Jahresring freilegen, Grundlagen
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Jahresring freilegen, Grundlagen
hey
ich habe folgendes anfängerproblem: habe einen eschenstave im keller und will nun einen jahresring freilegen. ich bin mir nur nicht so sicher ob der jahresring vollständig sein muss, so das oben die äußerste schicht drauf ist oder ob es reicht im jahresring zu bleiben, so das der jahresring darunter vollständig ist und vom jahresring drüber nichts mehr übrig ist.
könnt ihr mir helfen? ich wollte im wiki gucken aber damit komme ich nicht klar, wie kann ich artikel aus dem wiki suchen?
al fadee
ich habe folgendes anfängerproblem: habe einen eschenstave im keller und will nun einen jahresring freilegen. ich bin mir nur nicht so sicher ob der jahresring vollständig sein muss, so das oben die äußerste schicht drauf ist oder ob es reicht im jahresring zu bleiben, so das der jahresring darunter vollständig ist und vom jahresring drüber nichts mehr übrig ist.
könnt ihr mir helfen? ich wollte im wiki gucken aber damit komme ich nicht klar, wie kann ich artikel aus dem wiki suchen?
al fadee
Ist das Design oder kann das weg?
Re: Jahresring freilegen, Grundlagen
Was für ein Bogen soll es denn werden (Zuggewicht, Länge, Breite, Auszug…), davon hängen nämlich die „Tolleranzen“ die man sich leisten darf ab.
- Al Fadee
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Re: Jahresring freilegen, Grundlagen
soll eigentlich für alle meine bögen gelten die ich irgendwann bauen werde. aber dieser soll ein angepeiltes zuggewicht von 40 - 50 lbs haben und im flachbogen design gebaut werden. auszug müssen ca 30 zoll sein und länge muss ich gucken wie das holz will aber länger als minimallänge
al fadee
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Ist das Design oder kann das weg?
Re: Jahresring freilegen, Grundlagen
Das der Jahresring gar nicht beschädigt wird ist eh sehr sehr schwer, gerade bei Esche wo der Farbunterschied nicht so groß ist. Generell gilt aber je mehr vom Ring Übrig ist desto besser (darum auch breiten Ring freilegen). Ansonsten wenn der Tiller stimmt und das Holz gleichmäßig belastet wird kann eine menge toleriert werden (bis soweit das bei verdrehtem Holz der Ring ca. halbseitig der breite durchtrennt und abgetragen wird). Aber wenn es der erste Versuch mit Esche ist würde ich denn Bogen auch lang genug (180cm) und mit einer Breite von ca. 5cm bauen, da würde evt. auch ein durchtrennter Ring standhalten (wenn es eine kleine stelle ist ! nie über die ganze breite).
- Al Fadee
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Re: Jahresring freilegen, Grundlagen
danke
länge hatte ich so an 183cm gedacht, weiß nich wiso aber ist mir als erstes eingefallen und breite so 4cm auf ungefähr 1cm verringert. als halbpyramidial, falls das das is was ich meine. kannste mir auch noch erklären wie ich im wiki was lesen und suchen kann?
al fadee
länge hatte ich so an 183cm gedacht, weiß nich wiso aber ist mir als erstes eingefallen und breite so 4cm auf ungefähr 1cm verringert. als halbpyramidial, falls das das is was ich meine. kannste mir auch noch erklären wie ich im wiki was lesen und suchen kann?
al fadee
Ist das Design oder kann das weg?
Re: Jahresring freilegen, Grundlagen
Sorry, das halte ich für falsch. Gerade für Anfänger, die die Toleranzen überhaupt noch nicht einschätzen können. Und ALLES, was den Rücken verletzt schwächt nun einmal den Bogen.
