waskostendieZutateneinesKomposits-tread

Sättel, Zaumzeug, Reiterbogen, Kompositbogenbau, usw.
Christopher
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waskostendieZutateneinesKomposits-tread

Beitrag von Christopher »

aufgrund dem Bedürfnis mancher Personen hier im Forum mach ich mal n Tread auf, in dem die erfahrenen Bogenbauer mal über die Kosten der einzelnen Bestandteile eines Komposits reden können und mal so ihre Erfahrungen schildern können.
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Eowar der Neugierige
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Re: waskostendieZutateneinesKomposits-tread

Beitrag von Eowar der Neugierige »

Also was ein Wasserbüffelhorn kostet bei Dick 16,75. Ich denk dass das ein fairer Preis ist. Man muss halt bei der Bestellung (wenn man durch den Internetshop bestellt) unbedingt dazu schreiben dass man ein oder mehrere gaaaaaaaaanz lang/e haben will(in cm is es am besten).
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Squid (✝)
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Re: waskostendieZutateneinesKomposits-tread

Beitrag von Squid (✝) »

Da habt ihr beide wahr. Jäger hab ich allerdings grad nicht greifbar...
Leider ist das Problem, dass ich auch nicht einschätzen kann, wieviel Material man wovon braucht. Und daher sind die Preise auch so schlecht zu kalkulieren...
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
Christopher
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Re: waskostendieZutateneinesKomposits-tread

Beitrag von Christopher »

kann eig. mal jemand sagen, was so dann der ganze Bogen kosten würde, und wie zeitintensiv die Arbeit ist(nur so ungefähr in Tagen...)
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Squid (✝)
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Re: waskostendieZutateneinesKomposits-tread

Beitrag von Squid (✝) »

Sollst du mich verarschen?  ::)

Isch 'abe gar keinen Jäger, der mich gratis versorgt...

Uns isch 'abe gedacht, dass man nicht einfach n Kuhhorn untern Bogen nagelt (praktisch, dann kann ich auch gleich draus trinken, Multifunktionsbogen!) sondern mit Hornstreifen arbeitet. Dass die dann gleich als 70 cm lange Planken kommen war mir auch nicht geläufig.
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Charles
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Re: waskostendieZutateneinesKomposits-tread

Beitrag von Charles »

Der eine braucht an reine Arbeitszeit knapp 10 Stunden für den Bogen, weil er Maschinen zur Verfügung hat und außerdem den Kniff mit den Sehnen aufklopfen raus hat. Und seinen Materialeinsatz  beziffert er mit nicht mal 50 Euro, da er Sehnen selber auslöst, Holz in den passenden Abmessungen auf Lager hat, usw.  

Der andere aber braucht an reine Arbeitszeit mindestens 150 Stunden für den Bogen. Er macht es alles mit der Hand, er muss hier und da oft experimentieren, probieren, vergleichen, die Hornplatten schneidet er aus ganzen Hörnern, die elendige Sehnen aufklopferei dauert eine Ewigkeit, sind ja störrisch die Dinger, Holz muß er erst aus ganzen Bohlen rausschneiden, und so weiter und so fort.
Und für das ganze Material muss er mindestens 350 Euro brennen, dabei ist es noch gar nicht sicher, ob der Bogen was wird oder nicht.

Was ich damit sagen will, die Kosten und die Arbeitszeit kann man nicht pauschal  rechnen.  Wie denn auch?

Leute, setzt Euch erstmals hin, schreibt auf, was Ihr an Material braucht, und bestellt bzw. organisiert das Zeug. Und wenn alles da ist, die Kosten ergeben sich automatisch, dann legt Ihr schon los mit der Hornbogenbauerei! Und zusätzlich schreibt Ihr noch dazu den Zeitaufwand auf. Aber bitte nicht erschrecken, wieviel Zeit dann zusammenkommt, bis der Bogen fertig ist  ;D



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Re: waskostendieZutateneinesKomposits-tread

Beitrag von Christopher »

naja, zum Streiten hab ich den Tread nicht geöffnet...  :(

also bitte ernsthaft bleiben.
was mich noch interessieren würde, ist wie viele Sehnenverbände (ganze Stücke aus den Beinen)man eigentlich braucht, um einen ca. 1,20m langen Bogen zu belegen. In der Bauanleitung von Snake Jo ist das ja nur sehr vage beschrieben.
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Re: waskostendieZutateneinesKomposits-tread

Beitrag von Charles »

Hallo Christopher,

es kommt drauf an, von wo die Sehnen waren. Sehnen von Pronghorn und vom Reh (sehr kurz!) sind sehr dünn, da brauchst Du sehr viele davon zum Belegen Deines Bogens. Die Sehnen vom Elk und vom Hirsch sind dicker, vom Elk insbesonders, da brauchst Du nicht so viel davon.
Und vom Bogen hängt es auch davon ab. Ein kurzer schmaler Bogen braucht viel weniger Sehnen als ein sehr langer, breiter Bogen.
Und wie ist es mit der Dicke des Sehnenbelages? Eben.

