Handschock, so meine Erfahrung, haben schwere Bögen mit schwachem Zuggewicht eher als leichte.
Das schwere Enden für Handschock sorgen, kann ich nicht bestätigen, auch die Asymmetrie gegen Handschock ist Blödsinn. Rückstoß, wenn der Bogen zu viel "Dampf" auf einmal freisetzt und definitiv Restenergie. Und die ist nun einmal vom Bogengewicht abhängig. Und von der biegenden Mitte.
Kommt zuviel "Dampf" aus der Mitte am Ende des Schusses-> aua, kommt der Dampf am Ende aus den Enden, besser.
Der so komische leichte Dinger baut, die trotzdem kaum oder keinen Handschock haben.:-)
Handschock, Ursache
- Wilfrid (✝)
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Re: Handschock, Ursache
Bogenschützen sind irgendwo alle Spanner, aber das Schießen entspannt definitiv
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Re: Handschock, Ursache
Nun gibt es verschiedene, sich ergänzende oder konkurrierende Theorien über den Grund der ausgeprägten Asymmetrie japanischer Bögen und die Idee, daß der Griff in einen Knotenpunkt der Bogenschwingungen (nicht einfach außerhalb der Mitte!) gelegt wurde, um den Handschock zu minimieren, ist nur eine davon. Zwei bekannte (der Gebrauch als Reiterbogen, bzw. die Dickenunterschiede des Ausgangsmaterials für die alten japanischen Selfbögen aus Trompetenbaum) sind allerdings erheblich weniger plausibel, eine weitere ergänzt eher die Vorstellung von der Stabilität des Griffes mit einem weiteren Aspekt. Das Design ist halt schon mindestens 1700 Jahre alt und keiner von uns war damals dabei.Wilfrid hat geschrieben: ...auch die Asymmetrie gegen Handschock ist Blödsinn.
Der Aussage eines professionellen Bogenbauers, der die Bezeichnung "traditionell" tatsächlich verdient, darfst du dann aber schon zumindest soviel Respekt entgegenbringen, daß du dir die Mühe eines Gegenargumentes machst.
Zuletzt geändert von Kyujin am 25.01.2009, 19:45, insgesamt 1-mal geändert.
Johannes Kolltveit Ibel
Oslo Kyūdō Kyōkai オスロ弓道協会
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Re: Handschock, Ursache
nun. ich will einem Meister nicht widersprechen, der Yumis baut. Nur Bambus u.ä. dürfte anders schwingen als Hölzer wie Esche oder so. Und die Asymmetrie verhindert nur den Handschock durch schwingen.Nicht den der entsteht, wenn die Wurfarme auf "Block" knallen, weil die Wurfarme zu steif sind. Japanische Bögen sind ja insgesamt wohl deutlich weicher als kurze Jagdrecurve, oder täusche ich mich da?Jedenfalls hat m. E. der Handschock wohl hauptsächlich was mit der Restenergie im Bogen zu tun. Ich hjabe festgestellt, das vom Gewicht her schwere Bögen deutlich mehr Handschock haben als leichte. Und kurze mehr als lange. Aber das ist meine persönliche Empfindung. Andere haben sicher andere Erfahrungen. Aber vielleicht kommt ja hier als Resumee die Ursache raus. Jeder schreibt, wie und wo er Handschock erlebt und was er als Ursache ansieht und in der Summe gibts die Ursachen.
Also, eure Meinung
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Re: Handschock, Ursache
hier ist die diskussion zum thema handschock bei FA:
http://www.free-archers.de/forum/index.php?topic=4462.0
wenn ich mich recht entsinne wollten ein paar bogenschützen durch entsprechende versuchsreihen dem handschock wissenschaftlich auf die schliche kommen.
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"Der starke Mann trotzt dem Regen. Der kluge Mann stellt sich unter."
Filmtipp:
http://www.struckthefilm.com/
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Re: Handschock, Ursache
Mal Küchenwissenschaftlich betrachtet:
Nimmt man ein Seil in beide Hände und zieht dann stramm, merkt man eine Vibration, die in Amplitude und Frequenz von Masse und Länge des Seiles, sowie der Haltekraft an den Seilenden beeinflusst wird. Ab und zu spürt man diese auch am Unterarm (autsch) - in jedem Fall dürfte diese sich durch die Wurfarme vorsetzen und so auch am Griff spürbar sein.
Nun beschleunigen die Wurfarme nach oben (beim Composter fast ausschließlich), beim Recurve stark, beim Longbow eher nach vorne. Das plötzliche Ende dieser Bewegung nach oben und unten hebt sich im idealfall selber auf, das Ende des Vorwärtsanteils der Bewegung dürfte wiederum in der Hand spürbar sein. Ich vermute daher das die Kraftentwicklung und Biegekurve der Wurfarme den entscheidenden Einfluß auf den Handschock haben.
Damit könnte ein schwerer Bogen mit geringer Pfundzahl aber ungünstiger Biegekurve ebenso stark schocken, wie ein leichter Bogen mit viel Bums.
Das Zusammenspiel dieser Kräfte + der menschlichen Toleranz dürfte den tatsächlichen Handschock zu einer sehr variablen Größe machen. Wird schon einen Grund haben, dass die Fitaneesen mit Schockabsorbern arbeiten, statt das Thema konstruktiv zu beseitigen. Und die haben bestimmt schon wissenschaftlich gemessen und gerechnet.
