Bogenbauanfänger braucht Hilfe!

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Frede
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Re: Bogenbauanfänger braucht Hilfe!

Beitrag von Frede »

Verdammt. Hab den ganzen Tag versucht zu tillern, aber irgendwie klappt das gar nicht. Auf dem Tillerstock lässt er sich zwar locker (schätzungsweise 30-40lbs) auf 1/3 meines Auszuges ziehen, aber auf 1/3 der Standhöhe mit kürzerer Tillersehne will er sich absolut nicht aufspannen lassen. Hab beim Spannversuch immer das Gefühl, dass es auf einmal nicht mehr 30-40lbs sondern mind. 200lbs sind. Rätselhaft >:(

Die Wurfarme sind wahrscheinlich noch zu dick, aber wieso zur Hölle lässt er sich dann so verdammt einfach bis etwa 1/3 Auszug ziehen, aber kein bisschen auf eine Standhöhe von über 0cm aufspannen  ???
Christopher
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Re: Bogenbauanfänger braucht Hilfe!

Beitrag von Christopher »

das ist wahrscheinlich der berühmte Tillerschnur-effekt: weil die Schnur so nich gaaanz lang ist, ist der Sehnenwinkel vielleicht besonders günstig(=klein). normalerweise ist der Effekt aber anders herum, und díe Kraftübertragung ist sehr schlecht wegen dem großen sehnenwinkel..
Du hast die Macht, missbrauche sie!!!
Frede
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Re: Bogenbauanfänger braucht Hilfe!

Beitrag von Frede »

Ich weiß nicht ob es daran liegt, denn auch mein Versuch mit einer überdimensionalen Spannschnur ist gescheitert  :-[

Vermutlich sind meine Wurfarme noch viel zu dick. An den Enden momentan ca. 1,6cm... Habt ihr einen Tipp, wie ich jetzt gleichmäßig (ohne Elektrohobel^^) 2mm abnehme? Mit Bleistift an"kreiden" und dann mit dem Ziehmesser abnehmen, gibts eine bessere Methode?
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Squid (✝)
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Re: Bogenbauanfänger braucht Hilfe!

Beitrag von Squid (✝) »

Zu lange Spannschnur bzw. Tillersehne ist eh doof. Das gibt Gemurkse...

Hast du denn überhaupt schon einen vernünftigen "Bodentiller" erzielt?
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
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Mordrag
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Re: Bogenbauanfänger braucht Hilfe!

Beitrag von Mordrag »

Hi Frede, ein paar Bilder über den Tiller sagen immer sehr viel aus. Dann können wir dir auch erst richtig helfen.

Vermutungen kann man natürlich anstellen, aber angucken hilft meist.

Folgende Daten bzw. Bilder benötigen wir:

- Maße (Länge, Wurfarmbreite u. Stärke)
- Bild im ungespannten Zustand
- Bild im gespannten Zustand

Zieh deinen Bogen beim tillern niemals über das Zuggewicht das du erreichen willst, sonst hast du schnell ein paar Schwachstellen fabriziert!
Der Pfeil ist nicht weg....er ist jetzt nur woanders. ;-)
Frede
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Re: Bogenbauanfänger braucht Hilfe!

Beitrag von Frede »

Danke für´s Angebot. Vielleicht wirds ja doch noch was, obwohl die Sehnenkerben nicht so toll geworden sind und die Spannkerben auf viel zu geringenm Abstand :/

Es kann schon sein, dass ich ihn zu weit ausgezogen habe. War bei der 5. Kerbe angelangt ohne etwas am Bogen zu korrigiert zu haben, fand die Biegung eigentlich ok (wobei mir wahrscheinlich noch das Auge dafür fehlt). Aber das Zuggewicht war auf keinen Fall schon bei 45 lbs, ich konnt die Tillerleine allein mit den Fingermuskeln zur nächsten Kerbe spannen.

Jetzt habe ich leider erst einmal keine Zeit mehr dafür, ist wahrscheinlich auch besser so für meine Nerven... Wenns wieder so weit ist, versuch ich mal ein paar gute Fotos zu machen.

