Papiertest, Verständnisproblem

Fragen zu Pfeilen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Pfeilbau.
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Matthias Herp
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Papiertest, Verständnisproblem

Beitrag von Matthias Herp »

Hallo Leute!

Ich habe zum Papiertest ein kleines Verständnisproblem.
Meine Annahmen:
Ich schieße dabei auf sehr kurze Entfernung, 1-2m, so dass der Pfeil noch nicht durch die Federn stabilisiert wurde.
Je nach Lage der Spitze und der Federn kann ich dann bestimmen ob der Spinewert passt.
Frage:
In 1-2m Abstand wirkt sich doch das Achers Paradox aus, der Pfeil schwingt horizontal um seine Längsachse. Dann sind meine Ergebnisse doch sehr stark von der Entfernung zwischen Papier und Bogen abhängig, wenn ich den Abstand um 50cm verändere kann doch ein anderes Bild im Papier entstehen!

Wie seht ihr das?  ???

Liebe Grüße,
Matthias
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Atheos
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Re: Papiertest, Verständnisproblem

Beitrag von Atheos »

Hallo Matthias,

ich sehe das auch so, weil bei meinem Verständnis für Schwingungen denk ich, dass das Schwingungsverhalten mit einer gedämpften Schwingung vergleichbar ist, aber das hieße auch, dass die Schwingung des Pfeiles niemals aufhört, sondern im besten Fall annähernd Null wird. Sicher nicht nach 2 Metern.

Der Papiertest aus zwei Metern wird auch von Vorderegger empfohlen. Denkbar wäre für mich, dass sich gezeigt hat, dass bei allen Pfeilen in zwei Meter Entfernung der gerade Durchgang sein müsste, der Pfeil also gerade an einem Wendepunkt seiner Flugbahn sein müsste. Aus irgend einem Grund muss sich dieser Papiertest ja bewährt haben.

Bisher hab ich wegen dieser Zweifel auf den Papiertest verzichtet.

LG, Atheos
Das Bogenschießen war so einfach, bevor wir alle anfingen nachzulesen, wie wir es tun sollen.

frei nach Ben Wyld
Boettger
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Re: Papiertest, Verständnisproblem

Beitrag von Boettger »

Den Zweiflern schließe ich mich an. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass bei jedem x-beliebigen Bogen / Pfeil - System der Pfeil bei exakt 2 m seinen  "geraden Durchgang" haben müsste.

Wenn ich mich richtig erinnere, wird dieser Papiertest in den von mir gelesenen Büchern dazu immer nur beschrieben - nie aber erklärt warum das Trefferbild Rückschlüsse auf den Spine zulassen soll (z..B. Traditionell Tunen).

Ominös finde ich auch den oft beschriebenen Versuch, aus dem Trefferbild in einer Zielscheibe auf den Spine zurückzuschließen so nach dem Motto: Hängt der Pfeil nach links ist er zu weich, hängt er nach rechts, ist er zu steif.

skeptische Grüße
Matthias Herp
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Re: Papiertest, Verständnisproblem

Beitrag von Matthias Herp »

Hallo!

Ich habe mal Dietmar Vorderegger angemailt, er beschreibt den Papiertest ja auch auf seiner Homepage.

Bin gespannt was er antwortet....

Liebe Grüße,
Matthias
Boettger
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Re: Papiertest, Verständnisproblem

Beitrag von Boettger »

Und?
Keine Antwort erhalten?
:-X

PS: Die Smilies sind potthäßlich!  >:(
Zuletzt geändert von Boettger am 09.05.2007, 18:15, insgesamt 1-mal geändert.
Matthias Herp
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Re: Papiertest, Verständnisproblem

Beitrag von Matthias Herp »

Hallo Boettger!

Bis jetzt habe ich keine Antwort bekommen. :-(

Aber wenn ich etwas erfahre, dann poste ich es hier.

