Ich bearbeite gerade einen Stave aus Robinie und Holunder. Die Robinie bildet klarerweise den Rücken, ist aber fast durchgängig 1cm dick, weshalb ich die Robinie nicht nur backing nennen will. Derjenige, der mir den Holunder gebracht hat, hat es leider zu gut gemeint und nicht nur die Enden versiegelt, sondern auch gleich die Rinde entfernt. Deshalb habe ich den Holunder mit einigen großen Rissen bekommen und habe rausgeholt, so viel möglich war. Leider kam ich nicht überall auf die Dicke, die ich mir vorgestellt habe. Das ist der Grund für die dicke Robinie. Auf eine Mittellage hatte ich keine Lust.
Hier ist der Stave, in der Breite bereits getapert. Verklebt wurde ohne Reflex. Die Klebefuge ist außerdem nicht perfekt, weil ich den Holunder nicht noch mehr abhobeln wollte. Deshalb die einfache Version ohne Reflex


An der Stelle mit dem Klebeband ist eine Delle im Rücken. Ich vermute, die habe ich beim Entfernen der Rinde verursacht.

Da will ich nichts riskieren, ich werde eine Wicklung machen.
Wegen der Risse ist das Holunderstück nicht auf die gewünschten 200cm Länge gekommen. Ich habe ein Reststück Kirsche zur Verlängerung angeklebt.

Den Dickentaper von 33mm auf 15mm habe ich mit Ziehmesser, Schweifhobel, Raspel und Schiebelehre gemacht. Ich habe versucht, halbwegs genau zu sein, aber wegen der Unebenheiten im Rücken erschien mir exaktes Abarbeiten nicht sehr sinnvoll.

Der Rücken enthält ein paar kleine Astknubbel und einen größeren Astrest.


Ich habe deshalb den Rücken nicht so stark abgerundet, wie ich es gerne hätte.

Als nächstes wird am Bauch die Mittellinie nach Augenmaß eingezeichnet und selbiger auf runden Querschnitt gebracht werden.
Ich habe in meiner Werkstatt deutlich mehr vertillerte Bögen als gute Bögen in der Wohnung, deshalb gebe ich hier keine Erfolgsgarantie ab und ich nenne auch kein Zielzuggewicht. Wenn am Ende irgendwas zwischen 80# und 90# auf 32" rauskommt, dann wär das schön, denn weniger zählt nicht und mehr kann ich nicht ziehen.
Daniel