Original geschrieben von nereteref
@Niels
Um ein Trainingskonzept oder Vorgehensmodell zu beurteilen, wäre es wahrscheinlich noch besser, nicht nur den aktuellen Stand der relevanten Leute zu beleuchten, sondern auch deren Entwicklung über sagen wir mal die letzten 3-5 Jahre. ;-)
Ja dann mache das mal mit den Schülern der deutschen Kassai-Schule, die eine Entwicklung von 3-5 Jahren innerhalb der deutschen Schule hatten. Dürfte recht schnell gehen, es sind ja nicht so arg viele, die über einen solchen Zeitraum dabei geblieben sind.
Natürlich ist schon irgendwie zugkräftig, sich an einen großen Namen in diesem Sport zu hängen. Nur kommt die damit suggerierte Qualität des Unterrichts ja nicht automatisch mit dem Namen rüber zu uns nach Deutschland. Da lohnt es dann wirklich schon mehr auf die Entwicklung der deutschen Schüler seit Bestehen der Schule zu schauen und sich dann ein Bild zu machen. Das muss aber jeder für sich tun ...
By the way und um das Thema Abgrenzung nochmal aufzugreifen, ein Beispiel, wie Abgrenzung richtig läuft.
Die Teilnehmer des Gesprächs am Anfang des Jahres mit Lajos Kassai werden sich sicher noch an sein Angebot erinnern, dass diejenigen des Bundes der Steppenreiter, die seinen Ausbildungsweg gutheißen und die Regeln der HAWA akzeptieren wollen, zu ihm zum Training kommen können. Hintergrund war sein Gedanke, dass die Etablierung mehrere selbständiger Trainingsgruppen in Deutschland nach Schaffung der indivuellen Voraussetzungen (Gürtelprüfungen) ein probates Mittel seien, um die eher persönlichen Differenzen in Deutschland zu beseitigen.
Claus, Horst und ich entscheiden uns dafür und schrieben Lajos daraufhin, dass wir zwar an unserem Bund der Steppenreiter und dem damit verbundenen Konzept festhalten wollen, aber bereit sind, die HAWA-Regeln, die man ja in den Veröffentlichungen der Kassai-Schule nachlesen konnte, zu akzeptieren. Schließlich steht ja nirgendwo, dass das eine das andere ausschließt.
Im weiteren ging es dann in dem Schriftverkehr mit Lajos Kassai um die Terminabstimmung und am kommenden Montag sollte es losgehen mit dem Trainingscamp. Wir buchten die Flüge und den Mietwagen.
Gut, das Claus eine Woche vorher nochmal eine mail an Lajos schrieb. Denn als Rückantwort, teilte uns Lajos mit, er sei jetzt davon ausgegangen, wir wollen gar nicht mehr zu ihm kommen, denn wir hätten noch nicht mit Pettra gesprochen.
Das wunderte mich zwar einigermaßen, denn ich hatte unlängst mit Pettra telefoniert und sie im Namen des Bundes der Steppenreiter zu unserer Veranstaltungen eingeladen. Aber was solls, rief ich Pettra eben nochmal an, um zu fragen, was noch zu klären sei.
Zunächst wusste Pettra auch nicht so recht, was noch zu besprechen sei. Sie müsse, da auch erst noch sprechen. Dann rief sie mich zurück und teilte mir unter anderem die folgenden, bis dato nirgends aufgeschriebene Regelungen für die Aufnahme in die HAWA mit: Man benötigt zwei Bürgen für die Aufnahme und man darf nicht Mitglied in einer anderen Organsistion berittener Bogenschützen sein.
Pettra versicherte mir, dass sei nicht ihre Erfindung und weltweit verbindlich. Aus einem Brief von Todd Delle (Leiter der Kassai-Schule USA) an Claus und Lajos geht hervor, dass diese Regeln erst in den letzten Tagen von den Landeschefs der HAWA, zu denen Pettra ja nun auch gehört, diskutiert und nun offenbar zügig in Kraft gesetzt wurden. Als Grund wurde angeführt, dass man uns unterstellt, wir hätten eigentlich gar nicht die Absicht einfach nur eigene Trainingsgruppen innerhalb der HAWA zu gründen, was ja nach den alten Regeln eigentlich kein Problem gewesen wäre, vielmehr ginge es uns darum, die HAWA irgendwie zu unterwandern (da wird es - wie so oft - dann wieder etwas nebulös).
Für Claus, Horst und mich bedeutete das: Außer Spesen (pro Nase ca. 150,00 € in den Sand gesetzt) nichts gewesen.
Also wenn das kein Lehrstück für Abgrenzung ist. Wenn es angesichts des besonders für Horst sehr harten Geldverlusts nicht so traurig wäre, müsste man eigentlich über seine eigene Dummheit laut lachen. Was hatten wir Naivlinge denn erwartet ...