Nimmt man ein Seil in beide Hände und zieht dann stramm, merkt man eine Vibration, die in Amplitude und Frequenz von Masse und Länge des Seiles, sowie der Haltekraft an den Seilenden beeinflusst wird. Ab und zu spürt man diese auch am Unterarm (autsch) - in jedem Fall dürfte diese sich durch die Wurfarme vorsetzen und so auch am Griff spürbar sein.
Nun beschleunigen die Wurfarme nach oben (beim Composter fast ausschließlich), beim Recurve stark, beim Longbow eher nach vorne. Das plötzliche Ende dieser Bewegung nach oben und unten hebt sich im idealfall selber auf, das Ende des Vorwärtsanteils der Bewegung dürfte wiederum in der Hand spürbar sein. Ich vermute daher das die Kraftentwicklung und Biegekurve der Wurfarme den entscheidenden Einfluß auf den Handschock haben.
Damit könnte ein schwerer Bogen mit geringer Pfundzahl aber ungünstiger Biegekurve ebenso stark schocken, wie ein leichter Bogen mit viel Bums.
Das Zusammenspiel dieser Kräfte + der menschlichen Toleranz dürfte den tatsächlichen Handschock zu einer sehr variablen Größe machen. Wird schon einen Grund haben, dass die Fitaneesen mit Schockabsorbern arbeiten, statt das Thema konstruktiv zu beseitigen. Und die haben bestimmt schon wissenschaftlich gemessen und gerechnet.
Wir sitzen alle in einem Boot - nur einige sitzen näher an der Kombüse.
Re: Handschock, Ursache
Tim Baker schreibt z. B. dazu (TBB Bd. 4, S. 186):
"...während die Sehne die Tips kurz vor dem Anschlag verlangsamt, widersetzt sich die Masse der mittleren Wurfarmbereiche dieser Verlangsamung und beult sich deshalb nach vorne aus, wobei die Energie dieser Trägheitsbewegung für den Pfeil nicht mehr verfügbar ist. Handschock ist nichts anderes, als das Zurückprallen dieser Trägheitsenergie."
Weiter verweist er auf Versuche und Berechnungen, wonach 10-20% der Gesamtenergie eines Bogens durch Wurfarmvibrationen "verloren" gehen. Verloren ist natürlich falsch, irgendwo muss die Energie ja hin und in Wärme wird sie nicht umgewandelt, sonst hätten schlechte Bögen wenigstens warme Griffe
Ich denke schon, dass es sehr darauf ankommt, wie die Vibrationswellen zusammentreffen. Wellen können sich gegenseitig verstärken oder abschwächen. Das kann man bei Wellen im Wasser beobachten, bei Schallwellen messen und das wird auch bei Vibrationswellen im Bogen so sein.
"...während die Sehne die Tips kurz vor dem Anschlag verlangsamt, widersetzt sich die Masse der mittleren Wurfarmbereiche dieser Verlangsamung und beult sich deshalb nach vorne aus, wobei die Energie dieser Trägheitsbewegung für den Pfeil nicht mehr verfügbar ist. Handschock ist nichts anderes, als das Zurückprallen dieser Trägheitsenergie."
Weiter verweist er auf Versuche und Berechnungen, wonach 10-20% der Gesamtenergie eines Bogens durch Wurfarmvibrationen "verloren" gehen. Verloren ist natürlich falsch, irgendwo muss die Energie ja hin und in Wärme wird sie nicht umgewandelt, sonst hätten schlechte Bögen wenigstens warme Griffe
Ich denke schon, dass es sehr darauf ankommt, wie die Vibrationswellen zusammentreffen. Wellen können sich gegenseitig verstärken oder abschwächen. Das kann man bei Wellen im Wasser beobachten, bei Schallwellen messen und das wird auch bei Vibrationswellen im Bogen so sein.
Wer "O..." sagt, muss auch "...sage" sagen
- Ravenheart
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Re: Handschock, Ursache
...genau! Und das Gemeine ist (jeder Schalltechniker kann da "ein Lied von singen"):
Schon minimale Abweichungen können das Schwingungsverhalten erheblich beeinflussen! Bis hin in den Bereich der Chaos-Forschung....
("Schmetterlings-Flügel-Effekt")
Oft lassen sich "tretende" Bogen ja schon durch eine geringe Änderung der Standhöhe oder eine etwas andere Sehne deutlich "beruhigen"...
Ich fürchte, wir kommen in dem Bereich über "Kochrezepte" (wie oben schon genannt: leichte Enden etc...) nicht hinaus...
Rabe
Schon minimale Abweichungen können das Schwingungsverhalten erheblich beeinflussen! Bis hin in den Bereich der Chaos-Forschung....
("Schmetterlings-Flügel-Effekt")
Oft lassen sich "tretende" Bogen ja schon durch eine geringe Änderung der Standhöhe oder eine etwas andere Sehne deutlich "beruhigen"...
Ich fürchte, wir kommen in dem Bereich über "Kochrezepte" (wie oben schon genannt: leichte Enden etc...) nicht hinaus...
Rabe