Warmblutsumpf
ist eine Wortschöpfung von mir
Ich verwende es immer mal wenn Anlass, Ursache, Funktion, Wirkung und Ziel bei Pferden munter durcheinander gehen.
Ein Beispiel:
Ein Pferderücken sollte stark und gesund sein. Soweit so klar. Wenn der Rücken gut schwingt, so ist das ein Zeichen (aber keine Garantie) für Gesundheit. In Verdrehung von Ziel und Symptom wird der schwingende Rücken zum Ideal erklärt. Da man bei kurzen Pferderücken das Schwingen nicht so gut sehen kann wie bei langen Rücken, wird dann plötzlich der lange Rücken zum Ideal erklärt, weil so z.B. die Schiedsrichter bei eine Dressurvorführung besser sehen können ob der Rücken schwingt.
Der lange Rücken ist allerdings schon aus Gründen der Statik nicht so gut in der Lage lasten zu Tragen wie der kurze Pferderücken. Er muss bei gleicher Last mehr und besser Trainiert werden als ein kürzerer. Dies heißt, er hat bei erfolgreichem Training mehr Muskeln als der kürzerer, gleichstarker Rücken.
Wenn jetzt in einem unlogischen Argumentationssalto erklärt wird, "... ein kurzer Rücken kann nicht gut mitschwingen und entwickelt (deshalb) weniger Rückenmuskel. ..." so nähern wir uns dem Warmblutsumpf.
Und wenn jetzt der lange Rücken in der Exterieurbeurteilung für die Zucht als Ideal eingestuft wird, dann stecken wir tief im Warmblutsumpf.
Das Gleiche gibt es auch in der Charakterbeurteilung. Da werden beißende Stallneurotiker als charakterlich einwandfrei beschrieben, nur weil sie gut über Hindernisse springen ohne zu scheuen.
Kaltblutsumpf? Ja, es gibt immer noch Leute die Märzfohlen ablehnen, weil die angeblich nichts taugen, doch die Zeiten in denen im März die Felder mit Pferden bestellt wurden und das Fohlen zu der Zeit hinderlich war sind längst vorbei.
Ponysumpf? Wenn da wer ist, so kann man mir bestimmt sagen was das ist!