Liebe Grüße,
Matthias
Juergen Becht
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Re: Papiertest, Verständnisproblem

Beitrag von Juergen Becht »

Ich für meinen Teil finde diese ganzen Tests :

- Übertrieben
- Geldmache
- nicht Aussagekräftig

nimm einen Schaft, unbefiedert, mit Spitze und Nock,
und feuere diesen auf eine Entfernung deiner Wahl ab.
Fliegt er dahin wo du ihn haben willst, ist der Spine OK.
Wenn nicht, fange an mit der Länge & dem Spitzengewicht zu experimentieren,
bis du deine für dich persönliche Kombination gefunden hast.
Und das wars dann.
rabu
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Re: Papiertest, Verständnisproblem

Beitrag von rabu »

Juergen Becht hat geschrieben: Ich für meinen Teil finde diese ganzen Tests :

- Übertrieben
- Geldmache
- nicht Aussagekräftig

nimm einen Schaft, unbefiedert, mit Spitze und Nock,
und feuere diesen auf eine Entfernung deiner Wahl ab.
Fliegt er dahin wo du ihn haben willst, ist der Spine OK.
Wenn nicht, fange an mit der Länge & dem Spitzengewicht zu experimentieren,
bis du deine für dich persönliche Kombination gefunden hast.
Und das wars dann.
Jau! Genau meine Meinung.
Dann noch schauen ob dier Pfeile gerade in der Scheibe stecken (bei verschiedenen Entfernungen) und der Pfeil passt!

Ralf
Matthias Herp
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Re: Papiertest, Verständnisproblem

Beitrag von Matthias Herp »

Hallo Jürgen!

- Geldmache?
Verstehe ich nicht, ich möchte den Test ja selbst durchführen.

- nicht Aussagekräftig
Das ist ja mein Problem, ich verstehe nicht OB der Test was aussagen kann.
Er hätte den Vorteil, dass ich befiederte Pfeile testen könnte und nicht so viel Platz wie bei einem Rohschafttest bräuchte.

Ich stimme dir zu, der Rohschafttest ist sicher der sinnvollere Test.

Liebe Grüße,
Matthias
Kater-Pult
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Re: Papiertest, Verständnisproblem

Beitrag von Kater-Pult »

Im Bogensportforum stand das dieser Test nur für Compound gedacht ist da man durch das lösen über die Finger nahezu immer eine seitliche Abweichung hat.
penzlin
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Re: Papiertest, Verständnisproblem

Beitrag von penzlin »

Hallo,
ich habe diese Wochenende meinen ersten Papiertest durchgeführt. Vorher hatte ich immer nur eine Rohschafttest durchgeführt.

Der Bogen war ein Hoyt G3 70'' 46# bei 30''
Die Schäfte : ACE 470 mit 100grain

Laut Easton Shaft-Selector passt das auch genau zusammen.

Vor dem Papiertest steckten die befiederten Pfeile immer senkrecht in der Scheibe (Ethafoam) die Rohschäft immer mit der Spitze ca. 4cm nach rechts.

Der Papiertest hatte mich zuerst auch etwas irritiert. Ich hatte zu Anfang es nicht hinbekommen, daß der Pfeil wirklich gerade durch das Papier geht - immer zeigte die Spitze nach rechts. Da half auch nicht Button-Feder verstellen. Dann habe ich den Buttan nach ganz  links gedreht und die Feder noch stärker gedehnt (Damit die Federstärke noch größer ist). Nun hatte ich einen (fast) perfekten Stern. Der Rohschaft steckt aber immer noch nicht senktrecht in der Scheibe. Die befiederten waren sowieso senktrecht.

Wieso?

Meine Erklärung/Theorie für dieses Verhalten:

Der Pfeil schlängelt sich mehr oder weniger die ganze Zeit durch die Luft wie ein Fisch durchs Wasser. Wie die Rohschaft in der Scheibe auf kurze Entfernung steckt ist mehr oder weniger Zufall, ob man gerade die Amplitude oder den Knoten der Schwingung erwischt.

Der Papiertest testet etwas anderes: Dieser testet, ob sich der Pfeil durch nur Luft schlängelt oder auch noch auch noch ZUSÄTZLICH sich quer durch die Luft bewegt. Und genau diese Querbewegung kann man abstellen.

