Carbonpfeilbruch

Fragen zu Pfeilen zum Bogenschiessen. Keine Fragen zum Pfeilbau.
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Osti7
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Carbonpfeilbruch

Beitrag von Osti7 »

Hallo,
ich hatte heute einen üblen Pfeilbruch beim lösen. Ich schiesse den BEMAN Classic 500.
Der Pfeil zerlegte sich direkt beim Release in 4(!) Teile. ;D
Ich habe einen Great Plains Red River mit 48 lbs.Hat irgendjemand ähnliche Erfahrungen mit diesem eigentlich hochgelobten Pfeil gemacht.
Bogen und Schütze wie durch ein Wunder unbeschadet. :-)

MfG
The Joiner
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Glück gehabt...

Beitrag von The Joiner »

Hallo,

ja da kann man ja von Glück reden das du nichts abbekommen hast.
Hatte soetwas zum Glück noch nicht, habe es aber auch schon selber bei anderen Schützen gesehen.
Ich denke wenn der Pfeil während oder nach dem lösen sich zerlegt hat, dann war er schon beschädigt. Ich selber schiesse seid über 2 Jahren nur Carbon Schäfte. Gerade nach Schüssen die ich daneben gesetzt habe und diese sich komisch angehört haben, überprüfe ich den Pfeil genau. Wenn ich auch nur einen kleinen Riss im Schaft erkennen kann wird dieser direkt aussortiert und wandert in den Schrott. Deshalb schieße ich auch nur Schwarze Carbon Schäfte und keine Realtree Schäfte mehr. Bei den Tarn Schäften sieht man die feinen Risse garnicht.
Also Augen auf...

Gruß The Joiner
Bard
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Beitrag von Bard »

Tja, Carbon ist zwar robust aber eben auch nicht unzerstörbar. Hast du die Pfeile regelmäßig kontrolliert und besonders nach Fehlschüssen in Holz oder steinigen Boden nochmal nach Rissen geschaut bzw. die Pfeile leicht gebogen und in sich leicht verdreht und dabei auf verdächtige Geräusche geachtet und auf sonstige Fehler und Macken?

Gottseidank ist nichts weiter passiert und damit das auch so bleibt vergesst nicht eure (Carbon)schäfte zu kontrollieren und suspekte Schäfte auszusondern.

Bei Carbonschäften, die nen Fehler haben zieh ich immer sofort die Stecknocke raus, so dass ich sie nicht aus Versehen nochmal schießen kann.


MfG Bard
Wir sind nicht auf der Welt um so zu sein wie Andere uns haben wollen

Ich kann gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen m?chte!

Wo ist die Rose?!?

gepriesen sei das Dreibein...
rene
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Beitrag von rene »

Ich hab gestern auch nen Carbonpfeil zerstört, hab auf einer großen Wiese meinen neuen Langbogen getestet und genau eine dämliche Steinplatte geroffen, vom Pfeil war nicht mehr viel übrig...:bash

b2t:

Das sich ein Pfeil beim Lösen in seine Einzelteile zerlegt hab ich ja noch nie gehört, dann muss der aber schon sehr beschädigt gewesen sein, wie alt war der denn?
------------------------
Osti7
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Danke

Beitrag von Osti7 »

für die Infos. Der Pfeil war erst 3 Monate alt und zumindest äusserlich in Ordnung. Das mit den schwarzen Carbonis ist wahrscheinlich eine gute Idee, habe nämlich keine Lust wieder auf Alus umzusteigen.

Mfg
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mbf
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Beitrag von mbf »

"Äußerlich in Ordnung" hilft nicht weiter.

Carbonpfeile sind gegen irreversible Verbiegungen recht resistent, von daher kann man sie beim Test auf Beschädigungen etwas härter anpacken. Den Pfeil in mindestens 6 Richtungen biegen (vom Körper weg), auf gut 1 Zoll Durchbiegung. Den Pfeil an beiden Enden packen und verdrehen.

Knackt oder knistert es bei einem dieser Tests, ist dies das Ende des Pfeils. Gelegentlich brechen einem dabei auch Pfeile, die "äußerlich in Ordnung" waren.

Gerade Carbonpfeile sollten nach jedem härteren Treffer, egal, ob Steil oder das Scheppern mit einem anderen Pfeil auf der Scheibe, geprüft werden.
Der Pfeil fliegt hoch, der Pfeil fliegt weit.
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Lützenkirchen
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carbon / alu unterschied?