Oberstes Ziel sollte daher sein, das dichte, helle Spätholz des gewählten Jahresringes möglichst unverletzt zu halten. Wenn dabei Reste des spröden braunen Frühholzes erhalten bleiben, z.B. in Vertiefungen, dann macht das nichts. Kann sogar gut aussehen, z.B. als "Tarnmuster". Wenns nicht sein soll: Zum Schluss mit der Schwanenhalsziehklinge auskratzen.
Ausserdem ist Esche ein Holz, an dem man die Jahresringe recht gut auseinaderhalten kann. Denn zwischen den heissbegehrten hellen Spätholzringen sitzt ja die braune bröselige Frühholzschicht.
Ganz anders ist das z.B. bei Ahorn wo nur eine papierdünne minimal dunklere Trennschicht vorhanden ist.
EDIT: Die Dimensionen funktionieren. Ich würde aber für den ersten (Eschen-) Bogen dennoch eine Breite von mind. 4,5 cm wählen, und diese Breite über 2/3 nur gering verringern - auf etwa 4 cm. Dann in leichter Kurve auf etwa 1,4 cm an den Tips schmaler werden.
Oberstes Ziel sollte daher sein, das dichte, helle Spätholz des gewählten Jahresringes möglichst unverletzt zu halten. Wenn dabei Reste des spröden braunen Frühholzes erhalten bleiben, z.B. in Vertiefungen, dann macht das nichts. Kann sogar gut aussehen, z.B. als "Tarnmuster". Wenns nicht sein soll: Zum Schluss mit der Schwanenhalsziehklinge auskratzen.
Ausserdem ist Esche ein Holz, an dem man die Jahresringe recht gut auseinaderhalten kann. Denn zwischen den heissbegehrten hellen Spätholzringen sitzt ja die braune bröselige Frühholzschicht.
Ganz anders ist das z.B. bei Ahorn wo nur eine papierdünne minimal dunklere Trennschicht vorhanden ist.
EDIT: Die Dimensionen funktionieren. Ich würde aber für den ersten (Eschen-) Bogen dennoch eine Breite von mind. 4,5 cm wählen, und diese Breite über 2/3 nur gering verringern - auf etwa 4 cm. Dann in leichter Kurve auf etwa 1,4 cm an den Tips schmaler werden.
Zuletzt geändert von Squid (✝) am 09.02.2008, 01:43, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
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Re: Jahresring freilegen, Grundlagen
hallo stehe vor nem ähnlichen prob... ich bau gerade nen bogen mit länge 158cm soll 30 zugewicht bekommen bei höchstens 26" auszug. wie wichtig ist es da mit den jahresringen? ich hab nun schon nen tieferen freigelegt bin mir aber unsicher was ihr mit "nicht verletzen" meint, darf da kein einziger kratzer sein? der bogenrücken ist nun schön glatt aber auch wellig geworden is das normal?
Re: Jahresring freilegen, Grundlagen
Ich finds viel interessanter, daß Du überhaupt schon wieder am bauen bist... hat Dich Gervase angefixt, was?
Aber ich will auch noch einen bauen, ähnliche Daten wie Du sie genannt hast. Lass mal hören wie er geworden ist.
Aber ich will auch noch einen bauen, ähnliche Daten wie Du sie genannt hast. Lass mal hören wie er geworden ist.
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Re: Jahresring freilegen, Grundlagen
Tach, ja baue schon wieder einen
. Bald ist Valentinstag und ich hab schon jedem angedroht das es zu "Festen" nur noch Bögen gibt, haha. Meine Frau wird mich dafür wohl töten aber egal 
Werd berichten wie ER geworden ist, ich will morgen mal mit der Stichsäge fürs "grobe aussägen" drann, is mir mitm Ziehmesser zu aufwändig und ne Bandsäge hab ich nicht und JA Gervase hat mich echt angesteckt


