Hohe Zuggewichte wieder voll im Trend !?!

[Falkenstadl]

Beim Ausziehen des Bogens kommen die Schulterblätter so weit zueinander, daß Du damit eine Münze festhalten kannst. So in etwa habe ich es in einer alten engl. Erklärung gelesen.
Somit zieht Deine Rückenmuskulatur. War das verständlich? Ich hoffe. Vielleicht kann es jemand Anderes besser erklären.
Gruß
Falkenstadl

[mbf]

Oder anders: wenn Du nach einem langen Schießtag Muskelkater in der Rückenmuskulatur hast, wars richtig. Wenn der Bizeps des Zugarms zwickt, wars falsch. 

[kra]

Ich sehe da auch 2 Argumentationsschienen:

1. Die Technik (und Trainingsstand) muß zum Zuggewicht stimmen. Falkenstadl hat da uneingeschränkt recht.
2. Wenn ich ein Zuggewicht beherrsche sollte ich auch ein Turnier mit ca. 40 Zielen schießen können, ohne das der Schießstiel am Ende leidet.

Ich habe NB mit 55#@28" durchgeschossen und bin mit Rabe hinterher noch ne knappe Stunde auf den Einschießplatz (dann mit ca. 70#@28"). 2. ist erfüllt, an 1. arbeite ich noch  (Rückenspannung)

Höhere Zuggewichte schießen können wäre vielleicht schön, aber etwas, das ich auch ohne Schmerz sein lassen kann.

[Sir Lawrence]

@Bauer 1525

Cool, Ich lass mir auch grad einen ELB von Micha Wolf bauen,  es wird ein Ulmen Kriegslangbogen im reflex-deflex design, <120Ibs. .  Als ich ihm meinen derzeitigen Bogen in die Hand gedrückt hab und ihm erklärt hab was ich haben will - hat er bloß gemeint: „ Na, ned scho wieder so ein starker Bogen ! … Meine Bogen Wage geht halt nur bis 90Ibs. ! „ 

Was für Maße haben deine Pfeile? Selber gemacht ? Was für Spitzen? Kennst du noch jemanden der +100# schießt? Zu welchen Turnieren fährst du? 

LG Lawrence

[Granjow]

Meine Bogen sind alle <200 lb. Noch keiner über 65 lb.

Wer von euch zieht wirklich nur mit der Rückenmuskulatur, ohne Bizeps? Zumindest kurz vorm Ankern, bei den ersten 20 cm ist das ja nicht möglich.

Simon

[Ravenheart]

Nein, OHNE Bizeps is natürlich überspitzt dargestellt!
Wie soll man es beschreiben? Ich versuch's mal so:

@Walta: Mach mal folgende "Trockenübung":

*Stelle Dich vor den Spiegel, so dass die Linie -von Schulter zu Schulter- parallel zur Spiegeloberfläche verläuft.
*Hebe den Zugarm, und ziehe eine gedachte Sehne bis zum Vollauszug, lasse dabei aber die Schulterlinie parallel zum Spiegel. Das ist der Auszug OHNE Rückenspannung. Betrachte den Winkel zw. Oberarm und Schulterlinie: Der Oberarm steht ca. 45° nach hinten.

*Nun noch mal in Ausgangsstellung, noch mal virtuell ziehen, ABER:
*Ab dem Punkt, wo der Oberarm mit der Schulterlinie eine Gerade bildet, bewegst Du nun die Schulter des Zugarms MIT nach hinten (die Füße bleiben wo sie sind!).

*Dabei versuchst Du aber, die Wirbelsäule möglichst WENIG zu verdrehen, sondern das Schulterblatt incl. Schulter nach hinten zu bewegen. Bist Du nun im Vollauszug, bilden Schulterlinie und Oberarm immer noch nahezu eine Gerade - aber nicht mehr parallel zum Spiegel. DAS ist Auszug mit Rückenspannung!

Klar geworden?

Die Vorteile sind zweierlei:
1. übernimmt die (kräftigere!) Rückenmuskulatur einen Teil des Auszugs,
(und zwar im hinteren Bereich, da, wo's schwer wird),

2. ist der Winkel zwischen Zug-Schulter und Oberarm physiologisch "gesunder", also nicht so "verkantet"

Rabe

[Halvarson]

super erklärung rabe,

nun bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich überhaupt ein bischen mit dem rücken gezogen habe 

muss ich in ein paar freien minuten mal ausprobieren

gruss
thorsten

[mbf]

Ja, der Bizeps kommt zwar prinzipiell ins Spiel, aber nur gegen Ende des Auszugs, wenn man die Zughand am Gesicht arretiert. Er leitet aber nicht den Hauptteil der Zugarbeit, ist aufgrunddessen weniger belastet und gibt daher keinen Muskelkater. 

Man kann sich die Sache mit einem Hilfsmittel verdeutlichen: man befestigt eine Schlaufe am Ellenbogen des Zugarms und verbindet diese mit der Sehne des Bogens. Dann zieht man aus. Hierbei können nur die Rückenmuskeln arbeiten. Wenn man dies gelegentlich durchführt, hilft dies ungemein, sich die Rückenspannung zu verdeutlichen.
(ich muss heute Abend mal sehen, ob ich davon ein Bild hinbekomme)

[walta]

interessant - dankeschön. ich muss dringen mit unserer physiotherpeutin reden und mir das ganze nach eurer beschreibung zeigen lassen.

grüsse
walta
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und morgen kauf ich einen 130er - ätsch (oder autsch?? :-)))

[Bauer 1525]

@ Sir Lawrence

Baue meine Pfeile alle selbst.Die Schäfte kaufe ich in einer Dübelfabrik im Schwarzwald.2/3 der Schäfte muß ich zwar aussortieren weil Spine , Geradheit , Maserung e.t.c nicht stimmen ,aber ich komm Preislich immer noch gut weg da der 3/8" Esche und 1/2" Eichenschaft 32 Cent bzw. 50 Cent mich nur kosten.
Zudem bekommt man Eiche und Eschenschäfte gar nicht in Deutschland bzw.Eiche nirgendwo.

Schieße mit meinem 108# ELB die 3/8" Eschenschäfte . Die 1/2" Eichenschäfte sind für den 108# fast schon etwas zu schwer.Die sind für Bögen ab 120# gedacht.

Schieße auf meine Pfeile nur Bodkinspitzen vom Typ 10 in langer und kurzer Form , Tudorbodkins und Heavy War Bodkins.Die kaufe ich in England bei Hector Cole.Durch das schwache Britische Pfund zur Zeit kann man recht gut in England einkaufen.

Auf Turniere gehe ich meistens nur im Süddeutschen Raum,da ich in der Nähe von Stuttgart wohne.

Grüße Bauer 1525

[AZraEL]

nach neubrunn hatte ich muskelkater in der brustmuskulatur...deren beteiligung sollte man also nicht außer betracht lassen.

[Sir Lawrence]

@ Bauer 1525

Nice!    Bei Zeiten werde ich mich, bez. der Schäfte, bei dir melden!
Ich mach meine aus Fichte und Esche. -
Derzeit  arbeite ich an 1/2er Bobtailed aus Fichte/Tanne von „Middle mountain Schafts“.
Des werden (Kriegs-)Übungspfeile  , mit Scheiben Spitzen von Jaroslaw Belza  & R.Head.

LG Sir Lawrence