diese kleine anleitung (für einen sehr robusten armschutz) soll auch speziell für all diejenigen sein, die sich ein bißchen unsicher im punkto "die-richtigen-maße" sind.
ich muß dazu sagen, daß ich ein absoluter newbie in sachen lederbearbeitung bin!
eine anleitung also quasi vom newbie für newbie´s!!!

und gleich vorweg - im folgenden link gibt es die kompletten bilder nochmal im großformat als ZIP verpackt downzuloaden:
Armschutz Bilder - ca. 1,72 MB
ich habe mir natürlich mal als erstes (hier im forum) die betreffenden threads/bauanleitungen angeschaut und mich davon inspirieren lassen, was die form und die gestaltungsvielfalt angeht.
dafür auch nochmal ein großes lob an dieser stelle... :anbet :anbet :anbet
durch diese beiträge hatte ich auch schon eine ungefähre vorstellung, in welchem bereich sich die abmessungen eines armschutzes bewegen.
aber da ich eine sehr pedantische ader habe, wollte ich dann allerdings auch sehr genau wissen, was die "perfekten" maße für einen armschutz für "meinen" unterarm sind.
hätte ich z.b. für mich die hier im forum schon mal erwähnten 19 cm umfang im handgelenksbereich ausgeschnitten, so würde der armschutz bei mir auf nackter haut viel zu locker sitzen!
und... weil ich mir mein schönes leder nicht sinnlos zerschneiden wollte, um dann hinterher festzustellen, daß da was nicht so paßt wie ich es mir gedacht hatte!
dazu ist leder dieser qualität einfach zu teuer!!!
also mußte ich vorher ganz schön rumprobieren!
im forum erwähnte maße ausprobiert, dann irgendwie selber maß genommen, etliche schablonen entworfen, ausgeschnitten, angehalten, zu klein, zu groß usw., um eine geeignete methode zu finden, die dann wirklich ein zufriedenstellendes endergebnis hervorgebracht hat.
vorher aber noch kurz eine kleine aufstellung des von mir verwendeten materials und werkzeugs:

- leder (3 - 3,5 mm stark, ca. 30 x 30 cm für das hauptteil)
- und noch einen streifen von dem gleichen leder für die acht lederlaschen
- lederriemen zum schnüren (1,5 x 5mm und ca. 1 meter lang)
- lineale / rollmaßband
- druckbleistift (um schablone zu zeichnen)
- sehr weicher bleistift (8B, um schablone auf das leder zu übertragen)
- weicher, weißer radiergummi (um auf dem leder zu radieren)
- zirkel mit größerer spannweite (geht aber auch mit einer/-em nadel/nagel, einem stück schnur und einem stift)
- pappe zum schablone zeichnen und ausschneiden
- rollcutter (habe ich hier auch zum ersten mal benutzt und find das ding echt genial, finde der schneidet viel weicher als der normale cutter, kann ich nur empfehlen)
- cutter (oder teppichbodenmesser)
- kleiner spitzer metalldorn (um die lage der bohrlöcher im leder ein-/bzw. vorzudrücken)
- sekundenkleber (sehr flüssig)
- kantenbrecher (um lederschnittkanten zu glätten)
- nähahle (mit starker ledernadel)
- ledernähgarn (polyamid, stärke 7/3, extrem stark, 270 meter rolle)
- schwarzer filzstift (um schnur zu markieren)
- ein stück schnur
- bohrmaschine mit einem 1,5 mm bohrer (hab einen HSS genommen)
alle lederwerkzeuge (auch das garn) habe ich übrigens bei:
http://www.lederhaus.de gekauft!
meine idee war es, statt zu nietende metallösen (die wahrscheinlich leichter und schneller abbrechen werden), sehr robuste lederlaschen (aus dem gleichen material wie der schutz selbst) anzunähen.
aber vorher muß ja noch gemessen werden!
um den "perfekten" umfang (im bereich des handgelenks und nahe der armbeuge) herauszufinden, habe ich letztendlich einfach ein stück schnur genommen!
dies (nicht zu eng) um die beiden (auf dem folgenden bild) markierten stellen am arm gewickelt, dann mir auf der schnur eine markierung des umfangs mit einem schwarzen stift gemacht und dann die schnur gerade auf ein lineal gelegt und die eben markierte länge abgemessen.

ich habe dann nochmal jeweils einen centimeter bei beiden maßen abgezogen, um sicherzugehen, daß der armschutz später nicht zu locker sitzen kann.
was die maximallänge des armschutzes angeht, habe ich mir das so gedacht:

einfach den arm 90 grad anwinkeln und dann wie auf dem bild beschrieben messen!
danach habe ich mir auf dicker pappe eine schablone aufgezeichnet und (mit dem rollcutter - so ein ding ist echt klasse) ausgeschnitten.

die von mir gewählten radiusmaße (für die runden stirnflächen) sind aber auch frei wählbar, fand diese maße halt optisch am ansprechensten (nicht zu flach, nicht zu rund)!
dann habe ich die schablone auf das leder gelegt (am besten so, daß man wenig verschnitt hat) und mit dem 8B-bleistift die umrisse übertragen und dann mit dem rollcutter ausgeschnitten.


die schnittkanten habe ich dann mit einem kantenbrecher in einem 45 grad winkel geschnitten/geglättet.


dann habe ich die etwas zu spitzen ecken noch mit dem rollcutter abgerundet und mit dem kantenbrecher nachgeschnitten.

danach habe ich mir aus dem gleichen leder acht identische laschen (mit den maßen: 1,5 cm x 7 cm) zurechtgeschnitten und auch dort nochmal die kanten nachbearbeitet.

da das leder sehr dick und zäh ist und ich nicht immer mit übermäßiger gewalt die nähahle durchdrücken wollte, habe ich kurzerhand die notwendigen löcher mit einem akkuschrauber und einem 1,5 mm bohrer vorgebohrt.

jeden abschließenden knoten habe ich immer mit ein paar tropfen sehr flüssigem sekundenkleber fixiert, damit der knoten später auch wirklich nicht mehr aufgeht.

die lasche liegt erstmal 2 cm auf dem hauptteil auf und wird dort angenäht und dann so umgeschlagen und ebenfalls angenäht, so das die lasche dann mit der schnittkante des hauptteils abschließt.
+ + + wichtig: darauf achten, daß dann beim nähen und umschlagen später die glatte seite nach außen zeigt + + +



ich habe erst soweit alle löcher vorgebohrt und mich dann auf die näherei konzentriert.
der abstand der einzelnen laschen zueinander, sowie die anzahl der laschen kann ja frei variiert werden.
in meinem fall sind es halt vier laschen pro seite, die (von ihrer mitte aus gesehen) in einem abstand von 4,75 cm zueinander liegen.

und so sieht dann das endergebnis aus, nachdem es schon einmal von mir eingefettet wurde.


bleibt mir nur noch zu sagen:
ich hoffe ich konnte hiermit wieder einen kleinen beitrag in sachen "do it yourself" beisteuern und dem einen oder anderen damit weiterhelfen!
gruß euer Aagaard