Werd berichten wie ER geworden ist, ich will morgen mal mit der Stichsäge fürs "grobe aussägen" drann, is mir mitm Ziehmesser zu aufwändig und ne Bandsäge hab ich nicht und JA Gervase hat mich echt angesteckt

Re: Jahresring freilegen, Grundlagen
Längsrisse sind meist unproblematisch. Die kann man zur Not mit Klebstoff und ner Wicklung flicken.
Auch kleine Löcher (durch Äste o. ä.) schaden eigentlich nix.
Aber alles was den Jahresring quer durchläuft, ist eine potentielle Bruchstelle. Je tiefer und länger, desto schlimmer.
Es kommt natürlich auch auf die Dicke des Ringes an: Einen 8 mm Ring kannst du theoretisch um 3 mm abschleifen, ohne dass das viel hinsichtlich der Haltbarkeit ausmacht. Verletzt im technischen Sinne ist der Ring dann auch... macht aber nix. Anders ist es, wenn du in dem 8 mm Ring einen 3 mm tiefen Querschnitt machst: an dieser Stelle wird der Bogen vielleicht irgendwann brechen, weil der Riss langsam immer weiter in die Tiefe wandert.
Wenn du dir das Ganze als ein Bündel von Längsfasern - wie ein Seil - vorstellst, dann wird das vielleicht leichter Vorstellbar: Jede durchtrennte Faser macht das Seil schwächer, sind zuviele durchtrennt, dann reisst es bei Belastung an der schadhaften Stelle.
Ein welliger Rücken ist OK. Schliesslich hat der Baum offenbar befunden, an der Stelle wellig zu wachsen. Und wenn du den Vorgaben des Baumes hinsichtlich des Jahresrings gefolgt bist, ist das so richtig.
Auch kleine Löcher (durch Äste o. ä.) schaden eigentlich nix.
Aber alles was den Jahresring quer durchläuft, ist eine potentielle Bruchstelle. Je tiefer und länger, desto schlimmer.
Es kommt natürlich auch auf die Dicke des Ringes an: Einen 8 mm Ring kannst du theoretisch um 3 mm abschleifen, ohne dass das viel hinsichtlich der Haltbarkeit ausmacht. Verletzt im technischen Sinne ist der Ring dann auch... macht aber nix. Anders ist es, wenn du in dem 8 mm Ring einen 3 mm tiefen Querschnitt machst: an dieser Stelle wird der Bogen vielleicht irgendwann brechen, weil der Riss langsam immer weiter in die Tiefe wandert.
Wenn du dir das Ganze als ein Bündel von Längsfasern - wie ein Seil - vorstellst, dann wird das vielleicht leichter Vorstellbar: Jede durchtrennte Faser macht das Seil schwächer, sind zuviele durchtrennt, dann reisst es bei Belastung an der schadhaften Stelle.
Ein welliger Rücken ist OK. Schliesslich hat der Baum offenbar befunden, an der Stelle wellig zu wachsen. Und wenn du den Vorgaben des Baumes hinsichtlich des Jahresrings gefolgt bist, ist das so richtig.
Zuletzt geändert von Squid (✝) am 08.02.2008, 22:55, insgesamt 1-mal geändert.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
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Re: Jahresring freilegen, Grundlagen
Ich dachte evtl. hab ich diese Wellen verursacht durch's Ziehmesser aber dann wäre es an diesn "tiefen" ja rau? oder?
Re: Jahresring freilegen, Grundlagen
Das war wohl eher das Ziehmesser. 
Nach meiner Erinnerung war der Rücken des Staves absolut plan.

Nach meiner Erinnerung war der Rücken des Staves absolut plan.

Verstehen kann man das Leben nur rueckw?aerts, aber leben muss man es vorwaerts....
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Re: Jahresring freilegen, Grundlagen
Ja die Wellen kann man nicht sehen nur erfühlen. Naja die 30 lbs @26" wird er doch aushalten!?!? Mehr, wenn überhaupt, zieht meine Frau eh nich 