Beitrag von Lützenkirchen »

sowas habe ich auch noch nicht gesehen.

ich schiesse seit september alus ( gamegetter II, 2315 ) und stelle mir nun, nach dem ich den bericht gelesen habe, die frage, ob gleiches auch mit alus passieren kann?

helft mir weiter bitte !!!
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mbf
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Beitrag von mbf »

Theoretisch kann natürlich jeder Pfeil zu jeder Zeit brechen. Eine 100% Sicherheit kann es im Umgang mit Technik nun mal nicht geben, gerade, wenn so hoch belastet wird wie im Bogensport. Es liegt aber am Schützen, den Wahrscheinlichkeitsfaktor des Risikos so weit wie möglich zu drücken. Und, ja, es gibt auch Bilder von gebrochenen Alupfeilen im Netz. Kann man sich aber vorstellen, wie die aussehen...

Bei Alus siehst Du die Beschädigungen eher als bei Carbon. Ist hier eine Delle drin oder kann man gar einen Riss erkennen, weg damit. "Versteckte" Defekte wie sie bei Carbon öfters auftreten können, sind hier wenn überhaupt, dann vernachlässigbar selten (lasse mich hier gerne korrigieren, wenn jemand Zahlenmaterial hat).

Wenn ich meine Pfeile nach obigen Vorgaben teste, ernte ich immer wieder ungläubige Blicke von Umstehenden. "Wie? Was machst Du denn da? Geht der Pfeil dabei denn nicht kaputt..."? Manchmal macht ein Pfeil dann doch mal "knack" und die Blicke werden noch ungläubiger, wenn ich den Pfeil ohne weitere Regung in die Tonne stecke. Für mich ist es nun mal selbstverständlich geworden, auf meine Pfeile zu achten und mögliche Bruchkandidaten frühzeitig auszusondern, zumal ich nun mal nicht unbedingt pfeilschonend schieße (hohes Zuggewicht, in der Halle gerade knüppelharte Stramitsscheiben etc.). Pfeile sind Verbrauchsmaterial und ich setze meine Gesundheit nicht einem erhöhten Risiko aus, nur um ein paar Euro zu sparen.

So, das wars vom Sicherheitsonkel. ;-)


Nachtrag: hier die offziellen Sicherheitshinweise von Easton: http://eastonarchery.com/warningsUse.asp
Ist aus Amiland, da sichert man sich aus bekannten Gründen gerne zusätzlich ab, aber genau deshalb steht da alles drin, auf was man achten sollte.
FOLLOW THESE INSTRUCTIONS TO AVOID PERSONAL INJURY.

Arrow Breakage

An arrow shaft can become damaged from impacts with hard objects or other arrows, or after being shot into a game animal. A damaged arrow could break upon release and injure you or a bystander. You must carefully inspect each arrow shaft, nock and other components before each shot to see that they have not been damaged. Before shooting, place the arrow between your thumb and fingers, and using your other hand to slowly rotate the shaft, run your fingertips along the entire arrow length, feeling and looking closely for nicks, cracks, splits, dents, or other marks that could indicate the shaft has been damaged. When checking carbon arrows, perform the following additional tests:

1. Grasp the shaft just above the point and below the nock, then flex the arrow in an arc (bending it away from you and others) with a deflection of 1 to 2 inches (2.5 to 5 cm), and listen for cracking noises. Perform this test four to six times, rotating the arrow slightly between each flex until you have gone around the entire arrow. If you hear or feel cracking, the carbon has been damaged.

2. While still holding the point and fletching ends, twist the shaft in both directions. If the arrow “relaxes” or twists easily, the carbon has been damaged.

If an arrow has been damaged, or if you believe it has been damaged, do not shoot it again, as it could break on release, and sharp arrow pieces could hit and injure you or someone nearby.
Der Pfeil fliegt hoch, der Pfeil fliegt weit.
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Beitrag von Lützenkirchen »

danke für den hinweis.

auf die idee, die alu-pfeile mal zu biegen bin ich noch nicht gekommen, denn bis september habe ich holzpfeile geschossen. und bei denen ist es offensichtlich, wenn sie hinüber sind.

werde heute abend mal ein stündchen im keller den pfeilen widmen. mal sehen, ob noch alles in ordnung ist.

vielen lieben dnak für die erschöpfende info
benz

RE:

Beitrag von benz »

Original geschrieben von Lützenkirchen

... denn bis september habe ich holzpfeile geschossen. und bei denen ist es offensichtlich, wenn sie hinüber sind.
Das kann ich so nicht stehen lassen, auch Holzpfeile müssen kontrolliert werden, nicht jeder Riss und jede Anbruchstelle ist sofort zu erkennen, besonders im Bereich der Wicklungen ist dies öfter mal zu prüfen. Ich stand schon daneben als ein Holzpfeil brach und das hintere Ende im Handrücken steckte, obwohl mit Pfeilauflage geschossen würde. :-(

liebe Grüße benzi
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mbf
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RE:

