Die Polopferde sind nach Hause gegangen, die Tipis sind ausgeräumt und die letzten Bisonburger sind verdaut – der Bisonpark-Wettkampf 2008 ist wieder viel zu schnell vorbeigegangen, aber die Erlebnisse und Ergebnisse werden vielen noch lange in Erinnerung bleiben. Auch wenn ein Gewitter dem Training am Freitagabend ein jähes Ende setzte (obwohl manche so lange auf der Bahn ausharrten, bis ihnen die Blitze um die Ohren flogen), war uns der indianische Wettergott gnädig gestimmt, sowohl beim Wettkampf als auch beim Lagerfeuer bis spät in die Nacht.
Los ging’s am Samstagmorgen mit dem „Büffelschießen“, wobei wir zu unserer Sicherheit die Bisons mit Strohballen austauschten. Es gab einige wirklich tolle harmonische Ritte, am Ende konnten Tsa-Wa-Ke und Fritz alle 10 Bisons erlegen, dicht gefolgt von Andrea Seidel auf Texas und Jens auf Playboy mit je 9, wobei vor allem Jens durch eine besondere Taktik überzeugte: komplett freihändig wurden die Bisons erstmal durch gezieltes Umkreisen schwindelig gemacht und dann erlegt.
Anschließend gab’s dann den großen Bisonpark vs. Steppenreiter „Shot and Ride“ Wettkampf (Ablauf: Immer zwei im Knockout-Verfahren gegeneinander zur Zielscheibe rennen, Schießen, nach dem ersten Treffer zum Pferd rennen, einmal die Bahn hoch und die Wiese umkreisen so schnell wie möglich, absteigen, wieder zur Zielscheibe rennen, Schießen, nach dem Treffer wieder zurück, durch’s Ziel, umfallen und nach Luft japsen). Für die Steppenreiter traten Andrea Seidel, Asa-Nanika, ich und Cathleen an (wo waren eigentlich die ganzen Männer??), für den Bisonpark Steffen, Petra, Mojito-Frauchen (sorry, Namen der letzten Beiden weiß ich leider nicht) und die jüngere Ponyreiterin, die auch ohne Pferd eine 90m-Bahn in 6 Sekunden schaffen würde. Beim Laufen gaben die Teilnehmer alles und bereuten kurzfristig die konsumierten Biermengen und Zigaretten am Vorabend, und boten anschließend rasante Ritte mit gewagten Überholmanövern. Andrea Seidel hatte zum Schluss die Nase vorn, dicht gefolgt von Steffen, Asa-Nanika und Angela, die sich danach dann ins kurzfristig ins Sauerstoffzelt zurückzog.
Kurz darauf gab’s dann den Kinder-Bahnwettkampf, mit zahlreichen Teilnehmern, die altersgemäß allesamt super schossen und teils Technik zeigten, von denen auch die Erwachsenen große Augen bekommen haben. Es siegte am Ende der Peter aus Thüringen, auch der zweijährige Timon landete seine ersten Treffer, vermutlich wären es noch mehr gewesen wenn er nicht die meiste Zeit damit beschäftigt gewesen wäre, dem Publikum zuzugrinsen. Die höchste Punktzahl hatte eigentlich der Johannes, dieser verzichtete aufgrund seiner 14 Jahre großzügig auf seinen ersten Platz. Dass er durchaus in die Erwachsenenliga gehört zeigte er dann beim anschließenden Robin-Hood-Schießen, wo er ca. 30 "Große" auf die Plätze verwies und den Siegerpokal entgegen nehmen konnte.