Re: Jahresring freilegen, Grundlagen
Ich habe jetzt auch gerade die Hälfte des Jahresrings meines Eschen-Staves freigelegt und ich finde ich es recht unproblematisch.
Man kann sehr gut das dunkle von hellen Holz unterscheiden und trägt höchstens mal einen halben Milimeter von Jahresring ausversehen ab.
Geht mit dem Ziehmesser wunderbar - überhaupt mein Lieblingswerkzeug.
Man kann sehr gut das dunkle von hellen Holz unterscheiden und trägt höchstens mal einen halben Milimeter von Jahresring ausversehen ab.
Geht mit dem Ziehmesser wunderbar - überhaupt mein Lieblingswerkzeug.
- Ravenheart
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Re: Jahresring freilegen, Grundlagen
Na, hier stehen ja dolle Sachen drin.... 
Aber der Reihe nach:
Im Wiki suchen:
An besten klickst Du "Übersicht" und wählst dann das Kapitel. Hier: Ausrüstungsbau>Bogenbau>......Bogenrücken freilegen
>>Direktlink<<
Zum Rückenring:
Bei Esche ist das Freilegen eines Ringes sehr einfach, weil der Härteunterschied zwischen Frühholz und der Oberfläche des drunter liegenden Ringes sehr groß ist. Bei sorgfältigem Arbeiten gibt es GAR KEINE Verletzungen, minimal Kratzer (unter 1/2 mm Tiefe) schaden gar nix, stärkere Verletzungen zeugen von ungeschicktem Arbeiten und sind unnötig.
Das Spätholz der Esche lässt innerhalb eines Ringes noch mal einen deutlichen Qualitätsunterschied erkennen (sh. kurz oberhalb der o.a. WiKi-Stelle!). Zielsetzung sollte sein, das möglichst zu bewahren! Es ist zwar richtig, dass der Ring auch noch hält, wenn man das wegschneidet, aber man verschenkt damit viel Leistung und Haltbarkeit.
In so fern gibt es immer nur minimale Toleranzen, egal, wie der Bogen dimensioniert wird.
Wenn der Rücken wellig ist, wäre die erste Frage, ob es nicht so bleiben kann. Hölzer, die dieses hochdichte/-feste Spätholz nicht haben (z.B. Black Cherry) kann man unbedenklich "planieren", bei Esche würde ich das nur im Notfall tun. (Natürlich kann man zum Rand hin etwas ausgleichen, aber mehr als 1/4 Breite würde ich nicht planieren...)
Arbeitsvorgang:
Wichtigste Regel: Immer nur 1 Ring zur Zeit entfernen. So lange es noch NICHT der zukünftige Rücken ist, braucht's keine besondere Sorgfalt. Einfach locker wegschneiden, vom Ende her beginnend, bis der Farbwechsel zeigt, dass Du im Nächsten angekommen bist.
Mit etwas Übung ist so ein ganzer Ring in wenigen Minuten runter!
Liegt nur noch EIN Ring über dem Zielring, musst Du langsamer vorgehen.
Nun darfst Du auf keinen Fall mehr bis in den Rückenring schneiden. Du schneidest nur noch ganz dünne Schichten ab, bis der Wechsel der Holzstruktur von glatt zu porös anzeigt, dass Du AUF dem Frühholz angekommen bist. So weit den ganzen Ring entfernen. An schwierigen Stellen (Astknubbel etc.) ruhig auch etwas mehr stehen lassen.
Das restliche Frühholz kann man dann mit einer nicht mehr ganz scharfen Raspel QUER zur Faser, oder der Ziehklinge LÄNGS zur Faser, quasi einfach "runterschieben". Ohne Druck! Raspel nur mit Eigengewicht, Ziehklinge relativ senkrecht stellen.
So legst Du die glänzende Oberfläche des Rückens ohne Verletzungen frei.
Um einen Ast herum darfst Du Dir allein für diese Stelle schon mal 1/4 Std. Zeit nehmen! Lass sie erst mal aus, und mach sie ganz zum Schluss, mit halbrunder Feile/Raspel, runder Ziehklinge, bis dahin kleine Späne einzeln mit einem stumpfen Taschenmesser "wegzuhebeln"... Es lohnt sich!!
Rabe
(Hier Robinie: Siehe unterhalb des Griffes: Der Rücken folgt dem Ast-Knubbel!)
(Esche, unverletzt freigelegt)
(Selber Bogen (Esche): Über dem Buckel wurde etwas vom drüber liegenden Ring belassen, um die Verletzungsgefahr zu umgehen.)