Beitrag von mbf »

Original geschrieben von Lützenkirchenauf die idee, die alu-pfeile mal zu biegen bin ich noch nicht gekommen, denn bis september habe ich holzpfeile geschossen. und bei denen ist es offensichtlich, wenn sie hinüber sind.
Äh, Alus (und Alu-Carbon) bitte nicht biegen. Die haben dann die Eigenschaft, diese Biegung auch mal permanent anzunehmen... hier optisch kontrollieren, vgl. obigen Post. Nur Reincarbonpfeile kann man problemlos biegen.
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shortRec
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Beitrag von shortRec »

Als Ergänzung zu den beschriebenen Tests lasse ich meine Pfeile oft nach dem Einnocken hart aufs Shelf fallen und achte dabei auf Klang und Schwingung. Ist beides satt und einheitlich kann man den Pfeil genüsslich schießen, schnarrt oder klappert etwas, wird die Schraubspitze festgedreht und der Test wiederholt. Ändert sich der Klang nicht, wird er noch mal ganz genau unter die Lupe genommen und meistens kommt das Ding dann in die Tonne.
Osti7
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Carbon vs. Alu

Beitrag von Osti7 »

Hallo,
ich habe vor den Carbonis Alu geschossen(1,5 Jahre) und damit ist mir ähnliches nie passiert. Der grosse Nachteil der Alus ist meiner Meinung das praktisch jeder Fehlschuss im Gelände mit der Zerstörung des Pfeils endet(meist verbogen),was dann aber sofort zu erkennen ist.
Archiv
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Beitrag von Archiv »

Das schwarze Carbonis einen Defekt oder Riss eher zeigen als einer der mit einer Folie (Holzdesing oder Camo) beklebt ist , kann ich NICHT bestädigen. Es werden je nach Hersteller 3-5 Lagen Carbon verarbeitet und es reisst nicht immer die äusserste Lage.
Der wirklich sinnvolle Test wie man sowas überprüft ist der wie es "mbf" beschrieben hat.

Gruss CH
Lodjur

Beitrag von Lodjur »

Hi, habe zum Thema noch ein interessantes Erlebnis mit Alus vom letzten Donnerstag. Ich war mit einem Freund und dessen 12 jährigem Sohn in unserem Parcour auf dem Einschiessplatz. Er hatte seinem Sohn den Bogen aufgespannt, ein Green Tiger mit so 28 lbs bei seinem Auszug. Wir beide haderten noch mit unseren neuen flämisch Spleiss Sehnen und mussten mehrfach neu aufspannen um die Standhöhe zu korrigieren. Sohnemann schoss derweil schon ein paar Pfeile. Wir standen ca 2 Meter links neben Ihm als es plötzlich ein klirrendes schepperndes Geräusch gab und uns einer seiner Pfeile in zwei Stücken um die Ohren flog. Puhh, nix passiert, mein erster Blick ging zu Thomas linker Hand, die hässlichen Bilder die Matthias mal verlinkt hatte, noch gut im Kopf. Zum Glück auch da Entwarnung. Thomas stand ziemlich verdattert da. Wir rätselten nun rum was da wohl passiert war. Als wir die Pfeilstücke, es waren tatsächlich zwei fast gleichgrosse Teile untersuchten fiel auf, das dieser Pfeil etwas kürzer war als die anderen. Thomas hatte einen Satz gebrauchter Pfeile letztens geschenkt bekommen, einer davon war wohl mal nach Frontschaden eingekürzt worden. Wir hatten die Pfeile gecheckt, die waren aber bis auf den einen gekürzten optisch wie neu und völlig ohne Kratzer oder gar Riefen und Knicke. Nach einigem Überlegen schien uns als einzig möglicher Grund folgendes; Thomas hat die Angewohnheit manchmal wenn er merkt das er nicht komplett bis in den Anker ziehen kann die letzten cm durchzureissen. Obwohl wir das nat. immer (wenn bemerkt) anmäkeln tut er es halt manchmal doch. Wir liessen Ihn einen der anderen Pfeile auflegen und voll ausziehen. Der Pfeil ragte noch etwa 2 cm übers Shelf. Aber der kürzere Pfeil musste beim Reissen wohl bis hinter die Lederauflage gerutscht sein und als er löste verhakte sich wahrscheinlich die Spitze dort und die vorschnellende Sehne knickte und zerbrach den Pfeil der zum Glück "nur" seitlich nach vorne wegflog. Das hätte sicher auch übel ausgehen können. Sowas habe ich so auch noch nicht erlebt. Bleibt zu hoffen das Thomas nun versucht sich dieses Reissen endgültig abzugewöhnen.
CU Bernd
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