Hartholz Backing

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lindros
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Hartholz Backing

Beitrag von lindros »

Guten Tag all Ihr Bogenbauer

Wenn man Hickory als Backing verwendet, ist bekanntlich der Verlauf der Masserung egal.

Gibt es ein anderes (einheimisches oder exotisches) Hartholz, bei dem das auch zutrifft?
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Squid (✝)
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Re: Hartholz Backing

Beitrag von Squid (✝) »

Au contraire! Die Maseruung isch über'aupt nisch ägall!

Sie muss längs im Backing verlaufen. Parallel zum Bogen.
Egal ist lediglich, ob die Ringe stehen, liegen oder anderweitig gekippt sind.
Aber auf dem Rücken darf letzlich - gerade bei liegenden Ringen im Backing - kein Ring auslaufen. Dort entsteht fast sicher eine Bruchstelle.

Nach meiner Erfahrung gilt das für die meisten - zugfesten - Hölzer, die in mehrlagigen Bögen als Rücken Verwendung finden.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
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kra
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Re: Hartholz Backing

Beitrag von kra »

Ist so nicht ganz richtig.

Hickory gilt als das Holz, bei dem durchtrennte Jahresringe am Rücken nicht (zwangsläufig) zum Bruch führen.

Bei anderen Harthälzern ist das nicht der Fall.

Was bei vielen Hölzern geht sind durchlaufende, aber stehende Jahresringe und "decrownte" Jahresringe. Hier wird die Wölbung der Jahresringe über die ganze Länge abgetragen, so das im Extremfall ein Muster wie bei stehenden Jahresringen auftritt.

In aller Regel schlecht sind: schräg auslaufende (stehende) Jahresringe und verletzte (liegende) Jahresringe.
“Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben.”
– George Bernard Shaw
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Ravenheart
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Re: Hartholz Backing

Beitrag von Ravenheart »

... und auch bei schrägen oder stehenden Jahresringen spielt (von Hickory abgesehen) der Faserverlauf eine Rolle! Nur ist er schlechter zu erkennen.
Dennoch ist ein grobes Abweichen vom Faserverlauf auch bei stehenden Ringen eine potenzielle Bruchstelle.

Bild

Aber zur Ausgangsfrage:

Der Grund, warum der Faser-/Ringverlauf bei Hickory (in Maßen!) weniger beachtet werden muss, liegt darin, dass diese bei Hickory stärker mit den benachbarten Fasern "verklebt" sind.

Identische Eigenschaften sind mir bei einheimischen Hölzern nicht bekannt. Dem am nähesten kommt noch Ulme.

Rabe
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Granjow
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Re: Hartholz Backing

Beitrag von Granjow »

offtopic.
@Rabe: Deine Grafiken sind echt gut :) Darum, schau mal Inkscape an. Wirst sicher Freude daran haben.
http://www.inkscape.org/
http://de.wikibooks.org/wiki/Inkscape
http://inkscape-forum.de/

Simon
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walta
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Re: Hartholz Backing

Beitrag von walta »

vektorgraphiken sind für strichzeichnungen sicher eine sehr gute alternative. der vorteil des JPG formates ist das es jeder (das sind alle die eine kaputter haben - auch die die sich nicht damit auskennen) das bild sehen können.

das nur als gedankenhinweis

grüsse
walta
--------------
der lieber mit illustrator arbeitet :-)
lindros
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Hartholz Backing

Beitrag von lindros »

Vielen Dank für die Antworten
kra hat geschrieben:
Was bei vielen Hölzern geht sind durchlaufende, aber stehende Jahresringe und "decrownte" Jahresringe.
Verstehe ich das Richtig, dass Backings auch aus Holzstücken gefertigt werden können, die stehende aber nicht rauslaufende Jahresringe haben?

Beim verjüngen zum Ende laufen doch automatisch Ringe aus dem Bogen, sind so nicht Brüche vorprogrammiert?
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Squid (✝)
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Re: Hartholz Backing

Beitrag von Squid (✝) »

Aye! Stehende Ringe sind kein Problem. Auch seitliches Auslaufen ist unproblematisch.
Gefährlich ist nur das flächige Auslaufen auf dem Rücken im Biegebereich.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
lindros
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Re: Hartholz Backing

Beitrag von lindros »

Wenn ich einen Bogen im Pyramidendesign beachsichtige laufen die Jahresringe automatisch im Biegebereich aus dem Bogen.

Was meinst du genau mit dem flächigen Auslaufen aus dem Biegebereich?

Wäre in diesem Fall ein Bogen mit einem Holmegarddesign besser geeignet?
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Squid (✝)
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Re: Hartholz Backing

Beitrag von Squid (✝) »

Das Design ist hier nicht von belang.
Dass stehende Jahresringe im Backing seitlich auslaufen ist doch logisch, weil sich Bögen nun einmal zum Ende hin verjüngen.

Und mit flächigem Auslaufen meinte ich die Situation bei der ein Jahresring ganz oder teilweise auf dem Bogenrücken endet. Der kann sich dann abheben und das führt zum Bruch.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
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Granjow
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Re: Hartholz Backing

Beitrag von Granjow »

walta hat geschrieben: vektorgraphiken sind für strichzeichnungen sicher eine sehr gute alternative. der vorteil des JPG formates ist das es jeder (das sind alle die eine kaputter haben - auch die die sich nicht damit auskennen) das bild sehen können.

das nur als gedankenhinweis

grüsse
walta
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der lieber mit illustrator arbeitet :-)
SVG-Grafiken kann Firefox ja problemlos darstellen. Illustrator-Files afaik weniger … Aber es stimmt, für ins Web würde ich dann daraus ein PNG exportieren. Für die Originalzeichnungen sind Rastergrafiken aber einfach zu schade und die Mühe nicht wert. Imho. SVG hat hier nur Vorteile.

Simon
Brucky
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Re: Hartholz Backing

Beitrag von Brucky »

Vielleicht ist Pflaume oder Süßkirsche eine mögliche Alternative?
Brucky hat geschrieben:
Folgendes Zitat von Jo ist aus dem Thread "Pflaumenholzbogen, der schnelle Weg"
Original geschrieben von Snake-Jo

Ja, Pflaumenholz-Splint ist ähnlich wie [red]Süßkirschensplint[/red] hervorragend als Backingholz zu verwenden. Im Vergleich zu Hickory ist die Jahresring-Bindung noch fester und das Holz selbst ist sehr dicht und fest.
Das ganze ist mehr als die Summe seiner Einzelteile

Aristoteles


Keine Ahnung..... aber davon jede Menge
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