Aber der Reihe nach:
Im Wiki suchen:
An besten klickst Du "Übersicht" und wählst dann das Kapitel. Hier: Ausrüstungsbau>Bogenbau>......Bogenrücken freilegen
>>Direktlink<<
Zum Rückenring:
Bei Esche ist das Freilegen eines Ringes sehr einfach, weil der Härteunterschied zwischen Frühholz und der Oberfläche des drunter liegenden Ringes sehr groß ist. Bei sorgfältigem Arbeiten gibt es GAR KEINE Verletzungen, minimal Kratzer (unter 1/2 mm Tiefe) schaden gar nix, stärkere Verletzungen zeugen von ungeschicktem Arbeiten und sind unnötig.
Das Spätholz der Esche lässt innerhalb eines Ringes noch mal einen deutlichen Qualitätsunterschied erkennen (sh. kurz oberhalb der o.a. WiKi-Stelle!). Zielsetzung sollte sein, das möglichst zu bewahren! Es ist zwar richtig, dass der Ring auch noch hält, wenn man das wegschneidet, aber man verschenkt damit viel Leistung und Haltbarkeit.
In so fern gibt es immer nur minimale Toleranzen, egal, wie der Bogen dimensioniert wird.
Wenn der Rücken wellig ist, wäre die erste Frage, ob es nicht so bleiben kann. Hölzer, die dieses hochdichte/-feste Spätholz nicht haben (z.B. Black Cherry) kann man unbedenklich "planieren", bei Esche würde ich das nur im Notfall tun. (Natürlich kann man zum Rand hin etwas ausgleichen, aber mehr als 1/4 Breite würde ich nicht planieren...)
Arbeitsvorgang:
Wichtigste Regel: Immer nur 1 Ring zur Zeit entfernen. So lange es noch NICHT der zukünftige Rücken ist, braucht's keine besondere Sorgfalt. Einfach locker wegschneiden, vom Ende her beginnend, bis der Farbwechsel zeigt, dass Du im Nächsten angekommen bist.
Mit etwas Übung ist so ein ganzer Ring in wenigen Minuten runter!
Liegt nur noch EIN Ring über dem Zielring, musst Du langsamer vorgehen.
Nun darfst Du auf keinen Fall mehr bis in den Rückenring schneiden. Du schneidest nur noch ganz dünne Schichten ab, bis der Wechsel der Holzstruktur von glatt zu porös anzeigt, dass Du AUF dem Frühholz angekommen bist. So weit den ganzen Ring entfernen. An schwierigen Stellen (Astknubbel etc.) ruhig auch etwas mehr stehen lassen.
Das restliche Frühholz kann man dann mit einer nicht mehr ganz scharfen Raspel QUER zur Faser, oder der Ziehklinge LÄNGS zur Faser, quasi einfach "runterschieben". Ohne Druck! Raspel nur mit Eigengewicht, Ziehklinge relativ senkrecht stellen.
So legst Du die glänzende Oberfläche des Rückens ohne Verletzungen frei.
Um einen Ast herum darfst Du Dir allein für diese Stelle schon mal 1/4 Std. Zeit nehmen! Lass sie erst mal aus, und mach sie ganz zum Schluss, mit halbrunder Feile/Raspel, runder Ziehklinge, bis dahin kleine Späne einzeln mit einem stumpfen Taschenmesser "wegzuhebeln"... Es lohnt sich!!
Rabe

(Hier Robinie: Siehe unterhalb des Griffes: Der Rücken folgt dem Ast-Knubbel!)

(Esche, unverletzt freigelegt)

(Selber Bogen (Esche): Über dem Buckel wurde etwas vom drüber liegenden Ring belassen, um die Verletzungsgefahr zu umgehen.)
Zuletzt geändert von Ravenheart am 09.02.2008, 18:32, insgesamt 1-mal geändert.