Auch da kann man nicht pauschal sagen, wieviel Sehnen man braucht zum Bogen belegen.

Am besten 10 oder auch 15 Sehnen aufklopfen, und erst nach dem Belegen des Bogens sieht man dann, wie viele Sehnen man gebraucht hat oder noch benötigen wird.

Es ist einfach viel zu individuell!

Bei mir ist es so, ich habe bei einem Bogen 5 Sehnen gebraucht und bei einem anderen Bogen 20 Sehnen.

Charles


Edit: Rächtsschraibfelerr korrigiert  ::)
Zuletzt geändert von Charles am 27.12.2007, 16:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: waskostendieZutateneinesKomposits-tread

Beitrag von Eowar der Neugierige »

@Charles: Wie lang war der Bogen bei dem du nur 5 Sehnen gebraucht hast und wieviele Schichten und wie dick war dann das engültige Sehnenbacking und von welchem Tier und von wo hast du die Sehnen her?

Ich weiß sehr viele und´s .
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Re: waskostendieZutateneinesKomposits-tread

Beitrag von Charles »

Wie lang der Bogen war? War ein indianischer Bogen aus Eibe, 142cm lang, ~3cm breit, eine Lage Sehnenschicht drauf. Schichtstärke getrocknet unter 1mm dick. 32lbs bei 26" Auszug. War ein Bogen für meine kleine Schwester. Und ja, das waren Pronghorn Sehnen, die hat der Hudson´s Bay Company im Programm. Ein Bündel, meistens 15 Stück, kostet dort jetzt, glaube ich, 30 oder 32 Euro.


Was meinst Du mit "Ich weiß sehr viele und`s." ??  ???
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Re: waskostendieZutateneinesKomposits-tread

Beitrag von Squid (✝) »

Ich habs ja nu kapiert... und bin wieder brav  ;D

Ich hatte gedacht, man könne für einen Komposit ähnlich wie bei Holzbögen sagen wie die Kosten sind...
So wie ich beim Holzbogen sage, "kauf dir nen Rohling für 35 € und n Backing für 12, plus klebstoff, dann passt das", hatte ich vermutet, man könnte auch beim Komposit sagen "Hornstreifen für drölf €, Rahmen für pi mal Daumen und ein Pfund Sehne für X Kröten".

Scheinbar ist das aber bedingt durch die verschiedenen möglichen Abmessungen nicht so.
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Re: waskostendieZutateneinesKomposits-tread

Beitrag von Charles »

So ist es  ;D

Auch beim Selfbogenbau gibt es preisliche Unterschiede. Da kostet ein Eschenstave vom Bogenbauer 40 Euro, ein (guter) Osagestave aber schon 140 Euro. Und wenn man einen klassischen Warbow bauen will, da kostet ein geeigneter Eibenstave schon 200 Euro, wenn nicht sogar mehr.

Ich habe hier ein Bild, man stelle sich vor, was das Material dazu wohl kosten würde  8)

http://www.fletchers-corner.de/cpg/disp ... pos=-20187

Charles
Zuletzt geändert von Charles am 27.12.2007, 18:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: waskostendieZutateneinesKomposits-tread

Beitrag von Squid (✝) »

Mnjaaa.... da spricht ein Halbling über einen Reiterbogen?... Oder wird da gar ein besonders basslastiges Musikinstrument vorgestellt?

Jahaaa, ich weiss, dass es beim Selfbowbau Preisunterschiede gibt. Aber wie ich erwähnte, wäre es mein 1. Versuch eines Komposits. Und auch beim Selfbow würde mir für den ersten Versuch niemand, der nur etwas Ahnung hat, einen 140 € Osagerohling oder gar ne halbe Eibe empfehlen.  ;)
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Re: waskostendieZutateneinesKomposits-tread

Beitrag von Charles »

Genau  :)

Wie für den Anfänger der Eschenstave, so empfehle ich Dir für Deinen ersten Hornbogen einen Bogen mit ganz wenig Reflex. So ein Bogen gelingt fast immer, die Belastung des Bogens ist nicht so hoch.

Ein Vollreflex-Bogen, dessen Siyahs sich sogar berühren, ist weitaus schwieriger zu bauen, und bei so einem Bogen wirken irrsinnige Kräfte. Da führt der kleinste Fehler zu einem Debakel.

Bau doch einen fast geraden längeren Bogen mit wenig Reflex, an dem kann man die notwendigen Arbeitsschritte erlernen und üben, bei so einem Design kann fast nichts schiefgehen.

Zaudere nicht, zögere nicht, tu es einfach, lege einfach los!  :D


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Re: waskostendieZutateneinesKomposits-tread

Beitrag von kra »

Hallo Charles,

gib mal ein paar Infos zudem Bogen auf dem Bild.

Kann es sein, das das ein Chinesischer Trainingsbogen ist (Krafttraining) oder ein Zeremonialbogen?
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw
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