Am Samstag Abend folgte dann der erste Abschnitt des ungarischen Wettkampfs, der dann Sonntag früh fortgesetzt wurde – und die erschossenen Punktzahlen machten ganz deutlich, dass die bisherigen Spitzenreiter der Steppenreiterliga sich warm anziehen dürfen. Der schwarze Falke Horst Bachmann schaffte es als zweiter deutscher Steppenreiter die 100-Punkte-Marke zu knacken und setzte sich damit an die Spitze. Andrea Seidel, angespornt nachdem Asa-Nanika ihr kurz zuvor in Grünberg den Frauenrekord abgenommen hatte, legte eine schier unglaubliche Leistungssteigerung hin und am Ende fehlten ihr nur 0,2 Punkte bis zur 100er Marke. Ebenfalls weniger als einen Punkt von der 100 entfernt war Rolf, der trotz Navidad’s Überschallgeschwindigkeit bei fast jedem Galopp mehrere Treffer landen konnte. Auch TsaWaKe schaffte es in die 90er und landete damit auf den 4. Platz. Alleine die Tatsache, dass 4 Teilnehmer in einem Wettkampf über 90 Punkte waren, dürfte schon rekordverdächtig sein. Auch der ein Jahr alte Geschwindigkeitsrekord (bisher 6,4 Sek. in der Wertung) wurde im Bisonpark gebrochen, und zwar von Niels auf Yuma: In 6,3 Sekunden konnte er nicht nur einen, sondern gleich zwei Treffer landen (und seine Probegalopp-Zeit von 5,9 lässt erahnen, dass auch dieser Rekord nicht der letzte sein dürfte). Auch die Neueinsteiger legten gleich zu Beginn richtig los, viele andere Teilnehmer konnten ihre bisherigen Bestleistungen deutlich übertreffen.
Entspannt wurde bei herrlichen Ausritten in den umliegenden Wald, gefeiert wurde danach ausgiebig am Lagerfeuer bei Bier, Met, Feuerwasser und Indianergesang
. Die wenigen Schlafstunden verbrachte man in den bequemen Tipis, nur gestört von einigen Pferden, die sich in den Morgenstunden auf die Suche nach ihren Herrchen und Frauchen machten, ihre Paddockzäune abbauten und friedlich zwischen den Tipis grasen gingen.
Zum Schluss ein großes Dankeschön an Zsolt (der seinen Eisenhüttenstädter Stadtmeistertitel gegen die neue Konkurrenz verteidigen konnte) und sein Team von Up and Away und überhaupt an allen, die zum guten Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben. Und an Horst, dass ich wieder seine Cheyenne reiten durfte
Hier dann die heißersehnten Ergebnisse:
1. Horst auf Cheyenne – 100,7
2. Andrea Seidel auf Texas – 99,8
3. Rolf auf Navidad – 99,1
4. Tsa-Wa-Ke auf Fritz – 94,8
5. Norbert auf Fritz – 71,0
6. Asa-Nanika auf Yuma – 69,9
7. Niels auf Yuma – 68,2
8. Rainer auf Rowdy – 55,7
9. Angela auf Cheyenne – 54,0
10. Daniel auf Pallow – 52,9
11. Rena auf Texas – 48,1
12. Holm auf Rainbow – 47,1
13. Cathleen auf Pallow – 39,5
14. Andrea Schweighofer auf Navidad – 35,9
15. Conny auf Gine – 35,5
16. Daniel Kretzschmann auf Mickey – 34,4
17. Jens auf Playboy – 29,8
18. Mone auf Playboy – 28,7
19. Mütze auf Gine – 28,6
20. Thomas auf Tiago – 27,4
21. Zsolt auf Mickey – 24,2
22. Petra auf Carmen – 15,4
23. Snake-Jo auf Mickey – 14,3
Über die Mogu-Geschehnisse kann ich leider nicht berichten, da wir aufgrund der sehr langen Heimreise vorher schon abhauen mussten
(und auch so sitze ich jetzt um zwei Uhr morgens und schreib hier), ich hoffe, jemand holt dass noch nach!!
Die Ergebnisse des Kinderwettkampfs trage ich in den nächsten Tagen nach, Videos folgen natürlich irgendwann auch!