@ Squid
Ich find schon, aber wie gesagt, mir fällt es noch schwer die Biegung richtig einzuschätzen. Zumindest war der Abstand von Bogensehne und Bogenbauch bei beiden Wurfarmen auf der Hälfte in etwa gleich. Bzw. bei dem 6cm kürzeren (der später unten sein soll) um 0,5cm weniger.
Zuletzt geändert von Frede am 17.10.2008, 01:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Ravenheart
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Re: Bogenbauanfänger braucht Hilfe!

Beitrag von Ravenheart »

wg. Standhöhe:

Um einen Bogen auf Standhöhe zu spannen (also die Sehne einzuhängen!), musst Du ihn bis ca. 1/2 Auszug ziehen!!

Genau das ist ja der Grund, warum man die Standhöhe beim Tillern SCHRITTWEISE anpasst, und zwar der erreichten Auszugweite nachfolgend. (Guckst Du links, Lexikon > Standhöhe)...

Rabe
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Re: Bogenbauanfänger braucht Hilfe!

Beitrag von Frede »

Jup, er ist auf dem Tillerbrett bei 1/3 Auszug angekommen und ich habe versucht ihn auf 1/3 Standhöhe zu spannen...
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Granjow
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Re: Bogenbauanfänger braucht Hilfe!

Beitrag von Granjow »

Bei mir geht Tillern (ohne Tillerbaum) übrigens so, dass ich eine etwas längere Sehne ranmach, auf den Boden liege und den Bogen zwischen angezogenen Füssen und Kniegelenken aufspanne. Ist bequem und den Tiller sieht man auch :) Später, wenn er  sich dann mehr biegt, guck ich auf die Spiegelung im Fenster.

Granjow
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Harald (✝)
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Re: Bogenbauanfänger braucht Hilfe!

Beitrag von Harald (✝) »

Das klingt ja wie eine zirkusreife Nummer.
Könntest Du davon bitte mal ein Bild einstellen. ;D
to old for rock'n roll, to young to die.

Man sollte sich die Ruhe, Gelassenheit
und Nervenstärke eines Stuhles zulegen.
Der muss schließlich auch mit jedem Ar*** klar kommen!
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Granjow
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Re: Bogenbauanfänger braucht Hilfe!

Beitrag von Granjow »

:P

Es geht echt gut! Ich kann mich nicht gut selber fotografieren, aber beim nächsten Mal (schönes Wetter, Zeit zum Bauen und trockenes Holz) lass ich ein Bild davon machen.

Simon
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walta
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Re: Bogenbauanfänger braucht Hilfe!

Beitrag von walta »

das will ich auch sehen - kann ich mir beim besten willen nicht vorstellen - wär vielleicht was für unsere physiotherapeutin

:-)

grüsse
walta
------------
der zur flaschen-zug-fraktion gehört :-)
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Granjow
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Re: Bogenbauanfänger braucht Hilfe!

Beitrag von Granjow »

Echt nicht?

Leg dich mal auf den Boden und zieh die Knie an (Füsse auf dem Boden lassen). Zwischen Füssen und Knie lässt sich der Bogen doch wunderbar spannen.

Mit der Sehnenlänge lässt sich btw auch der Auszug variieren :)

Simon
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Squid (✝)
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Re: Bogenbauanfänger braucht Hilfe!

Beitrag von Squid (✝) »

Dieser Teil ("Sehnenlänge") ist gefährlich und überhaupt nicht zu empfehlen!!!

Denn: Die Variation der Sehnenlänge ändert eben NICHT NUR die Auszugslänge, sondern auch den Sehnenwinkel an den Tips, damit die Zugrichtung und damit die Belastungszonen der Wurfarme.

Darum soll man ja beim Tillern auch so früh wie möglich (ab Standhöhe) und so spät wie nötig (max. 1/3 Vollauszug) mit einer Tillersehne arbeiten, die der späteren "Einsatzsehne" entspricht.

Ansonsten überlastet man ganz schnell die falschen Bereiche und handelt sich massiven Set bzw. erhebliche Tillerfehler ein. Und da sind schon 10 cm Differenz zwischen den entsprechenden Längen von beachtlicher Wirkung.
Es ist mir egal ob schon mal jemand sowas gebaut hat.
Ich will ja nicht unken, aber in der überwiegenden Zahl der Fälle geht das schief.
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