Nocke auch schonmal, ich habs mit Einföhnen von 2k gelöst.
Anschließend hab ich noch direkt nach der Nocke ne Wicklung mit 2k angebracht.
Hält (noch) bis heute ;)
Schaffa Schaffa

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Re: Saplingbow 15, fka, Haselnuss

Beitrag von benzi » 16.01.2023, 09:24

Danke für den ausführlichen Bericht!
Wieso denkst Du, dass das Ölen überflüssig war?
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Re: Saplingbow 15, fka, Haselnuss

Beitrag von Neumi » 16.01.2023, 09:41

fka hat geschrieben:
15.01.2023, 23:16
OK habe entdeckt was geknackt hat...
Wie würdet ihr weiter machen? Kürzen will ich nicht... Overlay?
Overlays sind sicher ein Stilbruch. Hier eine Variante mit Sehnenwicklung (Cheyenne).
Screenshot_20230116-093221_Kindle.jpg
Quelle: Native American Bows, Arrows & Quivers. Steve Allely and Jim Hamm
...Versuch und Fehler bevor die Sarg-Nägel eingeschlagen werden...

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Re: Saplingbow 15, fka, Haselnuss

Beitrag von fka » 16.01.2023, 09:53

benzi hat geschrieben:
16.01.2023, 09:24
Danke für den ausführlichen Bericht!
Wieso denkst Du, dass das Ölen überflüssig war?
Am Bauch bin ich mir sicher das es keinen Unterschied macht. Bei den Temperaturen und Dauer wird einfach jedes bisschen Feuchtigkeit ausgetrieben, ob geölt oder nicht. Was aber das Ölen verursacht, ist eine unangenehme Kohle Öl Schicht den ersten halben Millimeter oder so, die sofort das Schleifpapier zusetzt oder man die ziehklinge alle paar Züge sauber machen muss.

Wenn das Öl am Rücken irgendwie Feuchtigkeit zurück halten kann, dann hätte das bei mir die Rinde besser gemacht.
Ohne Rinde ist es immer noch fraglich, ob Öl bei der Dauer einen Unterschied macht. Ich werde es in Zukunft bei trockenem, entrindetem Holz wohl immer noch machen, da es ja auch nicht schadet und schnell geht, aber deutlich weniger, das mir nicht so viel auf den Bauch läuft und ich dieses Kohle Öl Gemisch habe

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Re: Saplingbow 15, fka, Haselnuss

Beitrag von fka » 16.01.2023, 10:01

MrCanister123 hat geschrieben:
16.01.2023, 08:44
Ich glaub ich hätte zu viel Schiss dass ich beim Härten den Bogen mal vergess anders zu positionieren o.Ä. ;D
Also so lange du bei drei Sekunden bleibst, würde nichts schlimmeres passieren. Es wäre ziemlich sicher nicht gleichmäßig gegrillt, würde aber nichts verbrennen.

Vorausgesetzt du hast eine ähnliche Hitzetoleranz wie ich ;)

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Re: Saplingbow 15, fka, Haselnuss

Beitrag von fka » 16.01.2023, 10:09

Neumi hat geschrieben:
16.01.2023, 09:41
fka hat geschrieben:
15.01.2023, 23:16
OK habe entdeckt was geknackt hat...
Wie würdet ihr weiter machen? Kürzen will ich nicht... Overlay?
Overlays sind sicher ein Stilbruch. Hier eine Variante mit Sehnenwicklung (Cheyenne).

Screenshot_20230116-093221_Kindle.jpg
Danke, so was hatte ich im Sinn. Wie sicher ist so was mit gerade dem Fischleim den du verwendest zusammen mit Sehne im Vergleich zu Glasfaserwiklung mit epoxy?
Würde es Sinn machen, den Riss zuerst mit epoxy aufzufüllen, aushärten lassen und dann die sehnenwicklung drum?

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Re: Saplingbow 15, fka, Haselnuss

Beitrag von fka » 16.01.2023, 10:46

Ich habe übrigens ca. 2kg Kohle und ca. 2kg Briketts verbraucht.
Die Kohle habe ich am Anfang genommen und dann auch viel zu viel und ich musste den Bogen extern hoch lagern.
Ca. 3h habe ich ausschließlich mit Briketts geheizt.

Als Hausnummer für einen normal langen Bogen würde ich sagen, dass man mit einem Kilo Briketts pro Stunde locker hin kommt

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