Der Rohrschafttest ist auch eigentlich nicht für kurze Entfernungen gedacht, (erst nachdem man den Button, AUflage und Nockpunkte schon eingestellt hat) sondern auf lange Entfernungen um im Nachhinein zu kontrollieren ob der  Spin zum Bogen passt.

Geldschneiderein kann ich überhaupt nicht erkennen. DIe Anleitungen sind kostenlos und im "Ladengeschäft des Vertrauens" machen die auch den Papiertest mit einem kostenlos.

Gruß
Matthias
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captainplanet
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Re: Papiertest, Verständnisproblem

Beitrag von captainplanet »

Bei mir sind die Löcher im Papier immer recht grob eingerissen. Keine Chance da die Federn zu erkennen, man sieht nur ob ein Pfeil paßt wenn das Loch nicht irgendwie länglich ist.
Wie macht ihr das daß der "Stern" entsteht? Klebt ihr Rasierklingen anstatt Federn an eure Pfeile? (Ich schieße über den Handrücken --> AUA!!!) Oder ist mein derzeitiger Bogen (gut 30 Pfund eher schnell getrocknete und mittelmäßig beringte Esche) einfach zu lasch?

Mfg Georg
Zuletzt geändert von captainplanet am 15.05.2007, 13:22, insgesamt 1-mal geändert.
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penzlin
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Re: Papiertest, Verständnisproblem

Beitrag von penzlin »

Hallo,
bei meinem Bogen und Pfeilen erreichen ich eine Geschwindigkeit von ca. 200fps oder ca. 60 m/s.
Schäfte sind nur ca. 5mm dünn und die Feder auch nur ca. 1 cm hoch.

Ich habe bisher immer zeitungspapier verwendet. Die Reisrichtung vom Zeitungspapier war dabei scheinbar nicht wichtig - zumindest bei der Geschwindigkeit.
Papier habe ich auch nicht gespannt, sondern nur locker runterhängen gelassen. ( ca. DIN A2)

Schreibmaschinenpapier ist möglicherweise zu fest - habe ich aber auch noch nicht ausprobiert.


Die Löcher sind dann wirklich wie in der Literatur beschrieben: da wo der Schaft durchgeht ist das Zeitungs ca. 3-5 mm ausgefranst. wenn also der schaft mit einer Querbewegung durch das Papier (sagen wir mal 30mm) geht reist er ein 3mm * 30mm lange Loch. auf der Federseite kann man wirklich erkennen, daß dort etwas größeres durchgegangen ist.

Wenn dann der Pfeil einigermaßen senkrecht ohne quer in der Luft zu liegen durchgeht, dann erkennt man auch die drei federn. Vorher nicht , da erkennt man nur, daß dort etwas größeres durchging. Spitze oder Federn und oben, unten oder schräg erkennt man aber eigentlich immer.

Gruß
Matthias
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captainplanet
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Re: Papiertest, Verständnisproblem

Beitrag von captainplanet »

Hat jemand diesbezüglich Erfahrungen mit Bögen die eher im unteren Bereich angesiedelt sind? Ich weiß es zwar nicht genau, aber daß meine selbstgemachten Prügel die Stöckchen mit 200 fps davonjagen ist (noch) eher unwahrwscheinlich. Hilft es eventuell was steifere (Plastik)federn aufzukleben oder das Papier anzufeuchten?

Gruß Georg
Bester Rindengrapscher von FC!!!
Matthias Herp
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Re: Papiertest, Verständnisproblem

Beitrag von Matthias Herp »

Hallo captainplanet!
captainplanet hat geschrieben: Hat jemand diesbezüglich Erfahrungen mit Bögen die eher im unteren Bereich angesiedelt sind?...
Versuche es doch mal mit dünnerem Papier, es gibt doch öfter mal Geschenkpapier im Angebot (oder im 1€ Shop), das nur hauchdünn ist, das man dann beim Geschenke verpacken immer zerreist. >:(

Das dürfte günstig sein und funktionieren.

Nasses Papier wird vermutlich in größeren Stücken auseinanderfallen (Zeitung), aber vielleicht klappt es ja doch, ein Versuch kostet ja nichts.

Liebe Grüße,
Matthias
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